Leben in Zeiten von Corona – Heute: “Differenziertes Denken” und “Es gibt kein richtiges Leben im falschen.”

 

“Es gibt kein richtiges Leben im falschen” ist von wem? Richtig, von Adorno! Aber ist das auch richtig? Stimmt es auch? Das kann jeder gerade selbst herausfinden, und zwar durch “Differenziertes Denken”. Deswegen bin ich Corona so dankbar, dass man so viel Neues erfahren kann. Nicht nur über Adorno, sondern vor allem über sich selbst. Beispielsweise, ob man überhaupt noch zu “Differenziertem Denken” befähigt ist. Denn darum geht es in obigem Video. Es geht nicht um die Frau. Ich betone das, weil ich neulich behauptet habe, dass vielen das Denken verlustig gegangen ist. Jetzt gleich zu “Differenziertem Denken” aufzufordern, ist von Null auf Hundert zu beschleunigen. Darüber bin ich mir durchaus im Klaren. Deswegen: Wenn es nicht sofort klappt mit dem “Differenzierten Denken”, so ist das ganz normal. Niemand muss sich deswegen gleich Gedanken oder gar Sorgen machen. Besorgte Menschen in Angst und Panik haben wir schon genug.           Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: “Freizeitpark Europa” von Imad Karim

 

Dass es nur ein Film ist, der gerade gedreht wird, das durchschauen immer mehr Menschen, und einige sind sogar dabei richtiggehend aufzuwachen, weswegen “Guten Morgen!”, im Norden unseres schönen Landes, in dem wir gut und gerne leben, auch gerne nur “Moin!”, seit einiger Zeit der übliche Gruß ist, völlig unabhängig von der Tageszeit und auch noch vor “Bleiben Sie gesund!”. Viele wissen allerdings immer noch nicht, was es für ein Film ist, in dem wir alle mitspielen. Genau das erklärt uns Imad Karim, und der muss es wissen, denn er ist nicht nur ein Deutsch-Libanese, sondern darüber hinaus auch Regisseur, und zwar von Filmen, wenngleich nicht vom aktuell laufenden.    Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
Video YouTube
Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: “Der Verlust des Denkens”

 

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“Vom Verlust der Freiheit”, das letzte Woche erschien, ging “Der Verlust des Denkens” voraus – ein Klassiker, der bereits vor 35 Jahren in den USA erschien. Ich erwähnte es bereits, ich war schon immer ein Fan von Amerika und seit einiger Zeit bin ich sogar selber ein Ami. Doch zurück zum Denken. Mit dem Denken ist es so eine Sache. Einst sagte ein kluger Kopf: “Ich denke, also bin ich.” Einige Zeit später sang dann eine Frau: “Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst.” Und heute sage ich: “Sag mir, was du meinst, und ich sage dir, wer für dich denkt.” Denn neuerdings lässt man denken. Irgendwann in der Zukunft soll sogar irgendeine künstliche Intelligenz komplett das Denken für uns übernehmen. Vorerst denken “nur” andere für uns. (“Das Denken der Anderen” hat das Potenzial zu einem Klassiker! So denke ich zumindest.) Das, was wir denken, oder besser: was wir denken sollen, denken andere vor, wenn du so willst, bevor du es dann auch denken darfst, und im Moment sogar musst. Das fällt immer weniger Menschen auf, weil dazu müssten sie ja denken, also selbstständig. Selbständiges Denken gibt es praktisch gar nicht mehr. Und das ist auch besser so, weil selbständiges Denken viel zu gefährlich geworden ist. Und überhaupt: Ist betreutes Denken nicht viel besser? Lebt es sich nicht viel freier, wenn andere für dich denken? Ich denke schon!    Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Fahrplan fürs Überleben

 

Nach einem halben Leben im Taxi und auf den Straßen und Plätzen Berlins bin ich bestens vorbereitet für das Leben auf der Straße, ich hatte hier darüber geschrieben. Aber ich kenne mich nicht nur auf den Straßen und Plätzen Berlins aus, sondern auch in den Schluchten des Balkans. Auf dem Balkan geht es für viele Menschen seit ganz vielen Jahren nicht mehr um irgendein Leben, sondern ums nackte Überleben. Übrigens nicht nur auf dem Balkan, sondern in ganz Süd-Europa. Warum das so ist, das weißt du natürlich als aufgeklärter Europäer oder gar Weltbürger. Als solcher kennst du vielleicht auch schon den Fahrplan fürs Überleben, der ab sofort auch in unseren Breiten gilt. Auf dem Balkan sind Anpassung, Widerstand, Subversivität, innere Immigration und Beziehungskultur ein alter Hut. Und für einen aufgeklärten Europäer oder gar Weltbürger wie du es bist, sollte es zum Basiswissen gehören, so wie Berlin deine “Base” ist und nicht mehr “nur” dein Zuhause, um nur ein Beispiel zu nennen. Falls das jetzt doch Neuland für dich sein sollte, oder “Böhmische Dörfer” wie wir früher sagten, dann empfehle ich dir obiges Interview von dem von mir geschätzten Robert Stein mit Dr. Hans-Joachim Maaz aus Halle an der Saale auf NuoViso. Es ist jetzt schon einige Zeit her, dass ich zusammen mit Dr. Hans-Joachim Maaz als Fahrgast in meinem Taxi auf den Berliner Straßen und Plätzen unterwegs war. Vor knapp einem Jahr hatte auch ich die Gelegenheit praktisch über dasselbe Thema mit Dr. Hans-Joachim Maaz zu sprechen. Du findest den Link zu dem ebenfalls sehr hilfreichen Interview rechts von diesem Beitrag.          Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
Video NuoViso
Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: “Schmeißt den Liefers endlich raus!”

 

Schmeißt ihn raus, aus dem Tiergarten!
früher Tiergarten / heute Neue Mitte

Als der Flughafen Tegel noch in Betrieb war, gab es eine kurze Zeit, dass ich zum Toilettengang die 200 Meter rübergegangen bin zu den Autovermietern, auch weil dort die FAZ kostenlos herumlag. Jetzt nicht an erster Stelle für mich als Taxifahrer, sondern vor allem für die Kundschaft der Autovermieter. Da ich mir die FAZ seinerzeit aber nie gekauft habe, so wie ich mir heute den Spiegel nicht mehr kaufe, war das eine gute Gelegenheit, mal einen Blick in diese Zeitung aus Frankfurt zu werfen. Eine Stadt, in der ich auch schon mal gelebt habe. Ich muss sagen, dass ich selbst aus der FAZ etwas gelernt habe, und das scheint heute, wo das Feuilleton dieser Zeitung aus Frankfurt “Schmeißt den Liefers endlich raus!” fordert, auch noch so zu sein. Denn zu beobachten ist aktuell folgendes: Ein ehemals konservatives Blatt bzw. Meinungsbild ist plötzlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die FAZ hat auf jeden Fall “die richtige Haltung”. So viel kann man glaube ich sagen. Ob wirklich eine Mehrheit hinter der Forderung steht, müsste man sich noch mal genauer ansehen. Zu beantworten wäre dann auch die Frage, wo genau man genannten Liefers rausschmeißen soll? Aus dem Fernsehen? Aus dem Beruf? Oder ganz und gar aus dem Land?  Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Houseless But Not Homeless

 

Homes auf der Hobrechtbrücke
früher Kreuzberg / heute Friedrichshain-Kreuzberg

Ich war schon immer ein großer Fan von Amerika und seit einiger Zeit bin ich sogar selber ein Ami. Was ich an den Vereinigten Staaten schätze, ist, dass man sich auf sie verlassen kann. Zumindest war das früher so, und dass es auch mit dem Film “Nomadland” so kommen wird, der gestern den Oscar gewonnen hat, das hatte ich bereits vor zwei Wochen vorhergesagt. In “Nomadland” geht es um Menschen in den Vereinigten Staaten von Amerika von heute, die durchs Land ziehen, jeden Job machen, beispielsweise bei Amazon, in ihrem Wagen wohnen und auf der Straße leben. Genau das steht uns im Alten Europa bevor. So denke ich nicht nur, nein, da bin ich mir sicher. Dadurch, dass ich mein halbes Leben lang bereits auf der Straße gelebt habe, bin ich bestens auf das Kommende vorbereitet. Apropos: Es ist kein Zufall, dass die Filmemacherin aus China stammt. Auch China ist vielen Punkten das Kommende. Der beste Satz im Film ist von der Hauptdarstellerin, die einen phantastischen Job macht. Als sie von der Tochter ihrer ehemaligen Nachbarin gefragt wird, ob sie jetzt Obdach- oder gar Heimatlos sei, antwortet sie: “Not Homeless But Houseless.”      Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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