Überleben in Berlin

U-Bahnhof Brandenburger Tor
Ich kenne nur noch Leute, die weg wollen aus Berlin. Die meisten von ihnen können nicht, weil sie entweder Eltern oder Kinder, einen alten Hund oder schlichtweg kein Geld haben. Zu denen, die auch kein Geld haben, gehören die Flaschensammler. Auf obigem Foto sucht ein älterer Herr in den Mülleimern am U-Bahnhof Brandenburger Tor nach leeren Flaschen. Flaschensammler gehören mittlerweile zum Stadtbild von Berlin wie das Brandenburger Tor. In Bulgarien gibt es übrigens keine Flaschensammler, was auch am nicht existierenden Flaschenpfand liegt. Aber vor allem daran, dass jedem Bulgaren mindestens ein Haus gehört – selbst dem Ärmsten. In Deutschland wurde das Flaschenpfand vor vielen Jahren von den Grünen eingeführt. Das war sehr weitsichtig von den einstigen Pazi- und heutigen Bellizisten, denn es sichert jetzt das Überleben der Ärmsten.
Das „Dosenpfand“ wurde zwar u. a. von Trittin eingeführt, ABER dahinter steckte ein wirtschaftl. Sinn. Die Supermarktketten, haben damit nämlich ihre Expansion „günstig“ bezahlen können 😉 Da ging es nicht wirklich primär um die Umwelt ( wie leider so oft ). – Was das Thema Armut angeht. Es mangelt heutzutage eher an sinnvoller, einigermaßen gut bezahler Arbeit, als an potenziellen Arbeitnehmern. Der Mindestlohn ist zu viel zum sterben und zu wenig zum Leben. Dazu kommt daß Berlin schon vor 100 Jahren, ein Sammelbecken für allerlei Gestalten aus aller Welt war. Mit dem Unterschied, daß es damals, wirtschaftlich erfolgreicher war als u.a. Paris! Berlin war damals die (!) Stadt in Europa und hatte um 4 Mio. Einwohner. Wobei es, wenn man die Literatur dieser Zeit liest ( ich hatte das Vergnügen ), extrem viel Armut gab. In Berlin verlief eine „Mauer“ schon immer, zwischen dem reichen Westberlin und dem armen Ostberlin. – Es hat sich seit mehreren Jahrhunderten nix daran geändert, daß die Mehrheit der Menschen, eine Art „Sklaven“ sind. Selbst Gutverdiener möchte ich mal sehen, wenn 3 Monate, aus welchen Gründen auch immer, kein Gehalt kommt 😉 – In meinen Augen, versuchen die „Reichen“ die Armut nicht zu sehen bzw. zu ignorieren. Klappt bestimmt ne ganze Weile, aber nicht für immer 😉
Das ist eben deine Art mit Kritik umzugehen. Du korrigierst nicht deine Fehler, selbst die nicht, die du zugibst, du machst sofort neue Baustellen auf. Angriff ist die beste Verteidigung, oder?
Lieber Ahne, ich kann Dir ehrlich gesagt nicht mehr folgen. Du hattest mir drei „grobe Fehler“ vorgeworfen, woraufhin ich Dir meine Sicht der Dinge erklärt habe. Da daraufhin keine Nachfrage deinerseits kam, bin ich davon ausgegangen, dass meine Antworten zufriedenstellend für Dich waren. Dann hast Du die „Verantwortung“ ins Spiel gebracht, woraufhin ich mir erlaubt habe, Dich an deine Verantwortung zu erinnern, denn „Verantwortung“ ist immer persönlich, so denke ich zumindest, und zwar im Sinne von „Rede und Antwort“ stehen. Die Antwort auf meine Fragen bist Du bisher schuldig geblieben. Meine Fragen waren, was aus dem Obdachlosen geworden ist, von dem Du mir erzählt hast, und den ihr von eurem Haus vertrieben habt, und ob Du eventuell weißt, ob er noch lebt.
Ja, du verstehst es so, dass mich die Armut nicht interessiert. Wie du wissen könntest, wenn du dich an unsere Gespräche erinnern würdest, interessiert mich das sehr wohl und ich denke, das weißt du auch. Ich nehme die wachsende Armut wahr, nur mache ich nicht unbedingt diejenigen dafür verantwortlich, die du dafür verantwortlich machst.
Ich erinnere mich, dass du mir von einem Obdachlosen erzählt hast, den ihr von eurem Haus vertrieben habt. Was ist aus ihm geworden? Weißt du, ob er noch lebt?
Na, wen den sonst?????
Kennst du mich denn gar nicht mehr? Ich zumindest will nicht weg aus Berlin. Und noch zwei weitere grobe Fehler sind mir in deinem kurzen Beitrag aufgefallen. Nicht jedem Bulgaren gehört „mindestens ein Haus“. Es gibt auch in Bulgarien Menschen, die zur Miete wohnen oder denen „nur“ eine Wohnung gehört und das/der Flaschenpfand wurde natürlich nicht von den Grünen eingeführt, Flaschenpfand gibt es bereits seit 1903 in Deutschland, da gab es weder die Grünen noch dich oder mich. Grüße von Berlin nach Berlin, wo du ja nun doch wieder zu wohnen scheinst.
Danke, lieber Ahne, für deinen Kommentar. Ich freue mich, dass du meinen Beitrag gelesen hast. Deine Frage, ob ich dich denn gar nicht mehr kenne, gebe ich gerne an dich zurück. So weit ich mich erinnere, warst du es, der mich von seiner Seite geworfen hat, weil ich deiner Meinung nach „rechts offen“ sei, was immer das sein mag. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, denn ich rede mit jedem – so wie in meinem Taxi. Danke für deinen Hinweis, dass auch in Bulgarien Menschen zur Miete wohnen. Das ist richtig. Die Wohneigentumsquote in Bulgarien liegt aktuell bei 86 Prozent. In Deutschland ist es mit 43,7 Prozent gerade mal die Hälfte. Diesen Unterschied hatte ich gemeint. Auch was das Flaschenpfand angeht, so ist natürlich das Dosenpfand gemeint, für das sich maßgeblich die Grünen eingesetzt haben, allen voran der frühere Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Ich hatte mich für das Wort Flaschenpfand entschieden, weil ich zuvor die Flaschensammler erwähnt hatte. Was das Wohnen angeht, so wohne ich in Berlin und in Bulgarien. Ich schreibe immer wieder darüber. Was mich wundert, ist, dass du auf das eigentliche Thema meines Beitrags, die zunehmende Armut in der Stadt, so gar nicht eingehst. Ich verstehe es so, dass sie dich nicht interessiert. Ich hoffe, dass du keinen Ärger bekommst, dass du meine Seite liest und kommentierst – Stichwort: Kontaktschuld.