Leben in Zeiten von Corona – Heute: Warum mich die allerneuesten Zahlen der angeblich Neu-Infizierten heute interessieren wie früher die Wasserstandsmeldungen

Matratze in der Schreinerstraße
früher Friedrichshain / heute Friedrichshain-Kreuzberg
Bevor wir gleich wieder mit den allerneuesten Zahlen der angeblich Neu-Infizierten Menschen, also Menschen mit positivem PCR-Test, bombardiert und in Angst und Panik versetzt werden, empfehle ich einen Blick in die Berliner Zeitung vom 20.11., wo auch du erfahren kannst, was ein positives PCR-Testergebnis überhaupt bedeutet: PCR-Tests weisen nicht nach, ob ein Mensch zum Zeitpunkt des Abstrichs infektiös ist oder nicht. Sie sagen auch nichts darüber aus, wie krank man ist, ob man überhaupt Symptome bekommt. Erbgut findet sich bei den Tests auch in totem Virusmaterial, das zum Beispiel nach einer vom Immunsystem erfolgreich bekämpften Infektion noch vorhanden ist. Solches Material kann sich auch noch viele Tage und Wochen nach einer Infektion nachweisen lassen. Vielleicht verstehst auch du jetzt, warum mich die allerneuesten Zahlen der angeblich Neu-Infizierten interessieren wie früher die Wasserstandsmeldungen.
Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: TaxiBerlin im LABO

Berliner Bär “außer Betrieb” gesetzt
Heute war ich im LABO, also im Landeseinwohneramt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, um genau zu sein in der Kfz-Zulassungsbehörde, um mein Auto abzumelden. Man kann auch in seinem Auto wohnen, wenn es abgemeldet ist, und von A nach B komme ich besser zu Fuß oder mit dem Rad. Ein Auto kann ich mir, um es kurz zu machen, nicht mehr leisten. Im Berliner LABO, das kann ich ohne Übertreibung sagen, herrscht Ordnung, es ist regelrecht militärisch organisiert. Es gibt zwei Checkpoints, vermutlich privater Sicherheitsfirmen, ehe man überhaupt mit dem ersten Mitarbeiter des LABOS sprechen kann. Fragen kann man ihn allerdings nichts, das darf man nur die Mitarbeiterin, die den Fall bearbeitet. Die erste Station, also da wo der erste Mitarbeiter arbeitet, nennt sich Empfang. Wie gesagt, vorher wurde man bereits von zwei Checkpoints in Empfang genommen. Der Mitarbeiter am Empfang fragt einen nur nach der Vorgangsnummer. Dann macht er hinter der Vorgangsnummer ein Häkchen in seinem Computer, hinter dem er hockt, und das war dann der Empfang. Fragen beantwortet der Mitarbeiter beim Empfang nicht, wie ich bereits sagte. Dass der Mann am Empfang ein Häkchen hinter der Vorgangsnummer macht, hat den Vorteil, dass man auch drankommt, obwohl der Termin noch gar nicht ran ist, also rein zeitlich. So war es zumindest bei mir. Ich bin lieber immer etwas früher da, so wie ich auch immer etwas früher mit meinem Taxi beim Fahrgast vor der Tür stand. Ich wurde also vor der Zeit zu der Frau ins Zimmer gerufen, die meinen Fall bearbeitet, also mein “Kraftfahrzeug außer Betrieb” setzt, obwohl ihr Zimmer gar nicht so leicht zu finden war, denn das war schon wieder auf einer anderen Etage. Trotzdem war ich immer noch früh dran, so dass ich der Frau die Frage stellen konnte, die mir der Mitarbeiter am Empfang nicht beantworten konnte. Leider konnte die Frau meine Frage auch nicht beantworten. Sie mache nur ihren Job – immerhin. Wie viele Wochen oder gar Monate ich vorher einen Termin machen muss, falls es im Frühjahr mit Corona vorbei sein sollte, und ich mit meinem Auto wieder mobil sein möchte, das wüsste sie nicht. Das weiß nur das Internet oder die 115, das Bürger-Sorgen-Telefon. Was die Frau wusste, oder zumindest vorgab zu wissen, war, dass wenn ich im Frühjahr das selbe Auto mit dem selben Kennzeichen anmelden möchte, es sich dabei um ein so genanntes Wunsch-Kennzeichen handeln würde und dementsprechend teurer sei, also die Wieder-Anmeldung. Auf Nachfrage erklärte mir die Frau vom LABO, die nur ihren Job macht, dass es deswegen ein so genanntes Wunsch-Kennzeichen sei, weil ich mir genau dieses Kennzeichen wünschen würde. Dass mein Auto bisher mit genau diesem Kennzeichen bis gerade eben angemeldet war, spiele dabei keine Rolle. Dass das für mich alles andere als eine zufriedenstellende, geschweige denn überzeugende Antwort war, kannst du dir sicherlich vorstellen. Deswegen war ich nun auf der Suche nach einem Blitzableiter, an dem ich meinen Frust ablassen konnte. Ich fand meinen Blitzableiter in der privatwirtschaftlich betriebenen Kantine im LABO-Gebäude. Dort wollte ich mich an einen Tisch setzen, um meine gerade gemachten Erlebnisse im LABO zu notieren. Das ging nicht, weil auf dem Tisch ein großes Schild mit folgender Aufschrift stand: “Die Tische sind nur zum essen, nicht zum schreiben!” – Fotografieren durfte ich das Schild nicht, deswegen hat dieser Beitrag kein Bild. Nachdem ich mit dem Mitarbeiter der Kantine gesprochen habe, verstehe ich nicht nur das Fotografierverbot, sondern auch die Intention, die hinter dem Schild steckt. Die entscheidende Worte des Mitarbeiters waren: “Was geht mich das Elend vom LABO an?” – Recht hat er! Zusammenfassend lässt sich nun folgendes sagen: Die Kantine vom LABO ist, genauso wie das LABO selbst, militärisch organisiert, die Mitarbeiter dort machen allerdings mehr als nur ihre Arbeit, weswegen sie als LABO-Blitzableiter leider völlig ungeeignet sind.
Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Meine größte Angst

Wirklich?
Oder stimmt eher: Alles wird Besser, aber nichts wird Gut?

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber meine Angst vor Corona hält sich in Grenzen. Ich will nicht sagen, dass ich keine Angst vor Corona habe. Das wäre gelogen. Aber meine Angst vor Corona geht mit jedem Tag der so genannten Corona-Krise, der bessere Begriff ist Corona-Panik-Dämie, immer mehr gegen Null und entspricht derzeit ungefähr meiner Angst vor der Grippe, denn auch eine normale Grippe kann tödlich sein. In meiner Altersgruppe der 40- bis 59-Jährigen gibt es hierzulande laut Robert-Koch-Institut ganze 19 Corona-Tote auf eine Million – an und mit Corona wohlgemerkt! Die Wahrscheinlichkeit, im Straßenverkehr ums Leben zu kommen, ist wesentlich größer. Also warum sollte ich Angst vor Corona haben? Die durch die so genannte Corona-Krise ausgelösten Ängste sind für mich existenzieller als die Angst vor Corona selbst. Beispielsweise meine durch die so genannte Corona-Krise ausgelöste Angst, den Job zu verlieren. Dazu muss man wissen, dass Taxifahren nie einfach nur ein Job für mich war, sondern immer auch eine Berufung mit sozialer Komponente, oder mit anderen Worten: mein Leben. Diese Angst, nicht nur seine Arbeit, sondern darüber hinaus auch sein Leben zu verlieren, hat sich bereits Bewahrheitet. Meine durch die so genannte Corona-Krise ausgelöste Angst, sein Dach über den Kopf zu verlieren, wird sich eventuell bald Bewahrheiten. Also auf der Straße zu landen, auf der ich einst zu hause war, und wo sich vielleicht demnächst die Menschen die Köpfe einschlagen. – Meine derzeit größte Angst.

Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Über Bürgermeister und Bestattungsfahrer

 

Ein Meter fünfzig oder zwei – wer weiß es?

Gestern (oder war es vorgestern?, ist aber auch egal!) war wieder ein Brief von meinem Berliner Bürgermeister bei mir im Briefkasten. Dieser Typ, Müller ist sein Name, geht mir langsam auf die Nerven. Früher hat er sich um nichts gekümmert (ist heute nicht anders), und heute sucht er Kontakt und schreibt regelmäßig Briefe (die ich nicht lese). Wenn ich die meinem Bürgermeister in Bulgarien zeigen würde, der würde sich kaputt lachen. Mein Bürgermeister hier in Berlin hatte spätestens und zwar final in dem Moment bei mir verspielt, als er zu einer Kollegin in Sachen Uber meinte: “Die werdet ihr nicht mehr los.” Also der Typ, dessen Job es wäre, dass es in unserer Stadt keine rechtsfreien Räume gibt, wo Verbrecher wie Uber (“ein Arschloch namens Taxi”) keine Steuern bezahlen, sagt zu uns, die genau davon betroffen sind: “Pech gehabt!” Als ich das meinem Bürgermeister in Bulgarien erzählte, fragte der nur, warum er, also dieser Müller, der mir jetzt immer diese Briefe schreibt, überhaupt Bürgermeister ist, wenn er sich nicht um seine Bürger, in dem Fall um seine Taxifahrer, kümmert. Was nun Uber, den Feind aller ehrlichen Taxifahrer angeht, da hat es das ehemalige Nachrichtenmagazin aus Hamburg geschafft, einen Bericht darüber zu schreiben, dass 80.000 Taxifahrer bis Ende 2021 aufgeben könnten, in dem Uber überhaupt nicht vorkommt, als ob an der Misere im Taxigewerbe ausschließlich Corona Schuld wäre. Ich erwähne das nicht, weil ich selbst davon bereits seit März betroffen bin, sondern weil es ein Beispiel ist, das Schule machen wird. In Zukunft wird an allem und jedem Corona Schuld sein, und da wird es auch keine Widerrede geben, ansonsten ist man ein Verschwörungstheoretiker und Antisemit usw. … , man kennt das. Was nun meine ganz persönliche Zukunft angeht, da überlege ich, auch inspiriert durch obiges Corona-Hinweisschild, ob ich nicht als Fahrer bei irgendeinem Bestatter anfange. Ich meine, gestorben wird immer, und vielleicht kommen die Millionen von Corona-Toten ja noch, die uns versprochen vorhergesagt worden, wer weiß. Mit den Suiziden soll es bereits nach oben geben, die aber meistens als Corona-Tote in die Statistik eingehen, was prinzipiell auch nicht verkehrt ist. Dass ich auf Fahrer für ein Bestattungsinstitut komme, liegt aber ganz einfach daran, dass ich beim Betrachten obigen Corona-Hinweisschildes die geniale Idee hatte, dass man als jemand, der ständig tote Menschen durch die Gegend fährt und auch trägt, am besten weiß, wie viel Abstand man heute in der Corona-Panik-Dämie halten muss. Ich komme da nämlich immer durcheinander. Sind es jetzt ein Meter fünfzig oder doch schon besser gleich zwei Meter? Als Bestattungsfahrer wäre ich da auf der sicheren Seite, so denke ich.
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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Was war denn da schon wieder in Paris los?

 

In Paris wurde schon wieder demonstriert, und ich wusste mal wieder von gar nichts. Vor allem hat man mir nicht gesagt, was ich davon denken und natürlich auch halten soll. Sind das jetzt auch alles Nazis, Corona-Leugner, Verschwörungstheoretiker und Antisemiten oder nur einfache Wutbürger und Bösmenschen? Oder sind das am Ende gar gute Demonstranten wie in Hong Kong und in Weißrussland? Oder bringe ich da jetzt was durcheinander? Und warum erfahre ich gar nichts darüber? Da wäre ich doch glatt mit dem Taxi hingefahren. So sagten wir doch früher immer: “Mit dem Taxi nach Paris und dann sterben!” – Mein Gott, wie lange das jetzt her ist. Ist praktisch schon gar nicht mehr war. Vielleicht hat sich das mit der Demo heute in Paris auch nur der Russe ausgedacht, so wie damals der Ami das Attentat auf Kennedy? Oje, jetzt muss ich aber wirklich aufpassen, dass ich mich nicht um Kopf und Kragen schreibe. Lieber Spiegel&Co, bitte helft mir, damit ich weiß, was ich heute (wegen mir auch morgen, aber heute wäre schon schöner) wieder denken soll. Danke!
PS: Das wichtigste wieder glatt vergessen. Was ist eigentlich mit Maske und Abstand? Kennt der Franzose gar nicht, oder was? Gut, Frankreich ist nicht gleich um die Ecke wie Polen, aber kann das nicht trotzdem gefährlich für uns in Deutschland werden?
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Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Kasse machen mit Corona (Ein Nachtrag)

Das Kommende: Leere Taschen für (fast) Alle
“Dank” einer weiteren Verarmung breiter Bevölkerungsschichten

Natürlich will ein Verlag, gibt er ein Buch neu heraus, damit Geld machen, genauso wie Donald Rumsfeld mit seinen Patenten. Der Unterschied scheint mir zu sein, dass ein Verlag mehr von Büchern versteht, als ein Donald Rumsfeld von Impfstoffen. Aber vielleicht liege ich da auch verkehrt und es ist alles ganz anders, und der ehemalige US-Verteidigungsminister ist so eine Art Wunderheiler wie neuerdings auch Bill Gates, nur leider wissen wir darüber nichts. Dafür erfahren wir auf der Seite von Hoffmann und Campe, wie der Verlag Naomi Kleins Buch “Die Schock Strategie – Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus” in der so genannten Corona-Krise sieht:

Auf jeden gesellschaftlichen Schock folgt eine Zeit des Wild-West-Kapitalismus. Müssen wir damit auch nach Corona rechnen? Naomi Kleins visionärer Sachbuch-Klassiker ist heute aktueller denn je. Nach dem Schock, nach der Krise kommt der Wiederaufbau. Sei es nach Krieg, Umweltkatastrophen, Wirtschaftscrashs oder nach einer Viruspandemie – in der Folge bricht sich ungezügelter Kapitalismus Bahn. Vorgeblich im Interesse einer prosperierenden Gesellschaft, doch tatsächlich werden auf diese Weise nur sehr Wenige sehr reich, während nachhaltige Strukturen zerstört und Menschenrechte beschnitten werden. Naomi Kleins messerscharfe Analyse dieses Mechanismus hat heute nichts von seiner Gültigkeit verloren – im Gegenteil.

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Leben in Zeiten mit Corona – Heute: Kasse machen mit Corona

JETZT GEHT’S UM’S KASSE MACHEN
Wrangelstraße / früher Kreuzberg / jetzt Friedrichshain-Kreuzberg

Keine Ahnung, wie Naomi Klein heute denkt, ob sie selbst auch das, was sie in ihrem Buch “Die Schock Strategie” schreibt, 1:1 auf die aktuelle so genannte Corona-Krise überträgt. Viele Menschen tun dies offensichtlich, so erkläre ich mir zumindest, dass Naomi Kleins Taschenbuch aus dem Jahre 2007, das eigentlich nur 12,95 € kostet, gerade für 50 € und mehr gehandelt wird. Für die gebundene Ausgabe können es auch schon mal über 100 € sein. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde sich das Buch nur mit dem Unheil beschäftigen, das der Katastrophen-Kapitalismus US-amerikanischer Prägung im Ausland anrichtet. Es gibt aber auch ein Kapitel, das sich mit den USA selbst beschäftigt, und das heißt, wie sollte es anders sein: “Schocktherapie in den USA”. Dort taucht ein alter Bekannter auf, und zwar Donald Rumsfeld, der ein oder andere erinnert sich, unter Bush Junior Verteidigungsminister. Dass Donald Rumsfeld, von dem gesagt wird, dass er sich auch die Sonne patentieren lassen würde, wenn dies möglich wäre, sich auch mit Impfstoffen auskennt, dürfte den ein oder anderen jetzt überraschen. Gut, richtig auskennen tut er sich damit nicht, aber Geld hat er mit der Branche jede Menge gemacht, von dessen “extremen Wachstumschancen” er “so überzeugt” ist, “dass er sich an der Gründung mehrerer, auf Biotechnologie und Pharmawerte spezialisierter privater Investmentfonds beteiligte.” Danach folgt dieser Satz, vielleicht der wichtigste im ganzen Buch: “Diese Unternehmen spekulieren auf eine apokalyptische Zukunft mit schrecklichen Epidemien, die die Staaten zwingen, um jeden Preis jene lebensrettende Produkte zu kaufen, für die der private Sektor Patente besitzt.” Dass frei herumlaufende mehrfache Kriegsverbrecher (illegaler Angriffskrieg gegen den Irak aufgrund wissentlich falscher Tatsachen-Behauptungen, um nur einen von ihm mitangezettelten Krieg zu nennen) wie Donald Rumsfeld, wenn er nicht schon gestorben ist, bis heute daran mitverdienen, dürfte so sicher sein wie das Amen in der Kirche. Ob Naomi Klein ihr Buch über den Katastrophen-Kapitalismus auch auf die so genannte Corona-Krise überträgt, das entzieht sich wie gesagt meiner Kenntnis. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass ein Text klüger ist als sein Autor. Vielleicht erfahren wir mehr darüber in der für Februar geplanten Neuausgabe des Buches bei Hoffmann und Campe, dem Verlag, bei dem jetzt auch die Bücher von Monika Maron erscheinen, nachdem man sie bei Suhrkamp rausgekickt hat. Ich bin gespannt.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Einkaufen und rumvögeln – Früher und heute

 

Wende bei DM

Alles kommt wieder, so auch das Einkaufen wie früher. Ich empfinde die Schlangen vor den Geschäften heute, in dem Fall vor Saturn am Alex, ausnahmsweise mal als ein schönes Déjà-vu. Auf die meisten anderen Déjà-vus von heute könnte ich gut und gerne verzichten, insbesondere auf die, dass es jetzt wieder nur eine Meinung geben soll, die angeblich richtig ist, und man wieder Haltung zeigen soll, natürlich auch wieder nur die richtige. Das ist den meisten, die da am Alex gerade ganz brav in der Schlange anstehen (wahrscheinlich gibt es wieder Bananen*), ziemlich egal. Die Schlange vor Saturn, das ist noch wichtig zu wissen, beginnt an der Weltzeituhr, geht dann erstmal bei Saturn vorbei bis zum Drogeriemarkt DM (“Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein.” – Nicht neu, nur geklaut aus Goethes “Faust” : “Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.”) am anderen Ende des Gebäudes, wo sie eine Wende (auch die gab es schon mal, damals 1989, der ein oder andere erinnert sich) macht, um danach direkt zum Eingang von dem Elektronikfachgeschäft zu führen. Das ist wichtig zu wissen, damit man sich an der richtigen Schlange anstellt. Sonst kann es einem passieren wie mit der falschen Meinung oder auch Haltung, dass man am Ende total, also völlig verkehrt ist.

* Bei Bananen fällt mir mein Lieblingswitz von früher ein, den ich unbedingt noch loswerden muss: Der Ossi kommt nach hause und findet seine Fau mit einem andern im Bett. Was sagt er? Genau! – DAS: “Sagt mal, habt ihr jetzt völlig den Verstand verloren? Im Konsum gibt’s Bananen, und ihr vögelt hier rum!” – Ist heute leider anders, nicht das mit den Bananen, das mit dem rumvögeln.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Demo gegen Depression

 

Morgen in Kreuzberg

Morgen gibt es was (keine Drogen, die gibt es dort immer, sondern eine Demo) am Spreewaldplatz, der ist in Kreuzberg zwischen der Wiener und der Skalitzer Straße direkt am Görlitzer Park und praktisch vor der Tür von “Rissani”, einem marokkanischen Fallafel-Laden, den ich gerne des Nachts aufgesucht habe, als ich noch Taxi gefahren bin. Dort ist nun morgen diese “Demo gegen Repression”, wobei ich nicht weiß, welche Repression jetzt genau gemeint ist. Ich weise auf die Demo auch nur hin, weil ich nicht “Demo gegen Repression”, sondern “Demo gegen Depression” gelesen habe. Eine klassische Freudsche Fehlleistung, die mich aber auf die Idee gebracht hat, selbst eine “Demo gegen Depression” anzumelden. Depressionen haben heute viele Menschen, was die meisten nicht wissen ist, dass Depressionen die Folge von geschluckten Gefühlen sind. Und bevor die in Wut, Aggressionen oder gar Suizid enden, könnte man, so meine Überlegung, ja deswegen mal auf die Straße. Dass da niemand kommen würde zu meiner Demo, da habe ich keine Sorge. Weswegen ich mir Gedanken mache, ist die Tatsache, dass ich ja eigentlich weg bin von der Straße. Vor allem aber die Frage, ob eine solche Demo denn überhaupt noch erlaubt ist heutzutage.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Wohnen wie ein Gesundheitsminister in Deutschland

Wohnen in Berlin heute – nicht in Dahlem, auf der Straße

Auch unser Gesundheitsminister wohnt jetzt mehr, und zwar in Dahlem, einem Siedlungsteil im reichen und schönen Stadtteil Zehlendorf, heute Steglitz-Zehlendorf. So weit, so gut. Warum Jens Spahn unbedingt verhindern wollte, dass der Preis seiner Villa bekannt wird, das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Ich meine, dafür ist er doch Bankkaufmann. Da geht es doch ums Geld, oder? Ist er vielleicht deswegen Gesundheitsminister geworden, weil er sich mit Geld gar nicht richtig auskennt? Denn wie will er mit seinem Ministergehalt Millionen machen? Und wenn der sich jetzt mit Viren genauso “gut” auskennt wie mit Moneten? Gar nicht auszudenken!

Foto&Text TaxiBerlin