Foto&Text TaxiBerlin
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Es gibt eine Sache, die in Bulgarien ebenfalls anders ist, die ich noch nicht erwähnt habe. Das ist das Vertrauen in die Regierung. In Bulgarien vertraut praktisch niemand der Regierung, weder Akademiker, noch einfache Arbeiter. Dieses Nichtvertrauen hat in Bulgarien, das lange von den Osmanen regiert wurde, Tradition. Die Tradition musste nach dem Untergang des Kommunismus nach 1989 nicht erfunden sondern nur fortgesetzt werden. Das Vertrauen der Deutschen in ihre Regierung verstehen die Bulgaren nicht, und zwar weder Akademiker, noch Intellektuelle oder Künstler und schon gar nicht einfache Arbeiter oder Rentner, obwohl sie alle sonst großen Respekt vor Deutschland und den Deutschen haben. Dieses Misstrauen in die Regierenden, das es in Bulgarien schon immer gab, ist nun auch in der Heimat angekommen. Die aktuelle Ampel-Regierung hat keine Mehrheit mehr. Warum jetzt erst, fragt sich der Bulgare und schüttelt den Kopf. In Bulgarien hat die Regierung noch nie eine Mehrheit gehabt. Wie auch? – Bei 60 Prozent Nichtwähler! Überhaupt hat man in Bulgarien wichtigeres zu tun als sich um die Regierung zu kümmern. Gerade ist Erntezeit und dieses Jahr ist ein Kürbisjahr. Mit der Regierung halten es die Bulgaren wie mit dem Arbeitgeber. Da gilt das Sprichwort: Sie tun so, als würden sie uns bezahlen, und wir tun so, als würden wir arbeiten. Also: Sie tun so, als würden sie uns regieren, und wir tun so, als würden wir uns von ihnen regieren lassen. In der Plandemie hat das prima funktioniert. Offiziell haben sich hier nur 30 Prozent impfen lassen, in Wahrheit dürften es wohl gerade mal 20 Prozent gewesen sein, denn viele haben sich die Impfung gekauft. Heute hat Bulgarien mit die geringste Übersterblichkeit in Europa. Galt drei Jahre lang Gesundheit aller als höchstes Gut, ist sie heute egal. Vor allem für Deutschland ist das fatal. Dort ist die Übersterblichkeit am höchsten.
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Gleich geht’s ab in die Sauna. Komme gerade von draußen rein, wo ich dafür die Vorbereitungen getroffen habe. Zuerst habe ich das Tauchbecken gestaut, indem ich den Abfluss abgeriegelt habe (oben links). Danach habe ich in der Sauna im Hintergrund Feuer gemacht. Jetzt muss ich nur noch eine Stunde warten, bis die Sauna wohltemperiert ist für den ersten Saunagang. Diese Zeit nutze ich, um darüber zu berichten. Obwohl die Temperaturen keine 70 Grad erreichen, reichen sie hier für die Sauna vollkommen aus. In den Schluchten des Balkans wird nicht nur Nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, sondern es wird auch nicht so heiß sauniert wie in der Heimat. Qualmen tut es aber auch hier mächtig, wenn man den Saunaofen anschmeißt. Ich weiß nicht, wie es zuhause aussieht, aber hier geht das noch. Obwohl auch ich ein alter Grüner bin, halte ich es in dem Punkt mit der Doppelmoral der Klimabewegten Klebekinder in Deutschland. Gut, ich fliege nicht nach Thailand oder so, sondern heize nur meine Sauna ein. Aber wenn mich einer fragen würde, was hier keiner tut, würde ich auch antworten: Lieber Doppelmoral als gar keine Moral. – “Petri Heil und immer eine blaue Brise über der Sauna!”
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Die langen Ohren sind, wenn man so will, ein Markenzeichen der Esel. Es ist aber nicht ihr einziges. Nicht vor Problemen wegzurennen, sondern vieles auszuhalten, sind weitere. Der Mensch hat keine so großen Ohren wie der Esel. Vielleicht fällt es ihm deswegen so schwer, anderen Menschen einfach mal zuzuhören. Ist jetzt nur eine Vermutung von mir, die sich allerdings mit meiner Erfahrung im Taxi deckt. Ich habe Jahre gebraucht, um anderen Menschen einfach mal zuzuhören. Zuhören hört sich leichter an als getan. Es ist das Einfache, das so schwer zu machen ist.
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