Am 16. März 2020 erklärte der französische Präsident, dass wir im Krieg gegen ein Virus wären. Insgesamt sechs Mal wiederholte Macron in seiner Rede an die Nation diesen Satz: „Wir sind im Krieg“. Wiederholungen sind wichtig, der Mensch lernt durch Wiederholungen. – Seit einiger Zeit ist Deutschland im Krieg mit Russland. Der genaue Tag, seitdem wir im Krieg mit Russland sind, ist nicht bekannt. Das liegt auch daran, dass niemand den Satz von Macron offen ausgesprochen, geschweige denn wiederholt hätte. – Und doch ist es so, denn wer in einem Krieg Waffen an eine Kriegspartei liefert, ist mit im Krieg. Das ist nur folgerichtig, denn wenn wir Frieden wollten, würden wir Unterhändler schicken – und keine Waffen.
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In Bulgarien gibt es neuerdings eine Zombie Polizei, die auf Bulgarisch Зоо Полиция heißt, also Zoo Police. Bisher hat die Zombie Polizei nicht viel zu tun, was daran liegt, dass in Bulgarien bisher kaum Menschen zu Zombies mutiert sind. Angeblich soll ein Virus, das rasend schnell um sich greift, seine Opfer zu gnadenlosen Zombies machen. Weil in Bulgarien immer alles anders ist, kann es auch ganz sein, und zwar dass nicht ein Virus, sondern eine Impfung Menschen zu Zombies werden lässt. Wenn das der Fall sein sollte, dann ist die Zombie Polizei, die auf Bulgarisch Зоо Полиция heißt, also Zoo Police, in Bulgarien verkehrt.
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„Nach meiner Einschätzung ist die Pandemie vorbei“, ist nicht von mir, sondern von Christian Drosten. Derselbe Christian Drosten, der vor gerade mal drei Monaten noch mit einer starken Welle zum Ende des Jahres rechnete. Man kann sich ja mal verrechnen. Nach Christian Drostens Rechnung sollte auch ich schon lange tot sein. Warum es überhaupt noch Bulgaren gibt bei einer realistischen Impfquote von 20, maximal 25 Prozent*, gleicht einem Wunder – das Wunder von Bulgarien. – Und doch habe ich Grund zu Sorge – auch ich ein besorgter Bürger -, und zwar um die „Zeugen Coronas“. Was wird aus all den Corona-Jüngern, wenn der Guru seine Sekte – „DIE Wissenschaft“ – auflöst. Und was wird aus der „Antifa“, die so antifaschistisch ist, wie der antifaschistische Schutzwall es einst war, und deren Motto neulich noch „Wir impfen euch alle!“ war. Wer wird ihr nächstes Opfer? Oder muss zur Abwechslung mal wieder die Polizei herhalten – „ACAB – All Cops Are Bastards“ -, mit der die „Antifa“ bis eben noch gemeinsame Sache machen wollte, die ihnen die Menschen zum Impfen praktisch vorführen sollte? – Die „Antifa“, die für ihre Solidarität bekannt ist, soll bereits auf dem Weg zur Ukrainischen Front sein, wo aktuell unsere Freiheit verteidigt wird. „Impfen macht frei!“ ist Schnee von gestern. Die „Antifa“ wäre also versorgt. Für die „Zeugen Coronas“ sieht es da anders aus. Sie müssen jetzt erst einmal ihr Trauma verarbeiten, dass ihr geliebter Führer Christian gerade dabei ist, sie zu verlassen. Viele sind völlig orientierungslos, wissen nicht, was sie tun sollen. Zum Glück gibt es auch für sie neue Marschbefehle an der Heimatfront, die da lauten: Frieren, kalt duschen und/oder mit dem Waschlappen waschen. Ewiggestrige dürfen dabei gerne weiterhin die Maske tragen. Die hält zwar nicht warm, macht aber ein gutes Gefühl, und auf das kommt es an in einem Land, in dem man gut und gerne lebt.
* Offiziell liegt die Impfquote in Bulgarien bei 30 Prozent. Da sich aber viele Bulgaren die Impfung gekauft haben, oftmals hat sogar der Arbeitgeber dafür bezahlt, dürfte die wahre Quote in Bulgarien bei 20, maximal 25 Prozent liegen.
Ich bin wahrlich in einem offenen Haus geworden, was auch an meinem bulgarischen Vater lag. Hier tanzt er, der für einen Bulgaren mit knapp zwei Meter ungewöhnlich groß war, zwar mit dem Rücken zu meiner West-Berliner Oma mütterlicherseits, der er aber in Sachen Lust und Lebensfreude zugeneigt war. Wäre da nicht der Alkohol gewesen, der ihn zunehmend und irreversibel veränderte. Die Aufnahme ist anlässlich der Jugendweihe meines älteren Bruders entstanden. Wie man sieht, steht nicht nur unser Haus, sondern stehen auch die Garagentore, es gab ihrer zwei, weit offen. Knapp zehn Jahre zuvor hatte mein Vater stationär erfolgreich das Morphium entzogen, das er sich selbst gespritzt und zu dem er als Arzt Zugang hatte. Danach durfte er keines mehr verschreiben, kam auch selbst nicht mehr an Morphium heran. Die Summe aller Süchte ist immer gleich, habe ich von den Anonymen Alkoholiker gelernt. Bei meinem Vater verlagerte sich die Sucht auf das Nikotin und den Alkohol – vor allem auf den Alkohol. 1980, als obiges Foto gemacht wurde, war das Zeitfenster noch offen, das mein Vater auch mit dem Alkohol aufhört. Er hat es nicht genutzt. Nachdem man ihm das Morphium genommen hatte, war der Alkohol das einzige, was ihm noch blieb. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass er es so sah, auch wenn er es nicht aussprach. Bald darauf folgte die Scheidung meiner Eltern und nur wenige Jahre später der frühe Tod meines Vaters mit gerade mal 60. Der Alkoholismus ist die „Krankheit des Vergessens“, beispielsweise auch, dass sie garantiert tödlich ist, wenn man nicht vorher mit dem Trinken aufhört, nach Möglichkeit vollständig. Nachdem er viele Jahre nicht in seiner Heimat gewesen war, reiste er Anfang der Neunziger nach Bulgarien, wo er sich nach einem Haus umsehen wollte. Dazu kam es nicht mehr, denn er verstarb innerhalb nur weniger Tage. Beigesetzt ist er in dem kleinen Dorf im Nordwesten, der ärmsten Region des Landes, aus dem er einst kam, und zwar auf der Grabstätte seines Vaters, der viele Jahre zuvor bei einem Zugunglück ums Leben gekommen war, und den ich nie kennengelernt habe. Manchmal habe ich mich gefragt, ob ich meinen Vater jemals richtig kennengelernt habe. Mit den Jahren ist mir mein Vater fremd geworden, erinnerte ich mich vor allem daran, dass er zunehmend abwesend und immer öfter betrunken war. Je länger ich obiges Bild betrachte, desto mehr Zweifel kommen mir, ändert sich mein Blick auf meinen Vater. Nein, denke ich nun immer mehr, ich habe ihn schon kennengelernt. Nur neige ich dazu, die schönen, verrückten, bulgarischen Seiten auszublenden, zu vergessen. Jedenfalls stelle ich sie immer öfter auch bei mir fest. Und dafür bin ich auch Bulgarien, und dass ich jetzt hier sein darf, sehr dankbar.
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