Der Krieg in den Köpfen

Der Krieg in den Köpfen auf eine Berliner Häuserwand gebracht. Am Sonntag sprachen mich zwei Jugendliche mit muslimischen Hintergrund auf dem Flohmarkt an. Ein Buch, das ich auf meinem Stand zum Verkauf anbot, war der Anlass. Welches genau, habe ich vergessen. Es ist auch nicht wichtig. Die beiden Jugendlichen fragten mich, ob ich für Israel oder für Palästina bin. Auch wenn sie selbst keine Palästinenser waren, wie sie sagten, war klar, welche Antwort von mir erwartet wurde. Ich sei für Frieden, sagte ich. Jetzt geschah überraschendes. Der ältere von den beiden fand das ganz OK und forderte den jüngeren zum Weitergehen auf, der lieber Weiterkämpfen wollte, und das mit mir. – Gestern hörte ich im Radio, dass es im Nahen Osten Friedensgespräche geben würde, zu der die Hamas nicht eingeladen wurde, was mich an die Friedensgespräche neulich im Ukraine-Krieg erinnerte, zu der Russland nicht eingeladen war. Heute erfahre ich, dass die Hamas vielleicht später zu den Nahost-Friedensverhandlungen dazu stößt. Komisch, dachte ich sogleich. Warum wurde damals Russland nicht eingeladen, wenn man heute mit der Hamas spricht. Ist das nicht eine Terrormiliz? Und warum hat man mit den Taliban gesprochen, mit denen man nie sprechen wollte? – Man hat mit ihnen gesprochen, damit man in Ruhe und Sicherheit aus Afghanistan abziehen und diese Niederlage als Sieg verkaufen kann. Gibt es ein ähnliches Ziel, wenn man jetzt mit der Hamas spricht? Und wann spricht man endlich mit Russland?

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