Als ich „Was tun?“ las, ist mir der seltsame, sogar unpassende Gedanke gekommen, dass Nietzsche, wenn er heute lebte, vielleicht der erste wäre, der eine Erneuerung des Katholizismus wünschen würde. Während er damals hartnäckig das Christentum als eine ‚Religion der Schwachen’ bekämpfte, würde er heute einsehen, dass die ganze Kraft Europas in jener ‚Religion der Schwachen’ begründet war, und dass Europa ohne sie verloren ist. Michel Houellebecq in „Was tun?“ von David Engels
Nachdem ich gestern das Interview mit David Engels, dem Autor von „Was tun?“ mit seinem Übersetzer ins Bulgarische veröffentlicht habe, und ich bereits vor einiger Zeit auf das des Übersetzers mit dem Bulgarischen Nationalradio (BNR) „Christo Botew“ hingewiesen hatte, möchte ich nun etwas zum Buch „Was tun?“ selbst sagen, das seit zwei Monaten ein Bestseller in Bulgarien ist. Ich kannte bis zu dem Zeitpunkt, bis mir der Übersetzer im Sommer in Sofia von dem Buch „Was tun?“ erzählt hat, den Autor David Engels nicht, hatte noch nie von ihm gehört. Der Titel seines Buches kam mir hingegen bekannt vor. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Lenin ein Buch mit einem solchen Titel geschrieben. Jedenfalls existiert ein Buch im Russischen mit dem Titel „Shto derljat?“ aus der Zeit der Oktoberrevolution. Das Buch von David Engels, das mit einem Zitat von Michel Houellebecq eingeleitet wird, hat damit nichts zu tun.
Dass David Engels sein Buch mit einem Zitat Michel Houellebecqs einleitet, der wiederum „Was tun?“ gelesen hat und sich in seinem Zitat sogar auf das Buch bezieht, hat mir den Autor gleich sympathisch gemacht. Und dann natürlich das Zitat selbst, in dem sich Michel Houellebecq mit Friedrich Nietzsche beschäftigt. Dazu muss man wissen, dass Houellebecq kein Fan von Nietzsche ist – eher das Gegenteil. Ich finde den Gedanken Houellebecqs, dass „Nietzsche, wenn er heute lebte, vielleicht der erste wäre, der eine Erneuerung des Katholizismus wünschen würde“, alles andere als abwegig – im Gegenteil. Der Gedanke ist auch nicht neu für mich. Mein bester Freund Dietrich hatte denselben Gedanken den Katholizismus betreffend bereits vor über zehn Jahren gehabt.
Der Gedanke bringt mich zurück zu dem Interview mit David Engels, denn der Autor hat das Interview mit seinem Übersetzer in Sofia vom Katholischen Polen aus geführt. David Engels hat sich aktuell von Belgien nach Polen in Sicherheit gebracht, so wie ich mich von Berlin nach Bulgarien in Sicherheit gebracht habe. Aus dem Interview erfahre ich weiterhin, dass David Engels sein Buch „Was tun?“ an erster Stelle für sich selbst geschrieben hat, um Antworten auf seine eigenen, brennenden Fragen zu finden. Das merkt man, so denke ich, dem Buch unbedingt an und macht es so leicht zu lesen.
Eine Sache hat mich in „Was tun?“ dann aber doch überrascht, und zwar dass für David Engels die Abschaffung des Bargeldes bereits beschlossen Sache ist. Dazu muss man wissen, dass er die erste Fassung des Buches auf Französisch noch vor Corona geschrieben hat. Weiter möchte ich über das Buch von David Engels eigentlich gar nichts sagen. Jeder, der lesen kann, sollte das Buch lesen und sich selber ein Bild machen, denn es versucht Antworten auf die wichtigsten Fragen unserer Zeit zu geben.
Zum Schluss mache ich das, was Verlage seit einiger Zeit mit ihren Autoren machen. Ich weise hiermit ausdrücklich darauf hin, dass, auch wenn ich das Buch „Was tun?“ von David Engels gelesen habe, das nicht automatisch bedeutet, dass der Inhalt dieses Buch meine Meinung darstellt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber wir leben in besonderen Zeiten, in denen Selbstverständliches nicht mehr selbstverständlich ist.
Würde ich noch Taxi fahren, würde ich heute auch nach jeder Fahrt erklären, dass das, was Fahrgäste in meinem Taxi, in dem man zwar nicht telefonieren, dafür aber alles sagen durfte – sogar die Wahrheit, gesagt haben, nicht automatisch meine Meinung ist.
Foto&Text TaxiBerlin
Seit zwei Monaten gehört „Was tun?“ von David Engels zu den meistverkauften Büchern in Bulgarien. Ich hatte hier über das Interview des Bulgarischen Nationalradios (BNR) „Christo Botew“ mit dem Übersetzer ins Bulgarische geschrieben. Heute veröffentliche ich das zweiteilige Interview des Autors David Engels mit seinem Übersetzer. Ich habe den Übersetzer im Sommer in Sofia auf der Straße kennengelernt, und zwar an dem einzigen verbliebenen Stand des einstigen großen Buchbasars auf dem „Slaweijkow“. Der Platz wurde vor drei Jahren total-, also tot-saniert, und der bekannte Buchbasar, der einst eine Institution war, auch weil er jeden Tag und bei jedem Wetter geöffnet hatte, hat danach einfach nicht wieder aufmachen dürfen. Was es auf dem „Slaweijkow“ bis heute gibt, ist eine Bank aus Bronze, auf der Vater und Sohn Slaweijkow, beide Schriftsteller und ebenfalls aus Bronze, sitzen. Da es den Buchbasar nun nicht mehr gibt, habe ich den Übersetzer von „Was tun?“ von David Engels nicht auf dem „Slaweijkow“ kennengelernt, sondern auf dem „Platz vor dem Hotel Rila“. Der „Platz vor dem Hotel Rila“ ist ein kleiner, ungepflegter Park, in dem Obdachlose, auch die gibt es in Bulgarien, wenngleich viel weniger als in Berlin, zu hause sind und auf dessen Bänken sie schlafen. Obwohl der Platz durchaus zentral gelegen ist, ist er ein dunkler und unwirtlicher Ort. Mit Sicherheit hätte ich dort nicht die Bekanntschaft des Übersetzers gemacht, gäbe es hier nicht den einzig verbliebenen Stand vom ehemaligen großen und bekannten Buchbasar auf dem „Slaweijkow“. Dazu muss man wissen, dass Bulgarien ein kleines Land mit nur doppelt so vielen Einwohnern wie Berlin ist, wenn überhaupt, und wo praktisch jeder jeden kennt. Ich kenne jetzt nicht nur den Übersetzer, sondern auch den Verlag, der das Buch auf Bulgarisch herausgegeben hat, und dessen Büro in Sofia. Der Übersetzer wiederum hat seinen Verleger, also den Eigentümer des „Ost-West“ Verlages, der das von ihm übersetzte Buch „Was tun?“ von David Engels vor zwei Monaten herausgegeben hat, und das seither ein Bestseller in Bulgarien ist, auch an einem Stand für Bücher kennengelernt. Das war aber ein anderer Bücherstand auf einem anderen Platz in der bulgarischen Hauptstadt Sofia und ist auch schon wieder eine andere Geschichte.
Karl Lauterbach hat versichert, dass niemand ins Gefängnis muss. Das ist neu, dass ein Gesundheitsminister jetzt auch für die Justiz zuständig ist. Alt ist dagegen, was von solchen Versicherungen zu halten ist. Wenn die Herrschenden von Frieden reden, solle der kleine Mann sein Testament machen. Und wenn niemand die Absicht hat, eine Mauer zu errichten, wird sie garantiert gebaut. Ich habe mein Testament bereits vor Jahren gemacht. Und im Gefängnis war ich auch schon mal, sogar in Bulgarien. Es zieht mich nichts dorthin zurück. Trotzdem würde ich es vorziehen, dort wieder einzuziehen, bevor ich mich mit einem neuartigen Impfstoff ohne jegliche Langzeitstudien impfen lasse. Vielleicht werde ich aber auch Mönch. Arbeit gibt es hier genug für die Gesandten Gottes auf Erden. Das kleine Land am Rand unseres schönen Kontinents ist von alten Menschen bevölkert, die nun nach und nach wegsterben. Das ist auch der Grund, dass selbst auf dem Gottesacker mitunter ein Handyklingeln zu vernehmen ist. In den orthodoxen Klöstern, die sich meistens wirklich in den Schluchten des Balkans befinden, und in denen mit Sicherheit niemand nach einem Impfnachweis fragt, haben schon einmal Sprache und auch Kultur des Landes überlebt. Auch deswegen würde ich die Mönchszelle einer Gefängniszelle vorziehen.
Foto&Text TaxiBerlin
In der Heimat ist der Wahnsinn ausgebrochen, auch bei mir im Friedrichshainer Kiez, am Bersarinplatz und auch Petersburger Ecke Straßmann. Wenn ich das Leuten hier in Bulgarien erzähle, glauben sie es mir nicht. Zeige ich ihnen diese Bilder, schütteln sie mit dem Kopf. Für viele bleibt es selbst dann noch unvorstellbar. Übrigens: Schön enttarnt die Provokateure der Antifa (ab 17:55), eher „Antifa“, die so antifaschistisch ist, wie es der „antifaschistische Schutzwall“ einst war, die man daran erkennt, dass sie als einzige Masken tragen.
Ich stehe neuerdings unter Hausarrest, wobei neuerdings nicht ganz richtig. Schon einige Zeit kann ich meine Hütte in den Schluchten des Balkans nicht mehr verlassen. Immer, wenn ich es versuche, werde ich sogleich von den drei ewig bellenden und Zähne fletschenden Hunden meines Nachbarn angegriffen, die mir ans Leder wollen, ganz ohne Spritze. Bin ich in meiner Hütte, laufen sie permanent um diese herum und registrieren jede meiner Bewegungen. Nur wenn ich mich nicht bewege, in meiner eigenen Hütte wohlgemerkt, setzt für Sekunden ihr Bellen aus.
Will ich meine Hütte verlassen, muss ich meinen Bürgermeister anrufen, der sich mit Hunden auskennt. Meine Nachbarn gehen tagsüber ihren Geschäften nach, so wie jeder Bulgare dies tut, will er irgendwie überleben. Sie kann ich also nicht anrufen, denn das würde möglicherweise ihr Überleben gefährden. Spreche ich sie am Abend auf ihre Hunde an, glauben sie mir nicht, weil sich ihre drei Bestien dann in liebe Streicheltiere verwandelt haben. Natürlich nur in der Hoffnung, nun endlich etwas zu fressen zu bekommen, nachdem ihre Jagd am Tage erfolglos geblieben war.
Hier, also beim Umgang mit seinen Tieren, ich hatte das schon mal erwähnt, ist beim Bulgaren der Nazi versteckt. Am liebsten würde ich die Hunde meines Nachbarn irgendwo im Wald anbinden. Dann wäre aber der Nazi immer noch am Leben. Schlage ich den Nazi tot, hätte ich trotzdem noch Hausarrest, weil die drei ewig bellenden und Zähne fletschenden Bestien weiterhin um meine Hütte schleichen würden.
Eigentlich hatte ich gehofft, dass der Sohn meiner Nachbarn irgendwann seinen Eltern an die Gurgel geht, was aber bisher nicht passiert ist. Dazu muss man wissen, dass meine Nachbarn liebe nette Menschen sind, sieht man davon ab, dass sie in Sachen Haustiere Nazis sind. Der Mann, ein pensionierter Polizist und kaum älter als ich, ist sogar so nett, dass er seine Frau immer und überall als „Chefin“ bezeichnet.
Es ist aber nicht nur seine „Chefin“, sondern auch meine. Wenn ich es dann doch mal geschafft habe, meine Hütte zu verlassen, fragt mich die „Chefin“ bei meiner Rückkehr immer, wo ich gewesen sei. Sie ist sich sicher, dass ich eine andere Frau habe, und dass sie alles meiner Frau erzählen würde. Ich sage dann immer, dass ich nicht eine andere Frau habe, sondern fünf, aber dass sie bitte nichts meiner Frau erzählen soll, weil ich eigentlich schwul bin.
Jetzt kann man sich sicherlich vorstellen, wie sowohl ihr Mann, aber vor allem ihr Sohn unter der „Chefin“ zu leiden haben. Ihr Mann, der pensionierte Polizist, macht alles, was seine „Chefin“ will und lebt damit sehr gut. Der schizophrene Sohn ist medikamentös ruhig gestellt, weswegen er seine Eltern noch nicht umgebracht hat, so vermute ich.
Das mit den Medikamenten könnte auch eine Möglichkeit für die Hunde sein, fällt mir gerade ein. Mir persönlich fehlt das Geld für Medikamente, aber ich werde gleich mal meinen Bürgermeister fragen, der sich wie gesagt mit Hunden auskennt. Mein Bürgermeister hat mir nämlich versprochen vorbeizukommen, damit ich mal rauskomme aus dem Hausarrest, auch damit ich diesen Text veröffentlichen kann.
Foto&Text TaxiBerlin
Karl Lauterbach ist Gesundheitsminister und ein General der Bundeswehr soll das Große Zwangsimpfen organisieren. Das Große Zwangsimpfen betrifft nicht nur Ungeimpfte, sondern alle. Denn sowohl Genesende und auch Geimpfte, die plötzlich ein Impf-Abonnement ihr Eigen nennen, sind nur eine gewisse Zeit vorm Großen Zwangsimpfen gefeit.
Was noch unklar ist, ist, wie weit man beim Großen Zwangsimpfen gehen wird, und was mit denen geschehen soll, die sich auch weiterhin nicht impfen lassen wollen. Werden sie demnächst von Soldaten der Bundeswehr von zu hause abgeholt? Müssen sie ins Gefängnis oder in ein Lager oder „nur“ in die Psychiatrie oder wird es Zonen oder gar Inseln für sie geben?
Was sicher ist, ist, dass der, der schweigt, zustimmt. Auch dann, wenn er einer Mehrheit angehört. Denn die Mehrheit hat nicht immer Recht. Die Annahme, dass wenn alle etwas machen oder sein lassen, es automatisch gut und richtig sei, ist falsch.
Foto&Text TaxiBerlin