Bericht aus einem gebrochenen Land (002)

Unser Land als gebrochenes Land und Berlin, die Zentrale des deutsches Irrenhauses, als failed city zu bezeichnen, ist keine Übertreibung, auch wenn es der ein oder andere für übertrieben hält, was keine Überraschung ist. Wer gibt schon gerne zu, dass er falsch liegt und das schon lange. Ein Freund von mir hatte diese Größe. Als ich ihn Ende letzten Jahres besuchte und wir miteinander sprachen, was wir seit Corona nicht mehr gemacht hatten, weil wir wie so viele im Land unterschiedlicher Meinung waren, sagte er plötzlich zu mir: “Du, Rumen, ich möchte dir sagen, dass du mit dem allermeisten Recht gehabt hast.” – Bulgarien, wo ich mich in der Vergangenheit vorzugsweise aufgehalten habe, ist auch gebrochen. So ist es nicht. Aber das kleine Land am Rand ist schon seit fast 40 Jahren gebrochen. Die allermeisten Bulgaren kennen ihr Land nur als gebrochenes Land, weswegen viele ihre Heimat verlassen haben. Einige von ihnen sind seit Corona nach Bulgarien zurückgekehrt. Lieber in einem gebrochenen Land leben als in einem, in dem der Wahnsinn herrscht. – Gebrochenes Land und Größen-Wahnsinn, diese Mischung macht Deutschland gerade so gefährlich. Vor allem, das ist aber nur meine persönliche Meinung, dass der Deutsche das Gebrochene, das Kaputte, das Chaos nicht gewöhnt ist wie der Bulgare. Denn der Deutsche will immer alles kontrollieren, was schon nicht geht. Ordnung ins Chaos zu bringen, ist eine Gabe, die selbst der Deutsche, an dessen Wesen mal wieder die Welt genesen soll, nicht beherrscht. Ihm steht, so meine Prognose, ein böses Erwachen bevor, und das ziemlich bald. Vielleicht schon in diesem Jahr. Möglicherweise wird er vorher noch depressiv. Das ist auch möglich. Jedenfalls wird er krank oder böse. Viele sind es schon, so auch mein Freund, mit dem ich nach Jahren wieder gesprochen habe.

Foto&Text TaxiBerlin

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