Bericht aus Bulgarien (258) – „Vier Fische – Fünf Euro“

Frisch vom Markt

Gestern waren wir mal wieder auf dem Markt direkt am Meer, wo die Fische praktisch aus dem Wasser heraus verkauft werden. Für die vier Fische haben wir fünf Euro bezahlt, was absolut OK ist. Der größere ist eine Dorade, den Namen von den drei kleineren habe ich vergessen. Die Dorade war nicht von einer Fischfarm, von dort sind sie größer, sondern wild aus dem Meer. Ausnehmen musste man sie selbst. Dann nur noch etwas Salz und Mehl zugeben und ab in die Pfanne mit etwas Olivenöl. Dazu gab es einen Grünen Salat und Weißbrot – besser als in jedem Restaurant! – Am Donnerstag gehen wir wieder auf den Markt, um Fisch zu kaufen.

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Bericht aus Bulgarien (257) – „Vom Augen offen halten“

damit einem nicht die Eier abgeschnitten werden

Unser Freund Konstantin, in dessen Ferienwohnung wir wohnen, hat sich gestern gemeldet und gesagt, dass er sich freut, dass wir hier sind, auch wenn es nicht der wärmste Ort im Winter sei. Noch ist aber kein Winter, im Gegenteil, die Temperaturen sind immer noch Spätsommerlich und die kommende Woche soll schön werden, wie mir eine ältere Griechin bestätigte, die ich auf der Straße traf und die deutsch sprach, weil sie viele Jahre in Deutschland gearbeitet hat. Unser Freund Konstantin arbeitet auch viel, wenn er nicht auf seiner Esel-Farm ist, die genau genommen ein Esel-Asyl ist, kastriert er Straßenhunde und -katzen in Griechenland und Bulgarien. In Griechenland gibt es viele von ihnen, viel mehr als in Bulgarien. Dort gab es das Phänomen in den Neunzigern. Parkanlagen und Straßen waren voll von Hunderudeln, die von ihren Besitzern, die sie beschützen sollten, ausgesetzt worden waren, weil sie irgendwann festgestellt mussten, dass sie kaum genug Geld hatten, sie selbst zu ernähren, geschweige denn ihren Hund. Ein Phänomen, das wohl demnächst wiederkehren wird, möglicherweise auch in der Heimat, und dem Ilija Trojanow sein Buch mit dem Titel „Hundezeiten“ gewidmet hat, das sich aber um Bulgarien dreht. Damit die Hunde- und Katzenpopulation auf den Straßen und Plätzen und auch in den Parkanlagen abnimmt, werden sie von Tierärzten wie Konstantin eingefangen und kastriert und dann wieder freigelassen. Ich habe dabei auch schon mal mitgeholfen, sowohl auf der Straße beim Einfangen, als auch beim Kastrieren in der Klinik. Das ist kein Problem für mich, ich komme vom Dorf, hatte selbst Tiere als Kind, habe in der „Tierproduktion“ gearbeitet und auch Veterinäringenieur studiert. Mein Problem ist die Vorstellung, dass man mich, von der Straße, meiner Universität wegfängt, wie man die Hunde und Katzen von dort wegfängt, um mir die Eier abzuschneiden, so wie man sie den männlichen Tieren wegschneidet, besser: herausoperiert, beim Kastrieren. Immer, wenn ich daran denken muss, dass mir das passieren könnte, schaudert es mich. Dagegen hilft auch nicht, was ich neulich von meinem Freund Konstantin erfahren habe, dass sich Kollegen von ihm beim Kastrieren kennengelernt haben, die jetzt glücklich verheiratet sind und Kinder haben. Das stimmt wirklich. So wie ich als Taxifahrer Menschen im Taxi und auf der Straße kennengelernt habe, beispielsweise auch meine Frau, so lernen sich Tierärzte beim Kastrieren kennen. Neulich hat mir das sogar eine Tierärztin bestätigt, die ich direkt danach gefragt hatte. Damals hatte ich noch keine Ahnung und dementsprechend eher mit einem „auf dem Rücken von Pferden“ gerechnet. Aber nein, es war beim Kastrieren. Warum nicht. Und auch ich werde wohl übernächste Woche wieder beim Kastrieren Hilfestellung leisten, wenn ich bei meinem Freund Konstantin in Süd-Bulgarien vorbeischaue. Das bin ich ihm sozusagen schuldig, nachdem er uns seine Ferienwohnung hier an den griechischen Gestaden zur Verfügung gestellt hat. Aber trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl, das wie gesagt daher rührt, ich könnte selbst dieser Hund oder diese Katze sein, der bzw. die von der Straße weggefangen wurde. Neuerdings müssen sich sogar kleine Jungen bei kleinen Mädchen für ihre Männlichkeit entschuldigen. So hat es mir neulich in Sofia ein Historiker, kein Tierarzt, erzählt. Es handelt sich dabei um die „Entschuldigung an die göttliche Weiblichkeit“. Keine Frage, dass die Frau „Der Ursprung der Welt“ ist. Aber sich als Mann für seine Männlichkeit entschuldigen, ist eine andere Geschichte. Ist diese denn nicht auch göttlich? Für mich ist sie das jedenfalls. Und so interpretiere ich auch meine „Kastrationsangst“. Schön und gut, wenn Tierärzte sich beim Kastrieren kennenlernen und glücklich sind. Sollen sie. Aber die zu Kastrierenden haben sich auch nicht dafür entschuldigt, dass der liebe Gott sie mit Eiern ausgestattet hat. Also warum sollte ich es. Ich halte die Augen jetzt besser noch etwas weiter offen.

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Bericht aus Bulgarien (256) – „Der Blinddarm fragt“

und fotografiert – hat ein fotografisches Gedächtnis

Es ist noch nicht so lange her, da wurden Ungeimpfte wie ich mit einem Blinddarm verglichen, der für das Überleben des Gesamtkomplexes nicht notwendig sei und somit weg kann. Der Vergleich wurde von einer Frau auf ZDF angestrengt, also auf Öffentlich/Rechtlich, die mit dem Bildungsauftrag. Obwohl ungeimpft, oder vielleicht besser: gerade deswegen, erfreue ich mich als Blinddarm bester Gesundheit, wenngleich fern der Heimat, oder vielleicht auch hier: deswegen. Gerade ist mir eingefallen, dass ich mich auch noch nie habe testen lassen, wenn man von dem einen Mal absieht, als ich Deutschland verlassen habe. Aber einmal ist bekanntlich keinmal. Es geht mir nicht nur gut, sondern ich bin darüber hinaus glücklich. Nur manchmal, da frage ich mich, was wohl der Rest, oder um bei der Sprache von Öffentlich/Rechtlich zu bleiben: der „Gesamtkomplex“ so macht, und ob es ihm gut geht so wie mir. Die Frage, die mir am meisten unter den Nägeln brennt, ist, ob sie in der Heimat alle wirklich immer noch diesen ganzen Unsinn glauben, der ihnen Tag für Tag von Öffentlich/Rechtlich und den Mainstreammedien erzählt wird. Und natürlich auch, wer sich immer noch impfen lässt angesichts der vielen Nebenwirkungen und darüber hinaus immer noch Maske trägt, die der Gesslerhut von heute ist. Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, auch weil es hier in Bulgarien bei über 70 Prozent Ungeimpften umgedreht ist. Andererseits sind es doch keine dummen Leute in Deutschland, haben doch was im Kopf. Ich komme auch drauf mich all dies zu fragen, weil demnächst „Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen.“ erscheint. Das Buch ist jetzt schon als zukünftiger Bestseller angekündigt. Mir ist das egal, ich werde mir das Buch auch nicht zulegen. Ich brauche es nicht, es macht schlechte Laune und verbreitet kein gutes Karma. Letztendlich weiß jeder selbst, wann er sich wie zu wem verhalten hat. Und damit muss am Ende des Tages jeder selber klarkommen. Und wenn es der letzte Tag ist, an dem er vor seinem Schöpfer steht. Wenn dieser entscheidet, ob derjenige ein Blinddarm ist, der weg kann, oder nicht.

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Bericht aus Bulgarien (255) – „My Sweet Corner“

Am Meer

Jeden morgen steige ich ins Meer, das noch angenehm war ist. Neben mir gibt es nur noch ein paar einheimische Angler dort, die aber nicht ins Wasser gehen. Ich bin praktisch der einzige, der noch baden geht, und das nicht nur an der „Süßen Ecke“. Etwas weiter weg gibt es ein paar deutsche Camper aus Dresden, die aber nicht mehr ins Wasser steigen. Ein Paar aus Hamburg auf einem Motorrad ist uns auch schon begegnet. Ganz angenehme Leute, sowohl die Camper, als auch die Motorradfahrer. (Letzteren habe ich, da sie über Bulgarien zurückfahren wollten, die Koordinaten vom „Komplex Stalin“ bei mir um die Ecke gegeben.) Alle sind sie schon seit Monaten fern der Heimat unterwegs. (Woran das wohl liegt?) Über Corona haben wir nicht gesprochen, und auch nicht über den Schwarzen Schwan und die bevorstehende Weltfinanzkrise. Dafür über Albanien, durch das sowohl die Camper, als auch die Motorradfahrer aus der Heimat durchgefahren sind. Beide haben sie das gleiche berichtet, und zwar dass Albanien ganz modern und voll von netten Leuten sei. Praktisch so wie hier in Mazedonien – „My Sweet Corner“.

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Bericht aus Bulgarien (254) – „Präsident Biden, beenden Sie diesen Krieg!“

Olivenzweig mit Oliven

Seit uralten Zeiten steht der Olivenzweig in mythologischen Geschichten und bei wundersamen Vorfällen für Frieden. Da es in Bulgarien keine Olivenbäume gibt, nur im Süden ein paar vereinzelte, hat sich die Fahrt nach Griechenland alleine wegen ihnen schon gelohnt. Selbst hier im Norden Griechenlands, in Mazedonien, begegnen sie einem auf Schritt und Tritt. – Dass Andrij Melnyk nun endlich Berlin verlässt, sehe ich als Zeichen, und zwar als Friedenszeichen. Genauso wie Melnyk sollte auch sein Präsident, beide sind Kriegstreiber, endlich schweigen und aufhören, Europa und die Welt gegeneinander aufzuhetzen und in einen neuen, vermutlich den letzten Krieg der Menschheit, zu treiben. Auch wenn sich Geschichte nicht 1:1 wiederholt, so ist sie doch die Wiederkehr des immer gleichen. Der Ukraine-Krieg ist in vielerlei Hinsicht die Neuauflage der Kuba-Krise vor genau 60 Jahren, die die Menschheit auch an den Rand des Dritten Weltkrieges brachte. So wie es bei der Kuba-Krise nicht um Kuba ging, so geht es heute beim Ukraine-Krieg nicht um die Ukraine. Melnyk und Selenski spielen aber die gleiche Rolle, die damals Fidel Castro und Ernesto „Che“ Guevara gespielt haben. Sie waren bereit, ihr kleines Land für den Dritten Weltkrieg zu opfern. Es war gut, dass damals weder Präsident Kennedy noch Staats- und Parteichef Chruschtschow auf die beiden gehört haben. Die aktuellen Präsidenten Putin und Biden sollten auch heute nicht auf Melnyk und Selenski hören. Oder um es mit den Worten von Ronald Reagan in Richtung Michail Gorbatschow (der damals die Berliner Mauer einreißen sollte, was er dann auch gemacht hat) zu sagen: „Präsident Biden, beenden sie diesen Krieg!“

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Bericht aus Bulgarien (253) – „Der Schwarze Schwan – er ist da“

und jetzt auch in Hamburg angekommen

Jetzt, fünf nach zwölf, ist es nun auch beim ehemaligen Nachrichtenmagazin angekommen. Es ist aber keine Wiederholung der Finanzkrise von 2008, weswegen dies auch richtigerweise als unwahrscheinlich gilt, sondern deren Fortsetzung, denn sie war nie wirklich zu Ende, aber das weiß man in Hamburg nicht, wie so vieles andere auch. Immerhin dies hier, und zwar dass die Welt vor einer neuen Weltfinanzkrise steht: „Die Lage ist angespannt – und hat das Zeug zum Drama mit Sprengkraft.“ – Der Vorteil der Griechen, die das Drama erfunden haben, ist, dass der Geldautomat hier Euros ausspuckt, im Gegenteil zu Bulgarien. Bleibt die Frage, ob es sich lohnt bei zehn Euro Gebühren, oder ob ich mit dem bulgarischen Lewa nicht besser dran bin. Eigentlich sollte ich rasch noch irgendetwas kaufen. Aber was? Im Städtchen ist morgen Flohmarkt. Vielleicht findet sich da irgendwas. Vorher nochmal zum Geldautomaten und die größtmögliche Summe abgehoben (das sind 1.000 Euro, viel mehr ist auch nicht auf dem Konto). – Sicher ist sicher.

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Bericht aus Bulgarien (252) – „Was da drin ist, weiß keiner so genau.“

Griechische Ikonen mit Kerzen

Während in Bulgarien die Impfquote seit einem Jahr unverändert bei 30 Prozent verharrt, geht in der Heimat der Wahnsinn gerade wieder von vorne los, sowohl was das Masken tragen, als auch was das Impfen angeht. Und das, wo doch nun wirklich jeder wissen kann, dass beides nicht nur nichts bringt, sondern auch höchst gefährlich sein kann. Beispielsweise das Masken tragen von Schwangeren für den Fötus. Und das Impfen, das diesen Namen nicht verdient, mit einem Impfstoff, von dem keiner so genau weiß, was da drin ist. – Ich bin mir nicht sicher, ob auf diejenigen, die immer noch eine Maske tragen und sich vermutlich auch ein fünftes oder gar zehntes Mal impfen lassen, der Satz von Jesus zutrifft, dass die geistig Armen selig sind und ihnen das Himmelreich gehört. Falls ja, dann manch einem vermutlich früher, als ihm lieb ist. Hier in Griechenland werden schon mal Kerzen für diese geistig Armen angezündet. Schaden kann das nicht, so denke ich.

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