Messer gegen Netflix

Auch ich überlege gerade, mein Messer bei der Polizei abzugeben. Deren Gewerkschaft fordert aktuell eine sofortige Waffenamnestie für Messer einzuführen. Das Problem ist, dass ich mein Messer in Bulgarien gelassen habe. Wer konnte das ahnen! Aber nicht nur das. Wenn man sein Messer abgibt, soll man ein Jahr lang umsonst Netflix schauen können. Und das ist das nächste Problem: Ich schaue kein Netflix. Ich warte jetzt einfach auf passendere Angebote der Polizei.

“Wir müssen die Corona-Jahre endlich aufarbeiten”

“Wir müssen die Corona-Jahre endlich aufarbeiten”, so der Titel eines aktuellen Beitrags in der Frankfurter Allgemeinen (FAZ). Unter den Autoren auch die Schriftstellerin Juli Zeh. Es ist noch nicht so lange her, da habe ich einem Schiftstellerkollegen vorgeschlagen, gemeinsam mit der Aufarbeitung zu beginnen. Er lehnte ab mit der Begründung, dass er kein Mediziner sei und sich deshalb kein Urteil erlaube. Juli Zeh erlaubt sich ein Urteil, obwohl auch sie keine Medizinerin ist, aber immerhin Juristin – vielleicht liegt es daran. Auch ich erlaube mir ein Urteil. Aber nicht nur, weil ich gelernter Krankenpfleger bin. An erster Stelle erlaube ich mir ein Urteil, weil es bei einer Impfung um meinen Körper geht. Und die Entscheidung, was mit dem eigenen Körper geschieht, dessen Unversehrtheit das Grundgesetz garantiert, kann am Ende nur jeder selbst treffen.

Berlin, mir graut vor dir

Ich fange mal so an. In Bulgarien sagen die Leute zur Hauptstadt Sofia gerne auch “oben”. Ich wohne “oben” heißt in Bulgarien: Ich wohne in Sofia. Wobei “oben” im wörtlichen Sinne gar nicht so verkehrt ist. Sofia liegt etwa 600 Meter über dem Meeresspiegel. Ganz anders in Berlin. Die Bundeshauptstadt liegt praktisch Null über dem Meeresspiegel. Aber viele Berliner verhalten sich so, als wären sie etwas höheres, also oben. Vor allem tun sie so, als wüssten sie irgendetwas, und das auch noch besser. Leider ist in aller Regel das Gegenteil der Fall. Aktuelles Beispiel: Die RKI-Protokolle und das Multipolar-Magazin, das sie freigeklagt hat. Ich habe einige Berliner gefragt – keiner hatte je etwas davon gehört. Weder von den RKI-Protokollen, noch vom Multipolar-Magazin. Aktuell sind die Protokolle nun beim FDP-Vize und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki angekommen, der jetzt sogar den Rücktritt von Gesundheitsminister Lauterbach von der SPD fordert. Man muss also nicht nach Bulgarien fahren, um die Dinge anders zu sehen. Manchmal genügt auch ein Ausflug in den Bundestag. Bin ich früher gerne nach Berlin zurückgekommen, habe ich bei meiner Ankunft immer gesagt: “Endlich normale Leute!”. Das ist heute anders. Mir graut regelrecht vor Berlin. Ganz so schlimm ist es am Ende aber dann doch nicht. Man findet auch im Berlin von heute den ein oder anderen normalen Menschen. Man muss ihn aber suchen, denn viele fähige Köpfe haben die Stadt bereits verlassen. Als ich im April von Berlin aus nach Bulgarien gefahren bin, atmete ich erst im Sächsischen und später im Bayrischen auf, wo wir Halt machten. Mein Gefühl war: “Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.” Man muss aber nicht nach Sachsen oder Bayern fahren, um normale Leute zu treffen. Eine Reise ins Brandenburgische, wo am vergangenen Wochenende obige Aufnahme entstanden ist, reicht vollkommen aus.

Der Muselmann in mir

Früher, als ich jung war, gab es keine in Burkas gehüllte Frauen. Dafür, zumindest im Sommer, jede Menge leicht bekleidete. Das ist doch heute genauso, höre ich Dich schon sagen. Ja, das stimmt, wie auch obige aktuelle Aufnahme bestätigt. Der Unterschied ist, dass die leicht bekleideten Frauen damals ansprechbar waren. Das ist heute anders. Heute darf man sie sich nicht einmal anschauen. Dann können sie wegen mir auch gleich eine Burka tragen. Das sagt zumindest mein innerer Muselmann, der, das soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, mit den vier Frauen liebäugelt, die der Muselmann haben darf. Immerhin die darf ich mir dann genauer anschauen.

Punker für Frieden statt Omas gegen Rechts

Alle sind hierzulande gegen etwas. Bestes Beispiel sind die Omas gegen Rechts, wobei Rechts zu sein erlaubt ist, was viele gar nicht mehr wissen. Aber darum geht es nicht. Sondern darum, dass immer nur gegen etwas zu sein, nichts bringt ausser schlechte Laune. Und das merkt man. Also ich zumindest. Die Leute laufen rum, als hätte ihnen jemand in die Suppe gespuckt. Die Mundwinkel hängen nach unten, der Blick ist mürrisch, die gesamten Gesichtszüge verhärmt. Und dabei geht es ihnen noch gut. Also im Vergleich zu den allermeisten Bulgaren. Gut, die sind oft auch schlecht gelaunt. Aber die haben wenigsten einen Grund für ihre schlechte Laune. Der Punker, auf dessen Jacke obiger Aufnäher war, schien auch schlechte Laune zu haben, als er gestern im Wedding an mir vorbei lief. Als ich ihn ansprach und fragte, ob ich seinen Aufnäher fotografieren dürfe, hellten sich seine Gesichtszüge sofort auf. Diese Erfahrung kann ich jedem nur empfehlen. Geh auf den anderen zu, sprich ihn an, rede mit ihm. Auch und gerade wenn er anderer Meinung ist als Du.

Endlich wieder Ostfront

Was aussieht wie auf der Querdenkerdemo am Samstag im Tiergarten, ist gestern auf einer Pro-Palästina-Demo am Alex aufgenommen. Aber nicht nur die Medien, sondern auch unsere Politiker bekommen ihr Fett weg (Foto unten). Das Ganze vor einem blau/gelben Hintergrund, was an die Ukraine erinnert. Dort soll es jetzt immer mehr Deserteure geben. “Allein im ersten Halbjahr 2024 leiteten ukrainische Behörden 29.000 neue Strafverfahren wegen Fahnenflucht ein. Vergleicht man die Fälle mit den von Präsident Wolodymyr Selenskyj öffentlich angegebenen Soldatenzahlen, dann steht fest: Jeder 14. Soldat der ukrainischen Streitkräfte desertiert. Ein Schock für die militärpolitischen Ambitionen in der Ukraine.”, schreibt die Berliner Zeitung. Apropos Wolodymyr Selenskyj. Da gibt es Stimmen, dass Selenskyj nicht mehr Präsident der Ukraine sein soll. Selenskyj hat seine eigene Wieder-Wahl einfach ausfallen lassen, die im Mai hätte stattfinden sollen. Das ist praktisch, dann kann kein Wahlergebnis angezweifelt werden. Doch zurück zur steigenden Zahl der Deserteure in der Ukraine. Also zu dem Umstand, dass immer weniger Ukrainer Baer-Bock haben, bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen. Ich hatte gestern darüber berichtet. Spätestens jetzt sollte jeder darüber nachdenken, ob er nicht an ihrer Stelle in der Ukraine unsere Freiheit verteidigt. Also ob er anstelle von immer mehr Waffen nicht selbst eine solche in die Hand nimmt oder seinen Kindern in die Hand drückt. Ganz nach dem Motto: “Stell dir vor, es ist Krieg und du gehst hin”.

Mal eben Russland besiegen – oder doch besser Friedensverhandlungen?

Obige Aufnahme entstand am Wochenende im Brandenburgischen. Der Hinweis deswegen, weil in Berlin die Stimmung in Sachen Krieg immer noch eine andere ist. Um das mitzubekommen, muss man die Stadt allerdings verlassen. Sonst glaubt man wirklich, man könne mal eben Russland besiegen, wie man zuvor die Welt retten wollte. Russland den Krieg erklärt hat übrigens unsere feministische Aussenministerin, die der Ukraine ihre Unterstützung bis zum letzten Ukrainer zugesagt hat, ganz egal, was ihre Wähler in Deutschland denken. In der Ukraine selbst sind aktuell immer mehr Ukrainer für Friedensverhandlungen, wie die New York Times herausfand. So, wie es aussieht, sind Annalena Baerbock nicht nur ihre deutschen Wähler egal, sondern nun auch die Menschen in der Ukraine, die keinen Bock mehr haben, bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen.

“Berlin zuscheißen”

Gestern habe ich Berlin für einen Tag verlassen. Am Hauptbahnhof erwartete mich obiger Hinweis. Passend dazu die anschließende Durchsage des Zugführers in der Regionalbahn, der darauf hinwies, dass sein Zug keine Peep-Show, kein Stundenhotel und auch keine Fritten-Bude sei. Da ich mir einen Fahrschein gekauft hatte, freute ich mich auf seine Kontrolle durch den Zugführer. Diesen Gefallen tat mir der Zugführer leider nicht. Beim Ausstieg am Endbahnhof irgendwo im Brandenburgischen stand er auf dem Bahnsteig. Ich konnte nicht anders, ich musste ihm zu seiner Durchsage gratulieren. Seine Antwort: “Kein Ding. Wegen mir können sie Berlin zuscheißen.”

Stell dir vor, es ist Krieg und du gehst hin

UNA LUNA Konfekt “Slava Ukrayini” (“Ehre der Ukraine”) mit 73 % Todesgarantie

Gestern unterhielt ich mich mit einem Freund über Krieg. Irgendwann fragte ich ihn ganz direkt, was er machen würde, wenn es demnächst zu einem neuen großen Krieg in Europa kommt. Zu meiner Überraschung musste er gar nicht überlegen. Seine Antwort kam “wie aus der Pistole geschossen”, wie man so schön sagt. Noch mehr überraschte mich aber seine Antwort. Er würde auf jeden Fall mit in den Krieg ziehen. Nun wollte ich natürlich wissen, warum. Die Antwort war zweifellos das überraschendste überhaupt. Er habe keine Lust auf Bunker. Aber vor allem habe er keinen Bock, in einer Welt nach einem nuklearen Inverno zu leben. Dann möchte er lieber vorher im Krieg sterben.

Hasskriminalität (Teil zwei)

Überlege gerade, ob ich “Ganz Berlin hasst die AfD” melden soll. Es gibt ja jetzt in Berlin dieses Register, wo man praktisch alles melden kann, was einem nicht passt, selbst wenn es erlaubt ist. Der Fachausdruck dafür ist: “Ich möchte einen Vorfall melden”. Ich persönlich halte den Begriff “Vorfall” in dem Zusammenhang für viel zu milde. Mir stinkt es gewaltig, wenn jemand für mich spricht, ohne mich vorher gefragt zu haben. Denn ich hasse weder die AfD, noch irgend eine andere Partei. Eine Partei zu hassen, halte ich für ein Ding der Unmöglichkeit. Selbst Personen, die ich nicht kenne, kann ich nicht hassen. Man kann, so denke ich, nur Menschen hassen, mit denen man persönlich bekannt ist. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass man nur Menschen hassen kann, die man auch lieben kann. Alle anderen sind mir persönlich – bestenfalls – egal.