„Computerspiele & Drogen“ statt „Sex & Rock’n Roll“

Waren meine Landsleute in der deutschen Hauptstadt bisher nur chronisch müde, ausgebrannt und zunehmend orientierungslos, ich hatte hier darüber berichtet, sind sie nunmehr apathisch und hilflos. Yuval Noah Harari, Autor von „Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen“, hat dies bereits vor Jahren kommen sehen. In diesem Interview beantwortet er die Frage, was man seiner Meinung nach all den durch die so genannte vierte (?) industrielle Revolution hervorgebrachten „unnützen“ und „überflüssigen“ Menschen verabreichen sollte: eine Mischung aus Computerspielen, beispielsweise ein Smartphone, und Drogen, zum Beispiel Rotwein (auf den Fotos Dornfelder). Das Ganze natürlich nur zu ihrem Besten, um ihrem Leben zumindest noch irgendeinen Sinn zu geben. Denn, geht es nach Harari, sind sie „meaningless“ (bedeutungslos) und „worthless“ (wertlos). – Ich erwähne Harari, weil ich gestern o.g. Buch gefunden habe, und ich es morgen auf dem Flohmarkt verkaufe. Es gibt viele, die ganz scharf sind auf Harari, obwohl sie noch nie eine Zeile von ihm gelesen haben, oder vielleicht gerade deswegen. Wenn ich ihnen dann sage, dass ich Hararis Ansichten für menschenverachtend halte, schauen sie mich immer ganz ungläubig an. So, als hätte ich Gott gelästert. Verkaufen tut sich das Buch auf jeden Fall, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Auf dass sich jeder seine eigene Meinung bilden kann, indem er es liest.

One thought on “„Computerspiele & Drogen“ statt „Sex & Rock’n Roll“

  1. Och, da hat Harari auf seiner Safari, nicht wirklich neues geschrieben. Da gibts etliche Bücher, tw. um die 100 Jahre alt, welche sich mit derlei Fragen befassen. Es sei hierbei auch kurz darauf hingewiesen, daß der Autor Michael Spehr, sich in seinem Buch, mit dem Phänomen des „Maschinensturms“ befasst. Titel : „Maschinensturm“ – Protest und Widerstand gegen technische Neuerungen am Anfang der Industrialisierung. Damals waren die Menschen bei weitem reaktionärer bzw. rebellischer, als heute. Gipfeln wird es, mit den ganzen Haltlosen dort draußen, wie in dem Film „Idiocracy“. Filmtip par exellance. Leider weiß der „wissende“ Zuschauer oftmals nicht, ob er lachen oder weinen soll. Der Film ist von 2006, aber die Drehbuchautoren müssen die Zukunft bereits geahnt haben 😉

    1. An „Idiocracy“ muss ich in letzter Zeit auch immer öfters denken. Eigentlich wollte ich ihn mir letzte Woche nochmal anschauen, mich aber dann doch für „Wag The Dog“ entschieden. Auch dieser Streifen ist gerade wieder ganz aktuell.

      1. „Wag The Dog“ ist natürlich auch Klasse. Nicht zu vergessen, daß nicht nur der tägl. Mainstream-Quatsch uns programmieren soll. Fernseh-Programm(-Programmierung)! – Auch div. Hollyschrott-Filme dienen dazu, die Menschen auf die Zukunft „vorzubereiten“. Letzteres wurde sogar offen kommuniziert… Die Frage bleibt, warum sind gewisse Menschen manipulierbarer als andere?

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