Vom Kampf Mann gegen Maus

Alle reden vom Krieg, aber keiner vom Kampf Mann gegen Mann. Auch ich habe keine Erfahrung mit ihm. Immerhin, ich kann vom Kampf Mann gegen Maus berichten, wobei mir die Rolle der Supermacht zukam. So würde ich es zumindest beschreiben. Und wie für eine Supermacht üblich, so habe auch ich meine vitalen Interessen, und zwar nach Ruhe und Ordnung. Diese wurden von obigem Schurken ohne Staat gestört, indem er permanent Unruhe und Unordnung in mein Leben brachte, woraufhin er von mir als Supermacht mehrfach verwarnt wurde. Da der Schurke die Warnungen in den Wind schlug, kam es, wie es kommen musste, und zwar zum Kampf zwischen Ordnung und Unordnung, zwischen Ruhe und Unruhe, sprich zwischen Gut und Böse. Dabei kamen weder Atomraketen zum Einsatz, noch Uran-Munition und auch keine Drohnen. Es war ein Kampf Mann gegen Maus, den der Stärkere gewann. Was sich einfach anhört, war alles andere als das. Denn zuerst muss man des Schurken habhaft werden. Erst dann kann man ihn würgen und den Hals umdrehen. Danach muss man das Ganze noch verarbeiten. Vielleicht das wichtigste, um keine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) mit sich herumzutragen. Mit der PTBS, eine Beeinträchtigung, die nach einem traumatischen Ereignis auftritt, ist nicht zu spaßen. Kennzeichen einer PTBS sind aufdringliche Gedanken, Alpträume, Flashbacks und die Vermeidung von Erinnerungen an das Trauma. Ich meine, der Maus kann’s egal sein, die ist tot. Aber meine Psyche und mein Körper, die den Kampf nicht einfach nur überlebt haben, sondern von ihm traumatisiert sind, befinden sich seither in ständiger Alarmbereitschaft. Unruhe, Nervosität, Schreckhaftigkeit, aber auch Reizbarkeit und plötzliche Aggressionen sind typische Symptome, ebenso nächtliches Grübeln und mehrmaliges aufwachen. Konnte ich früher nicht schlafen, weil der Schurke, der am Ende ganz OK und auch nett anzusehen war, Krach machte, kann ich heute nicht schlafen, nachdem ich ihn um die Ecke gebracht habe. Bleibt die Frage, ob es anders wäre, hätte ich Drohnen, Uran-Munition oder gar Atombomben zum Einsatz gebracht. Vielleicht ginge es mir dann besser heute. Ausschließen möchte ich es nicht, aber auch nicht drauf ankommen lassen.

PS: Bei dem Schurken handelt es sich um keine Maus. Das mit der Maus habe ich nur wegen der Alliteration geschrieben. Wer weiß, wie der Schurke heißt, dem verrate ich meine Tricks beim Kampf Mann gegen Maus.

One thought on “Vom Kampf Mann gegen Maus

  1. Nix Relotius – immer noch der damalige Berufsgenosse mit dem du hier im Mai ´22 schonmal aneinandergeraten bist und derzeit eine Depression attestiertest, jetzt also eine PTBS – soso… 🙃
    Trotzdem lese ich hier immer noch gern mit und bleibe dir gewogen, wenn auch in aller Regel kommentarlos und hoffe jetzt natürlich, daß du nun auch die ”Tricks beim Kampf Mann gegen Maus” nicht schuldig bleibst. Nach allen vorangegangenen Vergrämungsversuchen hätte ich es als nächste Eskalationsstufe ja mal mit so etwas in der Art versucht: https://www.jagdfallen-steingraf.de/?product=wippbrettfalle-siebenschlaefer-55-cm

    p.s.
    Habe unter Website mal völlig ohne obigen Zusammenhang ein Foto geladen bei dem ich recht sicher bin, daß es dich anspricht und das du gern irgendwann wenn´s paßt in einem deiner Beiträge verwenden kannst.

    1. Lieber Claas Nix Relotius! Erst einmal freue ich mich, dass ein alter Berufsgenosse hier immer noch gern mitliest und mir gewogen ist, wenn auch in aller Regel kommentarlos.
      Was den Mai ’22 angeht, so habe ich keine Erinnerung. Tut mir leid. Ich mache auch nicht den Scholz. Es passiert einfach zu viel hier.
      Das mit der PTBS hast du verkehrt verstanden. Es war ein Gesprächsangebot, das du als solches verstanden und aufgegriffen hast. Wenn jemand sich so profund zur PTBS äußert, hat er meist persönliche Erfahrungen mit ihr. Das ist zumindest meine Erfahrung.
      Danke für den Link mit den Fallen – sehr interessant. Ich habe Schallgeräte, die allerdings erst nach Wochen anschlagen. Man muss Geduld haben.
      Der für den Menschen nicht hörbare Schall hat beim Kollegen nicht gewirkt. Hinzu kam, dass er Tag-aktiv war. Normalerweise sind Siebenschläfer ausschließlich Nacht-aktiv. Habe es wie beschrieben im Guten versucht, sogar mit Knoblauch, die Tiere haben eine gute Nase. Leider ohne Erfolg.
      Als ich mich dazu entschlossen hatte, die Verkleidung von der Dachluke abzunehmen, hatte ich den Kollegen plötzlich auf dieser wie auf einem Präsentierteller in der Hand. Damit hatte er nicht gerechnet (normalerweise bleiben die Tiere hinter der Verkleidung vom Dachgebälk), und ich auch nicht. In dem Moment musste ich mich entscheiden, ob ich mir meine Hütte ab sofort mit dem Kollegen teilen will oder lieber nicht. Der Rest ist Geschichte.
      Dein Foto kann ich leider nicht finden, aber trotzdem Danke!
      Würde mich freuen, wenn du mir auch weiterhin gewogen bleibst.

  2. Da trotz des Fehlschlagens aller hoffentlich vorher zum Einsatz gekommener altbewährten Hausmittel, weiterhin Milde für den (für den Großstädter) sympathischen wenngleich scheinbar beratungsresistenten knopfäugigen Poltergeist und Namensgeber einer Bauernregel, (die zum Zeitpunkt des Blogeintrags eine Rolle spielt und dieser wohl ganz bewußt gewählt wurde,) walten zu lassen – möglicherweise in Form seiner Remigration fernab der Behausung der larmoyanten Supermacht – sind die Anzeichen einer PTBS in den Augen des Verfassers nur die angemessene Konsequenz für das Verhängen und den Vollzug der Höchststrafe für den kleinen Halunken – instant Karma, but you´ll get over it 😉

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