Nach Merz das Chaos

Aktuelle Werbung in Berlin

Gerade erfahre ich vom öffentlich/rechtlichen Info-Radio, dass, wenn Kanzler Merz fällt, das Chaos ausbrechen würde. Laut Eigenwerbung liebt der mit Zwangsgebühren finanzierte Radiosender das Warum. Warum nach Merz das Chaos ausbrechen sollte, bleibt unklar, ist also eine Theorie. Eine Theorie, die Angst machen soll. Denen, die bereits jetzt im Chaos leben, kann man keine mehr Angst machen. Für sie ist das Chaos keine Theorie, schon gar keine Verschwörungstheorie, sondern Realität. Und von ihnen gibt es mit jedem Tag mehr. Zumindest für den, der den anderen Blick wagt. Ob das auch für die Neue Zürcher Zeitung zutrifft, entzieht sich meiner Kenntnis. Was ich weiß, ist, dass die Neue Zürcher gerade mit Theorien ohne Verschwörung wirbt – immerhin.

Werbung verstehen

Werbung für ein Problem, das es (noch) nicht gibt, in den Berliner Öffentlichen

Diese Werbung einer von der Regierung finanzierten Nichtregierungsorganisation, die an dieser Stelle nicht näher genannt werden soll, für ein Problem, das es (noch) nicht gibt, findet sich seit einigen Tagen flächendeckend in den Öffentlichen. Als jemand, der in letzter Zeit viel und oft mit den Öffentlichen unterwegs ist, kann ich das dazu sagen: Menschen, die in einem Buch lesen, sind dort nur sehr selten anzutreffen. Dass sich jemand dafür interessieren würde, in welcher Sprache dieses Buches geschrieben ist, kann ich ausschließen. Die allermeisten sind mit sich selbst beschäftigt, womit sie auch genug zu tun haben, und vielleicht noch mit ihrem Smartphone, weswegen sie auch die vielen Obdachlosen und Bettler, die immer zahlreicher in den Öffentlichen unterwegs sind, gar nicht mehr wahrnehmen. Beleidigungen, das soll nicht verschwiegen werden, nehme ich meist von migrantischen Männern wahr, allzuoft in Richtung von Frauen. So gesehen kann ich nur empfehlen, obige Werbung für ein Problem, das es (noch) nicht gibt, bulgarisch zu verstehen. Also davon auszugehen, dass genau das Gegenteil der Wahrheit entspricht.

Ich kenne keinen

Aktuelles Graffito in Berlin

Heute soll eine Drohne auf einen rumänischen Bauernhof gestürzt sein. Auch wenn dabei niemand verletzt wurde, scheint für die meisten Deutschen festzustehen: der Russe war’s! Ich persönlich kenne keinen, der an diese Drohnengeschichte glaubt – in Bulgarien schon gar nicht, aber auch nicht in Berlin -, aber das hat nichts zu sagen. Etwas zu sagen hatten Rumäninnen, mit denen ich bei meinen Besuchen in der rumänischen Hauptstadt im Frühjahr sprach. Die Frauen waren davon überzeugt, dass die EU Krieg wolle, und dass dieser Krieg mit einem Angriff auf Russland von einer der drei Nato-Basen in ihrem Land starten könnte. Mit dem heutigen Absturz einer vermeintlich russischen Drohne auf ein rumänisches Bauernhaus gibt es nun endlich auch einen Angriffsgrund.

Verschenken verboten

Viel hat der arme Berliner nicht mehr zu verschenken. Das liegt auch daran, dass die Strafen gestiegen sind. Nicht nur dafür, dass man seine Sachen zum Verschenken vor die Tür stellt. Sondern auch fürs Zeigen der Nationalflagge. Bleibt die Frage, ob obiges „Vergehen“, die Deutschlandfahne zum Verschenken vor die Tür zu stellen, doppelt bestraft wird.

Auf den Tod „hinfiebern“ am Totensonntag

Es soll Menschen geben, die auf ihren Tod „hinfiebern“. Das meint zumindest die Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben in Berlin in einem Interview mit der Berliner Zeitung. Die Gesellschaft hatte am Montag den Kessler-Zwillingen Hilfe beim assistierten Suizid geleistet. Wer die Kessler-Zwillinge nicht kennt, muss sich keine Sorgen machen. Es geht hier nicht um sie, sondern um den assistierten Suizid, der Anfang 2020 auch in Deutschland legalisiert wurde. Diese Information sucht man in dem Beitrag der Berliner allerdings vergebens. Dafür erfährt man, dass oft Ärzte den Suizid begleiten, die nicht mehr praktizieren, und dass sie viel Dankbarkeit erfahren würden. Auf Nachfrage schreibt die Gesellschaft für Humanes Sterben, dass sich die Dankbarkeit in Worten und Briefen ausdrückt, und dass die Ärzte für die Sterbebegleitung ein festes Honorar erhalten. Es ist noch nicht so lange her, genau begann diese Zeit auch Anfang 2020, da wurde um jedes Menschenleben gekämpft, und dass völlig unabhängig vom Alter. Krankenschwestern und Krankenpflegern galten als systemrelevant, ihnen wurde applaudiert. Jetzt nicht am Bahnhof, aber immerhin vom Balkon aus. Heute frage ich mich, ob es sich dieselben Schwestern und Pflegern nicht zu leicht machen mit der Hilfestellung beim Suizid. Wie der Deutschlandfunk berichtet, fordert aktuell sogar der frühere Bundesgesundheitsminister Lauterbach gesetzliche Regelungen zur Sterbehilfe, die es – wie bereits erwähnt – schon seit Anfang 2020 gibt. Dass ich in diesem Leben noch einmal derselben Meinung sein würde wie Karl Lauterbach, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Lauterbach begründet seine Forderung damit, dass die jetzige Situation eine Assistenz beim Suizid erlaube, die ethisch nicht vertretbar sei, was absolut richtig ist. Was bei Lauterbach fehlt, ist der Hinweis darauf, worüber auch wieder der Deutschlandfunk schon im August berichtet hatte, und zwar dass die Angehörige von den Sterbehilfeorganisationen meist allein gelassen werden. So auch von der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben in Berlin, die den Kessler-Zwillingen Hilfe beim assistierten Suizid leistete. Auf Anfrage bestätigt die Sprecherin, dass ein systematisches Betreuungsangebot für Hinterbliebene aus Kapazitätsgründen nicht geleistet werden kann. Dies wäre aber wichtig, denn viele Angehörige erleben einen assistierten Suizid als traumatisierend. Ich schreibe das auch als Betroffener. Meinen Beitrag zum Thema hatte die Berliner Zeitung Ende Oktober noch abgelehnt. Am 19.11. berichtet sie nun selbst darüber. Eine Woche zuvor, am 11.11., war mein ganz persönlicher Erfahrungsbericht „Assistierter Suizid“ bereits als Kolumne bei der Freien Akademie für Medien & Journalismus von Michael Meyen erschienen. Aber Vorsicht! Es muss auch vor ihm gewarnt werden, denn er ist nichts für schwache Nerven.

Du bist nicht allein

Aktuell in Kreuzberg

Während Corona dachten viele noch, sie wären allein. Das hat damals nicht nicht gestimmt und stimmt auch heute nicht, wo es um Krieg und Frieden geht. Hier ein paar aktuelle Impressionen.

Aktuell in Wilmersdorf

Aktuell im Lichtenberg

Aktuell im Prenzlauer Berg

Aktuell im Friedrichshain

Die kriegen ihre Strafe

Meine bulgarische Ex war sich sicher, dass der oder auch die ihre Strafe bekommen würde. Lange konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie Recht behalten könnte. Wohl auch, weil unter denen, die ihre Strafe bekommen sollten, Mitarbeiter von irgendwelchen Ämtern waren. Beispielsweise das Arbeitsamt, das wollte, dass sie arbeiten geht. Ich weiß, das ist lange her, aber es gab eine Zeit, da hat das Arbeitsamt noch Arbeit vermittelt. Meine bulgarische Ex wollte aber nicht arbeiten. Offiziell waren natürlich immer die Deutschen schuld, die ihr als arme Ausländerin keine Arbeit geben wollten. Schuld sind immer die Deutschen! Merke Dir das, dann hast Du was fürs Leben gelernt. Auch wenn – wie in dem Fall meine bulgarische Ex – jemand einfach nur für sich festgelegt hat, dass er – in dem Fall sie – nicht arbeiten gehen will, weil der Staat auch fürs Nichtarbeiten bezahlt. Heute machen das viele, und mit jedem Tag werden es mehr. Meine Ex war, wenn man so will, eine „Vorkämpferin“. Das weiß ich heute. Und heute verstehe ich auch, was sie meinte, wenn sie sagte, dass sie ihre Strafe bekommen würden. In obigem Video wird es verständlich, auch wenn es auf Englisch ist. Das Video erinnert mich auch an die Corona-Zeit, wo viele bei „Nicht für Ungeimpfte!“ mitgemacht haben, obwohl sie es besser wussten oder wissen konnten, wenn sie denn wollten. Und da bin ich mir – so wie meine bulgarische Ex – jetzt auch sicher: Sie bekommen ihre Strafe!