Zurück in Bulgarien (058) – Aus dem Buch einer Bewegung: “Ich würde meinem Sohn beibringen, wie man mit einem Gewehr umgeht.”


„Ich würde meinem Sohn beibringen, wie man mit einem Gewehr umgeht.“ – Mit diesem Satz endet das Buch “Zehn Milliarden – Das Ausmaß der Klimakrise.” von Stephen Emmott. Der herausgebende Suhrkamp Verlag schreibt dazu auf seiner Seite: “2013 prophezeite Stephen Emmott den Kollaps unserer Welt: Rohstoffmangel, Klimakrise, und bald sind wir zehn Milliarden. Eine Prophezeiung, die von Jahr zu Jahr realistischer wird und jetzt Millionen Menschen weltweit zum Demonstrieren auf die Straße treibt. ‘Zehn Milliarden’ ist zum Buch einer Bewegung geworden und erscheint nun (im März 2020) in erweiterter Neuausgabe. Dies ist ein Buch über uns. Es ist ein Buch über Sie, Ihre Kinder, Ihre Eltern, Ihre Freunde. Es geht um jeden Einzelnen von uns. Und um unser Versagen. Unser Versagen als Individuen, das Versagen der Wirtschaft und das unserer Politiker. Es geht um den beispiellosen Notfall planetarischen Ausmaßes, den wir selbst geschaffen haben. Es geht um unsere Zukunft.” – So weit der herausgebende Suhrkamp Verlag. Der Autor selbst schreibt in seinem Buch: „Ich habe einem der nüchternsten und klügsten Forscher, die mir jemals begegnet sind, einem jungen Kerl aus meinem Labor, der sich weiß Gott in diesen Dingen auskennt, die folgende Frage gestellt: Wenn er angesichts der Situation, mit der wir derzeit konfrontiert sind, nur eine einzige Sache tun könnte, was wäre das? Was würde er tun? Wissen Sie, was er geantwortet hat? Ich würde meinem Sohn beibringen, wie man mit einem Gewehr umgeht.“ – Ich als nüchternster und klügster ehemaliger Berliner Taxifahrer empfehle dafür nach Bulgarien zu kommen, weil es hier die dafür nötige Ausrüstung – Waffen und Munition – in großer Auswahl und für wenig Geld überall zu kaufen gibt. So beispielsweise auch gestern auf der Kirmes in meinem Dorf, wo die beiden Bilder entstanden sind.

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Zurück in Bulgarien (057) – “Unterm Sonndendach”

Sonnendach mit Ausblick

Heute beim Mittagessen bei meinen Nachbarn unterm Sonnendach fiel mir der Traum ein, den ich vor gut vierzig Jahren hatte. Dieser Traum war wenn man so will meine Antwort auf die Frage, ob ich in den Westen gehen soll oder nicht. Im Traum sah ich mich unter einem Sonnendach aus Weintrauben in Bulgarien sitzen und den Spiegel lesen. Ähnlich obigem Sonnendach, unter dem ich heute Mittag bei meinen Nachbarn zum Essen saß. Im Traum war es das meiner bulgarischen Verwandten in einem kleinen Dorf auf dem flachen Land. Der obige Ausblick auf das Gebirge fehlte dort also. Zurück zum Spiegel, den ich damals noch nicht gefunden hatte in Bulgarien. Trotzdem war ich mir sicher, dass ich ihn finden würde. Dass ich mir dessen sicher war, lag vor allem daran, dass ich bereits die Süddeutsche gefunden hatte. Die Süddeutsche Zeitung gab es im sozialistischen Bulgarien am Zentralen Hauptbahnhof in Sofia an einem kleinen Kiosk für viel Geld zu kaufen. Ich war Teenager, vielleicht 15 oder 16 Jahre alt, und hatte zuvor noch nie die Süddeutsche in der Hand gehalten, im Gegensatz zum Spiegel. Beides waren damals für mich als “Kind der DDR” wirkliche Offenbarungen. Für mich stand fest, dass, wenn ich schon nicht in den Westen gehe, sie eines Tages unterm Sonnendach dann in Bulgarien lesen, ach was sage ich, regelrecht studieren würde. Dass ich irgendwann einmal aus Notwehr gegen Presseorgane wie den Spiel und die Süddeutsche von Bulgarien aus anschreiben würde, gegen den täglichen Unsinn, die falsche, verlogene und tendenzielle Berichterstattung – das hätte ich mir nie träumen lassen. – Das Leben ist voller Überraschungen und überraschenden Wendungen. Auf jede von ihnen freue ich mich bis heute Tag für Tag aufs Neue.

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Zurück in Bulgarien (056) – “Essen mit Ausblick”

Heute war ich anlässlich des Sbor, also der Dorfkirmes, bei meinen Nachbarn zum Mittagessen eingeladen, wo obige Aufnahme entstand. Das vorne ist ein traditioneller bulgarischer Schopska Salata. Den habe ich gemacht. Genauso den in der Mitte, das ist Sele s Morkovi, also Kohl mit Möhren. Sele s Morkovi ist einfach und lecker. Das ist er aber nur in Bulgarien. Der deutsche Kohl ist zu hart für Sele s Morkovi. Die Nachbarn haben etwas Fleisch in die Pfanne gehauen, genau waren es platt gemachte Rippchen. Dazu gab es Kartoffeln mit Zwiebeln, die sind in dem Topf, und Schafkäse mit Oliven und eine Tomate. Brot gab es nicht, was ganz untypisch ist. Normalerweise gibt es immer und überall Weißbrot dazu in Bulgarien. Da das Weißbrot aber nicht mehr das ist, was es mal war, verzichten viele Bulgaren neuerdings auf das traditionelle Weißbrot auf ihrem Mittagstisch. Was immer noch unverändert ist, das ist der Ausblick auf das Balkangebirge.

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Zurück in Bulgarien (055) – “Sbor – sich versammeln”

Schrott mit Werbung

Heute ist in meinem Dorf Sbor, das vielleicht wichtigste weltliche Fest, eine Art Kirmes. Der Höhepunkt wird der Auftritt von Zwetelina am späten Abend sein, die mit bulgarischen Weisen aufwarten wird. So deute ich die Plakate, die mein Bürgermeister auch auf seinem kleinen privaten Schrottplatz im Zentrum des Dorfes aufgehängt hat, auf denen Zwetelina im traditionellen Kostüm zu sehen ist. Vorher wird es Blasmusik geben, wofür unsere Region bekannt ist. Sbor ist immer am vorletzten Samstag im September. Der September ist in Bulgarien gespickt mit Feiertagen. Als wenn es nicht genug wäre, dass der September der schönste Monat vom Wetter her ist. So beginnt beispielsweise die Schule immer am 15. September, was dieses Jahr ein Freitag war. Am 6. September war bereits Tag der Vereinigung und gestern Unabhängigkeitstag, womit die Unabhängigkeit von den Türken gemeint ist. (Welche Unabhängigkeit feiern die Amerikaner eigentlich an ihrem Unabhängigkeitstag? Weiß das jemand?) Gestern gab es auch kein Wasser, es war mal wieder ein altes Rohr aus der Türkenzeit sozialistischen Zeiten geplatzt. Dass es kein Wasser gab, hat viele im Dorf mehr interessiert als der Unabhängigkeitstag. Ich hatte nachts noch meinen Bürgermeister angerufen wegen dem geplatzten Rohr. Ich hatte es bemerkt als ich kurz vor Mitternacht zurück aus Sofia kam. Mein Bürgermeister hatte bereits geschlafen, ist aber trotzdem ans Telefon gegangen. Am nächsten Tag, also gestern, hat er trotz Feiertag Leute organisiert, die das Rohr repariert haben. Vermutlich wären sonst viele nicht zum Sbor gegangen. Ich wäre auf jeden Fall nicht gegangen. Heute Mittag bin ich erstmal bei den Nachbarn eingeladen. Sbor kommt von Versammeln. Viele sind aus Sofia oder von anderswo angereist, um sich auf der heimischen Scholle zu versammeln. Zwetelina, Blasmusik und auch die zahlreichen Plastik-Kalashnikows, die vermutlich wieder verkauft werden an den Ständen im Dorfzentrum, interessiert sie dabei nur am Rande.

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“Das Volk versteht das meiste falsch; aber es fühlt das meiste richtig.” – Kurt Tucholsky (1931)

Zwei Drittel der US-Bürger glauben, dass der Mord an ihren Präsidenten Kennedy vor jetzt fast 60 Jahren Teil eines großen Komplotts war und die Regierung mitgewirkt hat, dies zu vertuschen. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern stand genauso im Spiegel, und das bereits vor 20 Jahren. Mittlerweile dürfte kaum noch ein vernünftiger Amerikaner der Geschichte vom Alleintäter Lee Harvey Oswald Glauben schenken, obwohl dies bis heute das offizielle Narrativ in den USA ist. Ich komme drauf, weil es dem Segelschiff Andromeda genauso ergehen könnte wie Oswald, oder vielleicht sogar schon ergeht. Das Segelschiff Andromeda, wer es nicht kennt, soll Nord Stream Zwei in die Luft gejagt haben. Andromeda soll allerdings, das hat auch wieder der Spiegel herausgefunden, eine “Schrottmühle” sein, dessen “Bordwände verschrammt” sind, wo aus “porösen Toilettenschläuchen Fäkaliengeruch wabert”, dessen “75-PS.Dieselmotor wie ein alter Traktor rattert”, auf der es “ächzt und knirscht” und wo der “Autopilot kaputt” ist. Was sich anhört wie der Karabiner von Oswald, mit dem er Kennedy erschossen haben soll, ist im Moment der letzte Stand der Dinge, was die Sprengung von Nord Stream Zwei angeht. Warum ich dir das erzähle? Weil das der Grund ist, dass deine Gasrechnung so hoch ist und der Winter nicht nur vor meiner, sondern auch vor deiner Tür steht – mit einem Unterschied: Ich heize mit Holz, das ich allerdings noch machen muss.
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Zurück in Bulgarien (054) – “Protest in Sofia”

Gestern war ich ich Sofia, wo ich eigentlich zu dem Stück “Holzfällen – Eine Erregung” von Thomas Bernhard wollte, ich hatte hier darüber geschrieben. Ich kann es gleich vorweg nehmen: Dazu ist es nicht gekommen. Dass es nicht dazu gekommen ist, lag aber nicht an dem Protest gegen die amtierende bulgarische Regierung, den es gestern auf den Straßen Sofias gab. Warum ich nicht im Theater war, dazu später mehr. Zuerst einmal zum Protest, der von der drittgrößten Partei “Wiedergeburt” organisiert war. Ich erfuhr zufällig davon, als ich den Buchladen der Universität verließ. Da näherte sich der Protestzug dem Denkmal der Sowjetischen Armee in einem Park im Herzen Sofias und ich mich mit ihm. Knapp 1.000 Leute waren unterwegs, die mit Bussen aus allen Teilen des Landes angereist waren, wie ich später erfuhr. Als der Demonstrationszug den Park erreichte, in dem bereits viel Polizei wartete, machte die Spitze des Demonstrationszuges plötzlich einen Short Cut, also eine Abkürzung, zum improvisierten Zaun, den das Denkmal für die Sowjetische Armee seit einiger Zeit umgibt. Der Film zeigt diese Szene ab 2:55:48. Man sieht den Chef der Partei “Wiedergeburt”, Kostadin Kostaninow, und eine Frau mit roten Haaren, die auch auf dem Foto unten ganz entspannt im Kreise von Polizisten zu sehen ist. In den Filmaufnahmen geht es weniger entspannt weiter, denn Kostadinow erreicht praktisch zeitgleich mit der Polizei den improvisierten Zaun. An diesen werden nun von einem Sympathisanten der Demonstranten von innen die Schrauben gelöst, so dass es bald darauf ein Loch im Zaum gibt. Nun setzen Rangeleien zwischen den Demonstranten und der Polizei ein, die aber schlimmer aussehen, als sie in Wirklichkeit waren. Ich weiß das, weil ich direkt dabei war. Möglicherweise bin auch ich im Film zu sehen. Einigen wenigen Demonstranten gelang es, durch das Loch im Zaum zu schlüpfen, darunter Kostadinow, der dann von dort aus eine kleine Rede hielt. In seiner Rede betonte er, dass es für das Gerüst, das um das Denkmal für die Sowjetische Armee aufgebaut ist, keine Genehmigung gäbe. Seine Partei hätte mehrfach deswegen angefragt, aber man konnte ihr keine solche Genehmigung zeigen. Die Genehmigung für das Gerüst ist aber auch nur ein Nebenkriegsschauplatz. In der Sache geht es der Partei “Wiedergeburt” und den Demonstranten um den Erhalt des Denkmals, das abgebaut und irgendwo in der Nähe zur türkischen Grenze in einem “Museum des Kommunismus” wieder aufgebaut werden soll. Kostadinow und seine Partei sind der Meinung, dass es sich bei dem Denkmal für die Sowjetische Armee um ein Denkmal gegen den Faschismus handelt, denn es war die Sowjetische Armee, die Bulgarien 1944 vom Faschismus befreit hat. Wenn nun, so Kostadinow in seiner Rede weiter, ein Denkmal gegen den Faschismus demontiert werden soll, so können dies nur Faschisten tun. Das Denkmal für die Sowjetische Armee, von denen es in Berlin drei gibt, eins in Treptow, eins im Tiergarten und ein weiteres in Pankow, soll wegen dem Krieg in der Ukraine demontiert werden. Zumindest in Sofia – in Berlin (noch) nicht. Auch wenn die Bilder insbesondere beim “Kampf um den Zaun” dramatisch wirken, war es erneut ein friedliches und respektvolles Miteinander zwischen Polizei und Demonstranten. Die allermeisten Demonstranten gehen davon aus, dass die Polizei mit ihnen und ihrem Anliegen sympathisiert. Möglicherweise auch mit der Forderung, die amtierende bulgarische Regierung solle zurücktreten, die aber nicht im Vordergrund stand, auch wenn der Titel des Videos “Protest gegen die Regierung in Bulgarien” dies vermuten lässt. Nun zum Theater, das ich gestern in Sofia aufsuchen wollte, weswegen ich mich in die bulgarische Hauptstadt begeben hatte. Alles hätte so schön sein können, allen voran meine Reservierung, die mir telefonisch bestätigt wurde. Allerdings hatte ich mich in der Zeit geirrt, woran der Protest keine Schuld hatte. Jedenfalls kam ich zehn nach Sieben im Theater an, in der Vorstellung, das Stück würde um halb Acht starten. Es war zu dem Zeitpunkt aber schon zehn Minuten im Gange und zu spät Kommende wurden nicht mehr reingelassen. Bulgaren können manchmal deutscher als die Deutschen selbst sein. Kostadinow, der Chef der Partei “Wiedergeburt”, ist ein Beispiel dafür. Er will ernsthaft eine Genehmigung für den Aufbau eines Gerüstes sehen – in Bulgarien!

Video Галахар/YouTube
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Zurück in Bulgarien (053) – “Vom Holzmachen und Holzfällen”

Ankündigung des Theaterstücks im Internet (Screenshot)
Das Buch von Thomas Bernhard wurde vom Verlag “Atlantis” übersetzt

Gestern habe ich Holz gemacht, genauer: klein gemacht, denn in den Schluchten des Balkans hat der Herbst Einzug gehalten, der Winter steht vor der Tür. Heute nun fahre ich nach Sofia, um mir das Stück “Holzfällen” nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Bernhard anzusehen. Es ist ein “Ein-Personen-Stück”, von dem mein Freund und Übersetzer Martin sagt, dass es sehr gut sei. Gerade fällt mir ein, dass Martin auch Fan von Thomas Bernhard ist. Er hat sogar einmal aus dem Briefwechsel von Thomas Bernhard mit seinem Verleger Siegfried Unseld vom Suhrkamp Verlag ein Theaterstück gemacht. Der Briefwechsel beginnt mit einem ersten Brief von Bernhard an Unseld vom 22. Oktober 1961, der mit den Sätzen endet: “Ich kenne Sie nicht, nur ein paar Leute, die Sie kennen. Aber ich gehe den Alleingang.” Auch ich bin den Alleingang gegangen. Ich kannte weder bei Multipolar, noch beim Rubikon, der heute Manova heißt, irgendjemanden, und auch nicht bei der Epoch Times oder der Berliner Zeitung. Heute, nachdem dort Texte von mir erschienen sind, kenne ich dort Leute. Doch zurück zu “Holzfällen”, das ich mir heute in Sofia ansehen werde. Die zentrale Person ist ein Erzähler, der in einem Ohrensessel sitzt und eine Abendgesellschaft kommentiert, genauer “ein künstlerisches Abendessen” in Wien. Die Gesellschaft wartet mit dem Abendessen auf einen Schauspieler, der einfach nicht kommen will, obwohl es bereits fast Mitternacht ist. Der Kommentator, also Bernhard, macht sich über die Verlogenheit und Falschheit der Anwesenden und des nichtanwesenden Schauspielers lustig. Da sich einige in den von Bernhard beschriebenen Personen wiedererkannten, war das Buch einige Zeit in Österreich verboten. Genau wurde es von der Polizei aus den Regalen der Buchhandlungen entfernt. Bernhard wird gerne vorgeworfen, dass er sich nur über andere lustig gemacht hätte, was stimmt, sieht man von dem Wörtchen “nur” ab. Das stimmt nicht, denn er hat sich immer auch über sich selber lustig gemacht, sich selbst einen “Betrüger” und “Heuchler” genannt. Ohne dem würden seine Bücher auch nicht funktionieren. Dass sie funktionieren, das habe ich neulich sogar in den USA getestet. Ich hatte “Holzfällen” auf amerikanisch als Geschenk im Gepäck gehabt. Das Buch wurde praktisch nie aus der Hand gelegt. Immer hat irgendjemand darin geblättert und sich über den Inhalt amüsiert. Ich bin gespannt, wie es mir heute Abend mit den alten Grantler aus Österreich ergeht.

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Zurück in Bulgarien (052) – “Unterwegs”

Mit Raina Velitshka in Bulgarien

Ich bin im Moment viel unterwegs, diesmal von Interview zu Interview. Gerade wurde der dritte Teil meines Interviews mit den Munich Globe Bloggers veröffentlicht. Ende der Woche wird ein Radio-Interview folgen, das ich am Montag gegeben habe. In den Interviews geht es um meine Eselin Raina Velitshka und um das noch ihr benannte Donkey Sanctuary & Writers Retreat, das ich hier in Bulgarien aufbauen möchte. Dabei helfen wollen mir zwei Freunde meines neuen Freundes Achim aus Bremen. Achim ist durch meinen ersten Beitrag “Bulgarien – die große Freiheit” beim Online Magazin Multipolar auf mich aufmerksam geworden. Er hat mich auch schon zweimal besucht in den Schluchten des Balkans. Seine beiden Freunde, sie sind im Allgäu zuhause, wollen mich im Oktober besuchen. Für den Oktober hat sich ebenfalls ein anderer Autor und Journalist angemeldet, der auch schon für Multipolar geschrieben hat. Der Oktober wird ein spannender Monat mit vielen Überraschungen für mich werden. Dazu muss ich aber nicht unterwegs sein, denn das müssen in dem Fall andere, und zwar zu mir.

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Die Open Source der Berliner Zeitung

Die Straßen von San Francisco heute
Es ist jetzt einige Zeit her, dass mich meine ehemalige Dozentin der Humboldt Universität auf die Open Source der Berliner Zeitung aufmerksam gemacht hat. Seitdem habe ich knapp zehn Texte dort eingereicht, von denen drei veröffentlicht wurden, was eine gute Quote ist. Der letzte Text, den die Berliner Zeitung von mir gebracht hat, war der über San Francisco. Er ist am Samstag den 16. um 18:37 Uhr online gegangen und am Montag den 18. in der Printausgabe erschienen, wie ich auf Nachfrage erfuhr. Dass der Artikel online ist, habe ich durch Zufall erfahren. Die Kommunikation der Open Source der Berliner Zeitung hat also noch Luft nach oben, um es mal so zu formulieren. Die Idee, dass ein jeder einen Text samt Fotos einreichen kann und dies bei Veröffentlichung sogar honoriert wird, ist großartig. Da die von mir zu meinem San Francisco Text eingereichten Fotos nicht veröffentlicht wurden, reiche ich sie hiermit nach. Warum die Open Source der Berliner Zeitung sie nicht veröffentlicht hat, das weiß ich nicht. Möglicherweise weil der Berliner Zeitung dadurch zusätzliche Kosten entstanden wären. Denn der von mir eingereichte Text wird bereits mit 350,- Euro honoriert. Das Geld ist noch nicht überwiesen, das dauert aus Erfahrung immer eine kleine Weile. Was auch dauert, ist die Antwort der Berliner Zeitung auf einen eingereichten Text. Ich habe mir angewöhnt, eine Woche nach Einreichung höflich nachzufragen. Wenn sich die Open Source bis dahin nicht gemeldet hat, was die Regel ist, muss das nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein – eher im Gegenteil. Die Open Source meldet sich umso rascher, je weniger der eingereichte Text für sie infrage kommt. 

Hinweisschild in einem Auto auf den Straßen von San Francisco

Lichtdurchflutetes Großraumbüro von “Urban Alchemy” in der Market Street

Obdachloser mit Schlafsack in einer Haltestelle ohne Glasscheiben

Selbstfahrendes Auto auf den Straßen von San Francisco

Schild einen bettelnden Obdachlosen

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Zurück in Bulgarien (051) – “Schon wieder Ostfront”

Heute werden der bulgarische Präsident Rumen Radev und sein ukrainischer Amtskollege erneut in New York vor der UNO aufeinandertreffen, nachdem sie sich vor zwei Monaten in Sofia getroffen haben. Radev wird in New York das wiederholen, was er Selenski bereits in Sofia gesagt hat: “Zuallererst ist der politische Wille erforderlich. Wenn der politische Wille vorhanden ist, wird es für die meisten Probleme tatsächlich eine Lösung geben.“ Bei einem Briefing im UN-Hauptquartier in New York sagte das Staatsoberhaupt, für das die größte Herausforderung für die Welt weiterhin das Risiko eines globalen militärischen Konflikts und die Untergrabung der Wirtschafts- und Sozialsysteme weltweit durch den Krieg in der Ukraine ist, wörtlich: “Der Krieg in der Ukraine untergräbt die wirtschaftliche, soziale Entwicklung und Sicherheit auf globaler Ebene. Er muss eine Lösung finden – und zwar so schnell wie möglich. Wir erwarten, dass die Vereinten Nationen, die in den Jahren nach dem verheerenden Zweiten Weltkrieg gegründet wurden, ihre Rolle als Instrument zur Friedensfindung stärken.“ – Selenski, der ewig in Olivegrün gekleidete schlechte Schauspieler aus der Ukraine, kann dem natürlich nicht zustimmen, schon gar nicht in New York. Schließlich kämpft er bis zum letzen Ukrainer für die USA. Von den meisten Menschen in Bulgarien wird der Krieg mit den Worten “Schon wieder Ostfront” kommentiert.
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