Bericht aus einem gebrochenen Land (013)

Am 11. Februar wird nicht in Bulgarien schon wieder gewählt, sondern in Berlin. Der Grund ist aber nicht, dass die Gewählten nicht regieren können (das können sie sowieso nicht), sondern dass die letzte Wahl ungültig war, zumindest in Teilen. Was sich nach Afrika anhört, oder zumindest nach dem Balkan, betrifft die Bundeshauptstadt, die Zentrale des deutschen Irrenhauses. Die Aufforderung, der Ampel das Stopp-Zeichen zu zeigen, stammt übrigens nicht von den Bauern, nicht von den Lockführern und Spediteuren, und auch nicht von der AfD, sondern von der CDU. Von einer Ampel, die abgewählt wurde, habe ich selbst in 25 Jahren auf Berlins Straßen noch nie gehört. Ich kenne nur Ampeln, die abgeschaltet werden.

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Bericht aus einem gebrochenen Land (012)

Auch wenn immer mehr Menschen aktuell “Good Bye Deutschland” sagen, möchte ich an den Film “Good Bye Lenin” erinnern. In dem Film mit Daniel Brühl gibt es eine Szene, wo seine Mutter, gespielt von Katrin Sass, krank im Bett liegt und Eingaben schreibt. In den Eingaben geht es u.a. um Kleider, die nur in großen Größen angeboten werden. Unterstützt wird sie beim Schreiben der Eingaben von ihren Nachbarn. Man kann davon ausgehen, dass die Mutter auf ihre Eingaben Antworten erhalten hat. Wäre dem nicht so, hätten wir es erfahren. Der Film spielt am Ende der DDR. Selbst da wurden noch Eingaben beantwortet. Das ist auch meine Erinnerung. Ich kann jedem nur empfehlen, heute mal eine Eingabe zu schreiben. Ich habe es getan, u.a. an das Bürgeramt meines Stadtbezirkes. Eine Antwort habe ich erst bekommen, als ich mich an den Regierenden Bürgermeister wandte, und dann auch nur widerwillig. In der Antwort wurden die Missstände, die ich beschrieben hatte, rundweg abgestritten. Ich wurde als jemand hingestellt, der Halluzinationen hat und sich Sachen einbildet. Das ist jetzt einige Zeit her. Heute bekommt man keine Antworten mehr auf Eingaben. Das ist zumindest meine Erfahrung. Auch Presseanfragen bleiben immer öfter unbeantwortet. Aktuell warte ich auf Antworten von der Deutschen Bahn betreffend der Boni für ihre Manager, obwohl die Bahn ihre selbst gesteckten Ziele nicht erreicht hat, und von der Berlinale, die sich erneut von Uber sponsern lässt. Das kann natürlich einfach nur daran liegen, dass es dafür kein Personal gibt. Die Berliner Behörden beispielsweise wurden in den letzten Jahren kontinuierlich kaputt gespart. Das war auch der Missstand, über den ich mich in meiner Eingabe beklagt habe. Eine ältere Mitarbeiterin des Bürgeramtes, die damals kurz vor der Rente stand und nichts mehr zu befürchten hatte, hat mich als Bürger darum gebeten, da sie selbst als Angestellte des Bürgeramtes kein Gehör mehr bei ihren Vorgesetzten findet. Wenn ich einen Monat oder länger auf einen Termin beim Bürgeramt warten muss, kann ich mir selbst ausrechnen, wie es ums Personal bestellt ist. Dass dann keine Eingaben mehr beantwortet werden, ist klar. Den Personalmangel rundweg abzustreiten, so wie es Leiter des Amtes in seiner Antwort getan hat, ist mit Realtitätsverlust nur verharmlosend beschrieben. Ich frage mich, ob man als Eingabeschreibender nicht bereits als Feind angesehen wird. Einem Feind muss ich nicht antworten. Im Gegenteil: einen Feind kann ich bekämpfen. Und das geschieht dann auch. Er wird ignoriert so lange es geht. Danach streitet man einfach alles ab.
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Sparen in einer gebrochenen Stadt (011/2)

Es ist noch nicht lange her, da wurde nicht nur in Berlin Geld aus dem Fenster geworfen, als gäbe es kein Morgen, was ein Grund war, warum viele Corona gut fanden. Manch einer dachte, das würde ewig so weiter gehen. Spätestens als er mit einer Bratwurst beim so genannte Impfen abgespeist wurde, dürfte auch dem letzten klar geworden sein, dass sich der Wind gedreht hat. Später wurde dies auch vom obersten deutschen Gericht bestätigt. Seither soll gespart werden, oder man ruft bei Cash Call an und gewinnt 111.111 Euro. Das Sparen kommt nicht bei jedem gut an, beispielsweise nicht bei Berlins Innensenatorin Spranger. “So können wir Polizei und Feuerwehr schließen”, ist ihr Kommentar dazu. Moment mal, frage ich mich da, sind die nicht schon geschlossen? Ach nee, das waren die Bürgerämter.

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Orientierungslos in einem gebrochenen Land (011/1)

Der deutsche Michel ist zunehmend orientierungslos. Bis gestern war die Welt einfach gewesen. Ungeimpfte, Putin und die Hamas waren die Bösen. Aber sind es die Bauern auch? Und was ist mit den Lockführern und den Spediteuren? Sind die auch alle böse? Ich kann sehen, wie meinen deutschen Landsleuten gerade der Kopf raucht. Wer das Denken mit dem eigenen Kopf nicht gewöhnt ist, dem fällt es naturgemäß schwer. Mut gehört natürlich auch dazu. Das darf bei aller Eile nicht vergessen werden. Darüber hinaus muss man darauf vorbereitet sein, dass Menschen böse werden. Also richtig böse jetzt. Dass beispielsweise wieder die ganze Republik auf bestimmte Menschen mit dem Finger zeigen soll. Nicht etwa als geheimer Wunsch, sondern als öffentlicher Aufruf. Viel habe ich über ihn und seinen Urheber nachgedacht, und das mit dem eigenen Kopf. Immer mehr komme ich zu dem Schluss, dass ein solcher Aufruf nur von einem Bösen stammen kann.

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Bericht aus einem gebrochenen Land (011)

Dem französischen Philosophen Jean-Paul Sartre wurden die Frauen von seiner Lebenspartnerin, der Feministin Simone de Beauvoir zugeführt. Aber nicht nur das. Die Philosophin war fies zu Frauen. Ausbeuterisch, machohaft. In ihren “Memoiren eines getäuschten Mädchens” erinnert sich Bianca Lamblin, die Geliebte Sartres und de Beauvoirs, an das jahrelange Dreiecksverhältnis und zieht ein klares Fazit: De Beauvoir und Sartre waren in der Tat gleichberechtigt. Sie waren brutal und intrigant. – Die Handlung von Sartres’ Drehbuch “Das Spiel ist aus” spielt in einem imaginären faschistischen Staat. Dort werden Ève von ihrem Mann, dem Polizisten André, vergiftet und Pierre, ein Mitglied der Untergrundbewegung, die einen bewaffneten Aufstand plant, von einem Spitzel erschossen. Nach ihrem Tod folgen beide einer inneren Stimme, die sie zu einem Zimmer führt. Dort erfahren sie, dass sie tot sind und darüber hinaus, dass sie sich weiterhin in der realen Welt bewegen können, jedoch von den Lebenden nicht wahrgenommen werden und auch keinen Einfluss mehr auf die reale Welt nehmen können. – Es stellt sich heraus, dass beide laut Unterlagen seit Geburt an füreinander bestimmt gewesen sind, aber aufgrund eines bürokratischen Fehlers einander nicht getroffen haben. Sie erhalten die Möglichkeit ins Leben zurückzukehren, um ihre Liebe unter Beweis zu stellen. Die Sache hat aber eine Bedingung. Pierre und Ève dürfen nur in der Welt der Lebenden bleiben, wenn sie es schaffen, einander uneingeschränkt zu vertrauen und ihre Zuneigung gegenüber den auftretenden Schwierigkeiten zu behaupten.

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“Hier spricht TaxiBerlin revisited”

Letzte Woche war ich im Studio von PiRadio, wo obiges Plakat an der Tür hängt. Aber nicht nur das. Ich war von Kollegin Sonja in meine ehemalige Sendung “Hier spricht TaxiBerlin” eingeladen, um sowohl über Bulgarien und mich, als auch über die neuesten Entwicklungen im Berliner Taxigewerbe und auf den Berliner Straßen und Flughäfen zu sprechen. Ich musste u.a. erfahren, dass Uber zum zweiten Mal der Hauptsponsor der im nächsten Monat beginnenden Berlinale sein wird. Und das obwohl die Leitung der Berlinale dies zuvor ausgeschlossen hatte. Aber Geld stinkt bekanntlich nicht, und wer das Geld hat, hat darüber hinaus die Macht. Dann findet man den Uber-Paten natürlich gut und lässt sich gerne von ihm kaufen. Doch zurück zu meiner alten Sendung “Hier spricht TaxiBerlin”, die wieder einmal live aus dem Studio gesendet wurde. Kollegin Sonja, die die Sendung übernommen hat, hatte mich wie gesagt ins Studio eingeladen. Pünktlich zum Streikbeginn bei der Bahn wurde sie online gestellt, so dass man sie ab sofort Nachören kann. Neben Berlinale und Uber haben Sonja und ich noch über weitere Schildbürgerstreiche am Hauptstadt-Flughafen BER und am Hauptbahnhof der Hauptstadt des deutschen Irrenhauses gesprochen. Bob Dylan durfte dabei natürlich nicht fehlen. Viel Spaß!
PS: Zum Nachsehen und zum Nachlesen!

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Bericht aus einem gebrochenen Land (010)

Bevor nach den Bauern jetzt gleich auch noch die Lockführer unser gebrochenes und aus der Zeit gefallenes Land still legen, bin ich vorher noch mit ihrer Bimmel-Bahn unterwegs gewesen in der Heimat. Auch ich bin von Zeit zu Zeit ein Patriot. Apropos: Ganz genau war es eine Zeitreise, und zwar eine in den Mai dieses Jahres. Auch auf der Zeitreise gab es “Störungen im Betriebsablauf”, weswegen anstelle von 2024 das Jahr 2004 angezeigt wurde, was aber niemanden überraschte, schließlich heißt es nicht umsonst: “Zurück in die Zukunft”. Big Brother war auch mit von der Partie. Damit er uns Zeitreisende noch besser im Auge behalten konnte, waren Toilettengänge wie gehabt ausgeschlossen. Von der WC-Front also nichts Neues. Ansonsten sieht unser Land Ende Mai etwas anders aus als heute, und das ist auch gut so. Nachdem sich der Olaf nicht mal mehr an seinen letzten Satz erinnern konnte, musste er auf ärztliches Anraten zurücktreten. Das war zumindest die offizielle Erklärung. Der wahre Grund war, dass die Ampel insgesamt nicht mehr über die fünf Prozent Hürde kam. Unsere Annalena kämpfte zusammen mit Stramm-Zimmermann und Flinten-Anton an der Ostfront. Oder waren sich doch auf Rommels Spuren? So genau war das nicht herauszufinden. Robert hat (mal wieder) die Fronten gewechselt und züchtet wieder Hühner. Ricarda sitzt den ganzen Tag auf dem Hochrad und tritt für unser aller Wärmepumpen in die Pedalen. Christian und Friedrich haben (noch mal) geheiratet, und zwar einander. Und wenn sie nicht gestorben sind, regieren sie heute noch bis ans Ende aller Tage.

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