Bericht aus Bulgarien (393) – “Hundevergiften”

Eine Sache ist aktuell doch passiert in Bulgarien, über die ich berichten möchte. Meine Nachbarn haben drei Hunde, die frei herumlaufen und die Leute terrorisieren, die auf unserem unbefestigten Weg zwischen ihrer und meiner Hütte vorbeilaufen oder auch nur vorbeifahren. Auch wenn es mich total nervt und mich beispielsweise beim Schreiben meiner Berichte stört, sage ich nichts dazu. Das ist in Bulgarien nicht üblich. Hier lässt man den anderen so sein, wie er ist, auch wenn er einem auf die Nerven geht. – Seit einiger Zeit gibt es einen Polizisten, der mit seiner Familie, Frau und Tochter, aus Sofia in unser Dorf zurückgekehrt ist. Das sind die, die am Anfang unseres Weges ihre Schafe haben. Da ihnen auch ein halbes Haus am Ende des Weges gehört, müssen sie regelmäßig bei uns vorbei, und werden dabei natürlich von den Hunden der Nachbarn angekläfft. – Obwohl das stabile Leute sind, insbesondere auch die Frau, geht ihnen das angekläfft werden, genauso wie mir, tierisch auf die Nerven. Neulich hat sich nun der Polizist bei meinem Nachbarn, der früher auch Polizist war, darüber beschwert. Die Argumentation meines Nachbarn ist, dass nicht er, sondern der andere Schuld ist, wenn dieser sich nicht gut mit seinen Hunden versteht. Man muss diese Argumentation nicht verstehen, nur so viel: in Bulgarien ist vieles umgedreht. – Trotzdem hat mein Nachbar seine Hunde für den Moment angeleint, als gute Geste dem Polizisten gegenüber. Fünf Minuten später liefen sie aber schon wieder frei herum, um die Wanderer, die auf ihrem Weg zum Kloster waren, aggressiv anzukläffen. Diese wussten nicht, was sie machen sollten. Sie überlegten umzudrehen, dann nahm der Mann aber einen Stein, mit dem er die Hunde in die Flucht schlug. – Nun kam der Nachbar erneut heraus, diesmal aber nicht um klein bei zu geben, sondern um die Wanderer wegen des Steinwurfs zusammenzuscheißen. Dabei erwähnte er auch den anderen Polizisten, der ihn gerade Maß genommen hatte, bei dem er sich beschweren würde. Die Wanderer waren ganz verdattert ob der Reaktion. Obwohl sie ihren Weg zum Kloster fortsetzen konnten, dürfte ihr Tag gelaufen sein. – Heute sieht es nun so aus, dass nicht nur mein Tag gelaufen ist, sondern vielleicht sogar meine Stunden gezählt sind. Meine Nachbarn sind letzte Nacht nicht nach hause gekommen. Ihre drei Hunde laufen jetzt nicht mehr auf unserem Weg hin und her, sondern haben sich mit fletschenden Zähnen vor meiner Hütte, und da direkt vor meiner Tür postiert. Die haben Hunger, das ist klar. Ich muss ihnen etwas geben, auch das ist klar, damit sie sich nicht über mich hermachen, auch wenn bei mir gar nichts dran ist. – Ich will ihnen auch gerne was zu fressen geben, ich habe noch etwas altes Brot da. Gerade überlege ich noch, ob ich dem alten Brot etwas frisches Strychnin untermische, das ich sonst für Ratten nehme. Hunden vergiften in Bulgarien ist mindestens so aufregend wie Tauben vergiften im Park, wenn nicht gar aufregender. Die Voraussetzungen sind gut: “Schatz, das Wetter ist wunderschön”, wie es Georg Kreisler oben besingt: “Schatz, ich hab’ da eine Idee …”

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Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (392) – “Der Nicht-Kämpfer”

In Bulgarien nichts Neues. Die Sonne scheint, die Menschen sitzen in den Cafés, ein jeder macht, was er will – praktisch Anarchie, nur eben friedlich. Sind eben alles keine Kämpfer hier. Immerhin, das Land wird die nächsten Jahre Erdgas aus der Türkei beziehen, vermutlich umgelabeltes russisches Gas, das jetzt doppelt so viel kostet. Mit Russland ruinieren kann man richtig reich werden, wenn auch nicht Bulgarien, so doch immerhin die Türkei. Das hat die amtsführende, also nicht gewählte sondern vom Präsidenten eingesetzte Regierung, hinbekommen. Die letzte Wahl war übrigens Anfang Oktober, das sei der Vollständigkeit wegen noch erwähnt. Ein viertel Jahr später gibt es immer noch keine gewählte Regierung im Amt. – Gut, das gab es in Deutschland auch schon, wohin sich einige Kämpfer zurückgezogen haben, die jetzt zu Silvester in den Krieg gezogen sind. War das jetzt schon Bürgerkrieg, oder waren es nur Bürgerkriegsähnliche Zustände? Schwer zu sagen aus knapp 2.000 Kilometer Entfernung. Anarchie war es wohl schon. Wie ich aus obigem Interview erfahre, lagen noch Opfer im Krankenhaus, da waren alle Kämpfer bereits entlassen und konnten zu hause auf ihren Sieg anstoßen. – Ich finde das eine gute Nachricht für das kriegsmüde deutsche Volk, denn es hat durchaus gute Voraussetzungen. Durch das kalt Duschen für den Frieden ist es bereits abgehärtet, was ich mir erst mühsam durch die “Wim-Hof-Methode” erarbeiten muss. Für’s Kämpfer sein in der Heimat würde es mit Sicherheit reichen, denn ich wäre dort Abends immer rechtzeitig zurück zu hause. Ich gehe neuerdings nämlich früh ins Bett. – Aktuell denke ich noch über eine andere Möglichkeit nach. Man kann sich auch ins Metaversum zurückziehen, wenn die eigene Insel oder auch nur die eigene Stadt untergeht. Eine ganze Nation soll das bereits getan haben, wobei mir der Begriff Nation sogleich sauer aufgestoßen ist. Auch von Heimat war in dem Zusammenhang die Rede. Das sind mit Sicherheit Rechte. Man kann beim Rückzug ins Metaversum auch viel falsch machen. Da bleibe ich lieber unpolitisch korrekter Nicht-Kämpfer in meiner kleinen gemütlichen aber friedlichen Anarchie.
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Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (391) – “Brandenburg”

Brandenburg ist nicht nur ein Bundesland, sondern auch eine Person. Doktor Paul Brandenburg ist Arzt und als solcher stellt er Fragen, die auch in Bulgarien gestellt werden würden, wenn sich genauso viele Menschen hätten impfen lassen wie in Deutschland. Einen Unterschied scheint es mir aber doch zu geben. In Bulgarien würde die Sendung nicht auf YouTube im Internet, sondern im Staatlichen Bulgarischen Fernsehen stattfinden. Denn “Да сме жив и здрав! – Dass wir am Leben und gesund sind!” ist nicht einfach nur eine Grußformel oder eine Floskel, sondern gelebte Realität und wirklich ernst gemeint.
Video PaulBrandenburg
Text RumenMilkow

Bericht aus Bulgarien (390) – “Sodom Berlin”

Da ich selbst kein Motorradfahrer bin, kann ich nur erahnen, wie lebensgefährlich obiger Ausritt zur Silvesternacht in Berlin war. Mut hat der Mann auch jeden Fall. Sein Gequatsche geht mir trotzdem total auf die Nerven, aber um das geht es nicht. Man kann den Ton auch abstellen oder zumindest dimmen. Warum ich mir das anschaue, antue? Zum einen, weil es die Silvesternacht ist, in der ich früher selbst regelmäßig mit dem Taxi auf den Berliner Straßen unterwegs war. Zum anderen, weil ich nicht zocke und auch sonst keine Computerspiele spiele. Wie ich immer wieder höre, soll das der Alltag von vielen Menschen sein. Meiner ist es nicht. Meiner ist auch so aufregend genug. Auch wenn Bulgarien das Land der Freaks ist, so sind es doch ganz andere, irgendwie gesündere Freaks als in obigem Video. Dieses lässt mich immerhin besser verstehen, warum große Städte voll sind von frustrierten und verhaltensauffälligen Menschen. Und darüber hinaus, warum Kriege immer und unbedingt von Städten und niemals von Dörfern ausgehen.
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Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (389) – “Eine Sprachfibel zur Verschleierung der Realität”

Bei den meisten Nachrichten aus der Heimat bin ich mir nicht sicher, ob ich lachen oder weinen soll. Eines steht zumindest fest: In Bulgarien hat man solche Luxusprobleme wie in Deutschland nicht. Dort hat die Verwirrung der Verwirrten ein exponentielles Wachstum erreicht, also ein nach oben unbegrenztes. Die Dummheit der Deutschen ist wahrlich unendlich. Zum Glück gibt es noch den ein oder anderen klugen Kopf wie Ahmad Mansour, der an erster Stelle Psychologe ist, und zwar ein deutsch-israelischer, der die Sache beim Namen nennt. Wir haben in Berlin (und auch in Gesamt-Deutschland) kein Böllerproblem, sondern ein Integrationsproblem. Wer meint, um dieses zu lösen, eine Sprachfibel zu brauchen, damit er weiß, wie er Straftäter politisch korrekt anspricht, der solle sie gebrauchen. Nur, ändern wird er damit nichts.     –     Ich glaube, ich muss jetzt doch weinen.
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Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (388) – “Baba Wanga”

Die blinde bulgarische Seherin Baba Wanga
Was in Deutschland Christian Drosten ist, sprich “DIE Wissenschaft” und ihre Kirche der Zeugen Coronas, ist in Bulgarien Baba Wanga, auf deutsch Oma Wanga. Wangelia Pandewa Guschterowa, so der eigentliche Name von Baba Wanga, die 1996 verstarb, war die bekannteste Seherin Bulgariens. Ihre Trefferquote liegt mit über 80 Prozent um einiges höher als die von Christian Drosten, und das bis heute. Aber nicht nur das. Sie hat sogar ein eigenes Gotteshaus. Auch wenn dieses nicht nach dem von der bulgarisch orthodoxen Kirche angenommenen Kanon gebaut ist, sie von ihr nicht geweiht wurde und daher nur „Tempel“ genannt wird, haben die Anhänger Baba Wangas einen Ort, zu dem sie hingegen können, nämlich die “Heilige Petka von Bulgarien”. Auch ich war schon einmal an diesem Ort in Südbulgarien, wo ich ganz in der Nähe auch schon mal im Bulgarenknast saß. Das ist der Unterschied zu den Zeugen Coronas, den Anhänger der einzig wahren Lehre des Christian Drosten, die sich “DIE Wissenschaft” nennt, die Kirche der Zeugen Coronas. Die Zeugen Coronas haben keinen Ort, nicht einmal einen Königreichssaal wie die Zeugen Jehovas. Ein weiterer Unterschied ist der, dass sich für die Prophezeiungen eines Christian Drosten, nachdem er neulich seine Glaubensgemeinschaft aufgelöst hat, indem er erklärte, dass zwar nicht Gott, aber immerhin eines seiner Geschöpfe so gut wie tot sei, schon jetzt niemand mehr wirklich interessiert. Ganz anders verhält es sich mit den Vorhersagen einer Baba Wanga, die wie gesagt eine Trefferquote von über 80 Prozent haben. Der Münchner Merkur hatte 2020 hier und 2022 hier darüber berichtet. “Einige der Menschen, die Wanga nahe stehen, behaupten, dass sie zu Lebzeiten das Jahr 2022 als Wendepunkt für die Menschheit angegeben hat. Die politische Situation werde sich verschärfen, behauptete die Wahrsagerin und sagte, dass einige Bündnisse und Vereinbarungen zusammenbrechen würden, dafür aber neue an ihre Stelle treten würden. Ihrer Meinung nach werden diejenigen Menschen, die die Kraft finden, nicht zu verzweifeln und Schwierigkeiten zu überwinden, in der Lage sein, voranzukommen.” Dies erfährt man hier auf der Seite des bulgarischen Nationalradios (BNR), von der auch obiges Foto stammt. Das ist wiederum ganz genauso wie beim Öffentlich/Rechtlichen Rundfunk in der Heimat, der auch immer sehr umfangreich über die Prophezeiungen des Christian Drosten informierte und darüber hinaus aber auch die sich aus den Prophezeiungen ergebenen Handlungsanweisungen nicht für die Zeugen Coronas, sondern für uns alle weitergab. Dies ist Geschichte, der Prophet Christian Drosten hat seine Kirche aufgelöst. Einen “Tempel” hatte er nicht gebaut, was ein großer Fehler war, denn so wird er bald vergessen sein. In Bulgarien ist er das schon, hier kennt ihn niemand. Über die vor vielen Jahren gemachten Prophezeiungen der bulgarischen Seherin Baba Wanga für das aktuelle Jahr 2023, über die in Bulgarien sogar das staatliche Nationalradio (BNR) informiert, berichtet in der Heimat immerhin die Brigitte.
Foto BNR
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (387) – “Spaziergänger bleibt vorerst auf freiem Fuß”

Demnächst in Deutschland: “Tanzen verboten”

Eine Sache, die es in Bulgarien nicht gab, die es nur in Deutschland geben kann, einfach weil es so lächerlich und so dumm und damit typisch deutsch ist, ist Spaziergänge zu verbieten. Demnächst wird wahrscheinlich das Tanzen verboten. Gerade habe ich einen Freund in der Heimat angerufen, der sich heute vor Gericht dafür verantworten sollte, dass er letzten Winter spazieren gegangen war. Wie ich erfahren habe, ist mein Freund noch auf freiem Fuß. Die heutige Verhandlung wurde abgesagt, der Richter ist erkrankt. Dies wurde meinem Freund kurzfristig und per Brief mitgeteilt, der ihn am Samstag erreichte. Samstag war der 31.12., also Silvester. Die Post scheint in Deutschland noch zu funktionieren – immerhin.

PS: In Bulgarien funktioniert die Post auch, bei mir ist bisher alles angekommen.

Foto&Text TaxiBerlin