Bericht aus Bulgarien (426) – “Am bulgarischen Wesen soll die Welt genesen!”

Früher war man zumindest noch so lange gesund, so lange man nicht richtig untersucht wurde. Das ist gerade dabei sich zu ändern. Heute ist man bereits krank, wenn man sich gegen eine Impfung, die diesen Namen nicht verdient, entschieden hat. Der internationale Krankheitscode für Ungeimpfte ist Z28.310. Die “Internationale Klassifikation von Krankheiten”, die jeder Krankheit einem Code zuordnet, lag in meinem Elternhaus als Buch auf dem Küchentisch, denn mein Vater war Arzt. Ein älteres Exemplar aus meiner Kindheit, in das ich als Krankenpfleger hin und wieder reingeschaut habe, hatte ich auch noch in Berlin. In Bulgarien brauche ich es nicht. Seit ich hier bin, war ich, sieht man von einer Gürtelrose am Anfang ab, praktisch nicht krank. Meine Gürtelrose deute ich nun als inneren Konflikt darüber, dass selbst wenn sich eine Mehrheit impfen lässt und sich in Deutschland demnächst vermutlich wieder impfen lassen wird, sie damit nicht Recht haben muss. Die Mehrheit hat nicht automatisch Recht, nur weil sie die Mehrheit ist, auch wenn viele das glauben. Bulgarien hat mir geholfen, dies nicht nur im Kopf klar zu kriegen, sondern auch im Herzen. Denn in dem kleinen Land am Rand sind offiziell nur 30 Prozent geimpft. Da sich nicht wenige von ihnen die Impfung gekauft haben, dürfte die wahre Impfquote bei 25 oder gar nur 20 Prozent liegen. Das heißt, 75 oder sogar 80 Prozent wären krank und ihre Krankheit hätte den ICD-Code Z28.310. Und das, obwohl sie sich bester Gesundheit erfreuen. Berücksichtigt man, dass in Bulgarien Nicken Nein und Kopfschütteln Ja bedeutet, ist dies eine spezielle, globale Form der Bulgarisierung, die Gesunde zu Kranken erklärt. Oder mit anderen Worten: Am bulgarischen Wesen soll die Welt genesen!
Video RadioMünchen
Text TaxiBerlin

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