Leben in Zeiten von Corona – Heute: Wollt ihr den totalen Lockdown?

Graffito an meinem Wohnhaus vom März diesen Jahres

Österreich macht den totalen Lockdown vor, und Deutschland wird mit Sicherheit bald folgen. “Treffen Sie niemanden” titelt bereits das ehemalige Nachrichtenmagazin aus Hamburg, und ich weiß jetzt gar nicht, was ich machen soll, wollte ich mich doch nächsten Donnerstag noch mit jemandem zum Spazieren gehen treffen. Auch in Österreich wird jetzt die Bevölkerung durch ihren Kanzler “eingeschworen”, das wurden wir hierzulande bereits am Montag und zwar durch unseren Gesundheitsminister und Bankkaufmann, ich hatte an dieser Stelle darüber berichtet. Aus einer anderen, besseren Quelle weiß ich, dass es gegenwärtig drei große Ängste gibt: Einmal die Angst vor Corona, dann die Angst vor einer totalen Überwachung sprich Diktatur, und dann noch die Angst vor Verarmung. Ich erwähne das, weil es wichtig ist, diese drei Ängste auseinanderzuhalten, damit man nicht aneinander vorbei redet, oder gar die Angst des anderen nicht Ernst nimmt, was sehr häufig passiert. Ich kenne alle drei Ängste, wobei die vor Corona bei mir am wenigsten ausgeprägt ist, was ich kurz erklären möchte: die Sterblichkeitsrate liegt bei Corona bei 0,3 % und damit im Bereich einer ganz normalen Grippe. Habe ich mich in der Vergangenheit gesorgt, an der Grippe zu sterben? Nein? Also warum sollte ich mir jetzt Sorgen wegen Corona machen? Das ergibt keinen Sinn! Alleine deswegen halte ich einen erneuten Lockdown für völlig überzogen, und auch weil jetzt schon abzusehen ist, dass die Kollateralschäden aller bisherigen Maßnahmen auch an Menschen, beispielsweise die nicht behandelt oder operiert werden konnten, bereits jetzt größer sind als die Schäden und Opfer durch Corona selbst. Deswegen mein Vorschlag eine Volksbefragung zu machen: Wollen Sie einen erneuten Lockdown – Ja oder Nein. Ganz einfach.

Mein Tipp an alle so genannten Journalisten: Hört endlich auf, die Menschen in Angst und Panik zu versetzen, indem ihr das Gewäsch der Politiker ohne zu hinterfragen nachplappert, und fangt endlich an, euch mit den wahren Problemen unserer Gesellschaft wie zum Beispiel Finanzkrise, Sozialstaat etc. zu beschäftigen, wenn ihr wollt, dass euch überhaupt noch jemand zuhört bzw. euch Ernst nimmt.

“Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.” Hans Joachim Friedrichs

PS: “Jeder Kontakt ist einer zuviel” titelt ARD – jetzt wird’s paranoid.

Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Wie lang ist “eine ganze Weile”?

Ein Hinweis, der Hoffnung macht

“Das Virus wird noch eine ganze Weile unser Leben bestimmen”, sagt Angela Merkel in ihrem heutigen Podcast, und da fragt sich der ein oder andere sogleich, wie lang “eine ganze Weile” ist, weil er Weihnachten schon was anderes vorhatte. Daraus wird wohl nichts werden, denn “das bedeutet auch, dass wir uns nicht unbeschwert direkt begegnen können”, fügt die Bundeskanzlerin hinzu. Immerhin, beschwerte Treffen sind möglich. Was nun “eine ganze Weile” angeht, so denke ich, dass die ganz schön lang sein wird. Ich halte es sogar für durchaus möglich, dass viele das Ende dieser Weile nicht mehr miterleben werden, denn wir befinden uns erst am Anfang des Pandämischen Zeitalters. Das Pandämische Zeitalter wird sich durch eine generelle Maskenpflicht auszeichnen, so dass wir uns bald eine Leben ohne Maulkorb gar nicht mehr vorstellen können, völlig unabhängig davon, ob sie/er etwas bringt oder, im Gegenteil, eher schädlich ist. Bald wird auch eine Impfpflicht folgen, davon bin ich überzeugt. Viele wollen sich einfach impfen lassen, und zwar die Besorgtesten unter uns mit den größten Ängsten, oder genauer: denen man am erfolgreichsten Angst gemacht hat in den letzten Wochen und Monaten. Andere werden sich impfen lassen müssen, beispielsweise Menschen, die im Café oder im Krankenhaus arbeiten, weil sie sonst ihren Job verlieren. Der Rest wird sich einem enormen öffentlichen Druck ausgesetzt sehen und deswegen der Verletzung ihrer körperlichen Unversehrtheit durch das Impfen “freiwillig” zustimmen. Die wenigen “Unverbesserlichen” und “Ewiggestrigen” werden gesellschaftlich geächtet und müssen sich, weil sie sich nicht impfen lassen wollen, mit einer gelben Markierung und der roten Aufschrift “Gefährder” auf ihrer Kleidung kenntlich machen, weil von ihnen angeblich eine Gefahr für alle anderen ausgeht, die aber nicht bewiesen werden kann. Die Aufsässigsten wird man Wegsperren, nur zu unser aller Schutz natürlich, aber auch weil sie keine Arbeit mehr finden. Auf unseren Straßen werden sich die Menschen, sowohl mit als auch ohne Maske, die Köpfe einschlagen, einfach weil immer mehr Menschen auf der Straße leben oder weil sie nichts mehr zu essen haben. Das alles wird nicht morgen passieren, sondern in einer Weile. Ob diese Weile eine ganze Weile oder doch nur eine halbe ist, das kann auch ich nicht sagen. Und vielleicht kommt alles auch ganz anders. Obiges Schild an einer Kita bei mir im Kiez macht mir ein klein wenig Hoffnung. Endlich geht es mal nicht um Corona, sondern um die Kopflaus. Ich hoffe, dass das erst der Anfang ist, dass die gemeine Kopflaus das nächste große Ding nach Corona ist und auch eine ganze Weile bleiben wird. Ich wäre auf jeden Fall dafür, denn ich kann diese Corona-Panikdämliche-Berichterstattung nicht mehr ertragen. Sie bereitet mir regelrecht körperliche Schmerzen. Dann doch lieber, und wenn schon kein Corona, die gemeine Kopflaus!

Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Stay Stupid And Buy

 

Ich bin zurück auf der Straße, wo ich Fotos wie dieses oben mache und neue Sachen für meinen Bauchladen finde, die ich sogleich online zum Verkauf stelle, weswegen es sich lohnt, immer mal wieder hier vorbeizuschauen. Die Dinge liegen auf der Straße, genauso wie einst die Fahrgäste beim Taxifahren und bis heute die leeren Flaschen beim Flaschensammeln, wobei man dazu sagen, dass es weniger geworden ist als beim Ausbruch der so genannten Corona-Krise. Trotzdem gehe ich jeden Tag raus auf die Straße, was soll ich auch zu hause. Spätestens nachdem ich mir denselben Teebeutel zum zehnten Mal aufgegossen habe, treibt es mich raus, auch wenn man kaum noch in Kontakt kommt mit seinen Mitmenschen. Wegen der Maske ist das Minenspiel nicht mehr zu erkennen, aber die Körpersprache der allermeisten signalisiert mir: “Quatsch mich bloß nicht an!” Insbesondere wenn man, so wie ich, wegen einer Maskenbefreiung ohne Maulkorb unterwegs ist. Nicht nur das Taxifahren fehlt mir, sondern auch das Taxi als Kontaktbörse. Mein Gott, was habe ich da geflirtet, obwohl ich gar nicht flirten kann. Naja, jedenfalls habe ich es versucht. Ganz ohne Alkohol übrigens, der mir oftmals die Angst insbesondere vor Frauen nahm. Das gibt es heute gar nicht mehr, dass man mit einer fremden Frau flirten kann. Von Körperkontakt ganz zu schweigen. Ich weiß gar nicht, wie das gehen soll: Kontaktloser Sex. Ich meine, die Bordelle sollen doch schon wieder geöffnet haben, oder? Weißt du da vielleicht genaueres? Ich kann es nicht überprüfen, dazu fehlt mir das Kleingeld. Aber ich will mich nicht beklagen. Ich finde immer noch interessante Sachen auf der Straße, beispielsweise ein Buch mit dem tollen Titel “Tote auf Reisen”. Im ersten Moment dachte ich, dass damit wir Taxifahrer gemeint sind, auch weil es um das Thema “Letzte Reise” geht. Falls du jetzt neugierig geworden bist, dann schau hier vorbei. Dort kannst du das Buch käuflich erwerben, und zwar in meinem Bauchladen. Hauptsache du bleibst ruhig dabei, so wie es obiges Schild in der Niederbarnimstraße empfiehlt. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mir damit das Geschäft kaputt mache, aber manchmal frage ich mich, ob die Kommunisten nicht doch Recht hatten mit ihrer Behauptung, dass der Kapitalismus vor allen Dingen eines braucht, und zwar Dumme Konsumenten. Auf den Slogan warte ich noch: “Stay Stupid And Buy!”
Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Das Hannah Arendt Verbot

 

Vor etwa einem halben Jahr wurde mir von einem Kollegen verboten, neben Bob Dylan und Bertolt Brecht auch Hannah Arendt zu zitieren. Ich habe das damals nicht ernst genommen und tue es bis heute nicht. Die Intention des Kollegen habe ich aber erst jetzt aus obiger absolut sehenswerten aktuellen Arte-Doku verstanden. Sie stammt komischerweise von Hannah Arendt selbst, die laut Ulrike Guérot, Soziologin an der Donau-Universität Krems, gesagt haben soll, dass “wenn man den Menschen nur erzählt, es ist für das Gute, dann sind sie zu fast allem bereit”, selbst zu einem Hannah Arendt Verbot.
Film Arte
Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Kriegsrhetorik

 

Höre gerade im Radio, dass uns unser Gesundheitsminister auf einen harten Winter “einschwört”, was immer das heißen mag. Sicher ist, dass es sich bei der Wortwahl des Bankkaufmannes um Kriegsrhetorik handelt, denn “einschwören” bedeutet, jemanden durch einen Treueschwur an etwas zu binden bzw. zu etwas verpflichten. Worauf wir genau “eingeschworen” werden sollen, erfahren wir leider nicht, was ich sehr bedauerlich finde, denn das hätte ich gerne genauer gewusst, wie viele andere Sachen auch. Beispielsweise, warum in Schweden immer noch Menschen leben – ganz ohne Lockdown. Warum gab es in Schweden nicht längst eine Triage? Auch über Corona-Tote in Afrika erfahren wir nur sehr wenig. Warum ist das so? Und warum wurden in Wuhan bereits im August wieder Pool-Partys gefeiert, wie wir aus obigem Ausschnitt einer Talkshow erfahren. Und stimmt es wirklich, dass Krankenhäuser in den USA für jeden Corona-Patienten 13.000 $ erhalten, und für jeden zu beatmenden Corona-Patienten sogar 39.000 $? Ich frage das auch, weil ich gerade auf der Suche nach einem neuen Job bin, und ich da in alle Richtungen und ohne Tabus, die heutzutage weit verbreitet bin, denke. Naja, jedenfalls habe ich auch schon daran gedacht, Corona-Patient in den USA zu werden. Seit einiger Zeit habe ich ja eine Verbindung nach Amerika. Ob einfacher oder zu beatmender Corona-Patient, das müsste man dann noch sehen. Fest steht, dass 13.000 $ nach heutigem Tageskurs 11.000 € sind und 39.000 $ sogar 33.000 €. Möglicherweise ist das auch damit gemeint, worauf ich von unserem Gesundheitsminister “eingeschworen” werden soll, denn der ist bekanntermaßen gelernter Bankkaufmann, kennt sich also mit Zahlen und Wechselkursen aus.

PS: Auch du kannst etwas dafür tun, dass es nicht so weit kommt, dass ich Corona-Patient in Amerika werden muss, indem du einfach etwas aus meinem Bauchladen bestellst, in dem ich täglich neue Sachen anbiete – regelmäßiges Vorbeischauen lohnt sich also.

TalkShow ÖffentlichRechtlich

Text TaxiBerlin

Music In Times Of Corona: “No More Lockdown”

 

No more lockdown
No more government overreach
No more fascist police
Disturbing our peace
No more taking of our freedom
And our God-given rights
Pretending it’s for our safety
When it’s really to enslave
Who’s running our country?
Who’s running our world?
Examine it closely
And watch it unfurl
No more lockdown
No more threats
No more Imperial College Scientists 
Making up crooked facts
No more lockdown
No more pulling wool over our eyes
No more celebrities telling us
Telling us what we’re supposed to feel
No more status quo
Put your shoulder to the wind
No more lockdown
No more lockdown
No more lockdown
No more lockdown
No more lockdown
No more government overreach
No more fascist police
Disturbing our peace
No more taking of our freedom
And our God-given rights
Pretending it’s for our safety
When it’s really to enslave
Who’s running our country?
Who’s running our world?
Examine it closely
And watch it unfurl
No more lockdown
No more threats
No more Imperial College Santas
Making up crooked facts
No more lockdown
No more pulling wool over our eyes
No more celebrities telling us
How we’re supposed to feel
No more status quo
Put your shoulder to the wind
No more lockdown
No more lockdown
No more lockdown
No more lockdown
No more lockdown
No more lockdown
Van Morrison

Music In Times Of Corona: “As I Walked Out”

 

As I walked out all the streets were empty
The government said everyone should stay home
And they spread and loathing and no hope for the future
Not many did question this very strange move
Well, on the government website from the 21st March 2020
It said COVID-19 was no longer high risk
Then two days later they put us under lockdown
Then why are we not telling the truth?
By all the media outlets and the government lackeys
Why is this not big news, why is it being ignored?
Why no checks and balances, why not second opinions?
Why they are working, and why are we not?
As I walked out all the streets were empty
The government said everyone should stay home
And they spread and loathing and no hope for the future
Not many did question this very strange move
Well, on the government website from the 21st March 2020
It said COVID-19 was no longer high risk
Then two days later Boris put us under lockdown
Then why are we not telling the truth?
By all the media outlets and the government lackeys
Why is this not big news, why is it being ignored?
Why no checks and balances, why not second opinions?
Why they are working, and why are we not?
Why they are working, and why are we not?
Why they are working, and why are we not?
Why they are working, and why are we not?
Why they are working, and why are we not?
Why they are working, and why are we not?
Van Morrison

Music In Times Of Corona: “Born To Be Free”

 

Well, well the birds in the trees
Know something we can’t see.
‘Cos they know, we were born, to be free.
Don’t need the government cramping my style
Give them an inch, they take a mile.
Take you in with a phony smile,
wouldn’t you agree.
The new normal is not normal,
it’s no kind of normal at all.
Everyone seems to have amnesia,
Just trying to remember the Berlin Wall.
Some kind of new old ideology,
With new psychology,
But it’s not for the benefit,
Of you and you and me.
The new normal is not normal,
it’s no kind of normal at all.
Everyone seems to have amnesia,
Just trying to remember the Berlin Wall.
Van Morrison

Leben in Zeiten von Corona – Heute: “mit Rechten reden” – Ein Leitfaden

 

Neu im Angebot

Dass Menschen Hilfestellungen in ihrem Leben brauchen, das ist nichts Neues, und auch ich habe schon auf Hilfe von anderen Menschen zurückgegriffen. Ich weiß also, wovon ich rede, wenn ich sage, dass es ganz wichtig ist, dass man sich Hilfe sucht, wenn man nicht mehr alleine klar kommt. Meine aktuelle Beobachtung ist, dass viele Menschen Hilfe brauchen, weil sie sich immer mehr Dinge verbieten, insbesondere was das Denken angeht. In meinem Taxi hatte ich genug Zeit zum Nachdenken, woran sich zum Glück bis jetzt nichts geändert hat. Heutzutage ist es nun schon so, dass Menschen Dinge regelrecht erlaubt werden müssen, damit sie sich überhaupt trauen, sie in Betracht zu ziehen, damit haben sie diese aber noch lange nicht getan. Eine solche Erlaubnis gibt obiges Buch “mit Rechten reden”, das ich ganz aktuell auch in meinem Bauchladen anbiete. Damit Menschen sich ein Herz nehmen, und dieser Erlaubnis auch wirklich folgen, heißt das Buch im Untertitel “Ein Leitfaden”. Mir geht es so, dass ich zwar manchmal Hilfe brauche, aber keinen Leitfaden, mir reicht ein Stadtplan. Bis heute halte ich es so, dass ich auch mit allen Menschen rede. “Links” und “Rechts” sind für mich Worthülsen ohne jegliche Bedeutung (als ich noch Taxi fuhr, habe ich deswegen irgendwann angefangen in Himmelsrichtungen, also Ost, Nord, West oder Süd zu denken und nicht in Links oder Rechts, weil das einfach eindeutiger ist), und es gibt schließlich auch kein linkes oder rechtes Wetter. Wetter ist einfach, es ist weder gut noch schlecht. Und auch wenn es kein gutes oder schlechtes Wetter gibt (sondern nur unpassende Kleidung), so gibt es doch gute und böse Menschen, wobei man da wieder beachten muss, dass kein Mensch ausschließlich böse bzw. gut ist. Beides, das Gute und das Böse steckt in jedem von uns. Das mag manchen jetzt überfordern, weswegen ich diese Menschen vor der Aufforderung bzw. der Erlaubnis “mit Rechten reden” nur warnen kann, und zwar deswegen, weil da Sätze wie dieser drin stehen: “Viele eurer Anliegen enthalten, aus unserer Sicht, ein Körnchen Wahrheit, manche auch zwei, und manchmal besitzen sie sogar einen wahren Kern.” Wer sich mit Büchern bzw. Leitfäden nicht auskennt: mit “euer Anliegen” sind die Anliegen der “Rechten” gemeint. Wie gesagt, als Taxifahrer habe ich es eher mit Himmelsrichtungen, aber wenn schon die “Linken” in ihrem Leitfaden schreiben, dass Anliegen der “Rechten” sogar einen wahren Kern haben können, dann ist das doch gruselig, oder? Ich meine, da wurde deine kleine Welt über Jahre sorgsam in “Rechts” und “Links”, also in Gut und Böse, geteilt, und nun plötzlich das! Möglicherweise ist ein Leitfaden zum Leitfaden die Lösung. Den gibt es noch nicht, und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich ihn anbieten würde, denn so wie ich etwas gegen betreutes Denken habe, so habe ich auch etwas gegen betreutes Lesen. Und um auch hier ganz ehrlich zu sein, halte ich den Leitfaden “mit Rechten reden” bereits für eine Zumutung, und deswegen biete ich ihn auch an in meinem kleinen Bauchladen.

Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Die Diktatur der Neuen Besorgten Bürger

Was schützt und was nicht, bestimmt der Besorgte Bürger

Dieselben, die sich gestern noch über Besorgte Bürger lustig gemacht haben und ihnen ihre Ängste absprachen, sind heute die Besorgtesten unter uns mit den größten Ängsten, und die Besorgten Bürger von gestern sind jetzt Leugner, Verschwörer, Rechtsradikale und Reichsbürger. So schnell kann es gehen. Gerade höre ich im Radio, dass es keine Impfpflicht geben wird. Übersetzt heißt das: Alle müssen sich impfen lassen. Gestern war ich auf einem Meeting mit Maskenpflicht, an dem ich mit meiner Maskenbefreiung gar nicht hätte teilnehmen können. Bei meiner Maskenbefreiung handelt es sich um einen offiziellen ärztlichen Attest meiner Hausärztin, einer Frau Doktor mit abgeschlossenem Medizinstudium und jahrelanger Berufserfahrung. Mein Kompromissvorschlag war, ein sogenanntes Visier zu tragen. Das Visier habe ich neulich bei IKEA geschenkt bekommen, wohin ich einen Freund begleitet hatte, der einen Drehstuhl suchte, der gerade ausverkauft war, weil viele Menschen ihr letztes Geld bei IKEA & Co ausgeben. Ich muss mein Geld zusammenhalten, verkaufe deswegen Bücher, DVDs und CDs in meinem Bauchladen, aber alleine wegen dem Visier hat sich die Fahrt zu IKEA gelohnt – so dachte ich zumindest. Gestern wurde ich nun eines besseren belehrt, und zwar vom Hygienebeauftragten des Meetings. Eine solches Visier würde nichts bringen, erfuhr ich von ihm, der kein Arzt und auch kein Viruloge ist, sondern nur ein selbsternannter Hygienebeauftragter. Da ich aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen kann, müsste ich dann wohl wieder gehen, damit das Meeting stattfinden kann, meinte ich daraufhin zu ihm, denn wenn ich darauf bestehen würde, wegen meiner Maskenbefreiung ohne Maske an dem Meeting teilzunehmen, könne das Meeting ja nicht stattfinden, müssten alle anderen wegen mir nach hause gehen, was ich nun auch nicht wollte, aber so sieht es derzeit aus. Der selbsternannte Hygienebeauftragte gab daraufhin nach und erwies mir die Gnade mit meinem Visier von IKEA am Meeting teilnehmen zu dürfen, dieser kleine Diktator. Ich sage das ganz ohne Groll, sondern weil es einfach die Wahrheit ist. Dieser Mensch hat keine Qualifikation, aber entscheidet, was ich tragen darf und was nicht, was angeblich schützt und was nicht, aber vor allem, dass mein ärztlicher Attest nichts Wert ist. Die Räumlichkeit, in der das Meeting stattfand, war so, dass jeder Teilnehmer genug Platz hatte, der Mindestabstand also problemlos eingehalten werden konnte. Von mir wird erwartet, allem und jedem gegenüber tolerant zu sein, selbst der kleinsten Minderheit, aber wo bleibt jetzt bitte sehr die vielbeschworene Toleranz den von der Maske Befreiten gegenüber? Wo ist die Toleranz bei den Neuen Besorgten Bürgern von heute gegenüber Menschen mit gesundheitlichem Handicap wie mir plötzlich abgeblieben? Und wer von den Maskenträgern (wohl besser Maulkorbträgern) hält sich überhaupt daran, regelmäßig seine Maske zu wechseln oder auszukochen? (Und darf ich diese Frage überhaupt noch stellen, oder bin ich damit bereits ein Holocaust-Leugner und Verschwörungstheoretiker, wenn nicht sogar Rechtsradikaler oder ganz und gar Reichsbürger?) Aber ich will nicht nur negativ sein, denn es gibt auch positives zu berichten. Lange Zeit glaubte ich, zu den Verlierern der Geschichte zu gehören, weil ich aus dem Osten komme, und weil Menschen aus dem Westen niemals alles gemacht hätten, was man ihnen gesagt hat, so wie das im Osten der Fall war, obwohl es auch dort schon genug Menschen gab, die genau das nicht taten. Dass heute viele auch aus dem Westen, also die vermeintlich besseren Menschen, allen Anweisungen, die man ihnen gibt, blind folgen und sogleich umsetzen, wie eben dieser selbsternannte Hygienebeauftragte, der, wie er bestätigte, aus dem Westen kommt, ist für mich eine große Genugtuung, wenngleich eine späte.

Foto&Text TaxiBerlin