Bericht aus Bulgarien (529) – “Dann geh doch rüber!”

Heute gilt: “Dann geh doch ins Metaverse!”
Gerade geträumt, ich bin ins Metaverse eingezogen. Ich wäre nicht der erste, eine ganze Insel ist bereits ins Metaverse von Mark Zuckerberg eingezogen, genauer eine ganze Nation. Und das brachte mich wohl auf die Idee, dass ganz Deutschland und ich mit ihm ins Metaverse ziehe, wenn der Krieg in die Heimat zurückkehrt. Dass der Krieg nach Deutschland einkehrt, das kann heute niemand mehr ausschließen. Aber da Heimat seit einiger Zeit rechts ist, wird kaum einer in der Heimat sie verteidigen wollen. Beim Ukrainer, dem man Waffen und Munition liefert, sieht das anders aus. Wenn der Ukrainer seine Heimat verteidigt, dann ist er ein Held. Journalisten aus der Heimat, die über seine Heldentaten berichten, bekommen Orden von ihm. Aber werden diese Journalisten auch ihr Leben riskieren, wenn ihre Heimat demnächst verteidigt wird? Ich glaube nein. Eher denke ich, dass sie die ersten sind, die sich ins Metaverse absetzen werden. Viele von ihnen leben, was ihre Berichterstattung über Deutschland angeht, bereits in einem Metaverse.
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Bericht aus Bulgarien (529) – “Dieser Krieg ist nicht unsere Wahl”

“Bulgarien – Zone des Friedens”
Insgesamt sieben (7) Städte machen mit beim Protest

Unter dem Titel “Dieser Krieg ist nicht unsere Wahl” berichtet der bulgarische staatliche Rundfunk über die Friedensdemonstration heute vor dem Nationalen Kulturpalast in Sofia. Der Leser erfährt, dass die Demonstration unter den Mottos “Bulgarien – Zone des Friedens” und “Nein zum Krieg und zur Einmischung Bulgariens in den Konflikt in der Ukraine” stand. Die demonstrierenden Bürger forderten die Neutralität ihres Landes sowie die Durchführung eines Referendums, damit das Volk seine Position zum Krieg in der Ukraine zum Ausdruck bringen kann. Der Demonstrationsteilnehmer Ivan Radichev sagte, er sei bei dem Protest gewesen, weil er Neutralität wolle. Ihm zufolge verfügt Bulgarien über genügend natürliche und fossile Ressourcen, um ein unabhängiges, neutrales und freies Land auf dem Balkan zu sein. Die Demonstrationsteilnehmerin Miglena Yoncheva erklärte, dass sie bei dem Protest dabei sei, weil sie Bulgarin und Mutter sei.  Wörtlich sagte sie: “Weil ich immer noch glaube, dass es in Bulgarien genug Menschen gibt, die sich vereinen und Frieden herbeiführen können, nicht Krieg. Ich möchte eine Zukunft für meine Kinder, die ich nicht weglaufen lassen möchte, wie die Menschen meiner Generation weggelaufen sind.” Die Initiative ist, so der staatliche Rundfunk weiter, mit sieben anderen Städten des Landes verbunden. Die Idee ist, den Friedenswillen der Menschen zum Ausdruck zu bringen, erklärten die Organisatoren in den sozialen Netzwerken. Auch in Varna am Schwarzen Meer versammelten sich Vertreter von Nichtregierungsorganisationen, politischen Parteien und Bürgern mit Plakaten, auf denen beispielsweise “Frieden und Neutralität” zu lesen waren. Einer der Organisatoren der Kundgebung, Georgi Velikov, sagte: “Wir sind für Frieden und Neutralität Bulgariens in Bezug auf den Krieg in der Ukraine.” Und weiter: “Bulgarien sollte eine Zone des Friedens sein. Wir sehen aber, dass die uns Regierenden aus ​​Gründen, die mir nicht klar sind, höchstwahrscheinlich den Interessen von jemand anderen dienen und versuchen, das Land in einen Krieg zu führen. Ich billige keinen Krieg und denke nicht, dass der Krieg durch Waffenlieferungen oder Truppenentsendungen gelöst wird. Dies kann nur durch Diplomatie, durch Verhandlungen, durch Gespräche geschehen.” – Begriffe wie “Friedensschwurbler” und “Lumpenfazifisten”, “Putinfotzen” oder “Putinschwanzlutscher”, “Querfront” und “Kontaktschuld” – wie in der Heimat – kamen in der Berichterstattung des staatlichen bulgarischen Rundfunks nicht vor. Es handelt sich dabei offensichtlich einmal mehr um typisch deutsche Phänomene.

Foto BNR
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Bericht aus Bulgarien (528) – “Give Peace A Chance”

Heute geht man auch in Bulgarien für den Frieden auf die Straße, und das nicht nur in der Hauptstadt Sofia, sondern ebenso in Plowdiw, Varna, Ruse, Stara Zagora und Silistra. Mehr als 20 Bürgerinitiativen haben zu einem “Marsch für den Frieden” aufgerufen. Ihr Motto heißt “Bulgarien – eine Zone des Friedens”. Ihre wichtigste Forderung ist “Nein zum Krieg und die Einbeziehung Bulgariens in den Konflikt in der Ukraine”. – Ich habe die letzten Tage im Bett verbracht und endlich verstanden, was John Lennon in obigem Song ganz am Anfang singt, den ich auch aus “Blutige Erdbeeren” kenne. Und zwar dass alle über “Bagism, Shagism, Dragism, Madism, Ragism, Tagism” reden, der Gender-ism fehlt logischerweise in der Aufzählung der Ideologien, die John Lennon mit “This-ism, that-ism, ism ism ism” zusammenfasst. Lennon fordert darüber hinaus zum “come together”, also zum Zusammenkommen auf. Auch die “Kontaktschuld” war damals offensichtlich noch kein Thema oder “ism”. Nachdem ich nun realisiert habe, nicht nur wie aktuell, sondern auch wie modern John Lennons Lied “Give Peace A Chance” ist, wollte auch ich heute auf der Straße sein. Leider geht das nicht, denn ich habe mich an mein Bett festgeklebt. Jetzt rufe ich nach Hilfe, aber im von Gott und den Menschen verlassenen Bulgarien hört niemand meine Schreie: “Ich habe mich festgeklebt, bitte helft mir!”
Video JohnLennon
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Bericht aus Bulgarien (527) – “Junger Mitbürger”

Nichts sehen, nichts sagen, nichts hören macht krank

Gestern früh traf ich meinen Bürgermeister Downtown am Brunnen, wo ich Mineralwasser für mich abfüllte. Auf die Frage, wie es ihm geht, antwortete mein Bürgermeister wie immer “Sehr gut!”. Als nächstes wollte er wissen, ob mit dem Wasser in meiner Hütte alles in Ordnung ist, was ich bejahte. Zum Schluss sagte ich meinem Bürgermeister, dass ich bald für einige Zeit nach Deutschland gehe. Da, wo geschossen und Menschen getötet werden, fiel ihm dazu spontan an. Der Amoklauf bei den Zeugen Jehovas war zu diesem Zeitpunkt gerade ein paar Stunden alt, aber mein Bürgermeister war bereits im Bilde. Ja, genau dahin, bestätigte ich, wenngleich nicht nach Hamburg sondern nach Berlin. Mein Bürgermeister, der kein Fan von den Deutschen ist, die sind ihm zu künstlich, empfahl mir vorsichtig zu sein. Damit ich wieder heil nach Bulgarien in unser Dorf zurückkehre, wo gerade “junge Mitbürger”, als welchen er mich immer bezeichnet, gebraucht werden.

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Bericht aus Bulgarien (526) – “Mein Keller ist mein Kaufland”

“Bathroom-en – Bruder Rumen”
(Werbung bei Praktiker-BG)
Vorgestern in Vraca war ich nicht nur im Buchladen, sondern auch bei Praktiker, wo mich obige Werbung erwartete. Da ich neugierig war, ob es ähnliches auch bei Kaufland gibt, schlug ich Baba Bore vor, auf dem Rückweg dort vorbeizufahren. Auch wenn ich ihre Antwort vorher ahnte, so überraschte mich doch ihre Begründung. Sie brauche kein Kaufland, so Baba Bore, denn ihr Keller ist ihr Kaufland. Und dann zählte sie auf, was es dort alles gibt: Eier, Käse, Kartoffeln, eingemachte Paprika, Peperoni, Knoblauch, Porree, Blumenkohl, Rosenkohl, Zwiebeln, Gurken, Tomaten, Himbeeren, Erdbeeren, Feigen, Pflaumen, Möhren, Äpfel, Birnen, Rote Beete, sauer eingelegter Kohl, Wein, Selbstgebrannter … Die Aufzählung endete erst, als wir bei ihr vor der Tür standen, wo sie mir Geld fürs Fahren geben wollte. Ich fragte Baba Bore, ob sie verrückt sei, denn immer, wenn ich zu ihr komme, versorgt sie mich mit Sachen aus ihrem Kaufland. Meistens habe ich Baba Bore mit vier großen Kaufland-Tüten verlassen, obwohl ich nur mit einer gekommen war. Zum Schluss bin ich gar nicht mehr hingegangen, weil mir das peinlich war. Bei Baba Bore kann man nicht gewinnen, hab ich immer gesagt. Natürlich nur aus Spaß. Aber eines ist klar, wenn man nimmt, muss man auch geben. Und genau das habe ich gestern getan. Beim nächsten Mal nehme ich wieder. Denn Baba Bores Keller ist nicht nur Kaufland, sondern er ist sogar besser als Kaufland, und vielleicht sogar besser als “Bathroom-en mit Bruder Rumen”.
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“Ich habe erlebt, wie ‘Pro-Ukrainer’ gemacht werden”

“Ich habe erlebt, wie Pro-Ukrainer ‘gemacht’ werden” heißt im Original “Ich habe erlebt, wie BRD-Bürger ‘gemacht’ werden”. Der ein oder andere erinnert sich, die ND-Ente ging als “Menthol-Zigaretten-Story” in die Geschichte ein. Da Menthol-Zigaretten seit einiger Zeit verboten sind, fehlen sie in der aktuellen Neuauflage logischerweise. Dafür gibt es fünf Männer, leider nur eine Frau, dafür professionell gefälschte “Pro-Ukrainische” Reisepässe. – Ich höre gerne Geschichten, auch von Geheimdiensten, warum nicht. In meinem Taxi habe ich mir schließlich auch jeden Blödsinn angehört. Glaube fünfzig Prozent, und du bist immer noch Optimist, war dort meine Devise gewesen. Die aktuellen “Enthüllungen” sind nun allerdings solcherart, dass sie für mich eine Beleidigung meines Denkapparates darstellen.
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Bericht aus Bulgarien (525) – “Baba Bore liest nicht”

Auf dem Boulevard in Vraca, auf dem ich gestern flanierte, gibt es das größte Buchgeschäft der Stadt, dessen Angebot ich studierte. Ich hatte Zeit, denn Baba Bore (Oma Borislawa), auf die ich wartete, war beim Arzt, und Ärzte nehmen sich in Bulgarien viel Zeit für ihre Patienten. Geht man in Deutschland zum Arzt, hat dieser oftmals nicht nur keine Zeit, sondern vergisst darüber hinaus manchmal sogar die wichtigsten Fragen. Das sind die nach Stuhlgang & Urin, dem Schlaf und dem Essen & Trinken. Ähnlich ist es auch mit dem, was Buchgeschäfte in Bulgarien anbieten. Die Auslagen unterscheiden sich erheblich in beiden Ländern, der Blick in das Schaufenster des größten Buchgeschäftes gestern in Vraca ist ein Beispiel dafür. In der oberen Reihe stehen fünf Bände von Charles Bukowski, darunter “Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten” von Robert M. Pirsig, “Die Zitadelle” von Archibald Cronin, “Einer flog übers Kuckucksnest” von Ken Kesey und drei Bücher von Erich Maria Remarque. Erich Maria Remarque ist neben Erich Kästner der meistgelesene deutschsprachige Autor in Bulgarien. Archibald Cronin war der einzige Autor, der mir im ersten Moment nichts sagte. Cronin ist Schotte, im Mittelpunkt seines 1937 erschienenen Buchs “Die Zitadelle” steht der junge Arzt Andrew Manson, der sich nach einem hart erkämpften Medizinstudium seinen Weg ins Berufsleben bahnt. Es geht dabei um Themen wie Korruption, bürokratische Routine und Privilegienwirtschaft auf Kosten des ärztlichen Ethos, was interessant für mich ist, und nicht nur weil meine Nachbarin Baba Bore gerade beim Arzt saß. Am Boden stehen drei Bände Dostojewski, links “Schuld und Sühne”, daneben zwei unterschiedliche Ausgaben von “Die Brüder Karamasow”. Besondern die mittlere finde ich sehr schön, weswegen ich sie noch einmal separat fotografiert habe (Foto unten). Der Preis pro Buch liegt zwischen 10 und 15 Euro, was sich vergleichsweise wenig anhört, in Bulgarien aber schon eine Menge Geld ist. Insbesondere für die in Bulgarien verbliebenen älteren Menschen. Meine Nachbarin Oma Borislawa, die gerade beim Arzt war, bekommt nach 40 Jahren Arbeit eine Rente von 320 Euro, wie ich auf der Fahrt nach Vraca erfahren hatte. Auf der Rückfahrt erzählte sie mir dann, dass sie nicht lesen würde, zumindest keine Bücher. Dafür hätte sie keine Zeit. Sie ist zu sehr mit ihren Kindern, Adoptiv- und Enkelkindern und mit ihrem großen Garten beschäftigt, den sie gerade bestellt, und der sie alle ernährt.

Cover von Dostojewskis “Brüder Karamasow” sinngemäß: Ich denke nicht, dass der Teufel existiert, sondern der Mensch ihn nach seinem eigenen Bild erschuf.

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Bericht aus Bulgarien (524) – “Krieg macht krank”

Ausstellung in Sofia – eröffnet zwei Tage vor Kriegsbeginn

Erfahre gerade, dass die Sprengung der Ostsee-Gas-Pipelines ein “mysteriöser Sabotageakt” gewesen sei. Immerhin, er ist nicht umstritten und auch nicht strittig. Es hat ihn zweifellos gegeben. Während neulich noch alles auf die Biden-Administration als Auftraggeber hindeutete, könnte es heute schon ein “proukrainisches Kommando” gewesen sein. Damit käme Selenskyj ins Spiel und mit ihm erneut Biden. Geht man in der Chronologie weiter zurück, kommen noch Friedensnobelpreisträger Obama, “Fuck the EU” Nuland und einige andere hinzu. Wer in der Geschichte bisher noch nicht vorgekommen ist, sind Putin und der Russe. Ich meine, das kann doch nicht sein, dass der Russe unschuldig sein soll! Wo kommen wir denn da hin?! Dass uns möglicherweise noch der große Bruder aus Amerika die Infrastruktur zerstört. Vielleicht noch, nur weil er uns sein teures Fracking-Gas als Freedom-Gas verkaufen will. Auf solch einfache Antworten auf so komplexe Fragen können nur einfach strukturierte Verschwörungstheoretiker kommen. Und deswegen denke ich, dass an der Geschichte etwas faul ist, dass sie unseriös sein muss. Das erscheint mir auch sprachlich naheliegend, denn die Steigerung von umstritten ist bekanntlich: umstritten – mysteriös – unseriös.

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Bericht aus Bulgarien (523) – “Frauentag”

In Vraca

Heute habe ich meine Nachbarin Baba Bore (Oma Borislawa) zum Arzt in die 35 Kilometer entfernte Stadt Vraca gefahren. Öffentliche Verkehrsmittel sind im Nordwesten Bulgariens, der ärmsten Region des Landes, praktisch inexistent. Der Busbahnhof im Nachbarstädtchen Varshets sieht schlimmer aus als nach dem letzten Krieg. Auf dem Boulevard in Vraca, auf dem ich flanierte, während Baba Bore beim Arzt war, ging es dagegen recht zivilisiert zu. Am heutigen Frauentag war jeder dort unterwegs, unzählige Blumenstände reihten sich aneinander und an den Bäumen (links) hingen bereits die ersten Glücksbringer “Marteniza” vom ersten März. Jeder hatte mindestens einen Blumenstrauß in der Hand und alle wünschten einander einen “Frohen Feiertag!”. Obwohl der Internationale Frauentag kein offizieller Feiertag ist in Bulgarien, wird er mehr zelebriert als beispielsweise in Berlin, wo er es seit einigen Jahren ist. Der Umstand, dass etwas für offiziell erklärt wird oder erklärt werden soll wie im Falle von Gaga-Gender-Sprech, ändert nichts daran, wie die Menschen miteinander umgehen. In Bulgarien ist die Sprachverstümmelung übrigens unbekannt und dementsprechend auch die Verbissenheit, mit der sie in der Heimat propagiert wird. Zum Glück kam ich nicht dazu, mir Gedanken darüber zu machen, wie ich damit klarkommen würde, wäre ich jetzt dort, denn Baba Bore klingelte mich an. Auf der Rückfahrt erfuhr ich dann, dass meine Nachbarin Oma Borislawa am Montag ins Krankenhaus muss. So hat jeder seine Probleme. Die Sprachpolizei in Deutschland die Durchsetzung von Gaga-Gender-Sprech. Baba Bore wie sie am Montag zum Krankenhaus kommt.

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Bericht aus Bulgarien (522) – “Recherchetagebuch”

Unterwegs mit einem Esel
Ich weiß, ich habe obiges Foto schon mehrfach veröffentlicht. Bisher habe ich nicht dazu geschrieben, wer da zu sehen ist, was ich hiermit nachholen möchte. Es ist meine Partnerin & Kollegin Layne Mosler, mit der ich zusammen unzählige Eselwanderungen in den bulgarischen Gebirgen unternommen habe. Layne hat darüber hinaus in dem Ort Spanchevtsi, wo ich mein “Donkey Sanctuary & Writers Retreat” vorgesehen habe, bereits Teile ihres ersten Buches “Driving Hungry” (in der deutschen Übersetzung “TaxiGourmet”) geschrieben. In ihrem Nachwort dankt sie den Bewohnern von Spanchevtsi für ihre Gastfreundschaft und Großzügigkeit. Der Ort, den ich als Rückzugsort für Schreibende ausersehen habe, ist, wenn man so will, bereits “Schreibgetestet” und als gut befunden worden. Darüber hinaus kann nun auch der positive Einfluss, genauer die heilende Wirkung von Eseln auf unser oft krankes Gemüt, von Layne bestätigt werden. Die “Bulgarisierung” ist bei Layne so weit fortgeschritten, dass sie jetzt sogar ein Buch über Bulgarien schreibt. Bisher war dies geheim, jetzt tritt Layne damit an die Öffentlichkeit. Auf ihrem Blog mit dem Titel “Feuerwetter – Notizen aus dem Feld” schreibt sie erstmals über ihr Vorhaben. “Feuerwetter” deswegen, weil der Hintergrund ihres Romans die Selbstverbrennung junger Menschen in Bulgarien vor jetzt zehn Jahren ist. In Bulgarien ticken die Uhren eben anders, ich habe mehrfach darauf hingewiesen. Sowohl Laynes Buchvorhaben, als auch mein “Donkey Sanctuary & Writers Retreat” ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Jetzt kommen uns beide nicht nur unsere zahlreichen Eselwanderungen zugute, sondern auch der Umstand, dass wir auch schon mal Marathon gelaufen sind. Bei mir kommt meine Wanderung mit einem Esel 750 Kilometer in 40 Tagen quer durch Bulgarien hinzu.
Foto&Text TaxiBerlin