Bericht aus Berlin (038) – “Freiheit für Julian Assange”
“Der Fall Assange” – heute um 18 Uhr im Kino Acud
Heute hat Bob Dylan Geburtstag, weswegen ich eigentlich über den Gewinner des Literaturnobelpreises von 2016 schreiben wollte, der sich auf seiner Welttournee von 2021 bis 2024 gerade am anderen Ende der Welt herumtreibt. Da heute auch “Der Fall Assange” im Kino Acud in der Veteranenstraße 21 läuft, will es bei einem Hinweis auf diesen Konzertmitschnitt vom 12. April in Tokio belassen. Wichtig ist mir noch der Mann mit der Spritze, “Der falsche Prophet”, auf dem Konzertplakat.
Jetzt zu Julian Assange. Der Australier sitzt immer noch beim Engländer im Knast, könnte aber bald an den Amerikaner ausgeliefert werden, was fatale Folgen für den Wikileaks-Gründer hätte. Bei einer Verurteilung drohen Assange in den USA bis zu 175 Jahre Haft. Assange hatte unter anderem herausgefunden, dass Friedensnobelpreisträger Obama gar kein Friedensengel, sondern einer der größten Kriegstreiber unserer Zeit ist. Ihnen hatte Bob Dylan seinen Song “Masters of War” gewidmet. Über Kriegstreiber – Die Meister des Krieges – sagt Dylan dort folgendes:
Ihr, die ihr euch hinter Mauern versteckt
Ihr, die ihr euch hinter Schreibtischen versteckt
Ich möchte nur, dass ihr wisst:
Ich kann eure Masken durchschauen
Dass das Tragen von Masken nicht nur nicht vor Viren schützt, sondern auch nicht davor durschaut zu werden – das wusste schon Dylan. Julian Assange ist kein Kriegstreiber. Im Gegenteil, er ist einer, der den Kriegstreibern die Maske vom Gesicht reißt. Das macht ihn so gefährlich für sie. Möglicherweise ist er deswegen auch schon Antisemit, denn neuerdings gibt es nur noch zwei Meinungen im Land: “meine” und “Nazi”. Wenn dem so wäre, würde ich natürlich nicht ins Acud gehen.
Foto&Text TaxiBerlin