Bericht aus Bulgarien (374) – “Der Eselflüsterer”

Mit einem Maulesel im Rila-Gebirge
Als ich Kind war, hatte mein bulgarischer Onkel einen Esel, so wie praktisch jeder auf dem Dorf einen Esel hatte. Später bin ich Maultieren und Mauleseln in den Gebirgen begegnet, wo sie die Hütten mit Lebensmitteln versorgt haben. An Gebirgen herrscht in Bulgarien ausnahmsweise kein Mangel. Der von mir herausgegebene Aleko Konstantinow, der den ersten und bis heute einzigen bulgarischen Wanderverein gegründet hat, nannte sie “Die bulgarische Schweiz”, was keine Übertreibung ist. Neben dem Balkangebirge, in dessen Schluchten ich mich vor dem Wahnsinn in der Heimat* in Sicherheit gebracht habe, gibt es noch die Rhodopen, das Pirin-, das Vitosha-, und das Rila-Gebirge, wo obige Aufnahme Mitte der Achtziger entstand. Der Unterschied zwischen einem Maultier und einem Maulesel ist der, dass das Maultier eine Kreuzung aus Eselhengst und Pferdestute ist und der Maulesel eine Kreuzung aus Pferdehengst und Eselstute. Gleich ist ihnen, dass sie in aller Regel nicht zeugungsfähig sind, selbst also keine Kinder bekommen können – Ausnahmen bestätigen die Regel. Als Eselflüsterer war und bin ich vom Durchhaltevermögen der zähen und robusten Tiere insbesondere im Gebirge fasziniert. Die seinerzeit nicht nur zahlreich vorhandenen, sondern auch geöffneten Hütten, hätten ohne sie nicht “arbeiten” können, da zu den allermeisten kein Auto und schon gar kein Transporter vorgedrungen wäre. Esel und mit ihm Maultiere und Maulesel sind extrem kluge und in aller Regel äußerst genügsame Tiere. Mit einer Ausnahmen, und zwar wenn sie bedroht werden. Man sagt, dass sie sogar einen Wolf töten könnten, wenn dieser ihnen ans Leder will. Was sich wie eine Balkan-Legende oder gar wie eine Geschichte aus Tausend und einer Nacht anhört, könnte absolut wahr sein. Ich würde es zumindest nicht ausschließen. Denn es ist mir noch nicht zu Ohren gekommen, dass ein Wolf einen Esel, ein Maultier oder einen Maulesel angegriffen hätte, und schon gar nicht erfolgreich.
* Mit “Wahnsinn in der Heimat” sind die Rechenexperimente eines Christian Drosten und die experimentellen Impfstoffe von Pfizer&Co, dem Wolf im Schafspelz, gemeint. Mögen sie mit ihren vom Staat garantierten Gewinnen glücklich werden, aber nie wieder versuchen, mir ans Leder zu wollen. Auch ich kann ungemütlich werden, genauso wie Esel, Maultiere und Maulesel.
Foto&Text TaxiBerlin

“Nach meiner Einschätzung ist die Pandemie vorbei”

“Nach meiner Einschätzung ist die Pandemie vorbei”, ist nicht von mir, sondern von Christian Drosten. Derselbe Christian Drosten, der vor gerade mal drei Monaten noch mit einer starken Welle zum Ende des Jahres rechnete. Man kann sich ja mal verrechnen. Nach Christian Drostens Rechnung sollte auch ich schon lange tot sein. Warum es überhaupt noch Bulgaren gibt bei einer realistischen Impfquote von 20, maximal 25 Prozent*, gleicht einem Wunder – das Wunder von Bulgarien. – Und doch habe ich Grund zu Sorge – auch ich ein besorgter Bürger -, und zwar um die “Zeugen Coronas”. Was wird aus all den Corona-Jüngern, wenn der Guru seine Sekte – “DIE Wissenschaft” – auflöst. Und was wird aus der “Antifa”, die so antifaschistisch ist, wie der antifaschistische Schutzwall es einst war, und deren Motto neulich noch “Wir impfen euch alle!” war. Wer wird ihr nächstes Opfer? Oder muss zur Abwechslung mal wieder die Polizei herhalten – “ACAB – All Cops Are Bastards” -, mit der die “Antifa” bis eben noch gemeinsame Sache machen wollte, die ihnen die Menschen zum Impfen praktisch vorführen sollte? – Die “Antifa”, die für ihre Solidarität bekannt ist, soll bereits auf dem Weg zur Ukrainischen Front sein, wo aktuell unsere Freiheit verteidigt wird. “Impfen macht frei!” ist Schnee von gestern. Die “Antifa” wäre also versorgt. Für die “Zeugen Coronas” sieht es da anders aus. Sie müssen jetzt erst einmal ihr Trauma verarbeiten, dass ihr geliebter Führer Christian gerade dabei ist, sie zu verlassen. Viele sind völlig orientierungslos, wissen nicht, was sie tun sollen. Zum Glück gibt es auch für sie neue Marschbefehle an der Heimatfront, die da lauten: Frieren, kalt duschen und/oder mit dem Waschlappen waschen. Ewiggestrige dürfen dabei gerne weiterhin die Maske tragen. Die hält zwar nicht warm, macht aber ein gutes Gefühl, und auf das kommt es an in einem Land, in dem man gut und gerne lebt.

* Offiziell liegt die Impfquote in Bulgarien bei 30 Prozent. Da sich aber viele Bulgaren die Impfung gekauft haben, oftmals hat sogar der Arbeitgeber dafür bezahlt, dürfte die wahre Quote in Bulgarien bei 20, maximal 25 Prozent liegen.

Video YouTube
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (372) – “Ein offenes Haus”

Ich bin wahrlich in einem offenen Haus geworden, was auch an meinem bulgarischen Vater lag. Hier tanzt er, der für einen Bulgaren mit knapp zwei Meter ungewöhnlich groß war, zwar mit dem Rücken zu meiner West-Berliner Oma mütterlicherseits, der er aber in Sachen Lust und Lebensfreude zugeneigt war. Wäre da nicht der Alkohol gewesen, der ihn zunehmend und irreversibel veränderte. Die Aufnahme ist anlässlich der Jugendweihe meines älteren Bruders entstanden. Wie man sieht, steht nicht nur unser Haus, sondern stehen auch die Garagentore, es gab ihrer zwei, weit offen. Knapp zehn Jahre zuvor hatte mein Vater stationär erfolgreich das Morphium entzogen, das er sich selbst gespritzt und zu dem er als Arzt Zugang hatte. Danach durfte er keines mehr verschreiben, kam auch selbst nicht mehr an Morphium heran. Die Summe aller Süchte ist immer gleich, habe ich von den Anonymen Alkoholiker gelernt. Bei meinem Vater verlagerte sich die Sucht auf das Nikotin und den Alkohol – vor allem auf den Alkohol. 1980, als obiges Foto gemacht wurde, war das Zeitfenster noch offen, das mein Vater auch mit dem Alkohol aufhört. Er hat es nicht genutzt. Nachdem man ihm das Morphium genommen hatte, war der Alkohol das einzige, was ihm noch blieb. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass er es so sah, auch wenn er es nicht aussprach. Bald darauf folgte die Scheidung meiner Eltern und nur wenige Jahre später der frühe Tod meines Vaters mit gerade mal 60. Der Alkoholismus ist die “Krankheit des Vergessens”, beispielsweise auch, dass sie garantiert tödlich ist, wenn man nicht vorher mit dem Trinken aufhört, nach Möglichkeit vollständig. Nachdem er viele Jahre nicht in seiner Heimat gewesen war, reiste er Anfang der Neunziger nach Bulgarien, wo er sich nach einem Haus umsehen wollte. Dazu kam es nicht mehr, denn er verstarb innerhalb nur weniger Tage. Beigesetzt ist er in dem kleinen Dorf im Nordwesten, der ärmsten Region des Landes, aus dem er einst kam, und zwar auf der Grabstätte seines Vaters, der viele Jahre zuvor bei einem Zugunglück ums Leben gekommen war, und den ich nie kennengelernt habe. Manchmal habe ich mich gefragt, ob ich meinen Vater jemals richtig kennengelernt habe. Mit den Jahren ist mir mein Vater fremd geworden, erinnerte ich mich vor allem daran, dass er zunehmend abwesend und immer öfter betrunken war. Je länger ich obiges Bild betrachte, desto mehr Zweifel kommen mir, ändert sich mein Blick auf meinen Vater. Nein, denke ich nun immer mehr, ich habe ihn schon kennengelernt. Nur neige ich dazu, die schönen, verrückten, bulgarischen Seiten auszublenden, zu vergessen. Jedenfalls stelle ich sie immer öfter auch bei mir fest. Und dafür bin ich auch Bulgarien, und dass ich jetzt hier sein darf, sehr dankbar.

Foto&Text TaxiBerlin

Bericht auch Bulgarien (371) – Über rechthaberisches und besserwisserisches deutsches Denken

Es ist noch nicht lange her, da bekam man in der Heimat – und nicht nur von der Polizei – auf die Frage, ob man ein Mörder sei, die Antwort: “Ja, weil Sie ungeimpft sind.” Darüber hinaus wurde einem attestiert, jegliche Menschlichkeit verloren zu haben. Wer jegliche Menschlichkeit verloren hat, ist kein Mensch mehr. Das ganze vor genau einem Jahr und in Deutschland, dem Land der Dichter und Denker.
Für manch einen mögen solche Dialoge neu sein, und zwar für diejenigen, die immer von nichts gewusst haben. Für mich sind sie es nicht. Genau vor ihnen und ihren Konsequenzen habe ich mich in in den Schluchten des Balkans in Sicherheit gebracht. Denn ein Mörder, dem man jegliche Menschlichkeit abspricht, der ist nicht einfach nur ein Mörder, sondern er ist darüber hinaus kein Mensch mehr. Dementsprechend kann mit ihm verfahren werden und wurde auch verfahren.
Ich war in Bulgarien auf vielen Demonstrationen, habe hier und hier darüber berichtet. Einen solchen Dialog zwischen Demonstranten und der Polizei hat es hier nirgendwo und zu keinem Zeitpunkt gegeben. Es hat einen solchen Dialog nicht gegeben, weil er – in dem Fall von Seiten der Polizei – rechthaberisch und besserwisserisch, also typisch deutsch ist und damit in Bulgarien undenkbar.
Offiziell sind nur 30 Prozent der Bulgaren geimpft. Zieht man die ab, die sich die Impfung “gekauft” haben, bleiben 25 Prozent, wenn nicht gar nur 20 Prozent übrig. Also genau das umgekehrte Bild von Deutschland, wo knapp 80 Prozent geimpft sind. Ginge es nach deutschem Denken, müsste die Mehrheit der Bulgaren tot sein, mich inklusive. Nun ist es aber so, dass sich die allermeisten Bulgaren bis heute bester Gesundheit erfreuen, auch zu ihnen gehöre ich. – Komisch, nicht wahr?!?
An wem ist es nun, zu sagen: “Es tut mir leid, ich habe mich geirrt.” ?
Und weiter: “Entschuldigen Sie, dass ich Sie, weil Sie sich gegen die Impfung entschieden, einen Mörder nannte, dem ich jegliche Menschlichkeit absprach.” ?
Wäre Weihnachten, das Fest der Liebe, nicht der geeignete Zeitpunkt für ein solches Eingeständnis und auch für eine Entschuldigung inklusive echter Reue?
PS: So sehr ich mir eine solche Entschuldigung auch wünsche, vor allem für das Seelenheil der Menschen, die auch mir meine Menschlichkeit angesprochen haben, rechne ich eher mit diesem Szenario: “War dies möglich, so ist alles möglich”.
Video YouTube
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (370) – “Must Be Santa”

Obwohl es kein bulgarischer Tschalga ist, nachdem die Menschen in obigem Video tanzen, sondern polnische Polka, kommt die Stimmung der in den Schluchten des Balkans sehr nahe. Und obwohl die Stimmung gut ist hier, muss ich jetzt zur Weihnachtszeit öfters an die Heimat denken. Ich will es nicht verschweigen, und es ist auch kein Geheimnis. Warum ich an Deutschland denke, wo ich geboren und aufgewachsen bin, ganz genau war es Ost-Deutschland, also DDR, liegt ganz einfach daran, dass ich mit Weihnachten schöne Erinnerungen und auch Gefühle verbinde, und zwar aus der Kindheit – versteht sich. Die Familie, ich habe noch zwei Brüder, war zu hause. Zusammen wurde der Baum geschmückt, gemeinsam gekocht und gegessen (bei uns gab es Weihnachten immer Karpfen, den es gewöhnlich zu Silvester gibt in Deutschland, aber bei uns war eben schon immer alles umgedreht). Vor dem Essen gab es die Geschenke, danach wurden Spiele gespielt, meist Rommé, und dann Fernsehen geschaut – alles gemeinsam. Manchmal haben wir auch getanzt, bei uns war immer was los, wir hatten ein offenes Haus, wie in Bulgarien üblich, denn wo ein Bulgare ist – mein Vater -, da ist Bulgarien. Und wenn wir getanzt haben, dann genauso wie in dem Video von und mit Bob Dylan, dessen Vorfahren türkisch-, litauisch- und ukrainisch-jüdische Immigranten waren.
Song BobDylan
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (369) – “Weihnachtswunder”

Ex Oriente Lux

So sieht es gerade bei mir aus, wenn ich Richtung Osten schaue, wo sich das Kommen des Heilands ankündigt. Am Anfang war das Licht, und nicht das Wort – davon bin ich ganz fest überzeugt. Musste der Heiland noch Brot vermehren und auf wundersame Weise Wasser in Wein verwandeln, soll es Menschen geben, die nichts zu sich nehmen, weder Wasser noch Brot. In Italien gibt es immerhin schon Menschen, die ohne Strom auskommen, wie der Spiegel zu berichten weiß. In der Überschrift heißt es: “72-Jähriger Italiener trotzt der Energiekrise”, und im Untertitel: “Der Italiener verzichtet schon seit über 50 Jahren auf Elektrizität. Seine Lampen betreibt er mit geschenktem Frittierfett der Nachbarn.” – Ich finde das inspirierend und deswegen möchte ich meinem “Wie hältst du’s mit dem Krieg?” von gestern, nun ein weiteres Auswahlkriterium hinzufügen, und zwar: “Wie hältst du’s mit der Energie?”. Mit anderen Worten: Wer immer noch Energie zum Leben braucht und nicht seine Lampen mit Frittierfett füttert, mit dem rede ich erst gar nicht. Genauso wie ich nicht mit dem rede, der nicht bereit ist, an der Front in der Ukraine für unsere Freiheit zu kämpfen, denn dort wird sie verteidigt. – Der nächste Schritt wird sein, das kann ich jetzt schon verraten, dass ich nicht mit mehr mit Menschen rede, die Nahrung, also Essen und Trinken, zu sich nehmen. Mit Menschen, die Alkohol trinken oder rauchen, rede ich schon lange nicht mehr. – Denn es gibt Menschen, die ohne Nahrung auskommen. Der Inder Prahlad “Mataji” Jani war solch ein Mensch. 70 Jahren kam er ohne Nahrung und Trinkwasser aus. Das sind 20 Jahre mehr als der Italiener ohne Energie ausgekommen ist und über den der Spiegel berichtet. (Über den Inder wird der Spiegel als nächstes berichten. Wollen wir wetten?) Wikipedia weiß zu berichten, dass Kritiker Prahlad „Mataji“ Jani für einen Scharlatan hielten, was aber nicht stimmt, und wenn es bei Wikipedia steht, dann wird es wohl stimmen. Was nicht stimmt, ist, dass Menschen wie Prahlad „Mataji“ Jani so genannte Lichtnahrung zu sich nehmen würden. Dann würde sich die Katze in den Schwanz beißen, wenn jemand zwar ohne Essen und Trinken auskommt, aber nicht ohne Energie, um damit Licht zu machen. Um Licht zu haben hilft es wie ich Richtung Osten zu schauen. Beispielsweise nach Bulgarien, das uns nicht nur eine Stunde voraus ist, sondern wo Menschen schon seit Jahren ohne Strom leben, und immer mehr wie Prahlad „Mataji“ Jani auf Essen und Trinken verzichten. In diesem Sinne “Frohe Weihachten” und “Wohl bekomm’s!”.

Foto&Text TaxiBerlin

Permanente Pandemie versus Fünf-Jahres-Plan

Oktober 2022 – Plan Simulation für 2025
Onkel Bill aus Amerika hat Neues, Größeres vor als Corona. Das ist normal. Der Kapitalismus lebt vom “Schneller, Höher, Weiter”, es ist sein Brennstoff, und so auch der Philanthrokapitalismus vom Onkel Bill. Die Viren haben es ihm angetan. Nachdem er denen in seinen Computersystemen nicht Herr werden konnte, begann er sich auf echte Viren zu konzentrieren. War das eine gute Entscheidung? Für Onkel Bills “Bill”, also den Profiten aus seinen Investitionen beispielsweise in Impfstoffen, mit Sicherheit. Aber war es auch für uns, für die Menschheit eine gute Entscheidung? Immerhin erfahren wir, dass Onkel Bill die nächste Pandemie für 2025 plant, also erst in drei Jahren. Mir persönlich kommt das sehr lang vor. In drei Jahren kann viel passieren, auch mit Onkel Bill. Hat sich Onkel Bill verrechnet? Ich glaube ja. Onkel Bill mag mit Geld umgehen und es auch zusammenrechnen können. Aber das heißt nicht automatisch, dass er auch mit der Zeit rechnen kann. Hier hätte ich ehrlich gesagt mehr von Onkel Bill erwartet. Möglicherweise weiß Onkel Bill aber auch mehr, und zwar dass der Krieg bis 2025 andauert. Da wäre es natürlich unpraktisch, vorher eine Pandemie ausbrechen zu lassen. Das leuchtet mir ein. Nur, stelle ich bereits jetzt eine gewisse Kriegsmüdigkeit, insbesondere in Deutschland fest. Viele sind aktuell krank, weil sie vorher zu lange Maske getragen haben. Dann sollen sie frieren für den Frieden und sich mit einem, vermutlich kalten Waschlappen waschen. Jetzt mal im Ernst: Wie viele von ihnen werden das Jahr 2025 erleben? Einzig das Argument der Bevölkerungsreduzierung, die Bösmenschen dem Onkel Bill immer wieder versuchen unterzuschieben, könnte hier als Erklärung dienen. In der Heimat scheint sie schon begonnen zu haben, und nicht nur dort. In Deutschland liegt es natürlich an den Daten, die entweder falsch sind oder falsch ausgewertet wurden. Ausgerechnet das “neue Öl” – die Daten – falsch? Gibt es dafür kein Computerprogramm? Und was ist mit Internet? Oder Strom? Gas? Licht? Gibt es das noch in Deutschland? Früher, also vor gut 30 Jahren, als schon einmal ein Teil unseres Landes den Bach runter ging, sagten wir immer: Der letzte macht das Licht aus! Damit es nicht so weit kommt, schlage ich dem Onkel Bill die “Permanente Pandemie” vor, die der Onkel Bill nicht kennt, nicht kennen kann. Dass Onkel Bill die “Permanente Pandemie” nicht kennt, liegt, das ist erstmal nur eine Vermutung, daran, dass Onkel Bill aus dem Westen kommt, was ihm jetzt zum Verhängnis werden könnte. Denn käme Onkel Bill aus dem Osten, würde er Leo Trotzki, also eigentlich Lew Dawidowitsch Bronstein, kennen, und hätte mit Sicherheit von dessen Idee der “Permanenten Revolution” gehört. Die nächste Pandemie erst für 2025 zu planen, nachdem die erste 2019 geplant und bereits in 2020 umgesetzt wurde, hört sich nach einem Fünf-Jahres-Plan an, und die sind bekanntlich alle gescheitert. Auch das wüsste Onkel Bill, wenn er aus dem Osten kommen würde und nicht aus Amerika. Und genau das könnte ihm irgendwann auf die Füße fallen.
Video YouTube
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (368) – “An die Waffen, auf zur Front und für die Freiheit gekämpft, Emilia Fester!”

Dank der neuen Wochenschau von Sahra Wagenknecht weiß ich von Emilia Fester, der jüngsten Volksvertreterin der Oliv-Grünen, und ihrem Freiheitswillen. Auch weil Emilia Fester vermutlich immer noch an der Uni abhängt, anstelle etwas zu tun, was wirklich wichtig ist, sorge ich mich um sie. Weiß jemand, wie es ihr geht? Ich hoffe, es geht ihr gut, und dass sie fit ist für den Kampf, denn jetzt geht es um etwas, um unser aller Freiheit, die in Gefahr ist. Diesmal nicht durch Corona, dieser Krieg ist trotz zahlreicher Ungeimpfter, in Bulgarien sind es etwa drei Viertel der Bevölkerung, im Sande verlaufen. Nein, diesmal ist unsere Freiheit von Putin und dem russischen Untermenschen im Allgemeinen bedroht. Auf, Emilia Fester, an die Waffen und an die Front mit Ihnen. Damit auch Sie endlich etwas machen, was wirklich zählt. Und zwar unsere Freiheit, die ihnen so wichtig ist, in der Ukraine verteidigen. Man (und auch frau) sieht sich im Schützengraben! Hurrrrraaaaaaaaa
Video SahraWagenknecht
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (367) – “Kein Pardon mehr”

Seit einiger Zeit arbeite ich in den Schluchten des Balkans nach der Wim-Hof-Methode und mache dabei gute Fortschritte. Gestern bin ich beispielsweise bei Schnee und Eis meinen Hausberg hochgerannt (und natürlich auch wieder runter), das ganze splitterfasernackt, bevor ich mich in Schale geschmissen habe und zur Lesung von Antina Zlatkova nach Montana gefahren bin. Heute, nach den ersten Lyrik-Lektionen, frage ich mich, wofür ich das alles mache. Nur, um selbst gesund zu bleiben? Das erscheint mir mittlerweile doch sehr egoistisch, selbstbezogen und auch narzisstisch. Auch ich will etwas machen, was wirklich zählt. – “Mach, was wirklich zählt!”, ist ein Slogan der Bundeswehr, den ich noch aus meiner Zeit als Taxifahrer kenne. Am Bahnhof Friedrichstaße, wo ich öfters mit meinem Taxi auf Fahrgäste wartete, gibt es ein Büro der Bundeswehr, in dessen Schaufenster Poster mit diesem Motto hingen und vielleicht immer noch hängen. Nachdem der ukrainische Schauspieler, Komiker und Präsident Wolodymyr Selenskyj aktuell in Washington war und erklärt hat, dass sich die Investitionen der USA in sein Land garantiert lohnen werden (also nicht “Garanzija? – Franzija!” wie in Bulgarien, was bedeutet, dass der, der Garantie will, nach Frankreich gehen muss), ist nicht nur klar, dass der Krieg noch einige Zeit dauern wird, sondern dass auch ich in diesen Krieg investieren möchte. – Dabei geht es mir aber nicht nur ums Geld, zumindest nicht an erster Stelle, sondern um meine Überzeugung. Ich bin nun auch davon überzeugt, dass unsere und damit auch meine Freiheit in der Ukraine verteidigt wird. In der Ukraine leben nicht nur viele Bulgaren, sondern Deutsche sind, ganz genauso wie in Bulgarien, dort willkommen und immer willkommen gewesen. – Ich bin nunmehr nicht nur bereit, selbst in den Krieg zu ziehen, der hoffentlich noch einige Zeit andauern wird, sondern empfinde alle, die nur Waffen in die Ukraine schicken wollen, als unpatriotisch. Das ist mein voller Ernst! Wer nicht bereit ist, selbst mit der Waffe in der Hand unsere Freiheit an der Front zu verteidigen, ist kein Patriot für mich. Nein, er ist noch nicht einmal satisfaktionsfähig. – Ab sofort ist dies auch die Frage, die ich allen stellen werde: Wie hältst du’s mit dem Krieg? Und wer da keine persönliche Kriegsbereitschaft zeigt, mit dem rede ich erst gar nicht. Denn er ist ganz klar eine unsolidarische, unser aller Freiheit verratende Ratte. Ganz genauso, wie in der Heimat Geimpfte mit Ungeimpften verfahren sind und vermutlich immer noch verfahren. Da kenne auch ich jetzt kein Pardon mehr.
Video BundesWehr
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (366) – “Bulgarisch mit Poesie lernen”

Mein Verständnis für Lyrik, die auf bulgarisch Poesie (поезия) heißt, ist zwar bei Brecht stehen geblieben, aber warum nicht bulgarisch mit Poesie lernen. Das hat mir Antina Zlatkova bei der Vorstellung ihres neuen Lyrik-Bandes gestern Abend in Montana in obiges Buch geschrieben. Es ist zwar nicht ihr neuester, dafür ist er zweisprachig: deutsch – bulgarisch. Alleine der Titel “fremde geografien” gefällt mir gut. Erschienen ist er bei der “Edition Exil” in Wien, wo Antina auch lebt, die eigentlich aus Montana kommt. Hier eine Kostprobe aus “fremde geografien”:
abfahrt
mit gepäck
in der schuhschachtel
voller karten
fahre ich
an einem trägen morgen ab
ohne jemandem
bescheid zu geben

statt souvenirs
sammle ich steine
und kaufe dir postkarten
ohne sie mit stempel abzusenden

schwanger mit wörtern
und koffern
werde ich
an einem dämmrigen abend
zurückkehren
und es wird keinen mehr geben
der auf mich wartet
Auf der Lesung gestern in Montana, die von dem bekannten bulgarischen Verlag “Janet 45” (жанет45) organisiert war, wo Antinas neues Buch erschienen ist, wurde die junge Autorin unter anderem gefragt, was sie zum Schreiben treibt. Ihre Antwort war: die Liebe zur Sprache, was ich großartig fand, auch weil ich es so noch nie gehört hatte. Vielleicht lag es aber nur daran, dass sie es auf bulgarisch sagte.
PS: Hier das Gedicht auf bulgarisch, schließlich ging es darum, bulgarisch mit Poesie zu lernen.
заминаване
с багаж
в кутия от обувки
с пастелени
и акварелни карти
ще потегля
някоя ленива сутрин
без да се обаждам

ще сьбирам камьчета
вместо сувенири
ще ти купувам картички
без да ги изпращам

ще се вьрна
някоя привечер
бремени с думи
и куфари
и няма да има
кой да ме чака
Gedicht AntinaZlatkova
Buch EditionExil
Text TaxiBerlin