Bericht aus Bulgarien (268) – “Auf Wiedersehen Atlantis”

Atlántis – Ατλαντίδα – Atlantída
Fast zwei Wochen war ich in Atlantis, der Insel meines bulgarischen Freundes Kony am Mittelmeer in Griechenland. Heute fahre ich zu ihm ins “Tal der Esel” in Süd-Bulgarien, das er als Tierarzt betreut. Genauso wie dort, gibt es auch hier bei ihm weder Fernseher noch Radio. Da ich in meiner Hütte in den Schluchten des Balkans sowohl ein Radio, als auch eine Musikanlage mit einigen Klassik-CDs habe, ist es für mich immer noch etwas ungewohnt, nicht einfach mal Haydn oder Mozart auflegen zu können. Konny mag am liebsten Chopin, den er gerne selbst am Klavier vorträgt, das es bei ihm im “Tal der Esel” gibt. Klar schaue ich im Internet nach, was ich wissen muss und denken soll. Aber selbst das wiederholt sich, vieles bleibt auch gleich: Putin = böse, Grün = gut. Wenn man einmal begriffen hat, dass es die ewige Wiederkehr des Immergleichen ist, kommt man am Ende auch ohne Internet aus. Oft habe ich oben auf dem Dach meiner Insel gesessen und mir einfach nur das Meer angesehen. Man sieht die Stühle, die eingeklemmt im Geländer sind, damit der Wind sie nicht weg weht. Die Zeit, die ich hier war, gab es kaum Wind, dafür jede Menge Sonne. Gerne hätte ich Henry Millers bekanntes Griechenlandbuch “Der Koloss von Maroussi” hier gehabt, um es noch einmal zu lesen, aus dem der Spiegel im Oktober 1956 zitiert: “die Erlösung von allen Übeln, die uns plagen” – das ist Griechenland, das kann ich bestätigen. Für einen Moment habe ich aufgehört zu suchen. Ich hatte alles gefunden, in meinem Atlantis Griechenland.
Foto&Text TaxiBerlin

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