Zurück in Berlin (008) – “Machen Mitläufer krank?”

Der Tod am Frankfurter Tor
Berlin tut mir gar nicht gut. Die Stadt ist voll von Menschen, die schon tot sind, es aber noch nicht wissen. Vorgestern traf ich einen von ihn. Einen Freund, der mir den guten Rat gab, mich mit meiner journalistischen Arbeit “nicht in irgendwas reinzusteigern”, wie er es nannte. Man kennt das seit einiger Zeit. Früher sagte man, dass wenn man solche Freunde hat, keine Feinde mehr braucht. – Gestern nun, also einen Tag später, kamen von demselben Freund diese Zeilen: “Ich schätze deine journalistische Arbeit und dein Engagement was da drin steckt sehr. Und ich teile auch die meisten der Ansichten die du dort äusserst.” – Neben 20 Prozent von Hundertfünfzigprozenten gibt es etwa 60 Prozent Mitläufer, zu denen mein Freund gehört. Ja, wir sind noch Freunde oder versuchen es zumindest zu sein. Mitläufer wissen, dass sie bei der falschen Sache mitlaufen, haben aber nicht den Mut auszusteigen. Wenn es eines Aussteigerprogramms bedarf, dann eines für Mitläufer! – 60 Prozent Mitläufer gab schon immer und überall, aber nicht alle wissen das. Ich weiß das, weil ich eine ähnliche Situation wie heute schon einmal miterlebt habe. Ich lebte in einem Land, das es heute nicht mehr gibt. Anfangs wollten Menschen, es war eine Minderheit, dieses Land zum Positiven verändern. Später ist die Mehrheit dem Geld hinterhergelaufen und hat sich von einem anderen Land über den Tisch ziehen lassen. – Das ist alles nicht neu für mich. Neu ist für mich die Frage, ob diese Erkenntnis denjenigen, für den sie heute neu ist, krank machen kann. Denn ich kenne auch Menschen, die jetzt Krankheiten wie Krebs und Multiple Sklerose, also MS, entwickeln. Ich persönlich kann es mir vorstellen. Aber wie siehst Du das? Schreib mir Deine Meinung in den Kommentar!
Foto&Text TaxiBerlin

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