Bericht aus Berlin (7)

Ein Stück Balkan in Berlin

Komme gerade vom Brötchen kaufen und bringe dieses schöne Mädchen mit, zumindest ein Foto von ihr. Sie bewunderte meine Kamera, und ich sie, und so kam es zu diesem Foto. Dass ich sie bewunderte, lag vor allem an ihrer freundlichen und offenen Art. Die meisten Menschen, denen ich seit meiner Rückkehr in der deutschen Hauptstadt begegnet bin, leiden ganz offensichtlich an Depressionen oder zumindest an depressiven Verstimmungen. Nicht so die junge Verkäuferin. Dass sie keine deutsche Landsmännin ist, muss ich deswegen nicht betonen. Das ist klar. Sie war zwar keine Bulgarin, aber immerhin vom Balkan, oder zumindest aus der Nachbarschaft. Ich will die vom Balkan jetzt nicht besser machen als sie sind. Zu hause haben sie meist auch schlechte Laune, in der Regel aber keine Depressionen. Ihre schlechte Laune ist nur eine andere als die chronisch schlechte Laune des Berliners, zu der sich aktuell wie gesagt in vielen Fällen die Depression gesellt hat. Die schlechte Laune des Berliner ist sein Markenzeichen, sein Image sozusagen. Bei den Menschen vom Balkan ist die schlechte Laune dagegen echt.

Foto&Text TaxiBerlin

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