“Ist Humor eine Waffe, die wir unterschätzen?”
Letztes Jahr hat mir einer meiner Leser und Sponsoren meiner Arbeit aus der Heimat das Buch “Wenn’s keiner sagt, sag ich’s” von Milosz Matuschek zukommen lassen, wofür ich ihm immer noch dankbar bin. Milosz Matuschek wuchs als Spätaussiedler in Deutschland auf, hat Rechts- und Sozialwissenschaften in München, Paris und Regensburg studiert und lange Zeit, genau waren es sechs Jahre, Kolumnen für die Neue Zürcher Zeitung verfasst, bis er zu kritisch wurde und die NZZ ihn rausgekickt hat. Ursprünglich kommt Milosz Matuschek aus Polen. Seine Eltern sind in den Westen gegangen, da war Milosz Matuschek noch ein Kind. Irgendwo begründete Milosz Matuschek sein Motto, das gleichzeitig Titel seines Buches ist, damit, dass seine Eltern nicht in den Westen gegangen seien, damit sie hier heute dieselben Denkverbote wie in Polen erleben. Meinem Vater ginge es, würde er noch leben, heute wahrscheinlich ähnlich. Er hat Bulgarien bereits in den Sechzigern verlassen, an erster Stelle aus materiellen Gründen, aber nicht nur. Auch er war ein sehr freiheitsliebender Mensch. In gewisser Weise trifft die Aussage von Milosz Matuschek auch auf mich zu. Ich bin nicht ’89 auf die Straße gegangen, um mir heute sagen zu lassen, was ich denken darf und sagen kann. Eine Frage geht mir aktuell auch durch den Kopf, die in obigem Interview beantwortet wird. Es ist die Frage, ob wir vielleicht den Humor als Waffe unterschätzen. Bereits gestern hatte ich die Frage für mich mit Ja beantwortet. Das war, bevor ich das Interview mit Milosz Matuschek gehört habe. Wenn du wissen willst, wie er die Frage beantwortet, musst du nur obigem Gespräch lauschen.
Interview Apolut
Text TaxiBerlin