Bericht aus einem aus der Zeit gefallenen Land (045)

Weihnachten kann es auch schon mal ungemütlich werden. Gerade in der heutigen Zeit ist das Fest der Liebe immer öfter nicht ganz ungefährlich. Ich hatte das Glück, die Zentrale des deutschen Irrenhauses verlassen zu dürfen, denn ich war bei lieben Menschen hoch im Norden eingeladen. Das Problem bestand jetzt nur noch darin, hinzukommen und auch wieder zurück. Die Fahrt mit der Deutschen Bahn dauerte jeweils sechs Stunden, in denen ich oft an Sartres Ausspruch “Hell is other people” denken musste. – Sartre kannte ganz offensichtlich die Deutsche Bahn noch nicht.

Foto&Text TaxiBerlin

Bericht aus einem aus der Zeit gefallenen Land (044)

Pünktlich zum Fest der Liebe veröffentlicht Radio München mein aktuelles Interview mit Hans-Joachim Maaz zu seinem neuen Buch “Friedensfähigkeit und Kriegslust”, das im Oktober beim Berliner Verlag “Frank & Timme” erschienen ist. Bereits im Sommer habe ich Hans-Joachim Maaz interviewt gehabt. Das Interview ist unter dem Titel “Es ist ein Kulturkampf” erst bei Multipolar und später auch bei Radio München erschienen. Für das aktuelle, obige Interview war ich Ende November in Halle an der Saale, um mit Hans-Joachim Maaz persönlich sprechen, und habe damit das nachgeholt, was ich bereits für den Sommer geplant hatte.
PS: Dazu passt dieser aktuelle Spiegel-Artikel mit dem Titel “Endet der Ukrainekrieg doch bald auf dem Verhandlungsweg?”, in dem es um Vorbereitungen von Friedensverhandlungen mit Russland Ende Oktober in der deutschen Botschaft in Washington geht. Spiegel-Journalist Janko Tietz stellt dort am Ende fest, dass Menschen wie Maaz sofort Gegenwind ernteten und als “Putin-Groupies” diffamiert wurden. Was der Autor vergisst: auch vom Spiegel! Weiter stellt Tietz fest, “dass es in diesen Zeiten nur wenig Gewissheiten gibt und wir alle künftig auch verbal abrüsten sollten.” Der Autor wäre besser beraten, nur von sich und dem Spiegel zu sprechen. Richtig ist: Der Wind dreht sich und der Spiegel-Wendehals mit ihm.
Podcast RadioMünchen
Interview RumenMilkow

Bericht aus einem aus der Zeit gefallenen Land (043)

Wann waren Menschen, die sich selbst als links bezeichnen, je auf Seiten der Herrschenden? Sieht man von Willy Brandts Ostpolitik ab, kann ich mich an keinen Fall erinnern. Mit der Ostpolitik Brandts, für alle, die noch nie etwas von ihr gehört haben, ist u.a. der Moskauer Vertrag gemeint, dessen Ziel Entspannung mit der Sowjetunion war. Also genau das Gegenteil von dem von Annalena Baerbock erklärten Krieg gegen Russland. Und noch etwas ist heute anders: Als bekannt wurde, dass der Amerikaner sich evtl. aus dem Krieg in der Ukraine zurückzieht, nachdem er dort bis zum letzten Ukrainer gekämpft hat, weswegen jetzt sogar in Deutschland lebende Ukrainer eingezogen werden sollen, will ausgerechnet der Deutsche, dessen Mantra bis vorgestern “Nie wieder Krieg!” war, diese Lücke füllen. Das ist so, als hätten wir unser Engagement in Afghanistan aufgestockt, nachdem der Amerikaner dort nach mehr als 20 Jahren erfolglosem Krieg und vorherigen Verhandlungen mit den Taliban abgezogen ist. – Links sein hieß früher für Frieden und gegen die Kriege der Mächtigen zu sein. Dass ich das noch einmal erklären muss, hätte ich mir selbst in meinen schlimmsten Alpträumen nicht träumen lassen. Aber warum ist das so? Ich denke, es ist ein Trick. Den Herrschenden ist es erfolgreich gelungen, ein Feindbild zu installieren. Und immer, wenn es gegen sie geht, holen sie es hervor, am schnellsten wenn der Protest gegen sie berechtigt ist. Der Feind, der dann aus der Kiste geholt wird, ist aktuell entweder der Russe oder hierzulande die AfD. Der Trick ist so einfach, dass viele im Westen, wo die Menschen immer so kompliziert sind, ihn nicht durchschauen. Es stimmt wirklich: Die Menschen in Bulgarien sind einfach, aber nicht dumm – in Deutschland ist es anders rum. – “Das weiche Wasser” von Bots war vor 40 Jahren ein großer Erfolg. Damals trat die niederländische Band sogar auf der Frankfurter Buchmesse auf.  Wer heute daran erinnert, dass Europa zweimal Krieg hatte und der dritte der letzte sein wird, ist, geht es nach den Herrschenden, ein “gefallener Engel aus der Hölle”.
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Text TaxiBerlin

Bericht aus einem aus der Zeit gefallenen Land (042)

Wie bin ich froh, dass ich kein Intellektueller bin. Dass ich bestimmte Dinge nicht verstehe, nicht verstehen kann bzw. will, weil mein Gehalt davon abhängt. Gut, nicht intellektuell zu sein, hat auch seinen Preis. Immer öfter ist noch so viel Monat übrig, aber kein Geld mehr. Nur, das Problem hat unsere Regierung auch. Die wollte Geld ausgeben, das sie gar nicht hat, und muss nun bei dem Ärmsten sparen. Da wären viele Arme natürlich lieber Intellektuelle. Aber Vorsicht ist geboten. Bald werden wir wohl noch mehr Geld in die Ukraine schicken, das wir gar nicht haben, denn der Amerikaner hat angefangen zu rechnen und dabei festgestellt hat, dass sich das Ukraine-Abenteuer für ihn gar nicht rechnet. OK, es kann natürlich auch einfach daran liegen, dass hierzulande selbst einfachste mathematische Aufgaben nicht mehr gelöst werden können. Jetzt, wo ich das schreibe, werde ich unsicher, ob Grundkenntnisse der Mathematik überhaupt zum intellektuell sein dazu gehören. Irgendwie schon, denn als Intellektueller muss ich wissen, ab wann ich irgendetwas nicht mehr verstehe, nicht mehr verstehen will. Oder ist das eher so ein Gefühl?

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Bericht aus einem aus der Zeit gefallenen Land (041)

Am Russischen Supermarkt Stolitschniy
Gerade erfahre ich, dass das Militär der Ukraine 500.000 weitere Soldaten braucht. Jeder, der noch ein Herz für die Ukraine hat, sollte sich jetzt melden, am besten direkt und persönlich bei Wolodymyr Selenskyj. Bevor es zu spät ist. Gerne auch bei Annalena Baerbock, denn sie kämpft bekanntermaßen einen Krieg gegen Russland. Und Russland darf auf keinen Fall gewinnen. – Ich war heute im Russischen Supermarkt Stolitschniy an der Landsberger Allee, wo obige Aufnahme entstand. Genau ist es die Überdachung für die Einkaufswagen, auf der Freiheit für die Ukraine gefordert wird. Die Aufschrift ist nicht übermalt, was man auf dem ersten Blick denken könnte, sondern mit Moos überwachsen. Praktisch so wie alle Ukraine-Krieger an der Heimatfront heute mit Moos überwachsen sind. Keiner will mehr an der Ostfront unsere Freiheit verteidigen. Das ist zumindest mein Eindruck.
Foto&Text TaxiBerlin

Bericht aus einem aus der Zeit gefallenen Land (040)

So wie Kolja und Maximilian, so dürfte auch Paul alles sagen in meinem Taxi, wenn ich noch Taxi fahren würde. Die Rede ist von Paul Brandenburg, genauer Doktor Paul Brandenburg. Ob er das, was er zu sagen hat, nämlich dass Karl Lauterbach ein Massenmörder ist, auch sagen darf, bleibt abzuwarten. Dass es dem Karl, auch er ist Doktor, wenngleich ohne klinische Erfahrung, nicht passt, was der Paul über ihn sagt, davon ist ausgehen. Ob Dr. Karl Lauterbach gerichtlich gegen den Kollegen Dr. Paul Brandenburg vorgeht, wird man sehen. Es wäre nicht der erste Prozess gegen den Paul. Ich selbst war schon einmal bei einem Prozess gegen Paul Brandenburg im Gericht zugegen, hier ist mein Bericht darüber, und hier mein Kommentar. Das Urteil wurde später aufgehoben, wie diesem Interview ab 40:45 zu entnehmen ist. Zurück zur Aussage von Paul, dass der Karl ein Massenmörder ist. Es gibt da eine gewisse Entwicklung. Vor einem Jahr bezeichnete Paul den Karl in diesem Interview “nur” als einen politischen Gewaltverbrecher. Dass das Interview immer noch online ist, bedeutet wohl, dass niemand dagegen geklagt hat, also auch nicht der Karl, oder dass die Klage keinen Erfolg hatte. Da der Paul nun nochmal eine Schippe drauf gelegt hat, und zwar vom politischen Gewaltverbrecher zum Massenmörder, bleibt abzuwarten, ob und wie der Karl jetzt darauf reagiert.
Podcast PaulBrandenburg
Text TaxiBerlin

Bericht aus einem aus der Zeit gefallenen Land (039)

“Unmuts- und Beifallsbekundungen sind nicht gestattet!” – Nicht nur in Wernigerode in Sachsen-Anhalt (4:50), sondern im ganzen Land. Das ist zumindest mein Eindruck. Hintergrund ist, dass der Bürgermeister von Wernigerode möchte, dass sich Robert Habeck ins Goldene Buch der Stadt einträgt. Das finde nicht alle Wernigeröder gut, wie obigem Video zu entnehmen ist. Kommentiert wird die Bürger-Fragerunde beim Bürgermeister von Wernigerode von Kolja, der genauso wie Maximilian seine Meinung bei mir im Taxi sagen könnte, wenn ich immer noch Taxi fahren würde. Beide, sowohl Kolja, der ursprünglich aus Berlin kommt, als auch Maximilian, leben seit einiger Zeit auf Mallorca. Praktisch so wie ich in Bulgarien lebe, wenn ich nicht gerade in Berlin bin, der Zentrale des deutschen Irrenhauses. Doch zurück zu Robert: Auf die Frage, was Robert Habeck für die Stadt Wernigerode getan habe, damit er sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen darf, ist vom Bürgermeister gebetsmühlenartig lediglich zu erfahren, dass dies “im Sinne der Willkommenskultur und des Respekts” geschieht (5:35). Mit anderen Worten: Direkt getan hat Habeck für Wernigerode nichts. Möglicherweise ist er – im Gegensatz zu mir und vielen anderen Bürgern – nie in Wernigerode gewesen.
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