Bericht aus Bulgarien (172)

Goodbye “Happy” Bulgaria

Non-Priority Fluggäste wie ich müssen als fliegende Persona Non Grata nicht nur drei anstelle von zwei Stunden vor Abflug auf dem Flughafen sein, sondern sollen im Flugzeug selbst dann auch stehen, wie ich gerade erfahren habe. Mir macht das nichts aus, gesessen habe ich im Taxi genug und vielleicht sitze ich ja auch bald wieder – wer weiß. Mit dem “Happy” auf der Gangway am Flughafen in Sofia, wo ich gerade völlig unprätentiös unpräferiert, also völlig unseriös abhänge (ich werde gerade so toleriert – einem ungeimpften Russen in der Heimat geht es vermutlich kaum besser als mir), verhält es sich so, dass es eine bekannte Restaurant-Kette ist, wo man von jungen Frauen in kurzen roten Kleidern bedient wird. Dieses nicht ganz unwichtige Detail ist mir bisher entgangen, mein bester englischer Freund Jerry hat mich darauf hingewiesen. Der Umstand, dass ich darauf hingewiesen werden musste, gibt mir zu denken. Er gibt mir deswegen zu denken, weil ich dachte, dass mir das als netter älterer Herr mit Lolita-Komplex, es gibt ihn wirklich, eigentlich schon längst aufgefallen sein müsste. Dass es mir nicht aufgefallen ist, hat möglicherweise damit zu tun, dass ich mich in den letzten Monaten fast ausschließlich von Joghurt ernährt habe, und den gibt es im Supermarkt, nicht im Restaurant. Ob dieser von “Happy” Cows war, kann ich nicht sagen, aber immerhin von Kühen ohne Maske. Wenn demnächst Kühe wirklich dazu genötigt werden sollten Masken zu tragen, werde ich zum Anarchisten – zum Rindviecher-Anarcho.

Foto&Text TaxiBerlin

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