„Die Landsleute im kollektiven Stockholm Syndrom“

Frage nach Deiner Befindlichkeit auf der Modersohn-Brücke
Berlin-Friedrichshain im Sommer 2022

Wenn es stimmt, was der Investigativ-Journalist Seymor Hersh der Berliner Zeitung gesagt hat, und zwar dass US-Präsident Biden Nord Stream sprengen ließ, um sicher zu gehen, dass Deutschland die Vereinigten Staaten in ihrem Krieg in der Ukraine bis zum letzten Ukrainer unterstützt, dann leiden die Landsleute in der Heimat kollektiv am Stockholm Syndrom. Beim Stockholm Syndrom beginnt das Opfer, in dem Fall Deutschland, dem vom Freund und Helfer die Gasleitungen gesprengt wurden, sich mit dem Täter USA zu identifizieren. So ein Verhalten kommt öfter vor, als man denkt. Ich würde so weit gehe und sagen, dass bei den allermeisten in der Kindheit der Grundstein für das Stockholm Syndrom gelegt wurde. Behaupten nicht die allermeisten wider besseres Wissens, sie hätten eine schöne Kindheit gehabt? Werden hier die Eltern verteidigt, über die man eigentlich weinen müsste, wird nun mit den Amerikanern sympathisiert, die man besser verurteilen sollte, denn wegen ihnen friert man schließlich. Kinder werden irgendwann groß und gehen ihre eigenen Wege. Manche bleiben aber auch ihr Leben lang Kinder. Sie neigen dann dazu, sich entweder unterwürfig zu geben wie Habeck. Oder großmäulig wie Baerbock, die Russland ruinieren will. Wie ist Deine Meinung oder auch „Haltung“ dazu? Eher unterwürfig? Oder eher großmäulig?

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Bericht aus Bulgarien (469) – „Radio Revisited“

Wenn ich jetzt noch meine Radiosendung „Hier spricht TaxiBerlin“ hätte, hätte ich sicherlich auch versucht, Seymour Hersh zum „Pipeline Gate“ zu befragen, wie es der RadioWarNerd in obigen Interview tut. Die Berliner Zeitung hat dies in ihrem heutigen Beitrag mit dem Titel „Joe Biden sprengte Nord Stream, weil er Deutschland nicht traute“ getan. Die wichtigsten Aussagen von Seymour Hersh sind diese: „Der Punkt ist, dass Biden beschlossen hat, die Deutschen diesen Winter frieren zu lassen. Der Präsident der Vereinigten Staaten möchte lieber, dass Deutschland friert, als dass Deutschland die Ukraine möglicherweise nicht mehr unterstützt, und das ist für mich eine verheerende Sache für dieses Weiße Haus.“ Und diese: „Biden hat beschlossen, Europa der Kälte auszusetzen, um einen Krieg zu unterstützen, den er nicht gewinnen wird.“
Interview RadioWarNerd
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Bericht aus Bulgarien (468) – „Rätselhaftes“

Bisher beste Banitsa
Heute habe ich meine bisher beste Schafkäse-Lauch-Banitsa gebacken. Sie ist auch schon zur Hälfte aufgegessen. Eine Banitsa muss man essen, solange sie noch warm ist. Dazu nehme ich immer einen bulgarischen Joghurt. Die Bulgaren haben ihr eigenes Joghurt-Bakterium, den Bacillus Bulgaricus, der ihren Joghurt schön sauer macht. Bulgarischer Joghurt ist auch nicht cremig, wie die meisten Joghurts in Deutschland. Die kann ich nicht mehr essen, genauso wie ich die hier angebotene Banitsa nicht mehr essen kann. Das ist auch der Grund, warum ich meine eigene Banitsa backe. Da weiß ich, was drin ist. Jetzt auch nicht wirklich, aber doch etwas mehr als bei der Banitsa, die man kaufen kann. Da ist das Billigste vom Billigen drin, weswegen sie immer ungenießbarer wird. Dass sie immer noch Käufer findet, ist mit jedem Tag ein größeres Rätsel für mich. Aber gut, es war mir auch immer mehr ein Rätsel, warum überhaupt noch Menschen nach Berlin gekommen sind.
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„Aufstand für den Frieden am 25. Februar in Berlin“

Wer glaubt, dass man mit immer mehr Waffen Frieden schaffen könne, der glaubt vermutlich auch, dass der Krieg am 25. Februar 2022 ausgebrochen ist. Aus einer Laune Putins heraus, der einfach einen schlechten Tag hatte. An den 15.000 Toten in der Ostukraine seit 2014 hat sich in der Heimat niemand gestört. Viele haben bis heute noch nie von ihnen gehört. Es sind auch nur Russen, also Untermenschen. Der Herrenmensch bestimmt, welche Opfer zählen und welche nicht. Zum Schluss wird er sich mit Putin an einen Tisch setzen, genauso wie er sich mit den Taliban an einen Tisch gesetzt hat. Darauf gebe ich Garantie, die man in den Schluchten des Balkans eigentlich nie gibt. Vorher noch eine Frage: Wer ist der größere Untermensch: Der Russe oder der Taliban? Oder umgedreht: Wer kann mehr am deutschen Wesen genesen? Zumindest auf die Frage sollte man die Antwort wissen. Wenn ich am 25. Februar in Berlin wäre, würde ich zu der von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer am Brandenburger Tor organisierten Demonstration gehen. (Ihr „Manifest für den Frieden“ habe ich bereits vor Tagen unterschrieben.) Ganz einfach, weil es dabei um etwas geht – im Gegensatz zur gestrigen Wahl in Berlin.
Video AufstandFürFrieden
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Bericht aus Bulgarien (467) – „Die Landesmutter“

Mutter Bulgarien

Obiges Denkmal erinnert an den Krieg im Jahre 1923, der jetzt 100 Jahre zurückliegt. Worum es in diesem Krieg ging, soll an dieser Stelle nicht weiter interessieren. Nur soviel: Krieg hat es immer gegeben – auch in Bulgarien. Obiges Denkmal, das wie ein sozialistisches Denkmal aussieht, erinnert an diesen Krieg. Die Hauptfigur, die knapp zehn Meter in die Höhe ragt, ist eine weibliche Person, also eine Frau. Aber nicht irgendeine, sondern Mutter Bulgarien, die Landesmutter. Unter ihr die Hungernden und Frierenden, die Elenden und Gepeinigten des Krieges, die sie schützt und wärmt, um die sie sich also kümmert. Bis vor kurzem war Angela Merkel, die selbst keine Kinder hat, deutsche Landesmutter. Es gibt durchaus Stimmen, die sagen, sie hätte ihren Job „gar nicht so schlecht“ gemacht. Nur, einer Landesmutter, die ihren Job „gar nicht so schlecht“ gemacht hat, würde man nie ein Denkmal bauen. Das ist leider wahr. Und auch, dass es heute in der Heimat nicht einmal eine gibt, die ihren Job „gar nicht so schlecht“ machen würde.

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Bericht aus Bulgarien (466) – „Die Balkanisierung Berlins“

Rot-Grüner Zug abgefahren?

Die Balkanisierung Berlins schreitet weiter mit Riesenschritten voran. So interpretiere ich die Abnahme der Wahlbeteiligung von 75,4 Prozent neulich auf nur noch 63 gestern. In Bulgarien liegt sie konstant bei 40 Prozent. In Berlin reden alle von den 10 Prozent, die die CDU zulegen konnte. Niemand spricht von den 12,4 Prozent, die die Partei der Nichtwähler zugelegt hat. Auch die Häufigkeit der Berliner Wahlgänge scheint sich immer mehr der auf dem Balkan anzugleichen. Zwischen den beiden Berliner Wahlen lagen noch nicht einmal eineinhalb Jahre. In derselben Zeit haben es die Bulgaren allerdings geschafft, viermal wählen zu gehen. Es gibt durchaus noch Luft nach oben. Berlin hat, was seine Balkanisierung angeht, also noch Nachholebedarf. Man könnte den Landsleuten in der deutschen Hauptstadt in Sachen Urnengänge nun empfehlen, einen Gang hochzuschalten und noch einmal richtig Gas zu geben, was aber wegen dem bösen Russen nicht geht. Oder waren es doch die Freunde aus Amerika, die den Gashahn zugedreht haben?

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Bericht aus Bulgarien (465) – „Kämpfen im Schnee“

Schattenboxen

Das mit dem „Yoga im Schnee“ und dem „Liegen im Schnee“ ist nur das Vorspiel. Am Ende geht es auch beim „Frieren für den Frieden“ nur darum, in den Krieg zu ziehen. Wer will schon immer nur Schattenboxen? Deswegen gilt es aufzupassen. Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen. So sagte es Jesus, und auch dies: Der Klügere lässt sein Schwert besser in der Scheide.


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