Zurück in Bulgarien (102) – “Weiße Bohnen”

Auf meinem Weg ins Tal der Esel habe ich an einer Kantine halt gemacht, wo ich weiße Bohnen, eine halbe Wurst mit einem halben Brötchen gegessen habe. Dazu gab es eine Cola. Da die Kantine bereits in Südbulgarien war, war das Essen um einiges besser als bei mir im Nordwesten, der ärmsten Region des Landes und des Kontinents. Ein Grund, warum ich dort zur Eigenversorgung übergegangen bin – vielleicht der wichtigste. Die halbe Wurst hatte man vorher auf dem Grill angebraten. Die weißen Bohnen waren etwas neutral, was aber OK war. Den Geschmack hatte die Wurst, eine Art Schinkenwurst. Gekostet haben die typisch bulgarischen weißen Bohnen mit der Wurst und dem halben Brötchen 4,30 Lewa (2,15 Euro) und die 0,5 Cola 2 Lewa (1 Euro), also insgesamt 6,30 Lewa (3,15 Euro).
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Zurück in Bulgarien (101) – “Das Tal der Esel”

Heute fahre ich ins Tal der Esel in Südbulgarien, wo obige Aufnahme entstanden ist. Mein Freund Konstantin, der als Tierarzt die Esel dort betreut, hat mich eingeladen. Konstantin habe ich vor einigen Jahren kennengelernt, als ich zusammen mit meiner Frau (oben) und ihrer Mutter spontan das Tal besucht habe. Meine Schwiegermutter, sie ist im Sommer verstorben, war ein offener und spontaner Typ, die in ihrem Leben viele Menschen kennengelernt hat. Möglicherweise hätte sich ohne sie der Kontakt zu Konstantin nicht ergeben, der heute ein guter Freund von mir und meiner Frau ist. Das Tal der Esel wurde vor vielen Jahren ins Leben gerufen, weil man verhindern wollte, dass Esel über die nahe Grenze nach Griechenland gebracht werden, um sie dort oder in Italien zu Fleisch und Wurst zu verarbeiten. Es sollte ursprünglich kein stationäres Eselasyl werden, sondern eine mobile Beratung für Einwohner mit Esel. Da diese die Ausfuhr von Esel nicht reduzierte, entschied man sich für ein Eselasyl, das heute 60 Bewohner hat. Das Tal der Esel ist, wenn man so will, ein Altersheim für Esel. Als ich das meinem Bürgermeister erzählte, meinte der, dass ein Altersheim für Menschen auch keine schlechte Idee wäre. Das gibt es in Bulgarien nicht. Wie auch, wenn der Altersdurchschnitt der bulgarischen Krankenschwestern bei 58 Jahren liegt, weil die jungen alle im Ausland sind. Wer Geld hat, findet natürlich auch in Bulgarien eine Krankenschwester oder macht ganz und gar sein eigenes Altersheim auf. Das Tal der Esel wird übrigens von der Schweizer Stiftung “Tierärzte im Einsatz” finanziert. Notfalls müsste man mal da, also in der Schweiz, nachfragen.

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Zurück in Bulgarien (100) – “Haltung und Handwerk”

Ein weiterer Grund in der Ferne mit dem Kopf zu schütteln, ist die Verleihung des “Blauen Panthers” (ab 7:40) Mitte Oktober an Dunja Hayali durch den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder, der ganz alleine die Entscheidung getroffen hat. Seine Entscheidung (ab 8:15) begründet er so: “Es ist tatsächlich so: Ich habe mich mit mir beraten, weil ich bin ja sozusagen die Einzeljury und ich wollte die Auszeichnung machen, die ein Statement ist. In dieser zerfasernden und zerklüfteten Demokratie, ist es so wichtig, dass Menschen Haltung zeigen.” Die Preisträgerin verbindet nach Meinung von Markus Söder die richtige Haltung mit professionellem Handwerk, weil sie auf Demonstrationen war und sich dort mit den Menschen unterhalten? oder doch mehr Haltung gezeigt hat? – Dass man auf Demonstrationen geht, will man über sie berichten (bei den meisten Berichten insbesondere in Deutschland hatte man den Eindruck, sie wurden im Homeoffice geschrieben), sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Ebenso, dass man sich fragt, was man verkehrt gemacht hat, wenn man vom bayrischen Ministerpräsidenten einen Preis erhält. – Nicht so Dunja Hayali, die den “Ehren-Preis” artig annimmt.
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Zurück in Bulgarien (099) – “Blick von außen”

Blickt man von außen, in meinem Fall aus Bulgarien, auf Deutschland, kommt man aus dem Kopf schütteln nicht mehr heraus. Ein Beispiel: “Lauterbach ruft jetzt wieder zum Impfen auf” – Keine Schlagzeile vom vergangenen Jahr, sondern aus dem Spiegel von gestern. In Bulgarien ruft niemand zum Impfen auf, sondern zum Frieden, und das von höchster Stelle. Präsident Rumen Radev hat neulich noch den Ukrainischen Präsidenten bei seinem Staatsbesuch in Bulgarien ganz offiziell dazu aufgefordert, nun endlich Friedensverhandlungen mit Russland aufzunehmen. Doch zurück zu Corona. In Bulgarien ist Impfen kein Thema und war es auch nie wirklich. Höchstens in dem Sinne, dass sich die Menschen gefragt haben, wo man sich die so genannte Impfung kaufen kann. Bill Gates soll die Zeit genutzt und seine Corona-Impfstoff-Aktien abgestoßen haben. Deutschland scheint einmal mehr das Land der Ewiggestrigen zu sein. Aufarbeitung der Corona-Zeit? Leider Fehlanzeige! Man macht einfach weiter. Allen voran Karl Lauterbach – und natürlich der Spiegel.
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