Bericht aus Bulgarien (215) – “Hast du mitgemacht?”

Auch bei “Hast du mitgemacht?” ist die Situation in Deutschland umgedreht zu der in Bulgarien, wo bis heute nur 30 Prozent der Bevölkerung gegen Corona geimpft sind, und wo ich nie nach meinem Impfstatus gefragt worden bin. Im Gegensatz zu Deutschland, wo mir das menschlichste überhaupt, eine Umarmung, verweigert wurde. Hier haben definitiv weniger Menschen mitgemacht als in Deutschland, wo der Gehorsam wesentlich ausgeprägter ist als in “Bulgarien – die große Freiheit”. Das ist kein Deutschland-Bashing, gerne würde ich anderes berichten, es ist einfach die Erfahrung, die ich machen musste. Ich hege deswegen keine Rachegelüste, und ich habe auch nicht den Eindruck, dass es das ist, was den jungen Mann in obigem Video antreibt. Ich bin bloß nicht bereit, jetzt so zu tun, als wäre nichts gewesen. Ich habe die Beleidigungen nicht vergessen, die ich mir als Maskenbefreiter in Berlin einhören musste, weswegen ich es vorgezogen habe, mich in die Schluchten des Balkans in Sicherheit zu bringen. Ich fordere auch keine Gerechtigkeit. Was ich mir wünsche, ist lediglich ein wenig Mut zur Wahrheit. Und dass nicht aus Schwarz plötzlich Weiß gemacht wird, was es angeblich nur im korrupten Bulgarien gibt.
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Bericht aus Bulgarien (214) – “Was Nancy Faeser von Egon Krenz gelernt hat”

Demo in Sofia – dem Licht entgegen
Nachdem bekannt geworden ist, dass sich unsere Innenministerin Nancy Faeser mit Menschen ablichten lässt, die Fans von “Black Rifles Matter” sind, eine Verarschung von “Black Lives Matter”, bekommt man eine Vorstellung davon, wie sich Nancy Faeser und ihr Innenministerium auf zu erwartende Proteste im Herbst in der Heimat vorbereitetet. Laut aktuellen Umfragen wollen fast 50 Prozent der Deutschen auf die Straße gehen, unsere Aussenministerin rechnet ganz und gar mit Volksaufständen. Zurück zu Nancy Faeser, die schon allen, die auf die Straße gehen wollen, Nähe zu Rechten attestiert hat, und ganz aktuell selbst vormacht, wie diese Nähe zu Rechten und Rechtsextremen aussieht. Ihre Reise, die mich an die Reise von Egon Krenz nach China im Mai 1989 erinnert, wo kurz zuvor ein Volksaufstand niedergeschlagen wurde, ist sozusagen auch eine Bedienungsanleitung. Wer jetzt noch nicht Rechts oder gar Rechtsradikal ist, macht es einfach wie Nancy Faeser, damit diese demnächst ihre schwarz gekleidete Eingreiftruppe bestehend aus Polizei und “Antifa”, die so antifaschistisch ist, wie der antifaschistische Schutzwall es war, mit Gummiknüppeln und Wasserwerfen auch auf dich loslassen kann. – Vielleicht sind auch ein paar Mann von “Black Rifles Matter” dabei. Ich würde es nicht ausschließen, nachdem Nancy Faeser sich mit ihnen ablichten lassen hat.

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Bericht aus Bulgarien (213) – “George Orwell über die New York Times und andere ‘pro westliche’ Medien”

Krieg ist Frieden
Freiheit ist Sklaverei
Unwissenheit ist Stärke
Obiges Foto entstand am 11. Mai dieses Jahres bei einem Protest gegen die damals noch amtierende angeblich “pro westliche” Regierung Bulgariens unter Kiril Petkow praktisch vor dem Parlament, das rechts zu sehen ist, im Hintergrund die Alexander-Newski-Kathedrale. Wenig später wurde diese Regierung mittels Misstrauensvotum abgewählt, aber da sie wie gesagt angeblich “pro westlich” war, wurde sie in den Medien in Deutschland “gestürzt”. Ich schreibe ganz bewusst angeblich “pro westlich”, weil dies ein neuer Begriff ist, von dem ich nicht so recht weiß, was er bedeuten soll, aber vor allem weiß ich nicht, was das Gegenstück zu “pro westlich” sein soll. Der Logik nach müsste es “pro östlich” sein. Nur, was soll das sein: “pro östlich”? Was ich weiß, ist, dass früher ein Misstrauensvotum in einer Demokratie etwas ganz Normales war, und wenn man es verloren hatte, dann wurde man nicht gestürzt, sondern hatte das Vertrauen verloren. Von Boris Johnson, der fast zeitgleich ein Misstrauensvotum verloren hat, wird auch nicht behauptet, er wäre gestürzt worden. Doch zurück zum Protest auf dem Platz vor dem Parlament, wo jetzt die Straße aufgerissen wird, so dass aktuell keine Proteste stattfinden können. Der Protest damals, bei dem ich persönlich wie auf vielen Proteste in der letzten Zeit zugegen war, war von der Partei “Wiedergeburt” organisiert und richtete sich gegen die “militärtechnische Hilfe” für die Ukraine. Nach drei Abstimmungen im bulgarischen Parlament, die mich an die Abstimmungen für eine allgemeine Impfpflicht in Deutschland erinnert haben, wurde sie bewilligt, wobei bis heute niemand so genau sagen kann, was genau “militärtechnische Hilfe” sein soll. Eigentlich wollte die angeblich “pro westliche” Regierung eine offene militärische Unterstützung ähnlich wie in Deutschland. Dieses Ziel hat sie nicht erreicht. Was erreicht wurde, war, dass diese ganz klar verlorene Abstimmung der Anfang vom Ende dieser Regierung in Bulgarien war. Gestern kam das Parlament zum letzten Mal zusammen, im Oktober gibt es voraussichtlich Neuwahlen, wenn vorher nicht der Notstand ausgerufen wird. Etwas, was auch in Deutschland passieren kann, so denke ich. Zurück zu den Protesten, bei denen ich zugegen war, die sich für eine Neutralität Bulgariens und gegen jedwede militärische Hilfe einsetzten, und die von der Partei “Wiedergeburt” organisiert waren, die immerhin mit knapp fünf Prozent im Parlament sitzt. Der Name der Partei geht auf die Zeit zurück, in der Bulgarien wieder ein eigenständiger Staat wurde und nicht länger Teil des Osmanischen Reiches war. Nicht wenige Bulgaren hatten nach knapp 500 Jahren türkischer Herrschaft fast ihre Sprache vergessen, man sprach einen Mix aus griechisch, türkisch, russisch und bulgarisch, auch deswegen der Begriff “Wiedergeburt”. Wer sich für Geschichte interessiert, kann dies unter anderem in der “Slawobulgarischen Geschichte” von Paissi von Chilendar nachlesen. Der Begriff “Wiedergeburt” hat also in der bulgarischen Geschichte eine Bedeutung, die im Westen nicht bekannt ist und die auch nicht erklärt wird, obwohl dies zum Verständnis wichtig wäre, beispielsweise wenn über die Partei “Wiedergeburt” berichtet wird. Auch die altehrwürdige New York Times (NYT) wäre gut beraten, dies zu tun, und sie nicht “a nationalist outfit” (“eine nationalistische Gruppierung”) zu nennen, wie sie es in diesem Artikel tut, in dem es um die Proteste in Sofia geht, bei denen ich zugegen war. Der ganze Absatz in der NYT lautet: “When the [Bulgarian] government submitted a resolution in Parliament last week authorizing ‘military-technical assistance’ to Ukraine, even the Socialist Party, long a stalwart supporter of Russia, voted in favor. The only party that voted against was Revival, a nationalist outfit that has staged regular protests in support of Russia’s invasion.” (davon der letzte Satz auf deutsch: “Die einzige Partei, die dagegen stimmte, war ‘Wiedergeburt’, eine nationalistische Gruppierung, die regelmäßig Proteste zur Unterstützung der russischen Invasion veranstaltet.”) – Bei diesem Satz handelt es sich um eine Falschinformation, um eine Ente, praktisch um Fake News. Denn die Forderungen der Demonstranten waren: für die Neutralität Bulgariens (“Bulgarien – Zone des Friedens”) und gegen jede militärische Unterstützung der Ukraine. Eine Unterstützung der russischen Invasion gab es auf keinen der zahlreichen Proteste, auf denen ich allesamt zugegen war. Was es gab, war obiges Plakat mit dem bekannten Orwell-Zitat aus “1984”. Besonders die letzte Zeile scheint auf die Berichterstattung der “pro westlichen” Medien über die Proteste in Bulgarien zuzutreffen: Unwissenheit ist Stärke”.

PS: Neulich hörte ich von einem Bekannten den Satz, dass er von etwas noch nie gehört hätte. (Ich vermute, weil der Spiegel nicht darüber geschrieben hatte.) Die Antwort auf dieses Phänomen fand ich in dem neuen Buch “Angstgesellschaft” von Hans-Joachim Maaz, das demnächst auf Bulgarisch erscheinen wird. Maaz sprach in diesem Zusammenhang von einer “Holschuld” und meint damit, dass wir (leider) wieder in einer Zeit leben, in der man sich aktiv selbst Informationen holen bzw. besorgen muss. Dem stimme ich zu und erlaube mir hinzuzufügen: damit später niemand sagen kann, man hätte (mal wieder) von nichts gewusst. 

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Das Märchen von der nebenwirkungsfreien Impfung

Manchmal bin ich auch stolz, dass ich aus Mitteldeutschland komme. Beispielsweise wenn der MDR über Nebenwirkungen der Corona-Impfung berichtet, beispielsweise hier und hier oder hier, auch wenn ich die Beiträge nicht einbetten kann in meinen Blog wie die obigen. Das hat sich der MDR verbeten, warum auch immer. Mittlerweile dürfte es auch beim letzten angekommen, dass die Corona-Impfung nicht nebenwirkungsfrei ist, wie von Karl Lauterbach versprochen. Sicherlich, man kann eine Impfung nicht rückgängig machen. Das geht leider nicht. Was man machen kann, ist, sich einfach nicht mehr impfen lassen gegen Corona, insbesondere dann nicht, wenn weder der Impfstoff, noch der Gesundheitsminister hält, was er verspricht. Ich habe mich nicht impfen lassen gegen Corona, und ich werde mich auch nicht impfen lassen gegen Corona. Das liegt vor allem an den völlig neuen, nur unzureichend getesteten Impfstoffen (über Langzeitwirkungen ist bisher gar nichts bekannt), die nur eine bedingte Zulassung haben, und wo die Hersteller jegliche Gewähr ablehnen. Das kannte ich bisher nur von den Lottozahlen, dort sind die Angaben auch immer ohne Gewähr. Da vertraue ich lieber auf mein Immunsystem und auf meine Abwehr. Darüber hinaus versuche ich mich gesund zu ernähren und mich abzuhärten. Ausserdem schlafe ich viel, vielleicht das wichtigste. Eine Maske trage ich nicht, und ich habe sie auch bisher kaum getragen. Ich habe nichts prinzipiell gegen das Impfen, im Gegenteil, ich habe mich auch schon impfen lassen. Auch gegen Corona bin ich bereits geimpft, und zwar gegen die Corona-Panik-Plandämie und die Corona-Impf-Propaganda.
Videos Öffentlich/Rechtlich
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Bericht aus Wien (1) – “Wenn die Maßnahmen wichtiger als die eigene Familie werden”

Der Wiener Psychiater und Autor Univ.-Doz. DDr. Raphael Bonelli erzählt in obigem Video eine unglaubliche Geschichte von einer Patientin von ihm, wie es enden kann, wenn Menschen (in dem Fall ein Mann) dem Corona-Wahn erlegen sind. Die Massen-Psychose, vor der ich mich in den Schluchten des Balkans in Sicherheit gebracht habe, treibt tolle Blüten. Bereits hier schrieb ich, dass Berlin ein Tollhaus geworden ist. Für den Herbst erwarte ich eine weitere Verschärfung, insbesondere bei den gehorsamen Deutschen. Das sage ich auch als Desillusionist, der ich jetzt ganz offiziell, beispielsweise dem Berliner Finanzamt gegenüber bin.
PS: Hat der Mann “Massenmedien” oder “Maskenmedien” konsumiert?
Video RaphaelBonelli
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Bericht aus Bulgarien (212) – “Arm oder Reich”

“Reich Arm” Supermarkt

Einige wenige werden gerade sehr reich und nur allzu viele ziemlich arm. In Bulgarien, wo man Deutschland der Zeit voraus ist, gibt es jetzt bereits Supermärkte für beide, und das schon seit einiger Zeit. Die Kette “Reich Arm” hat jetzt auch im Nachbarort Varshets, wo sich das Café “Vegas” befindet, eine “Reich Arm” Filiale aufgemacht, was ich zum Anlass nehme, darüber zu berichten. Zu Ende denken muss man “Reich Arm” natürlich mal wieder selbst. Erst einmal muss man die Wörter umstellen, damit es auf Deutsch klingt, also aus “Reich Arm” “Arm Reich” machen. Auch in Bulgarien sagen die allermeisten nicht “Reich Arm”, sondern “Reich und Arm”. Zumindest kommt es mir so vor, weil ich es so mache, denn im Deutschen klingt es mit dem “und” zwischen “Reich” und “Arm” einfach besser. Gerade gehe ich dazu über, den Supermarkt “Arm oder Reich” zu nennen. Denn dazwischen gibt es praktisch nichts mehr.

Was auf Bulgarisch “богат беден” geschrieben wird, wird “bogat beden” ausgesprochen. Da das Bulgarische dem Russischen nahe steht, genau genommen haben die Bulgaren dem Russen zwar keine Waffen, aber immerhin das Alphabet geliefert, muss jeder selbst entscheiden, ob er diese Information speichert oder gleich wieder vergisst, um nicht als Russophil zu gelten. Ich schreibe das auch, weil ich jetzt hautberuflich mit dem Aufschnüffeln “pro russischer” Desinformation mein Geld verdiene, und “pro russisch” praktisch mit der Verwendung des Kyrilleschen beginnt. Dass “богат беден”, ausgesprochen “bogat beden”, “Reich Arm” heißt, stimmt wirklich. Dass es in Zukunft möglicherweise nur noch “Arm oder Reich” gibt, dabei kann es sich unter Umständen bereits um “pro russische” Propaganda und Desinformation handeln.

Glaubt man, so wie ich, Bertolt Brecht, hat das eine mit dem anderen zu tun. Brechts Idee zusammengefasst, lautet so: “Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.” In der langen Version, also im Original, liest es sich so: “Reicher Mann und armer Mann standen da und sah’n sich an. Und der arme sagte bleich, wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.” Es ist also kein Quatsch und auch keine Übertreibung, davon auszugehen, dass beides direkt miteinander zu tun hat. Wie ich das jetzt als “pro russische” Propaganda verpacke, das ist gerade mein Problem. Immerhin, Brecht ist damals einmal quer durch die Sowjetunion gereist. Das müsste eigentlich ausreichen, um aus ihn einen russischen Agenten zu machen. Nur ist er am Ende von Wladiwostok aus, auf der Flucht sowohl vor den Faschisten als auch vor den Kommunisten (genauer: Stalinisten), nach Kalifornien übergesetzt, aber vielleicht lasse ich das Ende einfach weg.

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Bericht aus Bulgarien (211) – “Das wie für mich gemacht Stipendium”

Ordnung muss sein
Nachdem ich das Stipendium sicher habe, kann ich auch darüber schreiben. Vorgestern (26. Juli) wurde es von der amerikanischen Botschaft in Sofia ausgelobt, gestern (27. Juli) war ich deswegen im Parlament und heute (28. Juli) habe ich es in der Tasche. Die Amerikaner zahlen demjenigen 150.000 Dollar cash, der “pro russische” Propaganda oder auch nur Gesinnung in Bulgarien aufspürt. Da ich aus der DDR komme, wo auch Putin einst als Agent des KGB arbeitete, und ich darüber hinaus russisch kann (zumindest habe ich das behauptet), bringe ich beste Voraussetzungen für das Stipendium der Amerikaner mit. Ich konnte jetzt aber nicht einfach und schon gar nicht direkt in die amerikanische Botschaft gehen, so einfach funktioniert Korruption nicht, selbst in Bulgarien nicht. Nein, ich musste deswegen ins bulgarische Parlament gehen, wo es eine eigens dafür eingerichtete “American Corner” gibt – Ordnung muss sein, auch beim Bulgaren. Um die Menschen zu verwirren, ist die Ecke fälschlicherweise mit “Amerikanisches Zentrum” übersetzt ist, aber das nur nebenbei. Der bulgarische Politiker, den ich gestern angeblich im Parlament interviewt habe, hat das Stipendium von der amerikanischen Botschaft, zu der er beste Beziehungen hat, für mich klar gemacht. Der Deal ist, dass er 50.000 Dollar von den 150.000 Dollar bekommt – 100.000 Dollar bleiben für mich. Ein Drittel der Beute abzugeben, hört sich erstmal viel an, ist es aber nicht, wenn man berücksichtigt, wie leicht meine Aufgabe ist. Denn alles, was nicht “pro westlich” ist, ist automatisch “pro russisch”, obwohl es logischerweise “pro östlich” sein müsste. Die Logik ist aber seit einiger Zeit komplett ausgeschaltet, und daraus ziehe ich jetzt meinen Profit, zumindest den größeren Teil des von Uncle Sam gezahlten.   –   Es läuft gerade sehr gut für mich.
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Bericht aus Bulgarien (210) – “Zu Besuch im bulgarischen Parlament”

USA-Muskel-Shirt und französische Gelbe Weste vereint
vor dem bulgarischen Parlament in Sofia
Gestern war ich im bulgarischen Parlament, um ein Interview mit einem Politiker zu führen, den ich am Freitag zufällig in dem neben dem Parlamentsgebäude gelegenen Park “Kliment von Ochrid” getroffen habe. Bevor ich das Parlament durch den Hintereingang betreten durfte, musste ich mich in dem eigens dafür vorgesehenen blauen Pavillon davor anmelden. Da mein Name im System war, war das kein Problem. Zum Problem wurden meine Sandaletten. Männer dürfen normalerweise nicht mit Sandaletten das bulgarische Parlament betreten. Die Frau, die am Einlass für die Sicherheit zuständig war, musste erst irgendwo anrufen, ich vermute ihren Chef, um sich abzusichern, dass sie mich trotz Sandaletten herein lassen darf. Auf den Straßen von Sofia war gestern wieder ein Protest der Transportbranche im Gange, der in dem Moment lautstark am Hintereingang des Parlamentes vorbeizog. Ein merkwürdiger Zufall, denn auch ich war einst als Taxifahrer Teil der Transportbranche. Jetzt bin ich Journalist, dessen Business sich ganz offiziell “Desillusionist” nennt. Der “Desillusionist” wurde am Ende auch mit Sandaletten ins Parlament gelassen, um eine gute Stunde den Politiker zu interviewen, den er am Freitag zufällig im Park getroffen hat. Ich sage jetzt mit Absicht nicht, um welchen Politiker es sich handelt, da ich noch über das Interview schreiben will, und es ein schlechtes Omen ist, wenn man vorher schon alles verrät. Ich will nur sagen, dass die Wege in Bulgarien kurz sind, und wenn man hier einen Politiker interviewen will, das im Gegensatz zu Deutschland mitunter ganz einfach ist. Nach dem Interview fand der “Desillusionist” plötzlich seine Chip-Karte nicht mehr, die man ihm gegeben hatte, um ins Parlament zu gelangen. Da er kurz zuvor von den Knast-Erfahrungen des Politikers erfahren hatte, die dieser gemacht hat, nachdem er anfing sich politisch zu betätigen, gab der “Desillusionist” seiner Befürchtung Ausdruck, jetzt vielleicht nicht mehr das Gebäude verlassen zu können und sich möglicherweise im Keller oder gar im Knast wiederzufinden. Dieser Fall ist zum Glück nicht eingetreten, sonst hätte ich wohl kaum diesen Beitrag schreiben können. Die Mitarbeiterin des Politikers, die ebenfalls Sandaletten trug, bei Frauen offensichtlich kein Problem, brachte mich höchstpersönlich zum Ausgang. Die Chip-Karte ist bis jetzt unauffindbar. Ich muss sie irgendwo im Parlament verloren haben, das mit roten Teppichen ausgelegt ist, auf denen es sich auch mit Sandaletten gut laufen lässt. Später machte ich noch obiges Foto von zwei gemeinsam die Straße vor dem Parlament aufreißenden Arbeitern, der eine im USA-Muskel-Shirt, der andere mit französischer Gelber Weste. Beides Themen, die auch im Interview eine Rolle gespielt haben. Ob es veröffentlich wird, ist alles andere als gewiss. Die Berliner Zeitung beispielsweise, der ich als “Desillusionist” vor zehn Tagen einen aktuellen Artikel zu den “Uber Files” angeboten habe, hat sich auch auf Nachfrage bisher nicht bei mir gemeldet. Fest steht dagegen, dass es vorerst keine Proteste direkt vor dem Parlament in der bulgarischen Hauptstadt geben wird. Es kann sie nicht geben, weil die beiden netten Herren dort die Straße aufreißen. Da die beiden jungen Männer auch über Muskeln verfügen, stelle ich mir gerade vor, wie es wohl aussieht, wenn diese gegen friedliche, möglicherweise ausgezehrte Demonstranten zum Einsatz kämen. Wahrscheinlich wird man das demnächst erleben können, nicht nur in Bulgarien, sondern auch in Deutschland.

Hintereingang des Parlaments – Eintritt nur mit ohne Sandaletten

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Bericht aus Bulgarien (209) – “Der Himmel über Bulgarien”

So sieht es gerade am Himmel nicht nur über meinem Dorf in den Schluchten des Balkans, sondern über ganz Bulgarien aus. Störche über Störche – Bulgarien ist ein wahres Storchen-Paradies. Ob sie “nur” auf Nahrungssuche sind, oder die Jungen bereits die ersten Flugstunden bekommen, das kann ich nicht sagen. So tief bin ich noch nicht in die Storchologie eingestiegen.

Was ich gelesen habe, ist, dass man sich Storchennester in Bulgarien mittels dort installierter Kameras weltweit im Internet ansehen kann. Mein erster Gedanke war daraufhin, eine von ihnen zu verlinken, wovon ich aber sogleich wieder abgekommen bin. Ich werde wohl noch den Storch Big Brother unterstützen. Oder gar die Storch Porno Industrie. Die Spanner und Kontroller sollen selbst herkommen, oder es bleiben lassen – vielleicht das Beste.

Nicht alle Storchennester sind auf Licht- oder Strommasten. Viele befinden sich auch auf Schornsteinen, vorzugsweise von verlassenen oder verfallenden Häusern, wovon es in Bulgarien viele gibt, genau genommen zu viele. Ein solches Storchennest, das ich bereits im letzten Jahr fotografiert habe, hat es in meinen Artikel “Bulgarien – die große Freiheit” auf Multipolar geschafft, auf den ich noch einmal aufmerksam machen möchte, auch weil er immer noch aktuell ist, beziehungsweise bald wieder sein wird.
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Bericht aus Bulgarien (208) – “Was tun mit all diesen nutzlosen Menschen?” – Vielleicht ein Buch lesen?

Dr. Yuval Noah Harari ist ein Vordenker von Klaus Schwab, wobei nicht klar ist, ob Klaus wie zuvor all seine “Young Global Leader” auch den Doktor penetriert hat, oder der Doktor den Klaus. Fakt ist, dass Klaus älter ist, was aber nicht heißt, dass der Doktor ihn automatisch überlebt. Geht es nach dem Doktor, werden in Zukunft Reiche wie Klaus ewig leben, im Gegensatz zu den Armen wie du und ich. Das ist das größte Problem der Zukunft, so der Doktor. Größer ist nur noch das, was man “mit all diesen nutzlosen Menschen” wie du und ich tun soll. Der Doktor schlägt Drogen und Computerspiele vor. Ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht, aber da bin ich raus. Ich zocke nicht am Computer und Drogen nehme ich gleich gar nicht. Meine Hoffnung ist, dass ich bis zu meinem Ableben, das hoffentlich friedlich sein wird, noch das ein oder andere Buch lesen darf, nach Möglichkeit hier in Bulgarien und zwar als richtiges Buch und nicht als E-Book – wenn es nicht zu viel verlangt ist.
PS: Erfahre gerade vom ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg, dass während der Corona-Panik-Plandämie die Lebenserwartung für mich als Mann um 0,6 gesunken ist, für die deutsche Frau, die sowieso länger lebt, aber nur um 0,4. Überlege einen kurzen Moment, ob ich mich darüber erregen soll, was glaube ich das Anliegen des Artikels ist. “Sagen, was ist!”, was zu Augsteins Zeiten galt, kann es nicht sein, denn es handelt sich dabei nur um eine “Momentaufnahme”, kann also in dem Moment, wo ich das schreibe, schon wieder ganz anders sein und ist es mit Sicherheit auch. – Armer Spiegel, du tust mir leid, was ist nur aus dir geworden?
Video DrYuvalNoahHarari
Text TaxiBerlin