Zurück in Bulgarien (047) – “Ein neues zuhause”

Gestern habe ich eine Suppe für meinen neuen Freund gemacht, wobei Suppe etwas übertrieben ist. Ich habe einfach etwas Brot klein geschnitten und Joghurt und Wasser dazu gegeben. Joghurt wegen dem Eiweiß. Da ich selbst kaum Fleisch esse, konnte ich meinem neuen Freund keins dazu tun. Mit dem Topf voller Suppe bin ich dann die zwei Kilometer zu der Müllkippe gelaufen, wo mein neuer Freund wohnt. Leider war er nicht da, was mich bis heute ein wenig besorgt. Wo ist er abgeblieben? Hat ihn jemand anders zu sich genommen? Oder hatte er vielleicht doch ein zuhause, wo mein Freund zurück gegangen ist? Ich hatte am Vortag überlegt, ihn zu behalten. Aber ich habe keinen Zwinger und anbinden wollte ich ihn nicht. Außerdem bin ich immer noch viel auf Reisen und was wird mit ihm, wenn ich nicht da bin? Neben mir leben nur noch Alte hier, wo jedes zweite Haus verfällt oder schon in sich zusammengefallen ist. Die Jungen sind alle im Ausland, in Amerika, in Großbritannien und auch in Deutschland – ich habe mehrfach darüber berichtet. Gestern brachte mich mein Bürgermeister auf die Idee, in Deutschland ein neues zuhause für meinen neuen Freund zu finden. Im Gegenzug würde er Deutschen, die sich Deutschland nicht mehr leisten können, wovon es immer mehr geben soll, einen Ort zum Wohnen zur Verfügung stellen. Kein Mensch muss bei uns auf der Müllkippe wohnen. Eigentlich wollte ich genau über das Prozedere, wie ein Hundeliebhaber in der Heimat meinen neuen Freund bei sich aufnehmen kann, in diesem Beitrag schreiben. Mein Bürgermeister kennt sich übrigens auch mit Hunden aus, er züchtet seit vielen Jahren deutsche Schäferhunde. Jetzt, wo mein neuer Freund verschwunden ist wie er auftauchte, muss ich das erstmal verschieben. Sicherlich taucht er demnächst wieder auf. Ich halte das für sehr wahrscheinlich. Ich werde hier darüber berichten – versprochen!

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Zurück in Bulgarien (046) – “Mein neuer Freund”

Ich traf ihn gestern das erste Mal auf meinem Weg zu RUMEN GTI. Auf dem Foto sieht er gefährlicher aus, als er war. Er hat sich einfach nur riesig gefreut, dass mal jemand bei ihm auf der Müllkippe vorbeischaut. Müll gibt es in Bulgarien an jeder Ecke, auch in der Natur. Vielleicht das schlimmste Verbrechen überhaupt, das Menschen begehen können. Schlimmer als der Klimawandel auf jeden Fall. Der Schmerz in meinen Augen, den ich beim Betrachen von Müll in der Natur habe, ist unbeschreiblich. Aber von irgendetwas muss sich mein neuer Freund, ich weiß gar nicht, wie er heißt, schließlich ernähren. Zum Jagen reicht es (noch) nicht. Er hat, auch wenn der erste Eindruck das nicht vermuten lässt, ganz gute Manieren. Wahrscheinlich hatte er bis vor kurzem noch ein gutes Leben und wurde aus irgendwelchen unerfindlichen banalen Gründen von bösen Menschen ausgesetzt.
Als mir mein neuer Freund heute zum zweiten Mal über den Weg lief, habe ich ihn mit zu mir genommen und mit Brot und Wasser versorgt. Erst wollte er nicht an das Brot ran, was mich schon fast stutzig werden ließ. Lebt er auf seiner Müllhalde vielleicht ein fürstliches Leben? Als er sich dann irgendwann auf das trockene Brot stürzte und in sich hineinschlang, als gäbe es kein Morgen, war klar, dass seine Müllhalde alles andere als das Paradies ist. Fast hätten ihm die Bestien des Nachbarn das Brot streitig gemacht. Aber mein neuer Freund lässt sich sein trocken Brot nicht von irgendwelchen dahergelaufenen Viechern aus dem Wasser fischen. Ich denke, ich werde unsere Freundschaft weiter ausbauen. Alleine schon, um es dem blöden Nachbarn und seinen dummen, ewig bellenden Bestien zu zeigen.

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Zurück in Bulgarien (045) – “RUMEN – GTI”

Zwischen dem Genossen Stalin und mir liegt RUMEN-GTI begraben. Direkt an der Straße, die dort eine Kurve macht. So ein Grabstein an einer Straße in Bulgarien ist nichts ungewöhnliches. Ungewöhnlich ist, dass es eine Kurve gibt. Die meisten Grabsteine befinden sich auf einer graden Strecke. Bis heute kommen viele Bulgaren auf grader Strecke ums Leben, weswegen man von einem Krieg spricht, der auf der Straße stattfindet. Der Unterton dabei ist: Wenn ihr uns neue Autos gebt, müsst ihr uns auch neue Straßen geben. Um das Foto von dem Grabstein von RUMEN-GTI zu machen, bin ich hingelaufen. Oft bin ich mit dem Auto an ihm vorbeigefahren. Da es aber direkt an einer Kurve liegt, habe ich nie angehalten, um ihn zu fotografieren. Das lag auch daran, dass ich RUMEN-GTI nicht kannte. Ich kenne nur seinen Grabstein. Begraben ist RUMEN-GTI vermutlich woanders und nicht direkt an der Straße. Das ist aber nur eine Vermutung. Was ich mit Sicherheit weiß, ist, dass der bulgarische Genosse Stalin noch lebt. Auch das wieder ein Unterschied, diesmal zu Russland, wo der russische Genosse Stalin, genau müsste man sagen der georgische Genosse Stalin, schon lange tot ist. Der bulgarische Genosse und Patriarch Stalin erfreut sich bester Gesundheit. Auch sein “Komplex”, genau ist es der “Komplex Stalin”, mit Forellen-Restaurant, Pool und Hotel scheint bestens zu laufen. Und das, obwohl gleich nebenan eine riesige Baustelle ist. Seit vielen Jahren lässt der Genosse Stalin dort etwas schönes, neues und vor allem Großes bauen. Was es genau werden wird, weiß Genosse Stalin vermutlich selbst noch nicht. Möglicherweise wird es sein Mausoleum. Einen Grabstein direkt an der Straße mit der Aufschrift GENOSSE STALIN wird es mit Sicherheit nicht geben.

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Zurück in Bulgarien (044) – “Brennnesselsuppe nochmal”

Nachdem ich meine Brennnesselsuppe eine Nacht habe stehen lassen, schmeckt sie heute noch einmal besser. Leider will mir nichts einfallen, womit ich sie vergleichen könnte. Spinat schmeckt anders, und Brokkoli auch. Brennnesseln schmecken irgendwie eigen, weswegen ich sie wirklich jedem empfehlen kann. Natürlich auch wegen dem Eisen, das sie enthalten. Dass man beim Essen Handschuhe anziehen muss, wie ich hier schrieb, stimmt übrigens gar nicht. Schon gar nicht im Mund.

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Zurück in Bulgarien (043) – “Brennnesselsuppe”

Die kräftigsten Brennnesseln gibt es natürlich im Frühjahr. Aber die Brennnesseln im Herbst sind auch nicht von schlechten Eltern, zumindest in Bulgarien. Man zieht sich auf jeden Fall besser Handschuhe an, wenn man sie schneidet, um daraus eine Suppe zu machen. Brennnesselsuppe ist gar nicht schwer, man braucht dazu neben den Brennnesseln nur noch Kartoffeln, Zwiebeln und etwas Öl bzw. Butter. Zuerst werden die Zwiebeln angeschmort, dann kommen die Brennnesseln dazu und danach die Kartoffeln mit etwas Wasser oder besser Gemüsebrühe. Das ganze köchelt im geschlossenen Topf so lange vor sich hin, bis die Kartoffeln durch sind. Zum Schluss setzt man den Pürierstab oder auch Stabmixer an. Jetzt kann man die Suppe schon essen. Man braucht dafür wieder die Handschuhe, diesmal im Mund.

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Amerikas Stellvertreterkrieg – Zum Amtsenthebungsverfahren gegen Joe Biden


Während in Deutschland immer und überall von “Putins Angriffskrieg” die Rede ist, wird in Bulgarien derselbe Krieg “Amerikas Stellvertreterkrieg” genannt. Da mit Amerika die USA gemeint sind, wird auch gerne “Bidens Stellvertreterkrieg” verwendet. In Bulgarien ist nicht immer alles umgedreht, sondern man hat auch mehr Phantasie. Dass jetzt plötzlich von einer “Kultur der Korruption” im Zusammenhang mit dem noch amtierenden Präsidenten der USA Joe Biden gesprochen wird, mag den ein oder anderen in Deutschland überraschen. In Bulgarien überrascht dies niemanden. In Bulgarien weiß man auch, dass Biden den Krieg in der Ukraine schon morgen beenden könnte, wenn er es wollte. Natürlich wird das Amtsenthebungsverfahren gegen Joe Biden keinen Erfolg haben, auch das weiß man in Bulgarien. Eher fällt der Mann, der mit jedem Tag größere Schwierigkeiten hat, sich überhaupt noch auf den Beinen zu halten, einfach tot um.

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Ein von allen guten Geistern verlassenes Land

Im Vorgängerbeitrag hatte ich geschrieben, dass Deutschland ein von allen guten Geistern verlassenes Land ist. Als wäre dies nicht schlimm genug, ist auch hier Berlin als Hauptstadt des Politisch Korrekten einmal mehr das Epizentrum. Meldestellen kannte ich bisher nur aus der DDR. Zu diesen Meldestellen der Volkspolizei mussten unsere West-Berliner Verwandten immer, wenn sie uns besuchten. Die aktuellen Meldestellen in der deutschen Hauptstadt, auf deren Straßen und Plätze ich viele Jahre zu hause war, heißen “Berliner Register”. Was man dort alles anonym melden kann, das erklärt Kolja im obigen Beitrag. Wird man als “Nazi” beschimpft, kann man das beispielsweise nicht melden, was sich mit meiner persönlichen Erfahrung deckt. Als ich vor Jahren einmal in Berlin von der Antifa, besser “Antifa”, als “Nazi” bezeichnet wurde, konnte mir die herbeigerufene Polizei nicht sagen, ob “Nazi” eine Beleidigung ist oder nicht. Als “Nazi” bezeichnet wurde ich von den “Nazi Jägern”, einer trug wirklich eine Jacke mit der Aufschrift “Nazi Hunter”, weil ich mit einer gelben Weste gegen das illegale Agieren von Uber protestiert habe. Als ich den linken Linken meine Beweggründe erklären wollte, wurde ich sogleich unterbrochen und bekam zur Antwort, dass man Taxifahrer bei der “Antifa”, den nützlichen Idioten des Neoliberalismus, noch nie leiden konnte.

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Zurück in Bulgarien (042) – “Verlassen – fast”

Bulgarien ist ein von Menschen verlassenes Land. Im Gegensatz zu Deutschland, das von allen guten Geistern verlassen ist. Die wenigen Menschen, die es noch in Bulgarien gibt, sind Alte, die zu Hause in ihren verfallenden Häusern sitzen und auf den Tod warten. Die jungen Bulgaren sind im Ausland, viele von ihnen in Amerika und Großbritannien, aber auch in Deutschland. Das wiederum, ich erwähnte es bereits, von allen guten Geistern verlassen ist. Ein Teufelskreis, der dazu führt, dass ich die Technik des Selfies erlernen muss, die ich in der Vergangenheit abgelehnt habe, will ich dokumentieren, dass ich noch am Leben bin und darüber hinaus gesund und munter. Ich bin ja auch nicht mehr der jüngste. Dass ich gesund und munter bin, liegt auch daran, dass ich täglich in Mineralwasser bade. Mein Bürgermeister hat dafür vor Jahren ein kleines Mineralbad im Wald für mich bauen lassen. Dort bin ich alleine, sieht man von dem Frosch ab, mit dem ich mir das Becken teile. Vielleicht ist der Frosch gar kein Frosch, sondern ein Märchenprinz. Um das herauszufinden, gehe ich täglich in den Wald. Was sich mit Sicherheit sagen lässt, ist, dass der Frosch keine Fotos machen kann. Deswegen das Selfie.

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Zurück in Bulgarien (041) – “Das nächste große Ding”

Was das nächste große Ding nach Corona sein wird, darüber habe ich im zweiten Teil meines Interviews mit den Munich Globe Bloggers gesprochen, der heute online gegangen ist. Ein kleines Ding (Foto) habe ich heute auf dem Flohmarkt in Montana gefunden. Und zwar ein Modell eines alten bulgarischen Gepäck-Sattels für Esel in Miniaturform. Dem Model fehlt einzig die Polsterung, vermutlich weil es aus einer Zeit stammt, als man dem Esel nur eine Decke als Polsterung überwarf. Das Modell ist etwa 30 cm lang und 17 cm hoch, ich habe gerade noch einmal nachgemessen. Das schwierigste sind die gekrümmten oberen Verstrebungen. Dafür hatte der Meister, der damals den Sattel für meine Eselin Raine Velitshka gemacht hat, eine spezielle Vorrichtung, in die er das Holz einspannte, damit es krumm wird und auch bleibt. Ich habe mit vielen Eselhaltern über verschiedene Esel-Sattel gesprochen. Alle sind, nachdem sie unterschiedliche Gepäck-Sattel an ihren Eseln ausprobiert hatten, auf dieses traditionelle Model zurückgekommen. 

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Ohne FBI & CIA – Kein 11. September!

Ohne FBI & CIA kein 11. September! Gemeint ist natürlich der 11. September 1973. An diesem Tag gab es in Chile einen Militärputsch, den ich als Siebenjähriger live am Radio mitverfolgt habe. Praktisch so wie beim 11. September 2001, bloß ohne Bilder. Die liefert obiger ARTE Beitrag samt den Verstrickungen der USA in diesen Staatsstreich. Seither hat sich viel getan. Die USA sind ein Hort des Guten und der Philanthropen, also der Menschenfreunde, geworden, die mir sagen: Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt – und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.
Video ARTE
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