Unter Menschen

Am Freitag war ich unter Menschen. Ich bin in die Stadt zu einem Klassik Konzert gefahren. Wie ich bereits schrieb, sind auch in Bulgarien die wurzellosen Städter sehr verwestlicht. Mit verwestlicht meine ich unverbunden. So wie die Dame neben mir, die nichts besseres zu tun hatte, als alle fünf Minuten ihr Smartphone herauszuholen, um zu sehen, ob da eventuell neue Nothing-About-Nothing-Nachrichten angekommen waren. Kein Gedanke daran, dass der Mensch neben ihr ungestört und ohne lästige Ablenkungen der Musik lauschen möchte. Obwohl das der Grund ist, warum man in ein Konzert geht. Zumindest ist das bei mir so. Bei der Frau offensichtlich nicht. Sie selbst fühlte sich vermutlich mit der Welt verbunden, aber eben nicht mit ihrem Nächsten. Ein kluger Kopf, wer genau habe ich gerade vergessen, meinte einmal: “Hell Is Other People”.