Bericht aus Bulgarien (176) – “Die Bulgarischen Stadtmusikanten”

Etwas Besseres als den Tod finden sie überall
In Bulgarien ist vieles anders und einiges sogar umgedreht. Ja, also Kopfnicken, bedeutet Nein. Nein wiederum, bei uns das Schütteln des Kopfes, beim Bulgaren eher ein hin und her wiegen desselbigen, heißt Ja. Die Bulgarischen Stadtmusikanten können hier sowohl Kuh, Ziege und Hase sein, aber auch Pferd, Schwein, Gans und Hahn samt Spatz auf dem Boden (nicht in der Hand!) sein. In Bulgarien hat man als Stadtmusikant also die Wahl. Gleich haben sie mit den Bremer Stadtmusikanten ihr Motto, dass man etwas Besseres als den Tod überall findet. In Bulgarien sowohl im sprichwörtlichen, als auch im wortwörtlichen Sinne, denn obige Tierdarstellung in Rot ist die Werbung eines hiesigen Metzgers. Es ist also auch gleichzeitig eine Warnung. Dass der Esel dabei fehlt, könnte mit Orwells “Farm der Tiere” zu tun haben. In dem Klassiker ist der Esel Benjamin das klügste Tier, das, weil er lesen kann, den für das Pferd Boxer, das sich zu Tode geschuftet hat, was dem Esel Benjamin nicht passieren könnte, angekündigten Krankenwagen als einziger als Abdecker identifiziert. Es stimmt wirklich: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Manchmal reicht es aber auch aus, die Zeichen der Zeit zu erkennen.
Foto&Text TaxiBerlin

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