Bericht aus Berlin (25) – “Nichtwähler aller Länder vereinigt euch!”

Irgendwo* in Sachsen Anhalt

Gestern im Zug Richtung Dessau gab es nicht nur “Sterile Menschen”, sondern vor allem ganz normale, beispielsweise eine Mutter mit ihrer Tochter aus Augsburg neben mir. Wir sprachen über die Augsburger Puppenkiste. Jetzt soll es um die Augsburger Allgemeine gehen. Diese schreibt über die gerade zu Ende gegangene Wahl in Frankreich folgendes: “Die niedrige Wahlbeteiligung ist erschreckend.” Wie niedrig sie genau ist, erfährt der Leser nicht. Vermutlich war es dafür noch zu früh. Immerhin erfährt der Leser das Wahlergebnis, das uns aber nicht weiter interessieren soll. Wichtiger als das Wahlergebnis und die genaue Wahlbeteiligung ist dieser Satz: “Erschreckend ist hingegen die geringe Wahlbeteiligung, die einmal mehr zeigt, dass sich viele Menschen in Frankreich gar nicht mehr betroffen fühlen von der Politik.” – Zum Glück ist das nur in Frankreich so und hat nichts mit Deutschland zu tun. Und falls doch demnächst, dann bin ich schon nicht mehr hier.

* in einer ehemaligen Kaserne der Sowjetischen Armee

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Bericht aus Berlin (24) – “Kafka in der Kurfürsten”

Kafka in der Kurfürstenstraße, früher Tiergarten, heute Neue Mitte
nördliche Seite zwischen Potsdamer und Dennewitzstraße
Bin gerade rein von meiner heutigen Fahrradtour durch die Stadt, die einmal meine Stadt war, auf deren Straßen und Plätzen ich einst zu hause war, und ich muss sagen, dass es auch Positives, wenn nicht gar Denkwürdiges zu berichten gibt. Es ist zugegeben rar gesät, aber es gibt es, das Positive, das Schöne und das Gute, selbst in Sodom und Gomorrha Berlin. Dazu muss man wissen, dass Kafka 1910 in Berlin war, es ist also schon etwas her. Die Kurfürstenstraße im Tiergarten ist vor allem durch Christina F. aus “Wir Kinder vom Bahnhof Zoo” und nicht durch Kafka bekannt. Das Kafka Zitat befindet sich nicht am Bahnhof Zoo, sondern am anderen Ende der Straße, und es hat das Potenzial zu meinem neuen Mantra zu werden: “Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach dem Hindernis, vielleicht ist keins da.”
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Bericht aus Berlin (23) – “Berliner Graffitologie”

Stell dir vor, es ist Demokratie und sie ist gar keine mehr

Auch heute war ich wieder mit dem Fahrrad in Berlin unterwegs. In der Neuköllner Friedelstraße bin ich auf obiges Graffito gestoßen. Sofort fing ich an zu überlegen, was es zu bedeuten hat. Erst einmal lässt sich feststellen, dass es existiert, also das Graffito. Aber glaubt derjenige, der es an die Wand geschrieben hat wirklich, dass Demokratie nicht demokratisch ist? Muss nicht, wenn Demokratie drauf steht, auch Demokratie drin sein? Und wenn die Demokratie nicht mehr demokratisch ist, ist sie dann überhaupt noch eine Demokratie? Ich frage das, weil davor ja immer gewarnt wird, also dass alle Populisten, egal ob von links oder von rechts, die Demokratie abschaffen wollen. Aber was ist, wenn sie schon längst abgeschafft wurde, und zwar von Menschen, die sie “penetriert” haben, und dies auch ganz offen zugeben. So würde obiges Graffito Sinn machen, aber nicht nur das. Die größte Gefahr für die Demokratie ginge dann von denjenigen aus, die dies sehenden Auges zugelassen haben und bis heute zulassen, dass die Demokratie nicht mehr demokratisch ist, weil sie am Ende nur noch mit dem Warnen beschäftigt waren und darüber die Analyse, also das “Sagen, was ist!”, komplett vergessen haben. Davor kann auch nicht mehr gewarnt werden – man muss es als gegeben feststellen.

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Bericht aus Berlin (22) – “Sterile Menschen”

Baustelle Ostbahnhof im Friedrichshain

Die Züge sind voll, die Informationstafeln leer und die Bahnhöfe eine einzige Baustelle. Dass deswegen meine Regionalbahn nicht ab Ostkreuz sondern ab Ostbahnhof fährt, wie es im Internet steht, hätte ich wissen müssen, so die Frau am Informationsschalter. Und sie hat recht: bestimmte Dinge muss man einfach wissen. Beispielsweise was “steril” bedeutet. Im Zug sagte eine Frau, die, wie ich erfahren musste, in einem Labor arbeitet, in dem Impfstoffe hergestellt werden, dass sie “steril” sei, weil das Labor steril ist. Ob das Labor wirklich steril ist, das weiß ich nicht. Was ich weiß, ist, dass wenn eine Person “steril” ist, sie entweder “nur” nicht zeugungsfähig ist, oder bereits tot. Das scheint mir festzustehen. Bei der Frau ging es um die Frage, ob sie im Zug eine Maske tragen soll oder nicht. Am Ende war sie die einzige, die eine Maske trug. Ein Schaffner, der das kontrolliert hätte, kam nicht vorbei. Alleine deswegen kann ich das Zugfahren sehr empfehlen, aber auch, weil man viel lernt im Zug, praktisch wie im Taxi, nur noch gewaltiger.

PS: Die Idee der Frau war, dass alle anderen eine Maske tragen, nur sie nicht, weil sie “steril” ist. Aus der Idee konnte aber, auch mangels Kontrollen, nichts werden.

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Bericht aus Berlin (21) – “Geschäft statt Gesundheit”

Illegale Bebauung im ehemaligen Todesstreifen

Das interessante in Berlin sind gerade die Graffitis. Sie drücken das unausgesprochene aus. Das, was die Menschen zwar denken, aber nicht sagen. Obiges Graffito weist auf die illegale Bebauung des ehemaligen Todesstreifen an der East-Side bei mir im Friedrichshain hin. Illegal deswegen weil, die East-Side, das längste erhaltene Stück Mauer, unter Denkmalschutz steht und damit nicht verändert und schon gar nicht bebaut werden darf. Außerdem muss in Berlin überall der Zugang zum Wasser, in dem Fall die Spree, für jeden zugänglich sein. Kapital schafft aber nicht nur mit unerlaubten Hausbauten Fakten. Kapital schafft auch in Sachen Impfung und Impfstoff Fakten schaffen. Mann muss den Menschen nur ausreichend Angst machen, damit sie sich impfen lassen. Angst als Herrschaftsinstrument ist ein alter Hut. So viel Angst, wie seit zwei Jahren tagtäglich verbreitet wird, so viel Angst gab es nicht einmal in der DDR. Aber nicht nicht nur das. Die DDR hätte gar nicht das Geld gehabt, so viel Impfstoff zu kaufen, der jetzt weg muss, weil man ihn sonst wegschmeißen muss. Man bewahrt den bereits bezahlten alten Impfstoff aber nicht nur vorm Wegschmeißen, sondern schafft gleichzeitig Platz für neuen. Das Spiel beginnt gerade von Neuem. Es geht jetzt aber schon lange genug (und eigentlich müsste auch ich schon tot sein, was ich aber nicht bin – im Gegenteil), dass nun auch der letzte mitbekommen haben müsste, dass es in Sachen Impfung nicht um Gesundheit geht, sondern ums Geschäft. (Typen wie Lauterbach sind früher, als die Politik noch nicht von ihnen “penetriert” war, von Tür zu Tür gezogen, um ihren Scheiß zu verkaufen.) Auch hier schafft Kapital Fakten, und dass schon seit mehr als zwei Jahren mittels permanenter Angst- und Panikmache und neuerdings auch mit Kriegsangst. Auch bei der scheint es mir vor allem ums Geschäft zu gehen. Denn mit einem kurzen Krieg kann man sich dumm verdienen, mit einem langen aber dumm und dämlich.

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Bericht aus Berlin (20) – “Kopf Gefängnis”

In Bulgarien als “Corona Gefängnis” bekannt
Seit Tagen fahre ich durch die Stadt und das interessanteste an ihr scheinen mir die Graffitis zu sein, wie beispielsweise dieses hier an einem Altkleider-Container in der Kurfürstenstraße im Stadtbezirk Tiergarten, jetzt Neue Mitte. Zum Gefängnis fiel mir sogleich ein, was eine junge Frau mir auf einem Protest in der bulgarischen Hauptstadt Sofia gesagt hat. Sie sprach neben bulgarisch auch englisch und deutsch und hatte viele Jahre in Deutschland und auch in Irland gelebt, bevor sie letztes Jahr nach Bulgarien zurückgekehrt ist. Der Grund war das “Corona Gefängnis”, wie sie es nannte, in das sich sowohl Deutschland als auch Irland verwandelt hat. Gerade scheinen die Insassen Ausgang zu haben. Manche überlegen aber bereits, wohin sie sich im Herbst absetzen können, wenn es dann wieder mit Corona losgehen wird. Immer mehr lassen sich bei mir beraten, auch hier in Berlin. Das letzte Beratungsgespräch habe ich gestern geführt. Noch während des Gespräches habe ich meinen Bürgermeister in Bulgarien angerufen, da er am besten weiß, welche Immobilien zum Verkauf stehen. Dazu muss man wissen, dass man in den Schluchten des Balkans nicht zur Miete sondern in Eigentum wohnt. Mein Bürgermeister hat einmal mehr das bestätigt, worüber ich auch schon mehrfach geschrieben hatten, und zwar dass viele leer stehende Häuser nicht verkauft werden können, weil die Papiere nicht in Ordnung sind, in der Regel weil sich die Erben nicht einig darüber sind, was damit geschehen soll. Natürlich kann man auch über eine Agentur kaufen, dann dürften die Papiere in Ordnung sein, aber man bezahlt dann auch um einiges mehr. Ich empfehle jedem, der aus seinem “Kopf Gefängnis” ausbrechen will, das in Bulgarien etwas direkter “Corona Gefängnis” genannt wird, lieber Zeit mitzubringen und sich selbst umzuschauen. Das ist mit Sicherheit auch besser, als in irgendeinem Berliner Café abzuhängen, als gäbe es keinen Virus und keinen Krieg, oder auch “nur” Graffitis auf Altkleider-Container zu sprayen. Auch wenn es nicht leicht ist, etwas in Bulgarien zu finden, so ist es nicht unmöglich. Ich bin bald wieder zurück und werde Beratungsgespräche dann auch vor Ort anbieten.
Gerade ist Ausgang angesagt

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Bericht aus Berlin (20) – “Bedingungsloser Sex”

Man kann’s ja mal probieren …

Ich bin in den letzten Tagen viel mit dem Fahrrad durch die Stadt gefahren und musste feststellen, dass das Leben auch in der deutschen Hauptstadt weitergegangen ist. Auf den ersten Blick sieht alles so wie immer aus, beim genaueren Hinsehen ist aber nicht zu übersehen, dass die Verblödung in Berlin weiter zügig vorangeschritten ist. Eine Verblödung, die ganz aktuell mittels Plakaten nach “mehr Sex” verlangt. Früher sagten wir dazu “dumm fickt gut”, aber da hatten die Menschen immerhin noch Sex gehabt. Der ist “arm aber sexy” schon vor Jahren abhanden gekommen, was bedeutet, das ist die einzig gute Nachricht, dass alles was größer ist als Null, bereits “mehr” ist. Darüber hinaus soll dieses “mehr” an Sex durch das bedingungslose Grundeinkommen erzielt werden. Offensichtlich hat man in der deutschen Hauptstadt noch nicht begriffen, dass ein Grundeinkommen nie bedingungslos sein wird. Es wird an Bedingungen geknüpft sein und nur gegen Wohlverhalten geben. Ein bedingungsloses Grundeinkommen wird es genauso wenig geben wie bedingungslosen Sex. Aber gut, wer sonst kein Probleme hat, der probiert es halt mal aus. Ihm sei gesagt, dass der Sex zu den Dingen im Leben gehört, die es üblicherweise umsonst gibt. Wenn man allerdings der Meinung ist, man müsse sich von seinen Mitmenschen fern halten, und dies scheint mir das eigentliche Problem zu sein, dann sieht es schlecht aus mit dem Sex. Sex ohne Körperkontakt ist schlechterdings nicht möglich. Wer weiterhin denkt ausprobieren zu müssen, mittels Grundeinkommen an Sex heranzukommen, dies aus diesem Grund einfordert, dem ist aus meiner Sicht nicht mehr zu helfen.

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