Bericht aus Amerika (042) – “Fireworks Viewing”

Zum Nationalfeiertag gibt es in Amerika ein Feuerwerk, das man sich aber nicht überall ansehen kann. Amerikaner können manchmal ziemlich Deutsch sein. Dafür haben sie es mit ihrer Fahne. Da sind sie wieder ganz anders als die Deutschen.

Fireworks Viewing Here:

“Wake up Amerika!” ist insofern interessant, dass es mit den “Woken”, also den angeblich “Wachen”, nichts zu tun zu hat – im Gegenteil. In Amerika gibt es eine starke Gegenbewegung zu allem “Woken”, die hier auch “Backlash” genannt wird.

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Bericht aus Amerika (041) – “I’m doing it my way”

Seit fünf Jahren bin ich weg vom Alkohol und seit drei von der Straße. Auch in Amerika fahre ich nicht selbst, sondern lasse fahren. Neulich hätte ich mit einem nigelnagelneuen Bronco über den Highway brausen können, was ich abgelehnt habe. Es interessiert mich einfach nicht mehr. Mein Weg ist ein anderer. Ich gehöre jetzt zu denen, die ständig etwas in ihr Notizbuch schreiben oder in die Tasten ihres Notebooks hauen müssen. Die immer irgendetwas lesen, mit anderen reden, kommunizieren, austauschen, sich irgendwelche Texte (auch Liedtexte) ausdenken müssen. Nachdem ich bereits verrückt nach Büchern war, bin ich nun verrückt danach, neue Erfahrungen zu machen, dazu zu lernen und zu verstehen. Hatte ich in der Vergangenheit oft nicht den Kopf dafür, fällt gerade etwas ab von mir. Etwas, das schwer auf meinem Gemüt lag. Ausgerechnet in Amerika. Verstehe es wer will.

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Bericht aus Amerika (040) – “Independence Day”


“Independence Day” (auf Deutsch “Unabhängigkeitstag”, auf Bulgarisch “Ден на независимостта”)  ist nicht nur ein Film von Roland Emmerich aus dem Jahre 1996, sondern an erster Stelle ein Nationalfeiertag in den USA, der auch als “Fourth of July” (gemeint ist der von 1776) bekannt ist. Während die Vereinigten Staaten in der Ukraine bis zum letzten Ukrainer kämpfen, in Frankreich die Vorstädte brennen und die Chemnitzer Links-Jugend dies zum Vorbild nimmt, um davon zu lernen: 1. Wie man mit Reichen umgeht und 2. Wie ordentlicher Protest aussieht, lasse ich es mir beim Hegemon gut gehen. Die Aufnahmen, die überall in den USA aufgenommen sein könnten, entstanden in einer Apotheke. “Life is a Cabernet” war mit “50% off” im “Sale”. Das lässt das Herz eines Trockenen Alkoholikers höher schlagen. Schließlich bin ich an einem sicheren Ort – und auf der richtigen Seite.

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Bericht aus Amerika (039) – “I’m a Man – Yeah!”

Gestern im Roadhouse gab es auch eine Jukebox, um genau zu sein in der Bar. Als ich dort eintrat, lief gerade obiger Song von Muddy Waters. Wenn ich den Text richtig verstehe, insbesondere diese Zeile: “All you little girls, sittin’ out that line. I can make love to you woman, in five minutes time.”, war Muddy Waters ein früher Till Lindemann. Im Gegensatz zu Till Lindemann, wo die armen “little girls” in der “row zero” stehen mussten, saßen sie bei Muddy Waters noch und warteten. Und noch etwas scheint anders zu sein, vielleicht das wichtigste: Niemals hat sich eine von ihnen über Muddy Waters beklagt. Weder über seine Musik, noch über seine Texte, geschweige denn über ihn als “Man”.    –   Aber vielleicht kommt das ja noch.
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Bericht aus Amerika (038) – “Gestern im Roadhouse”

Fensterlos und mit großem Grill in der Mitte

Gestern waren wir in einem fensterlosen Roadhouse, für mich ein Steakhouse, mit angeschlossener Bar, ebenfalls fensterlos. Es ist eine Tradition, dass wir Steak essen gehen, wenn ich hier bin. Da wir hungrig waren, gehörten wir zu den ersten Gäste, weswegen die Lokalität noch leer war. Während mein Steak auf dem Riesengrill mitten im Roadhouse zubereitet wurde, ging ich rüber in die Bar, wo die weiteren Aufnahmen entstanden. Man kann sein Steak auch selbst zubereiten und 50 Cent dabei sparen. Da ich nur selten Steak esse, in Deutschland gar nicht, überlasse ich das lieber den Fachkräften. Mein Steak war zweimal Medium, nämlich Medium groß und Medium durch. Geschmacklich war es excellent. Ich werde den Abend so schnell nicht vergessen, weswegen “What Happens Here Never Happened” für mich nicht zutrifft. Bei “Guns Don’t Kill People – Drivers With Cellphones Do” handelt es sich um eine Meinung. Die Welt ist voll von Meinungen, allen voran die Zeitungen von heute. Man ist nicht automatisch derselben Meinung, nur weil man sie liest.

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Bericht aus Amerika (037) – “Viel Lärm um Nichts”

Natürlich gibt es in Amerika auch Menschen mit Waffen, wenngleich nicht in meiner Nachbarschaft. Es wird auch geschossen hier, im Moment vorzugsweise auf Bierdosen. Auch wenn diese voll sind, so ist es doch viel Lärm um Nichts, was aber nicht an dem Bier in den Dosen liegt, das diesen Namen nicht verdient. Ich weiß das, weil ich einst viel Bier getrunken habe. Das ist einige Zeit her. Seitdem trinke ich Wasser, was ich mir immer direkt an der Quelle abfülle. Meine Flaschen, in die ich das Wasser abfülle, sind aus Glas und haben keine Werbung. Ich erwähne das, weil es bei dem Rumgeballere hier in Amerika gerade gar nicht um das schlechte Bier in der Dose, sondern um die Werbung auf ihr geht, die vielen nicht schmeckt.
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Bericht aus Amerika (036) – “Kein Wild am Spieß”

Hirsche im Vorgarten
Auch in Amerika lebe ich in der Natur. Höre ich in Bulgarien die Schakale in der Ferne heulen, grasen hier die Hirsche friedlich im Vorgarten. Warum noch niemand auf die Idee gekommen ist, Wild am Spieß aus ihnen zu machen, ist mir ein Rätsel. Angeblich mangelt es an Waffen in der Neighborhood, was ich insoweit bestätigen kann, dass ich noch niemanden mit einer Waffe gesehen habe hier. Aber gut, dass habe ich in Bulgarien auch nicht. Schüsse zum Start der Jagdsaison im September habe ich dort aber schon vernommen. Bei mir im Dorf hat man auch schon mal ein junges Wildschwein eingefangen, es groß gezogen und später gegrillt. Man braucht also keine Waffe, um Wild am Spieß zu machen. Aber das weiß man in Amerika nicht. Amerikaner sind nicht gerade praktisch veranlagt. Oder um es mit anderen Worten zu sagen: Bulgaren sind die besseren Überlebenskünstler.
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