Becky bettelt nicht (mehr)

Das ist Becky, die Hündin meines englischen Freundes Jerry. Obwohl Jerry Katzen lieber mag als Hunde, hat er sie bei sich aufgenommen. Dass das so kam, hat viel damit zu tun, dass für die allermeisten Bulgaren Haustiere an erster Stelle Nutztiere sind, die man nutzt, allzuoft aber auch benutzt, um es mal so zu formulieren. Ursprünglich hatte Becky ein Herrchen, der sie aber irgendwann vor die Tür, also auf die Straße gesetzt hat. Seither war Becky ein Straßenhund in dem Dorf, in dem sowohl Jerry als auch das Ex-Herrchen wohnt. Erst hat Jerry Becky nur gefüttert, irgendwann war sie seine Becky. Eine zeitlang war es so, dass Becky immer noch um die Aufmerksamkeit ihres Ex-Herrchens nicht nur gebellt, sondern förmlich gebettelt hat. Als Jerry mir das erzählte, musste ich sogleich an uns Menschen denken. Nicht wenige betteln da bis heute um die Aufmerksamkeit der von ihnen gewählten Herrchen. In Deutschland ist dieses Phänomen ausgeprägter als in Bulgarien. Vermutlich hat sich das mit dem Betteln bei Becky auch deswegen so rasch gegeben. Vor allem liegt es aber an ihrem neuen Herrchen Jerry, und ein ganz klein wenig auch am Ersatz-Herrchen, bei dem Becky gerade zu Besuch ist und sich Straßenpudelwohl fühlt.

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