Bericht aus Bulgarien (249) – “Der Bulgarisch Decoder”

So sieht er aus

Eine meiner Ideen Geld zu verdienen war, in Bulgarien Deutsch-Unterricht zu geben. Ich habe deswegen im Goethe-Institut in Sofia und im Deutsch-Gymnasium in Montana vorgesprochen. Die Direktorin des Gymnasiums hatte ich zuvor auf der Straße angesprochen gehabt, wo sie mit einer Mitarbeiterin, vermutlich der Deutsch-Lehrerin des Gymnasiums, Deutsch sprach.  Dem Goethe-Institut hatte ich den von mir neu herausgegebenen Klassiker “Bai Ganju, der Rosenölhändler” zugeschickt, woraufhin man mich einlud, bei Gelegenheit einmal in der Bibliothek vorbeizuschauen. Bei dieser Gelegenheit habe ich dem Institut nicht nur das zweite von mir herausgegeben Werk Aleko Konstantinows “Nach Chicago und zurück” für seine Bibliothek geschenkt, sondern mich auch mit der Leiterin des Goethe-Instituts unterhalten, die meine Leidenschaft für den Klassiker Aleko Konstantinow teilt. Eine Arbeit hat sich in beiden Fällen nicht für mich ergeben, dafür braucht man auch in Bulgarien mittlerweile Nachweise, ganz genauso wie in Deutschland.

Neulich kam es nun umgedreht, so wie in Bulgarien am Ende alles immer umgedreht kommt. Und zwar habe ich den beiden Kindern des Bruders eines Freundes ihren ersten Unterricht in Bulgarisch erteilt. Beide Brüder sind Tierärzte, der ältere ist seit einiger Zeit mit einer Deutschen aus der ehemaligen DDR verheiratet, wo sie geboren ist, und wo sie auch leben, also im Osten des jetzt wiedervereinigten Deutschlands. Zusammen haben sie zwei Kinder, der Sohn ist glaube ich zehn und die Tochter acht oder neun, wenn ich mich richtig erinnere. Mit ihnen teile ich das Schicksal, dass der Vater Bulgare ist, der seinen Kindern aber kein Bulgarisch lehrt, denen damit auch das Land fremd bleibt, fremd bleiben muss. Nicht umsonst heißt es Mutter- und nicht Vatersprache. Hinzu kommt, dass die erste Generation, die selbst aktiv ausgewandert ist, mit der alten Heimat möglichst wenig zu tun haben möchte. Einerseits verständlich, weil man hatte schließlich seine Gründe, sein altes zu hause zu verlassen. Andererseits bleiben die Kinder damit immer irgendwie wurzellos, auf dem einen Auge blind sozusagen.

Meinen Unterricht angefangen habe ich mit dem Alphabet, erst das Deutsche, dann das Bulgarische. Das Bulgarische, das auch das Kyrillische genannt wird, und dessen sich auch die Russen und die Ukrainer bedienen, um nur zwei Beispiele zu nennen, haben die Bulgaren erfunden, und es hat ein paar mehr Buchstaben als das deutsche Alphabet. Wer genau wissen will, wie viel oder gar wie viel mehr, schaut einfach auf obigen “Bulgarisch Decoder”. So haben die beiden Kinder des Bruders meines Freundes ihre Aufzeichnungen nach der ersten Unterrichtsstunde, die ihnen zugegeben alles andere als leicht gefallen ist, die ihnen im selben Moment aber auch Spaß gemacht hat, liebevoll genannt. Um den beiden ihre Vatersprache schmackhafter zu machen, habe ich versucht, sie ihnen als Geheimsprache zu verkaufen, die nur sie verstehen, außer jemand hat auch eine solche selbstgebaute stromlose Enigma wie sie jetzt, um sie verstehen zu können. Der Erfolg meiner Überzeugungsarbeit war zugegeben nur mäßig. Das ist leider auch wahr.

Trotzdem bleibe ich dabei, dass Menschen ihre Wurzeln kennen sollten, auch und gerade in Zeiten der Globalisierung. Menschen ohne Wurzeln sind im wahrsten Sinne des Wortes wurzellos, haltlos, wie ein Fähnchen im Wind, dass ständig seine Richtung wechselt, wechseln muss, so wie die meisten wurzellosen Groß-Städter, auch und gerade in Berlin. Das Alphabet zu lernen, ist ein Anfang. Dann kann man die Sprache immerhin lesen. Verstehen tut man sie deswegen noch nicht. Um eine andere Sprache wirklich zu verstehen, bedarf es Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Mark Twain meinte, dass man für die deutsche Sprache mehr als 30 Jahre braucht, was ich aufgrund der Erfahrung mit meinem Vater und meiner ersten, bulgarischen Frau bestätigen kann. Beim Bulgarischen scheint es mir ähnlich lange zu sein. Zumindest ist es so, dass ich immer noch am Lernen bin, dass ich täglich dazulerne. Trotzdem, oder vielleicht besser gerade deswegen, war es gut, dass ich den beiden Kindern des Bruders meines Freundes ihren ersten Bulgarisch-Unterricht erteilt habe. Ab jetzt ist, bei allem Verständnis für seinen Widerstand, ihr Vater dran. Alles andere ist egoistisch, so denke ich, denn es geht nun nicht mehr nur um ihn.

Foto&Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (248) “Korruption auf Deutsch: Kann mich an nichts erinnern”

Ich weiß nicht, wie es heute in Deutschland ist. Es ist noch nicht so lange her, da gab es, ginge es nach den Deutschen, Korruption nur auf dem Balkan. Hier in Bulgarien, da bin ich mir dann wieder sicher, würde man von Menschen wie Scholz den Rücktritt fordern, auf bulgarisch “OSTAVKA!” – Da ich vermute, dass es in der Heimat so etwas böses und schlimmes nicht gibt, einfach weil nicht sein kann, was nicht sein darf, darf dementsprechend Scholz auch nicht zurücktreten. Und wenn doch, dann wird er gestürzt und von jemandem ersetzt werden, der in Sachen Ukraine-Krieg mehr auf Linie der USA ist. So oder so wird es für den Noch-Bundeskanzler sehr eng werden, so wie es Fabio De Masi in obigem Video sagt.
Interview FabioDeMasi
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (247) – “Von Aktivisten und Amnesisten”

Aktivisten, wohl eher “Aktivisten”, haben die Aufführung obigen Filmes auf einem globalisierungskritischen Festival in Leipzig, ausgerechnet in Leipzig, gestört, wollten seine Aufführung möglicherweise ganz und gar verhindern. Bei den so genannten Aktivisten handelt es sich eher um Amnesisten, für die es keinen Krieg, keine Bomben, keine Scharfschützen und auch keine Toten und schon gar kein menschliches Leid vor dem 24. Februar in der Ukraine gab. Dafür musste man ihnen noch nicht einmal einen Chip in ihr Gehirn einpflanzen. Sie glauben wirklich daran. Wer etwas anderes weiß, weil er beispielsweise obigen Film von Oliver Stone gesehen hat (er ist nicht der einzige, es gibt auch andere Filme, beispielsweise diese Dokumentation “Донбаска пролет” – “Donbass-Frühling” der bulgarischen Filmemacherin Ekaterina Mitrinova aus dem Jahre 2017), der muss sich in Zukunft in Acht nehmen, wenn er auf einen so genannten Aktivisten trifft. Insbesondere dann, wenn es sich dabei um einen Amnesisten handelt, was leider die Regel ist. Außer man lässt sich vorher einen Chip in sein Gehirn einpflanzen. Das beste ist, man denkt immer und von vornherein das Richtige. Also das, was üblicherweise in Deutschland passiert in solchen Fällen. Der Chip im Gehirn ist eher für unsichere Kandidaten wie den Bulgaren gedacht, wenn es sich mit ihm dann nicht schon von selbst, also demographisch, früher sagten wir auch biologisch dazu, erledigt hat.
PS: Fast am Ende des Artikels im ehemaligen Nachrichtenmagazins aus Hamburg muss ich nun auch noch erfahren, dass die Stadt Leipzig sich bereits im Vorfeld ausdrücklich von der Vorführung des Films distanziert hat – ausgerechnet die “Heldenstadt” Leipzig! Peinlicher geht es wohl nicht mehr. Was für eine Schande.
Film OliverStone
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (246) – “Der tägliche Krieg auf den Straßen”

Ein Kriegsschauplatz eines unerklärten Krieges sind die bulgarischen Dörfer, in denen praktisch jedes zweite Haus verfällt. Ich habe mehrfach darüber geschrieben, dass Bulgarien das Land ist, in dem die Einwohnerzahl am schnellsten schrumpft, ohne dass offiziell ein Krieg erklärt worden wäre, und das weltweit. Ein anderer Kriegsschauplatz sind die Straßen, obwohl an ihnen einiges gemacht wurde in den vergangenen Jahren. Dass dort Autos wie im Film einfach mal in Flammen aufgehen, liegt oft nicht am Straßenzustand. In obigem Fall lag es wohl am Auto, das kein bulgarisches, sondern ungarischen Kennzeichen hatte. Die Insassen, eine Kleinfamilie – Mann, Frau und Kind, konnten sich vorher samt Gepäck in Sicherheit bringen. Möglicherweise spielte auch die Kurve eine Rolle, in der das Auto letztendlich komplett ausbrannte. Dies war aus den Ungarn, die unter Schock standen, nicht herauszubekommen. In Bulgarien passieren auch viele Unfälle auf gerader Strecke. Man merkt es daran, dass dort Grabsteine an der Straße stehen. Was genau passiert ist, ob Alkohol im Spiel war oder andere Drogen, oder das Smartphone Schuld war, an dem der Fahrer herumgespielt hat, das steht dort natürlich nicht. Mit dem Blick eines trockenen Alkoholikers und von außen würde ich sagen, dass in vielen Bulgaren ein geheimer Todeswunsch steckt, der vor allem der hoffnungslosen Lage im Land geschuldet ist. Dazu würde ich auch das weit verbreitete Rauchen zählen, das am Ende wie der Alkohol vor allem eines ist: tödlich. Dazu muss man wissen, dass in Bulgarien nicht nur mehr getrunken, sondern auch mehr geraucht wird als im Westen. An irgendetwas muss man schließlich sterben, so der weit verbreitete Glaubenssatz für die Selbstzerstörung. Zurück zur Straße, wo ich hier als trockener Taxifahrer immer auf der Hut und praktisch auf alles vorbereitet bin. Allen voran die nicht vorhandene Spurtreue. Wie auch, wenn es keine Fahrspuren gibt, weil die Markierung fehlt. Als Taxifahrer war ich offensives Fahren gewöhnt. In Bulgarien fahre ich wie ein Rentner, der ich ja auch fast bin. Meine defensive Fahrweise hängt auch mit meinem Automobil zusammen, das mit knapp zwanzig Jahren und über 200.000 Kilometer auf dem Buckel auch irgendwie ein Rentner ist. Hinzu kommt, dass ich Zeit habe, mich kein Fahrgast drängt, der zum Flieger will. Vor allem ist es aber der Wunsch, nicht auf der Straße in den Schluchten des Balkans zu sterben. Sollte auch in mir als halber Bulgare ein geheimer Todeswunsch schlummern, von dem ich bisher nichts weiß, so kann ich die bulgarischen Straßen als Wunschort dafür definitiv ausschließen.

Foto&Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (245) – “Nicht das Gelbe vom Ei”

Individuelles T-Shirt in Sofia

Was mir am meisten fehlt, seit ich kein Taxi mehr fahre, ich hatte das schon mehrfach erwähnt, sind die Gespräche, der Austausch mit den unterschiedlichsten Menschen. Früher ergaben sich diese Gespräche, dieser Austausch praktisch von selbst bei mir im Taxi. Heute muss ich aktiv auf Menschen zugehen, sie ansprechen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Auf dem Balkan ist das viel einfacher als in Deutschland, wo jeder denkt, er wäre so individuell, obwohl auch dieser Blödsinn in Bulgarien im Kommen ist, allerdings nur in Sofia und am Meer, wo man es sich von den Ausländern abschaut. Was Berlin angeht, hat Rainald Grebe es in seinem Song über den Prenzlauer Berg auf den Punkt gebracht: “Sie sehen alle gleich aus – irgendwie individuell.” – So auch obiges T-Shirt in Sofia, dessen Träger ich nach einiger Überwindung ansprach und mit ihm ins Gespräch kam. Es stimmt wirklich, es fällt mir schwer, einfach auf Menschen zuzugehen, sie anzusprechen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Auch ich habe Angst vor Ablehnung. Abgelehnt zu werden ist für die allermeisten sehr schlimm. Neulich habe ich in einem Buch gelesen, dass das der Grund sei, dass niemand mehr auf den anderen zugeht und ihn einfach anspricht. Für mich kann ich das auf jeden Fall bestätigen. Da ich nicht bei den asozialen Medien bin, ich habe nur diese Seite, kein Facebook, kein Instagram und was es da noch so alles gibt, bin ich gezwungen, auf andere Menschen zuzugehen, sie anzusprechen, insbesondere in der Fremde. So habe ich es auch mit dem Träger des obigen T-Shirts getan, der jetzt kein Fremder mehr für mich ist. Sein Name ist auch Rumen, und obwohl er offensichtlich etwas gegen amerikanische Milliardäre hat, ist er ein Fan der USA. Da ich seit einiger Zeit nicht nur halber Deutscher und halber Bulgare, sondern auch halber Amerikaner bin, hat mich das natürlich interessiert. Selbstverständlich ist für ihn, also Rumen, die USA auch ein Imperium, das immer noch die Welt beherrschen will, und dies ja auch lange getan hat. Das sei natürlich nicht in Ordnung, aber Imperien gibt es immer wieder, und dann ist doch eines, das weit weg ist, einem gleich um die Ecke, damit war wohl das Osmanische Reich gemeint, das Bulgarien viele Jahre einverleibt hatte, vorzuziehen. Das fand ich interessant, denn so hatte ich Amerika zuvor noch nie gesehen gehabt. Nach kurzer Überlegung gab ich zu bedenken, dass ein Krieg des Imperiums um die Ecke in der Ukraine auch nicht gerade das Gelbe vom Ei sei. Das hatte nun Rumen offensichtlich noch nie so gesehen. Jedenfalls musste auch er erst einmal darüber nachdenken. Während er nachdenkt, will ich rasch etwas zum T-Shirt sagen. Ich habe etwas gebraucht, um zu realisieren, wer da abgebildet ist. So weit sind die USA, ist Amerika und seine Milliardäre mittlerweile weg für mich.

Foto&Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (244) – “Vom Bulgaren lernen”

Auch bei den Tieren gibt es Maskenträger, zumindest in Bulgarien. Meist stehen sie aber ganz friedlich nebeneinander, so wie im Tal der Esel, eine Art bulgarische Farm der Tiere im Südwesten des Landes, die ich gerade besuche. Dass die einen auf die anderen losgehen, ganz und gar an die Gurgel gehen wie in Deutschland, gibt es hier nicht, hat es hier nie gegeben und wird es hoffentlich auch nicht geben.

Ganz im Gegenteil. Im Tal der Esel, in dem viele verschiedene Tiere zu hause sind, hilft man einander, wo man kann. So kontrolliert hier zum Beispiel ein Huhn den Sitz der Maske bei einem Esel. Dieser hat kein Problem damit, dass ihm ein Maskenloses Huhn die Maske zurecht zupft, sondern lässt dies gerne geschehen.

Aber nicht nur das. Das Huhn sieht sich darüber hinaus auch gerne den Penis samt Hoden des Esels an, der wegen seiner Maske nicht mehr selbst ran kommt. Und wenn es Not tut, dann befreit das hilfsbereite Huhn den hilflosen Esel sogar von Insekten und anderen Mikroorganismen auf seinem empfindlichen Körperteil.

Das wünsche ich mir auch für den Menschen. Dass man wieder füreinander da ist, wie in Bulgarien. Dass man dem anderen hilft, wo man kann. Damit die sinnlose Spaltung endlich ein Ende hat und Angstmacher keine Chance mehr haben.
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Bericht aus Bulgarien (243) – “Wollt ihr den totalen Ausverkauf?”

Dem totalen Krieg, das wissen die wenigsten, geht immer ein totaler Ausverkauf voraus, an erster Stelle von Werten. In Bulgarien, das Deutschland auch hier mal wieder voraus ist, hat dieser totale Ausverkauf bereits begonnen. Keine Ahnung, wie viel man für Winter-Sachen jetzt im Hoch-Sommer bekommt. Offensichtlich aber mehr als Nichts, was man hier in Bulgarien im Winter dafür erwartet. Wer noch Sport-Klamotten für den bevorstehenden Winter in der Heimat braucht, die er sowohl zu hause in seiner kalten Wohnung über den drei von Sarrazin Habeck, unserem geliebten Führer und Reichs-, äh Bundeskanzler, empfohlenen Pullovern, aber auch zum gemeinsamen Volksaufstand draußen auf der Straße tragen kann, sollte sich den totalen Ausverkauf auf dem Balkan auf keinen Fall entgehen lassen.

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Bericht aus Bulgarien (242) – “Die Deutsche Klinik – Symbol der Hoffnung”

Wenn ich eines von dem Zusammenbruch der DDR gelernt habe, dann ist es dies, dass ein Volk immer genau die Volksvertreter hat, die es verdient. So ist es auch heute. Die Rede ist von Karl Lauterbach, unserem Gesundheitsminister, der neulich noch der beliebteste Politiker Deutschlands war, genauso wie früher der Genosse Erich Honecker in der DDR. In Bulgarien schütteln die Menschen alleine beim traurigen Anblick dieser bedauernswerten Gestalt und seinen fahrigen Bewegungen den Kopf. Seinen sich täglich widersprechenden Ausführungen kann hier keiner folgen, aber das kann ja auch in der Heimat niemand mehr – ganz ohne Sprachbarriere. Obwohl die Lage in Bulgarien selbst zwar nicht ernst aber doch hoffnungslos ist, hat man für Deutschland und seine Politiker noch Hoffnung. Das liegt zum größten Teil daran, dass das Wissen über Deutschland in aller Regel dem Wissensstand der Neunziger entspricht. Aus dieser Zeit stammt auch obige “Deutsche Klinik” (“НЕМСКА КЛИНИКА”) mit dem schönen Namen “Symbol der Hoffnung” (“Cимвол на надеждата”). Dort würde der mitfühlende und vor allem mitleidende Bulgare unseren geliebten Führer Volksvertreter sogleich einem “Psychotest” (“психотест”) unterziehen, und zwar beim Psychologen (“психолог”) in der 2. Etage (“Етаж 2”). In Bulgarien werden Menschen wie Karl Lauterbach nicht einfach ihrem Schicksal überlassen wie in Deutschland. Ganz im Gegenteil, hier hilft man ihnen, indem man andere vor sie schützt, und sie vor sich selbst.

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Bericht aus Bulgarien (241) – “Der Eselflüsterer”

So sieht er aus

Während der Pferdeflüsterer noch Pferden einflüsterte, flüstern Esel dem Eselflüsterer ein. Das liegt nicht nur daran, dass in Bulgarien, wo sich der Eselflüsterer nun seit über einem Jahr aufhält, immer alles umgedreht ist, aber auch. Vor allem liegt es daran, dass Esel um einiges klüger sind als Pferde (und vermutlich auch klüger als die meisten Menschen, erlaube ich mir hinzuzufügen). Das wusste bereits Orwell, in dessen “Farm der Tiere” sich das Pferd Boxer zu Tode schuftet, was dem Esel Benjamin nicht passieren kann. Was dem Eselflüsterer eingeflüstert wurde, wird er in den nächsten Tagen hier auf dieser Seite veröffentlichen. Dranbleiben lohnt sich also. Das meint zumindest der Eselflüsterer.

PS: Spenden für den Eselflüsterer (oben rechts) sind jederzeit willkommen – Danke!

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Bericht aus Bulgarien (240) – “Legitimer Protest in der Coronakrise”

Das versteht nicht einmal ein Esel

Lese gerade im ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg, dass es in der Corona-Krise legitime Proteste gegeben haben soll, was ich nicht wusste. Wurde uns nicht bis gestern genau das Gegenteil erzählt? Auch vom ehemaligen Nachrichtenmagazin? Und zwar dass nur Schwurbler, Aluhüte, Coronaleugner, Verschwörungstheoretiker, Rechte, Reichsbürger, Nazis, Spinner, Impfgegner und was es da noch so alles gibt zu Protesten gegen die Corona-Panik-Plandemie-Politik gehen würden. Ist man etwa in Hamburg gerade dabei umzufallen? Sind das vielleicht alles Wendehälse, die da jetzt plötzlich was ganz anderes schreiben? Nein, natürlich nicht. Man will uns nur vorbereiten. Insbesondere die, die bis gestern geschlafen haben, aber morgen nicht frieren wollen und deswegen auf die Straße zu gehen beabsichtigen. Morgen ist das natürlich verboten. Bis gestern war es erlaubt, oder wird uns nun als erlaubt und sogar berechtigt hingestellt, obwohl neulich sogar noch harmlose Spaziergänge verboten waren, von denselben Leuten übrigens, denen nichts zu peinlich zu sein scheint. Eigentlich müsstest ihr euch schämen, ihr Heuchler aus Hamburg. Aber selbst das müssen wieder andere für euch übernehmen. Ich jedenfalls schäme mich fremd für Politiker wie Innenministerin Nancy Faeser und so genannte Journalisten wie die vom Spiegel aus Hamburg.

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