Wo aus Totem Neues wächst
Das ist eine Esskastanie, auch Edelkastanie oder Echte Kastanie genannt, bei mir um die Ecke. Ihre Kastanien kann man essen, sie werden Maronen genannt. Vor einigen Jahren hätte ich noch gesagt: das war einmal eine Esskastanie. Damals existierte nur der aus welchen Gründen auch immer abgestorbene Baum, dessen Spitzen man auf dem Foto sieht. Irgendwann sind aus den Wurzeln des eigentlich toten Baumes neue Bäume gewachsen. Diese sind mittlerweile fast so groß wie der tote Baum. Und, vielleicht das wichtigste: sie tragen Früchte. Das war meine größte Sorge, dass ich im Winter keine eigenen Esskastanien mehr auf den Ofen legen kann. Klar, man kann Esskastanien auch kaufen. Aber das kostet Geld, was immer mehr Menschen immer weniger haben. Und nichts kommt gegen eigene Esskastanien an. Übrigens, fällt mir gerade noch: meinem Besuch neulich ist besonders aufgefallen, wie viel Selbstversorgung es in Bulgarien noch gibt. Es gibt sie, weil viele Menschen sich die Dinge im Supermarkt nicht leisten können, zumindest nicht jeden Tag. Hinzu kommt, dass die Dinge im eigenen Garten “sauber” (чистo – chisto), also nicht behandelt sind und alleine deswegen besser schmecken.
Toter Esskastanienbaum (Mitte), aus dem mehrere neue wachsen