Bericht aus Bulgarien (231) – „Friedlich lächeln lernen“

Natürlich hätte auch Paul Brandenburg, so wieder jeder andere, in meinem Taxi alles sagen dürfen, auch das, was er in obigem Video sagt. Darüber hinaus bin ich mir sicher, dass Paul Brandenburg und ich uns viel zu erzählen hätten, auch weil er Arzt und ich Krankenpfleger bin, aber nicht nur deswegen. An seiner kurzen Ansprache gefällt mir am besten die Aufforderung, friedlich zu lächeln. Das finde ich großartig, auch und gerade weil ich es hier in Bulgarien lerne durfte. Zugegeben, es hat etwas gedauert, denn auf den ersten Blick sind die Bulgaren eher nicht so gut drauf, wozu sie wiederum allen Grund haben. Lebt man aber länger hier, so wie ich, dann lernt man sie besser kennen und ihre tiefe innere Gelassenheit zu schätzen, die den allermeisten Menschen in der Heimat fehlt. Es ist kein Quatsch und auch keine Übertreibung, wenn ich nach über einem Jahr sagen kann, dass auch ich diese innere Gelassenheit in mir gefunden habe. Auch friedlich zu lächeln, fällt mir mit jedem Tag leichter. Gerade bin ich dabei zu lernen, auch alle Konsequenzen hinzunehmen. Dafür bin ich allen Bulgaren, die mir dabei geholfen haben, dankbar.
Video Paul Brandenburg
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (230) – „Bücher sind Lebensmittel und jederzeit willkommen“

gestern angekommen
Bevor ich mich gestern auf den Weg ins Kloster gemacht habe, brachte mir mein Nachbar noch diese Bücherspende von einem Leser meines Blogs und Sponsor meiner journalistischen Arbeit hier in den Schluchten des Balkans für mich vorbei, dem ich hiermit auch auf diesem Wege noch einmal danken möchte. Normalerweise ruft mein Bürgermeister mich an, wenn Pakete für mich ankommen, und manchmal bringt er mir sie auch persönlich vorbei. Das war gestern nicht nötig, weil wie gesagt mein Nachbar gerade bei ihm in der Kneipe war, um sein täglich Brot zu kaufen. Pakete kommen also an in den Schluchten des Balkans. Dass dieses mit mehr als zwei Wochen relativ lange unterwegs war, liegt nicht an der verkehrten Anrede als Frau. Nur die wenigsten sprechen hier deutsch, und es wird auch nicht gegendert in Bulgarien. Normalerweise sind Pakete eine Woche unterwegs, maximal zwei. Ich schreibe das, weil auch du mir eine Bücherspende zukommen lassen kannst. Zu essen brauchen ich nichts, zu essen habe ich genug, und auch Brennholz für den Winter, aber Bücher sind bekanntlich auch Lebensmittel und so ein Paket in Empfang zu nehmen, macht auch immer warm ums Herz. Wer trotzdem nichts schicken will, weil ihm das vielleicht zu aufwendig oder zu unsicher ist, obwohl wie gesagt bisher alles angekommen ist, kann mir auch gerne Geld spenden oder mir was aufs Konto überweisen. Spenden sind nicht nur willkommen, sondern werden mit Postkarten oder mit den von mir herausgegeben Büchern des bulgarischen Klassikers Aleko Konstantinow oder auch anderen Dingen aus Bulgarien honoriert. Anfang März habe ich meinen Spendern beispielsweise die für diese Zeit typischen und traditionellen Martenizas zukommen lassen. Das Dankeschön richtet sich also nicht nicht nur nach der Höhe der Spende, sondern auch nach den ganz persönlichen Wünschen des Spenders. Allen noch Unentschlossenen, die vielleicht überlegen, ob sie ihr Geld nicht besser für sich behalten in der aktuellen, angespannten Situation, weil sie nicht wissen, ob sie demnächst noch ihre Rechnungen bezahlen können, was ich absolut verstehe, möchte ich aus dem Schluchten des Balkans trotzdem das zurufen, was wir unseren Eltern früher aus dem Kinderferienlager auf Postkarten geschrieben haben: Verkauft die Katze, verkauft den Hund – schickt mir Geld und bleibt gesund!
Foto&Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (229) – „Ausflug zum Kloster“

Gestern bin ich zum Kloster gelaufen. Der Weg führt direkt an meiner Hütte vorbei. Von mir aus sind es 40 Minuten zu Fuß, vom Dorfzentrum eine knappe Stunde. Der Weg ist seit einigen Jahren neu ausgeschildert. Man findet aber auch noch die alten weiß-blau-weißen Markierungen aus sozialistischen Zeiten. Das Kloster heißt „Klisura“ (auf bulgarisch „клисура“), was „Schlucht“ heißt. Es ist also alles andere als übertrieben, wenn ich so oft über die „Schluchten des Balkans“ schreibe.

Da Wochenende war, war einiges los im Kloster. Die meisten Besucher kamen mit dem Auto, beispielsweise die Familie oben mit ihrer Tochter. Das Kloster gehört administrativ zu unserem Dorf. Deswegen war der Pope neulich auch zum Geburtstag meines Bürgermeisters eingeladen, wo er nicht nur geistige Getränke zu sich genommen, sondern auch gesungen hat wie ein Engel. Das Kloster „Klisura“ ist, obwohl es sich den Schluchten des Balkans befindet, ein reiches Kloster. Man merkt es am Brennholz, das bereits jetzt in großer Menge hinter dem Kloster liegt.
Man kann im Kloster auch Übernachten. Ich habe das auch schon einmal gemacht, habe mich für eine Woche ins Kloster „Klisura“ einquartiert. Nachdem ich den Popen neulich singen gehört habe, denke ich ernsthaft darüber nach, bei ihm Gesangsunterricht zu nehmen. Das ist kein Quatsch, bereits in Berlin hatte man Pläne mit mir, sollte ich dem Chor der bulgarisch orthodoxen Gemeinde beitreten. Ich habe das damals nicht gemacht, aber bevor ich mich als Ungeimpfter einsperren lasse, gehe ich ins Kloster. Die Klöster in Bulgarien sind traditionell ein Ort des Widerstandes gegen die Obrigkeit, so wie es die Kirche in der DDR war.

Fotos&Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (228) – „Der Impf-Wahn geht weiter – aber nur zuhause, hier ist er kein Thema“

Während in Bulgarien mehr als 70 Prozent der Menschen nicht gegen Corona geimpft sind (ich zähle hier ausnahmsweise einmal nicht einfach nur zur Mehrheit, sondern sogar zu einer übergroßen Mehrheit), geht in Deutschland der Impf-Wahn in eine neue Phase, erreicht er gerade eine neue Eskalationsstufe. Jedem, der noch unentschieden ist, der vielleicht noch selber denkt und nicht völlig verblödet ist, kann ich diesen Artikel mit dem schönen Titel „Die Angst vor der Gesundheit“ empfehlen. Mich hat man immer vor der Nadel gewarnt, und ich kann diesen Rat nur weitergeben, auch als gelernter Krankenpfleger, der in der Drogenhochburg Frankfurt am Main, und zwar am dortigen Universitätsklinikum, seine Ausbildung absolviert hat. Da ich auch nicht wie, von einem so genannten Gesundheitsminister prophezeit, geimpft, genesen oder gestorben bin, sondern ganz im Gegenteil bis auf den heutigen Tag quicklebendig bin und mich bester Gesundheit erfreue, kann ich auch nur jedem nur Mut machen, seinem eigenen Immunsystem zu vertrauen und keiner angeblich nebenwirkungsfreien Impfung, die diesen Namen nicht verdient.
Video DieWelt
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (227) „Was ist da los?“

Was ist da los im Nachbarland? Sind die Türken etwa nicht mehr dabei, beim gemeinsamen Russland ruinieren? Und was ist daran positiv zu sehen? – Positiv ist auf jeden Fall, dass jetzt endlich mal ein richtiger Militär, ein Oberst a.D., seinen Senf dazu gibt, und nicht immer nur dieses ungediente Wohlstands-Gesockse wie Habeck, Baerbock & Co. Das sage ich auch als in Ehren entlassener Gefreiter a.D.!
Video DieWelt
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (226) – „7 Monate – 160 Fahrzeuge – 100.000 Fahrten – 500.000 Euro Strafe“

Bleib sauber – fahr‘ Taxi! 

Seit einigen Tagen schwirrt eine Geschichte durch die Medien, dass ein Berliner Mietwagenunternehmer in sieben Monaten mit 160 Fahrzeugen 100.000 Fahrten für Uber ausgeführt hat, wofür er jetzt 500.000 Euro Strafe bezahlen soll, weil seine Autos angeblich illegal waren. Ich finde das nicht fair, dass ein einzelner Unternehmer dafür büßen soll, dass es in der gesamten Mietwagenbranche seit Uber nicht mit rechten Dingen zugeht. Dass es nicht mit rechten Dingen zugehen kann, liegt vor allem an Firmen wie Uber, die 25 Prozent vom Umsatz dieser Mietwagenfirmen kassieren, wozu 19 Prozent Mehrwertsteuer hinzukommen, auch auf nicht illegale Mietwagenfirmen. Wie diese Mietwagenfirmen legal überleben wollen, wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass eine Taxifirma nur sieben Prozent Mehrwertsteuer bezahlt und eine Taxizentrale, die nichts anderes macht als Uber, nämlich die Verbindung zwischen Fahrgast und Fahrzeug herzustellen, um ein vielfaches weniger kostet, vielleicht fünf Prozent vom Umsatz. Aber das beste kommt noch: 100.000 Fahrten mit 160 Fahrzeuge in 7 Monate hört sich viel an, sind aber gerade einmal drei (3!) Fahrten pro Fahrzeug und Tag. Da der Mietwagenunternehmer damit niemals 500.000 Euro Strafe aufbringen kann, fordere ich hiermit meine Leser zu einer Spende auf, damit der arme Mann den Winter nicht im Kalten verbringt, wenn er ihn nicht sowieso im Kalten verbringen muss. – In Bulgarien kann das nicht passieren, also das mit Uber, denn Uber gibt es hier nicht. Wo ich den Winter verbringe, ob im Kalten, werde ich sehen. Wenn du sicher gehen willst, dass ich als Trockener Taxifahrer, der wegen Uber seine Arbeit verloren hat, den nächsten Winter nicht im Kalten verbringen werde, kannst du auch mir ’ne kleine Spende hinterlassen. Aber mache dir um mich keine Sorgen, mit durch Abhärtung gestärktem Immunsystem und etwas Vitamin C komme ich schon irgendwie durch.

Foto&Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (225) – „Nein zum Krieg“

„НЕ НА ВОЙНАТА!“ – „NEIN ZUM KRIEG!“

Dass JA NEIN und NEIN JA bedeutet, ist in Bulgarien ein alter Hut, der Legende nach, um die Türken zu täuschen. Das kleine Land am Rand war auch hier wieder einmal dem Westen der Zeit voraus, wo neuerdings auch NEIN JA und JA NEIN bedeutet. Die New York Times beispielsweise macht aus „NEIN ZUM KRIEG!“ eine „Unterstützung der russischen Invasion“. Hatte ich bisher behauptet, es würde sich dabei um eine Falschmeldung, eine Ente oder gar Fake News handeln, muss ich mich heute schon korrigieren. Die Balkanisierung ist einfach nur in Amerika angekommen. In Deutschland ist sie das schon, beispielsweise bei den Grünen, die unser Land mitregieren. Einst als Pazifisten angetreten, wollen sie heute „Russland ruinieren“. Auch ein Robert Habeck, der „mit Deutschland noch nie etwas anzufangen [wusste]“, was praktisch ist, denn eigentlich ruiniert er nicht Russland, sondern Deutschland. Wenn Habeck und Baerbock es mir dem „Russland ruinieren“ ernst meinten, würden sie selbst auch mithelfen und beispielsweise ihre Kinder an die Front schicken. Jetzt nicht die Kalt-Duscher-Front – die nicht, sondern die richtige. Robert Habeck hat vier Söhne und Annalena Baerbock immerhin zwei Töchter. Da sie dies nicht tun, kann am Ende selbst „Russland ruinieren“ nicht ernst gemeint sein. Auch hier gilt, dass JA JA NEIN NEIN meint.
Foto&Text TaxiBerlin