“Vom Verlust der Freiheit”, das letzte Woche erschien, ging “Der Verlust des Denkens” voraus – ein Klassiker, der bereits vor 35 Jahren in den USA erschien. Ich erwähnte es bereits, ich war schon immer ein Fan von Amerika und seit einiger Zeit bin ich sogar selber ein Ami. Doch zurück zum Denken. Mit dem Denken ist es so eine Sache. Einst sagte ein kluger Kopf: “Ich denke, also bin ich.” Einige Zeit später sang dann eine Frau: “Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst.” Und heute sage ich: “Sag mir, was du meinst, und ich sage dir, wer für dich denkt.” Denn neuerdings lässt man denken. Irgendwann in der Zukunft soll sogar irgendeine künstliche Intelligenz komplett das Denken für uns übernehmen. Vorerst denken “nur” andere für uns. (“Das Denken der Anderen” hat das Potenzial zu einem Klassiker! So denke ich zumindest.) Das, was wir denken, oder besser: was wir denken sollen, denken andere vor, wenn du so willst, bevor du es dann auch denken darfst, und im Moment sogar musst. Das fällt immer weniger Menschen auf, weil dazu müssten sie ja denken, also selbstständig. Selbständiges Denken gibt es praktisch gar nicht mehr. Und das ist auch besser so, weil selbständiges Denken viel zu gefährlich geworden ist. Und überhaupt: Ist betreutes Denken nicht viel besser? Lebt es sich nicht viel freier, wenn andere für dich denken? Ich denke schon! Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
Foto&Text TaxiBerlin
Ich war schon immer ein großer Fan von Amerika und seit einiger Zeit bin ich sogar selber ein Ami. Was ich an den Vereinigten Staaten schätze, ist, dass man sich auf sie verlassen kann. Zumindest war das früher so, und dass es auch mit dem Film “Nomadland” so kommen wird, der gestern den Oscar gewonnen hat, das hatte ich bereits vor zwei Wochen vorhergesagt. In “Nomadland” geht es um Menschen in den Vereinigten Staaten von Amerika von heute, die durchs Land ziehen, jeden Job machen, beispielsweise bei Amazon, in ihrem Wagen wohnen und auf der Straße leben. Genau das steht uns im Alten Europa bevor. So denke ich nicht nur, nein, da bin ich mir sicher. Dadurch, dass ich mein halbes Leben lang bereits auf der Straße gelebt habe, bin ich bestens auf das Kommende vorbereitet. Apropos: Es ist kein Zufall, dass die Filmemacherin aus China stammt. Auch China ist vielen Punkten das Kommende. Der beste Satz im Film ist von der Hauptdarstellerin, die einen phantastischen Job macht. Als sie von der Tochter ihrer ehemaligen Nachbarin gefragt wird, ob sie jetzt Obdach- oder gar Heimatlos sei, antwortet sie: “Not Homeless But Houseless.” Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
Foto&Text TaxiBerlin