Die Balkanisierung Berlins schreitet weiter mit Riesenschritten voran. So interpretiere ich die Abnahme der Wahlbeteiligung von 75,4 Prozent neulich auf nur noch 63 gestern. In Bulgarien liegt sie konstant bei 40 Prozent. In Berlin reden alle von den 10 Prozent, die die CDU zulegen konnte. Niemand spricht von den 12,4 Prozent, die die Partei der Nichtwähler zugelegt hat. Auch die Häufigkeit der Berliner Wahlgänge scheint sich immer mehr der auf dem Balkan anzugleichen. Zwischen den beiden Berliner Wahlen lagen noch nicht einmal eineinhalb Jahre. In derselben Zeit haben es die Bulgaren allerdings geschafft, viermal wählen zu gehen. Es gibt durchaus noch Luft nach oben. Berlin hat, was seine Balkanisierung angeht, also noch Nachholebedarf. Man könnte den Landsleuten in der deutschen Hauptstadt in Sachen Urnengänge nun empfehlen, einen Gang hochzuschalten und noch einmal richtig Gas zu geben, was aber wegen dem bösen Russen nicht geht. Oder waren es doch die Freunde aus Amerika, die den Gashahn zugedreht haben?
Foto&Text TaxiBerlin