Bananenrepublik Deutschland

Wenn ich mir das zunehmend hysterische Gebaren mancher Politiker und auch Journalisten anschaue, komme ich mir immer mehr vor wie in einer Bananenrepublik. Fehlt eigentlich nur noch, dass einer die Kettensäge rausholt. Jetzt nicht um Bäume zu fällen oder Bananen zu ernten, sondern um auf andere Menschen loszugehen, zum Beispiel um einen Parteitag oder ein Interview zu verhindern. Und das nur, weil andere Menschen eine andere Meinung haben. Der Bulgare sagt dazu übrigens: “Andere Menschen – andere Ideale!” Doch zurück zu den immer hysterischer werdenden Politiker und Journalisten hierzulande, die behaupten, dass nur sie es können und nur mit ihnen alles besser wird. – Vermutlich so wie die Bananen bei Lidl immer billiger werden.

PS: Auch das können sie natürlich erklären, wie sie immer alles erklären können. Diesmal damit, dass in einer Inflation stabile Preise bereits eine Preissenkung darstellen. Damit auch derjenige, der zwar nichts mehr herstellt aber noch nicht Konkurs gegangen ist, sie sich leisten kann.

Hasstalavista, Baby!

Als ich noch Taxi fuhr, habe ich Sonntags immer die “Die Blaue Stunde” auf ÖR-RadioEins von und mit Serdar Somuncu gehört und mich regelmäßig über ihn aufgeregt. Warum ich mich damals über Serdar aufgeregt habe, habe ich vergessen. Offensichtlich war es nicht wichtig. Während Corona hat Serdar sich nicht nur von ÖR, sondern auch aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Jetzt hat er ein fulminantes Comeback, denn er geht dahin, wo es weh tut: In die Küche von Robert Habeck (Bob Habeck), in den Flieger von Annalena Baerbock (Barebogg) und auf die Bühne mit Dunja Hayali (Dumba Halali). Seine neue Serie heißt übrigens “Hasstalavista”, allerdings ohne “Baby”.

Der Friedensfürst

Gestern auf dem Boxhagener Platz, früher Friedrichshain, heute Friedrichshain-Kreuzberg

Wir sollen ja jetzt wieder kriegstüchtig werden, so sagt es zumindest der derzeit beliebteste Politiker dieses Landes. Was so viele Landsleute an dem Boris so toll finden, ist für mich nicht nachvollziehbar. Ebenso, dass wohl jemand Bundeskanzler werden wird, der meint, dass es Frieden auf dem Friedhof genug gäbe. Sein Vorname ist übrigens Friedrich, was so viel bedeutet wie „der Friedensfürst“, „der an Frieden Reiche“ oder auch „Friedensherrscher“. Nomen ist Omen, so sagt man. Manchmal soll es aber auch genau umgedreht sein. So sagt der Bulgare in mir.

Und was ist beim Betreten?

Als ich nach Berlin kam, was jetzt zugegeben einige Zeit her ist, war kaum ein Haus verschlossen. Heute ist das anders. Jetzt soll man sich “vergewissern … , dass die Tür nach Verlassen des Gebäudes ins Schloss fällt und die Tür fest verschlossen ist.” Und was ist beim Betreten?

Meint der das ernst?

Obwohl ich morgens immer ÖR-Radio höre, weiß ich manchmal nicht mehr, was ich denken soll. So weit ist die Balkanisierung schon fortgeschritten bei mir. Mit Balkanisierung meine ich, immer genau das Gegenteil von dem für wahr zu halten, was im ÖR-Radio gesagt wird. Mein Eindruck ist, dass es immer mehr Menschen nicht nur in Bulgarien, sondern auch hierzulande ganz genauso geht. Da das Gegenteil davon aber im ÖR-Radio nicht gesagt wird, bin ich mir unsicher, ob mein Eindruck richtig ist. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ich verkehrt liege. Aber sicher sein kann ich mir deswegen natürlich nicht. So zum Beispiel auch nicht bei diesem Buch. Meint der Typ das wirklich ernst? Droht er uns etwa? Oder ist er nur ein schlechter Komiker? Was meinst Du?

Deutscher Selbsthass

Genauso wie Nikolai Binner war auch ich einige Zeit im “Deutschen Selbsthass-Film”, wie er es nennt, wenngleich nicht ganz so lange. Ich stimme Nikolai vollkommen zu, wenn er sagt, dass sich viele Leute in diesem Land gar nicht mit sich selbst beschäftigen und deshalb nie aus diesem Selbsthass hinauswachsen können. Laut Nikolai bedarf es eines Exorzisten, der den Deutschen von seinem Dämon befreit. Absolut hörenswertes Interview mit dem Comedian geführt von dem Kollegen Roberto De Lapuente im September vergangenen Jahres im “Sprechsaal” in Berlin-Mitte.