“Zu hip für Berlin!”
Auch wenn obiger Beutel eine Werbung für das Land Brandenburg ist, ganz genau handelt es sich um eine aus Mitteln des Landes Brandenburg geförderte Ausbildungskampagne, fühle ich mich als Bulgarien-Flüchtling angesprochen. Auch ich bin zu hip für Berlin. Denn im Gegensatz zu all den traurigen Gestalten in der Bundeshauptstadt bin ich guter Dinge. Mit ihren heruntergezogenen Mundwinkeln sehen sie aus wie sieben Tage Regenwetter. Ich weiß immer nicht, ob ich über sie lachen oder Mitleid mit ihnen haben soll. Was am meisten nervt, ist ihre Attitüde, dass sie irgendetwas wüssten. Dabei wissen sie so rein gar nichts, noch nicht einmal das, was sie wissen sollten, weil man es ihnen gesagt hat. Ich will jetzt aber nicht mit meinem Wissensvorsprung angeben. Erlaube mir aber zumindest darauf hinzuweisen, dass sich zu informieren eine Holschuld ist. Was ich sagen möchte, ist, dass ich mich sehr reich fühle. Damit meine ich keine materiellen Reichtümer. Was diese angeht, bin ich zugegeben eher arm. Meine Reichtümer sind meine Freunde und Wegbegleiter. Einige alte haben sich in den letzten Jahren verabschiedet. Wenngleich es nur wenige waren, habe sie Platz gemacht für neue Bekanntschaften und ebenso für wieder entdeckte Freunde. Keine Ahnung, ob das jetzt noch hip ist. Ich sag es trotzdem: Vielen Dank dafür!