Mein Name ist Deutsche Bahn, ich weiß von nichts …

Überwachungs-Stachel-Tier ausser Funktion (S-Bahnhof Schöneberg)

Wie viele Videokameras es 2010, 2015 , 2020 gab und wie viele es aktuell bei der Berliner S-Bahn gibt, wie viele davon im Vorfeld der Fussball-EM neu installiert wurden, und ob deren Rückbau geplant ist, all diese Informationen stehen der Pressestelle der Deutschen Bahn “zur Zeit nicht zur Verfügung”. Das ergab meine Presseanfrage. Immerhin, die umgehende Antwort kam nicht von einer KI, sondern von einem menschlichen Wesen, das mich mehrfach darauf hinwies: “Bitte nicht namentlich zitieren.”. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das als Hoffnung auf die Zukunft interpretieren soll, dass der Mensch in der Pressestelle der Deutschen Bahn zumindest noch seinen Namen weiß.

Die ewige Wiederkehr des immer Gleichen

Gestern war ich in Potsdam, wo obiger “Jahrhundertschritt” von Wolfgang Mattheuer unter freiem Himmel zu sehen ist. Das Plastik passt wunderbar in unsere Zeit, so denke ich. Die geballte Faust ist der Kampf gegen Rechts, also für das vermeintliche Gute. Im Kopf ist man allerdings ein Faschist, deswegen der ausgestreckte Arm. Dann noch der Stechschritt, mit dem es in Riesenschritten in eine vermeintlich bessere Zukunft geht. In Wahrheit geht es aber nur den Bach runter. Der Kopf ist kaum zu sehen, was nicht nur am nicht vorhandenen Hals liegt: Kein Hals – kein Hirn. Man kennt das aus Bulgarien, wo in den kannibalischen Neunzigern die “Mutris” das Sagen hatten. Die “Ringer”, wie man “Mutris” ins Deutsche übersetzen kann, waren keine Schlägertruppe der Linken, und auch nicht der Rechten, sondern die der Oligarchen-Mafia, heute Philantrophen-Mafia.

Der Krieg in den Köpfen

Der Krieg in den Köpfen auf eine Berliner Häuserwand gebracht. Am Sonntag sprachen mich zwei Jugendliche mit muslimischen Hintergrund auf dem Flohmarkt an. Ein Buch, das ich auf meinem Stand zum Verkauf anbot, war der Anlass. Welches genau, habe ich vergessen. Es ist auch nicht wichtig. Die beiden Jugendlichen fragten mich, ob ich für Israel oder für Palästina bin. Auch wenn sie selbst keine Palästinenser waren, wie sie sagten, war klar, welche Antwort von mir erwartet wurde. Ich sei für Frieden, sagte ich. Jetzt geschah überraschendes. Der ältere von den beiden fand das ganz OK und forderte den jüngeren zum Weitergehen auf, der lieber Weiterkämpfen wollte, und das mit mir. – Gestern hörte ich im Radio, dass es im Nahen Osten Friedensgespräche geben würde, zu der die Hamas nicht eingeladen wurde, was mich an die Friedensgespräche neulich im Ukraine-Krieg erinnerte, zu der Russland nicht eingeladen war. Heute erfahre ich, dass die Hamas vielleicht später zu den Nahost-Friedensverhandlungen dazu stößt. Komisch, dachte ich sogleich. Warum wurde damals Russland nicht eingeladen, wenn man heute mit der Hamas spricht. Ist das nicht eine Terrormiliz? Und warum hat man mit den Taliban gesprochen, mit denen man nie sprechen wollte? – Man hat mit ihnen gesprochen, damit man in Ruhe und Sicherheit aus Afghanistan abziehen und diese Niederlage als Sieg verkaufen kann. Gibt es ein ähnliches Ziel, wenn man jetzt mit der Hamas spricht? Und wann spricht man endlich mit Russland?

“Leben in den Gräben der Pandemie”

Ich fange mal so an: Immer öfter finde ich mich hierzulande in Situationen wieder, in denen ich den Eindruck habe, mit kleinen Kindern und nicht mit erwachsenen Menschen zu sprechen. Dies gehört zu den Dingen, die in Bulgarien umgedreht sind, aber das nur nebenbei. Aktuell ist es das Thema Pandemie, bei dem sich dieses Gefühl, mit kleinen Kindern und nicht mit erwachsenen Menschen zu sprechen, regelmäßig einstellt. Da dies sehr ermüdend für mich ist, schreibe ich hier darüber. Und auch weil jemand anders schon über das Thema geschrieben hat. Das ganze in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und mit dem Titel “Wir leben in den Gräben der Pandemie”. Frauke Rostalski, Ethikrat-Mitglied und Autorin des Artikel in der FAZ, stellt dort klar: Nicht mit dem Wissen von heute waren die Corona-Maßnahmen falsch, sondern mit dem Wissen von damals.

Nach Napoleon und Hitler nun Selenskyj

Nach Napoleon und Hitler will nun Selenskyj Russland erobern, und das ausgerechnet mit Panzern von Kursk aus. Bei Kurs hat vor jetzt 81 Jahren die größte Panzerschlacht der Geschichte stattgefunden. Genau war es im Juli 1943. Das Ergebnis ist bekannt. Die letzte Großoffensive der deutschen Wehrmacht scheiterte. Der Zweite Weltkrieg ging danach noch zwei Jahre weiter und endete mit dem Einzug russischer Panzer und Soldaten in der Reichshauptstadt. Ein paar Soldaten sind heute noch da, einer steht sogar ganz zentral im Berliner Tiergarten. Und zwar genau dort, wo Hitler das Zentrum seiner Welthauptstadt Germania plante (Foto oben). Selenskyj sollen hingegen Soldaten fehlen. Hunderttausende Männer sollen in der Ukraine untergetaucht sein, weil sie kein Bock auf Ostfront haben. In Deutschland ist die Stimmung fernab der Front (noch) anders. Das bestätigen von mir geführte Gespräche mit jungen und auch schon etwas älteren Männern. Da können es die allermeisten nicht erwarten, endlich mitmorden zu können. Übrigens ganz im Unterschied zu Bulgarien. Dort ist man aber auch näher dran an der Front. Wer jetzt von Deutschland aus noch an die Front will, sollte sich beeilen. Auch wenn es irre klingt, Selenskyj in einem Atemzug mit Napoleon und Hitler zu nennen, so wird sein Ende wohl ganz ähnlich sein.

Geschichten statt Geschichte

Geschichte findet nur noch in Geschichten und als Werbung statt

Der Krieg im Osten eskaliert gerade, und das mit deutschen Waffen. (Auch der im Nahen Osten ist am Eskalieren. Die Amerikaner haben sich bereits auf den Weg gemacht.) Einer, der auf beiden Seiten der Front in der Ukraine recherchiert hat, ist Patrik Baab. Sein Buch darüber hat den Titel “Auf beiden Seiten der Front: Meine Reisen in die Ukraine” und war ein Bestseller, der bei Dussmann allerdings nicht im Regal stand. Dafür in der Stadtbibliothek in Halle an der Saale. Jetzt ist ein neues Buch von Patrik Baab mit dem Titel “Propaganda-Presse – Wie uns Medien und Lohnschreiber in Kriege treiben”erschienen, das er neulich im Sprechsaal in Mitte vorgestellt hat.

Komplizenhaft, kompliziert, und voll Sch…e

Zuerst dachte ich, da hätte sich jemand verschrieben und jemand anders hätte deswegen aus complicit complicated gemacht. Aber das Wort complicit gibt es wirklich. Es heißt mitschuldig, alternativ auch komplizenhaft. Wessen Komplize Deutschland ist, wird nicht gesagt. Jemand anders meint dann noch, dass Deutschland complete shit wäre. Robert Habeck?

“Deutsche Panzer auf russischem Boden? Berlin nimmt’s plötzlich gelassen”

“Deutsche Panzer auf russischem Boden? Berlin nimmt’s plötzlich gelassen”, so ein aktueller Titel beim Bill Gates finanzierten ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg. Dass man es in Berlin gelassen nimmt, kann ich so nicht bestätigen. Gelassen können es nur bedauernswerte Gestalten wie Habeck nehmen, die mit Deutschland noch nie etwas anfangen konnten und deshalb die deutsche Geschichte nicht kennen. Als das letzte Mal deutsche Panzer auf russischem Boden unterwegs waren, standen bald darauf sowjetische Panzer vor dem Reichstag und auch vor dem Brandenburger. Zwei stehen heute noch da. Einer davon ist auf obigem Foto. Ein Freund von mir sagte vor jetzt über zehn Jahren einmal, dass er auf dem ersten russischen Panzer sitzen will, wenn der Russe wieder kommt. Damals hielt nicht nur ich ihn für verrückt. Heute verstehe ich ihn besser.

Berlin kriegstauglich

Am gestrigen Sonntag war es nun so weit. Ausgerechnet auf dem Flohmarkt ein Patronengurt um der Hüfte einer jungen Frau. Der Krieg ist in Berlin angekommen. Viele haben es nur noch nicht bemerkt. Beschäftigen sich immer noch mit Messern. Mit einem Messer ist man aber nur ein Mörder. Mit einem Gürtel voller Patronen kann’s zum Helden mit Orden an der Brust reichen.

“Was ich gesagt habe, habe ich nicht gesagt”

Was wie ein Ufo-Stachel-Tier aussieht, ist eine Überwachungskamera. Genau sind es vier, wie ich freundlicherweise aufgeklärt wurde. Der junge Bäckersmann sprach mich beim Fotografieren an und klärte mich auf. Angebracht vor der Fussball-EM werden sie wohl bleiben. Interessiert ja auch keinen. Nachdem das mit der Überwachung geklärt war, kam er auf den Krieg in der Ukraine zu sprechen. Er sei kein Nationalist und auch kein Patriot, würde aber in den Krieg ziehen. Nicht nur, wenn es um Deutschland geht, sondern auch in die Ukraine. Etwas anderes könne man nicht machen. Die Politik will es so. Warum ich das alles wissen will. Dass ich Journalist bin, kann er sich nicht vorstellen, will er nicht glauben. Noch nie habe ihm ein Journalist so zugehört, wie ich es getan habe. Nachdem ich ihm meinen Presse-Ausweis gezeigt habe, wird er unsicher. Nun will er das, was er gesagt hat, nicht gesagt haben, vor allem nicht irgendwo gedruckt sehen. Er müsse auch an sich denken. Ich verspreche ihm, seinen Namen nicht zu nennen. Und das mache ich.