
Stephen Emmett schreibt in „Zehn Milliarden“, dass wir irgendetwas Radikales tun müssten, um eine globale Katastrophe zu verhindern. Bei „irgendetwas“ haben die meisten vermutlich immer noch „igendwas mit Medien“ im Kopf. Radikal ist heute immer Rechtsradikal und somit schlecht. Wenn Linke, besser linke Linke, anderen Menschen mit dem Hammer auf den Kopf hauen, dann ist das nicht radikal, und schon gar nicht linksradikal, sondern gut. Oder würde man sich sonst um die Täter im ungarischen Gefängnis sorgen? Radikal ist, was ’89 in der DDR geschah. Ich meine jetzt nicht die Wiedervereinigung, die war auch erst ’90, sondern die Massendemonstrationen. Obwohl, es gab auch da jede Menge Menschen, die lieber zuhause blieben, weil sie Angst vor radikalen Veränderungen hatten. Und heute ist es genauso. Die meisten bleiben lieber in ihrer Komfortzone, wollen sich nicht selber waschen, sondern gewaschen werden, und dabei aber bitte sehr nicht nass gemacht werden. Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich glaube nicht, dass das funktioniert.