Bericht aus Bulgarien (475) – „Der Offen-Bunker“

In den Schluchten des Balkans
Erst Russland den Krieg erklären und dann feststellen, dass man gar nicht genug Bunker hat. So sind sie, die jungen Leute von heute. Nur: Wer jetzt keinen Bunker hat, der baut sich keinen mehr. Noch nicht einmal einen Offen-Bunker. Der Offen-Bunker ist angelehnt an den Offen-Stall. Der Offen-Stall ist ein überdachter, nach einer Seite hin offener Stall zur Unterbringung von Rindern, insbesondere von Jungtieren. Der Offen-Stall ist etwas in Vergessenheit geraten. Leider, muss man sagen. Dass er in Vergessenheit geraten ist, liegt daran, dass er eine Erfindung der Russen ist, und zwar der russischen Kolchosen. Aber noch nicht einmal in den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften der DDR hat sich der Offen-Stall durchgesetzt, und das rächt sich jetzt. In der Heimat gibt es aktuell nur noch einen Rentnerplatz in einem Offen-Stall, und das auch nur in einer Diätgruppe. Anders in Bulgarien. Hier gibt es Offen-Ställe und Offen-Bunker ohne Ende. Genau genommen ist jedes zweite Haus entweder ein Offen-Stall oder ein Offen-Bunker. Obiger Offen-Bunker steht nebenan. In ihn ziehe ich ein, wenn der Iwan kommt.

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Bericht aus Bulgarien (474) – „Holz machen“

und Sonnenbaden
Den gestrigen Sonnentag habe ich genutzt, um nochmal Holz zu machen. Das Holz habe ich natürlich nicht gemacht, das war schon da. Ich habe es „nur“ klein gemacht, damit es in meinen Ofen passt. Holz machen ist einerseits richtig körperliche Arbeit. Andererseits nicht ganz ungefährlich. Mit einer Kettensäge zu arbeiten erfordert erhöhte Konzentration. Vor allem dann, wenn man nicht jeden Tag damit arbeitet, sondern nur hin und wieder. Obwohl die Bäume abgeknickt und scheinbar tot waren, sind sie nicht automatisch trocken. Deswegen habe ich das von mir gemachte Holz in die Sonne gelegt, die gerade reichlich scheint. Ab nächste Woche soll es wieder kälter werden und es soll auch schneien. Dann wird das Sonnenbad meines Holzes beendet werden. Es wird danach nicht wirklich trocken sein, aber mit Sicherheit ausreichend trocken, so dass ich es verfeuern kann. Man kann auch mit Holz heizen, das nicht ganz trocken ist. Einmal angebrannt, hat es dann sogar den Vorteil, dass es langsamer verbrennt und damit länger reicht.
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Bericht aus Bulgarien (473) – „Teuro? Nein, Danke!“

„Wir behalten den bulgarischen Lew“
Obigen Flyer gegen die Einführung des Teuro zum 1. Januar 2024 stammt aus einem kleinen Laden für Bio-Produkte in Montana, in dem ich am Montag nach dem Flohmarkt war. Die Flyer lagen dort einfach so rum, als wäre es das normalste der Welt, dabei sind sie von der Partei „Wiedergeburt“, die in Deutschland ausschließlich als „nationalistisch“ oder gar „ultranationalistisch“ bezeichnet wird. Chef der Partei „Wiedergeburt“ ist Kostadin Kostadinow, mit dem ich im Juli vergangenen Jahres im bulgarischen Parlament ein Interview geführt habe. Auch im bulgarischen Fernsehen und Radio wird Kostadinow regelmäßig interviewt, und das ganz normal, also ohne den Zusatz, dass seine Partei „nationalistisch“ oder gar“ultranationalistisch“ sei, und wie jeder andere auch. Darüber müsste man sich bei der taz in Berlin eigentlich wundern, denn diese behauptete im September über Kostadinow noch folgendes: „Der 43-Jährige ergeht sich regelmäßig in Hetz- und Hasstiraden gegen Minderheiten, wie die Roma und Angehörige der LBGTQ-Community.“ Da ich noch nie etwas von diesen Hetz- und Hasstiraden gehört habe, obwohl ich jetzt schon eineinhalb Jahre permanent in Bulgarien lebe und diese mit Sicherheit auch hier justiziabel wären, habe ich bei der taz angefragt. Insgesamt fünf (5) Presseanfrage habe ich als freier Journalist, also als Kollege, bei der taz gestellt. Ich meine, bei regelmäßigen Hetz- und Hasstiraden sollte es kein Problem sein, wenigsten ein oder zwei davon nennen zu können. So dachte ich. Eine Antwort habe ich von der taz trotzdem nicht bekommen. Im Gegenteil, meine letzte e-mail kam postwendend mit der Bemerkung „Die Nachricht wurde blockiert“ an mich zurück. Warum die taz denkt, mit dieser Berichterstattung bei ihren Lesern durchzukommen, erkläre ich mir damit, dass man über den Balkan alles berichten kann, weil die Leute alles glauben über den Balkan. Selbst ich, denn auch ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, was ich denken und vor allem, was ich von obigem Flyer halten soll, was die richtige Haltung ist. Ich habe ihn nur mitgenommen, weil ich nicht wollte, dass der kleine Laden für Bio-Produkte von linken Schlägern heimgesucht wird. Der Laden ist wirklich schön und der Verkäufer ist sehr sympathisch. Er hat mir Rooibos-Tee organisiert und mich danach noch zweimal angerufen. Aber das ist mal wieder sehr deutsch gedacht, wie mir im Nachhinein klar geworden ist. Denn eine deutsche Antifa, die so antifaschistisch ist, wie der antifaschistische Schutzwall es einst war, gibt es in Bulgarien nicht. Gerade bin ich dabei den Flyer zu lesen, damit ich demnächst darüber berichten kann. Eines kann ich jetzt schon verraten. Die von Kostadinows Partei „Wiedergeburt“ organisierte Unterschriftensammlung fordert eine Volksbefragung, also ein Referendum, darüber, ob die Einführung des Euros nicht besser auf das Jahr 2043 verschoben werden sollte, falls es den Teuro dann noch gibt. Dass der Euro vor allem eines ist, und zwar ein Teuro, das wissen die Menschen auch in den Schluchten des Balkans.

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Bericht aus Bulgarien (472) – „Warum Bulgarien?“

Einer meiner Leser hat mich heute auf dieses Video aufmerksam gemacht, das ich gerne auf meinem Blog teilen möchte. Menschen aus aller Welt kommen darin zu Wort, nennen ihre Gründe, warum sie in Bulgarien leben. Mögen einige der Gründe für den Außenstehenden „surprising“, also überraschend sein. Für mich sind sie es nicht, außer vielleicht das gute Essen, von dem viele schwärmen. Sicherlich, es gibt gutes Essen in Bulgarien. Aber es ist in den letzten Jahren immer schwieriger zu finden, zumindest in meiner Region, der ärmsten im Nordwesten des Landes. Die meisten erwähnen die authentischen Menschen, aber auch die unberührte Natur. Selbst der junge Mann aus Kanada, der so wie ich Halbbulgare ist. Obwohl er in Sofia lebt, betont er, dass jeder Besucher der bulgarischen Hauptstadt unbedingt ins Vitosha-Gebirge hochsteigen soll, was auch ich nur jedem ans Herz legen kann.
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Bericht aus Bulgarien (471) – „Master Of The World“

„Our Live In Then Years From Now Will Be Completely Different“ (7:27), so das Heilsversprechen des 84-Jährigen Klaus Schwab. Mein Leben ist heute schon ganz anders, und ich habe keine drei Jahre dazu gebraucht. Deswegen kann ich nur jedem empfehlen, Menschen wie mir zu folgen und nicht dem Pädophilen aus Davos, der am liebsten junge Politiker und Politikerinnen penetriert. Wer allerdings ein „Master Of The World“ (7:43) werden will, was mich an „Master Of War“ von Bob Dylan erinnert (der ist zwar auch schon 82, seinen bekanntestes Antikriegs-Song hat er aber mit 22 geschrieben), der folgt besser dem Klaus. – Heil Schwab!
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Bericht aus Bulgarien – (470) „Notfallsani-TÄTER“

Frisch gedruckt – in den Schluchten des Balkans

Wohl dem, der Feinde hat, denn dessen Tag hat Struktur. Da die Front des russischen Untermenschen weit weg ist, man dort ohnehin den Ukrainer für sich kämpfen lässt, war es höchste Zeit, einen neuen Feind an der Heimatfront ausfindig zu machen. Und wer taugt da besser als der Notfallsanitäter, in dessen Berufsbezeichnung schon der Täter drinsteckt, und der angeblich Leben rettet. Die Wahrheit ist, dass Notfallsanitäter ihr Geld im Schlaf verdienen. Denn sie suchen sich nur die Wachen aus, wo sie nachts durchschlafen können. Der Notfallsanitäter verfügt nämlich über eine Gelddruckmaschine, und nicht etwa die Europäische Zentralbank! Sozialneid ist wichtig in Kriegszeiten, in denen viele frieren und immer weniger genug zu essen haben. Frage nicht, warum das so ist, sondern knüpfe dir den nächsten Notfallsanitäter vor. Am besten, du knüpfst ihn gleich auf, diesen elenden Blaulicht-Zigeuner, Verzeihung Nomaden. – Was sagen eigentlich die Nomaden dazu? War das nicht einmal ein ehrbarer Beruf? Handelt es sich hier vielleicht um eine kulturelle Aneignung, dazu noch eine negative? Fragen, die man dem ehemaligen Nachrichtenmagazin in Hamburg stellen könnte, denn das ist verantwortlich für den Unsinn, der möglicherweise bereits Hassrede ist. Leider muss sich der in der Heimat verbliebene Landsmann darum kümmern. Ich habe gerade wichtigeres zu tun, ich muss mich um meine Gelddruckmaschine kümmern

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„Die Landsleute im kollektiven Stockholm Syndrom“

Frage nach Deiner Befindlichkeit auf der Modersohn-Brücke
Berlin-Friedrichshain im Sommer 2022

Wenn es stimmt, was der Investigativ-Journalist Seymor Hersh der Berliner Zeitung gesagt hat, und zwar dass US-Präsident Biden Nord Stream sprengen ließ, um sicher zu gehen, dass Deutschland die Vereinigten Staaten in ihrem Krieg in der Ukraine bis zum letzten Ukrainer unterstützt, dann leiden die Landsleute in der Heimat kollektiv am Stockholm Syndrom. Beim Stockholm Syndrom beginnt das Opfer, in dem Fall Deutschland, dem vom Freund und Helfer die Gasleitungen gesprengt wurden, sich mit dem Täter USA zu identifizieren. So ein Verhalten kommt öfter vor, als man denkt. Ich würde so weit gehe und sagen, dass bei den allermeisten in der Kindheit der Grundstein für das Stockholm Syndrom gelegt wurde. Behaupten nicht die allermeisten wider besseres Wissens, sie hätten eine schöne Kindheit gehabt? Werden hier die Eltern verteidigt, über die man eigentlich weinen müsste, wird nun mit den Amerikanern sympathisiert, die man besser verurteilen sollte, denn wegen ihnen friert man schließlich. Kinder werden irgendwann groß und gehen ihre eigenen Wege. Manche bleiben aber auch ihr Leben lang Kinder. Sie neigen dann dazu, sich entweder unterwürfig zu geben wie Habeck. Oder großmäulig wie Baerbock, die Russland ruinieren will. Wie ist Deine Meinung oder auch „Haltung“ dazu? Eher unterwürfig? Oder eher großmäulig?

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