Bericht aus einem aus der Zeit gefallenen Land (024)

Seit Tagen will der Schneemann, den meine Hausverwaltung auf den Esel bei mir vor der Eingangstür gesetzt hat, nicht weichen. Der Esel ist ein Geschenk von Fahrgästen aus Spandau bei mir im Taxi, aber das nur nebenbei. Da ich kaum noch die Wohnung verlasse, habe ich nichts davon. Immerhin, in der Wohnung herrschen mehr oder weniger ähnliche Temperaturen in jeden Raum. Ich persönlich bevorzuge die Ein-warmen-Raum Strategie der Bulgaren. Nach der Ein-warmen-Raum Strategie gibt es einen Raum, der so richtig warm ist, sagen wir 25 Grad. In Bulgarien kriege ich das Dank meines Holzofens der Marke PRITY, dem bulgarischen Mercedes in Sachen Holzöfen, hin. Nur, meinen PRITY konnte ich nicht mitbringen. Und wenn, hätte ich ihn hier nicht anschließen können. Aber das ist ein Luxusproblem und auch nur die Vorrede. Denn ich mache mir ernsthaft Sorgen, dass, nachdem der Hitzetod im Sommer ausgeblieben ist, nun wirklich Menschen sterben, und zwar Obdachlose den Kältetod. Dass es jetzt mehr Schnee geben soll, weil angeblich die Polkappen geschmolzen sind, leuchtet selbst mir ein. Wenn ich es richtig sehe, gibt es aber gar nicht mehr Schnee. Der ist immer noch der alte. Es wird bloß einfach nicht wieder warm oder zumindest etwas wärmer.
Foto&Text TaxiBerlin

 

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