Leben in Zeiten von Corona – Heute: Flüssig bleiben und mit gutem Beispiel vorangehen!

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früher Lichtenberg / heute Lichtenberg

Ich hatte neulich schon darüber geschrieben, dass sich gerade meine Meinung über das ewige Partyvolk, das dazu verdammt ist, immer von einer Party zur nächsten zu ziehen, verändert. Das ist wichtig, dass man Meinungen auch ändern kann, wenn sich die Faktenlage verändert hat. Wobei man mit Fakten auch vorsichtig sein muss, weil praktisch alle Fakten schlussendlich Interpretationen also Meinungen sind. Früher waren zumindest letztere noch unsere eigenen, neuerdings lassen immer mehr Menschen denken. Deswegen gilt seit einiger Zeit: Sag mir deine Meinung, und ich sage dir, wer für dich denkt. Das ist die Wahrheit. Ob es für das Partyvolk etwas bringt, eine neue Partei für ihre Party zu reservieren, das kann ich dir nicht sagen. Prognosen sind auch heutzutage schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen. Wichtig ist, dass wir offen oder “flüssig” bleiben, wie es immer von uns gefordert wird. Dass wir nicht an alten Meinungen und Überzeugungen festhalten, so wie ich. Ich selbst gehe mit gutem Beispiel voran, so dass auch du dir an mir ein Beispiel nehmen kannst. Aber eigentlich halte ich mich nur an das, was schon bei mir im Taxi galt, wo ein jeder alles sagen durfte – sogar die Wahrheit, und was Kollege Nietzsche schon vor Jahren so formulierte: “Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit, als Lügen.”                      Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: TaxiBerlin mit seiner Peitsche im Taxi auf der LaienBühne

Peitschenhandel & Fetisch-Hof / Kirchhofstr. 44
früher Neukölln / heute Neukölln

Es ist nicht leicht in diesen Tagen, nach Österreich zu gelangen. Der Umweg über die Botschaft unseres Landes in Budapest ist auch keine Alternative mehr. Als Trockener Taxifahrer ohne Fahrgäste und deren Trinkgeld fehlen mir ehrlich gesagt auch die Mittel dazu. Deswegen muss mein Auftritt auf der LaienBühne in Wien virtuell erfolgen, wie so vieles im “Neuen Normal”. Gut, mein altes Leben war nicht ideal, aber auf jeden Fall besser als die Schöne Neue Welt, die man uns nun schon seit über einem Jahr verkaufen will. Dieser Verkauf, besser Ausverkauf, zeichnete sich schon lange davor ab, und als erstes bekamen das die Prostituierten und die Taxifahrer zu spüren. Das älteste und das mobilste Gewerbe der Welt bekommt solche Sachen immer als erste mit, das war schon immer so. Wie das die Frauen gehandhabt haben, was aus ihnen geworden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Was ich weiß, ist, dass ich, als ich noch Taxi gefahren bin, aus diesem mulmigen Gefühl heraus immer eine Peitsche bei mir im Taxi mitgeführt habe. Ich hatte das irgendwann schon mal erwähnt gehabt, aber niemand hatte es mir glauben wollen. Deswegen überhaupt mein Auftritt auf der LaienBühne in Wien. Als Trockener Taxifahrer ist es mir ein Anliegen, auch unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Nicht, dass ich mich dafür entschuldigen möchte. Nein, so ist es nicht. Aber am besten du liest selbst, was es mit der Peitsche in meinem Taxi auf sich hatte. Da ich mich dazu nach Österreich begeben musste, es ist nicht leicht in diesen Tagen hierzulande einfache Wahrheiten auszusprechen, darf natürlich Thomas Bernhard nicht fehlen. (Was der alte Grantler Thomas Bernhard wohl zu Corona gesagt hätte?) Es ist gleichzeitig mein Abschied von meiner Stadt, in der die Balkanisierung täglich weiter voran schreitet, weswegen ich auch gleich auf den Balkan gehen kann. Deswegen der Titel und auch Aus dem Alltag:   Auf Berlin habe ich verzichten müssen”   –   Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: TaxiBerlin vor Wien

 

Gut, dass ich Wien belagern würde wie früher der Türke, ist leicht übertrieben. Aber immerhin befinde ich mich auf meinem Weg in die Hauptstadt des Nachbarreiches, zumindest gedanklich. Und da, über Sachsen-Anhalt, kommt mir gerade Lisa Eckart entgegen, die jetzt in Leipzig leben soll. Lisa Eckart hat nicht immer Recht, aber dass uns eine neue Wiedervereinigung bevorsteht, das ist gar nicht so abwegig, wie es sich im ersten Moment anhört. Aber am besten du hörst selbst, während du auf meinen Auftritt auf der LaienBühne in Wien wartest, der demnächst startet. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Im Taxi mit Nora Tschirner

und oft selbst das nicht

Es ist jetzt einige Zeit her, dass mir Nora Tschirner im Taxi saß. Nora Tschirner ist Schauspielerin und wohnte damals bei mir um die Ecke im Friedrichshainer Kiez, weswegen ich sie auch in meinem Taxi hatte. Sie stieg mir nicht alleine ein, sondern mit einem Kollegen vom Film, mit dem ich mich sogleich anfing zu unterhalten. Irgendwie hatten wir ein Thema gefunden (welches genau, habe ich vergessen), das uns beide nicht wieder los ließ. Das passte Nora Tschirner damals gar nicht, dass es nicht um sie ging, weswegen sie recht bald intervenierte und mein Gespräch mit ihrem Kollegen nicht nur unterbrach, sondern beendete. Ich erinnere mich daran, weil Nora Tschirner ganz aktuell über ihren Burn Out und ihre Depressionen spricht. Man findet das mehrteilige Interview auf YouTube, ich kann es nur wärmstens empfehlen. Nora Tschirner berichtet darüber, wie sie sich selbst in eine Klinik eingewiesen hat, und dass sie dort gefragt wurde, wann sie früher als Kind am glücklichsten gewesen sei. Ihre Antwort ist bemerkenswert, sie nennt zwei Situationen: Einmal immer mit Tieren, was ich nicht nur verstehe, sondern nur unterstützen kann. (Friedrich Nietzsche meinte dazu, dass wir deswegen so gerne in der Natur sind, weil diese keine Meinung über uns hat.) Da sich fürs menschliche Wohlbefinden Esel besonders gut eignen, sei mir an der Stelle der Hinweis auf HappyDonkeys erlaubt, die auch du vielleicht bald in Bulgarien besuchen kannst. Weiterhin sagt Nora Tschirner in dem Interview, dass sie sich immer dann am wohlsten gefühlt hat, wenn sie nicht im Mittelpunkt stand, wenn ihre Eltern nicht ihren Focus auf sie hatten. Diese Aussage der Schauspielerin war es, die mich an die Situation mit ihr in meinem Taxi zurückdenken ließ. Dort war es genau umgedreht. Nora Tschirner stand nicht im Mittelpunkt, und das störte sie offensichtlich so sehr, dass sie mein Gespräch mit ihrem Kollegen beenden musste. Ich fand das damals merkwürdig. Dass es sich jetzt, viele Jahre später, aufklärt, finde ich gut. Dass auch hier unsere internalisierten Eltern dahinter stecken, für die wir selbst dann noch irgendwie zu sein haben (meist leider nicht wir selbst), also eine Rolle spielen sollen, wie es auch der Beruf des Schauspielers vorsieht, selbst wenn wir schon lange erwachsen sind, ist keine Überraschung für mich. Trotzdem danke ich der Schauspielerin für ihr offenes und ehrliches Interview!     Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona – Morgen: TaxiBerlins Auftritt auf der LaienBühne in Wien

B E R N H A R D = Bernhard, Thomas


Morgen, Dienstag den 11. Mai 2021, ist meine Premiere auf der Laienbühne. Du kannst dabei sein, indem du einfach morgen wieder hier vorbeischaust. Ob es die Bretter sind, die die Welt bedeuten, kann ich (noch) nicht sagen, immerhin ist die LaienBühne in Wien, und die Ankündigung meines Beitrags “Auf Berlin habe ich verzichten müssen” klingt vielversprechend:

“Die größte Ungerechtigkeit beim Taxifahren ist, dass ich als Taxifahrer immer dorthin fahren muss, wo der Fahrgast hinwill und nicht dahin, wo ich denke, dass er hingehört. Selbst wenn ich das nach all den Jahren meist besser wusste als mein Fahrgast.”

TaxiBerlin weiß, wovon er spricht. Ein Vierteljahrhundert auf den Straßen und Wegen Berlins hat ihm vieles gelehrt, manche Einsicht geschenkt: “Zum Schluss habe ich alle, die dorthin wollten, wo was los ist, immer direkt zum Flughafen gefahren.” – Man merkt, dass er Thomas Bernhard, diesen genialen Grantler, schätzt. Ihn, der “meinetwegen den Literatur-Nobelpreis auch posthum hätte bekommen können, wenn es denn unbedingt ein Österreicher sein musste”.

TaxiBerlin: Rinderzüchter, Krankenpfleger, Taxifahrer. Inhaber einer Melkberechtigung. Einer, der 750 Kilometer mit einem Esel quer durch Bulgarien gewandert ist. In 40 Tagen.
Einer, der die ungewöhnlichen Wege nicht scheut.
PS: Vorfreude – Schönste Freude! Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
Text LaienBühne
Foto TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Bye Bye Belgien

 

Die Tage, ach was sage ich, Stunden für Belgien und den Belgiern sind gezählt. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. (Welche Kirche?) Über Belgien und die Belgier kann ich nichts Negatives sagen, und da diese dabei sind kollektiv Suizid zu begehen, verbietet sich das auch. Auf wen ich nie gut zu sprechen war, das ist dagegen der ewige Partymensch, der dazu verdammt ist, von einer Party zur nächsten zu ziehen. Da steht möglicherweise ein Richtungswechsel bevor, also was meine Meinung zu ihm, dem ewigen Partymenschen, angeht. Und zwar dann, wenn er demnächst auch hierzulande im großen Stil auf die Straße und von dort direkt in die Bars und Kneipen zieht, wie die Belgier und auch die Spanier es uns gerade vormachen. Der ewige Partymensch mutiert zum Freiheitskämpfer – ich lach mit tot, wenn’s wahr wird.       Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Alles muss klein beginnen

Überall in Berlin, nicht nur in Neukölln

 

Die größte Ungerechtigkeit unserer Tage ist, dass Männer praktisch keinen Zugang mehr zu Frauen haben. Das war vor Corona schon so, Corona hat diese Entwicklung nur weiter vorangetrieben. Es ist so ähnlich wie mit Uber und dem Taxi. Am Ende des Taxi ist nicht Corona Schuld, sondern Uber. Corona hat den Niedergang des Taxi nur noch mal um einiges beschleunigt. Doch zurück zu den Frauen, die Männer früher in Clubs, auf der Straße, im Geschäft oder auch im Bordell kennenlernen konnte. Das ist heute praktisch nicht mehr möglich, auch wegen der Maske, aber vor allem wegen der Angst, die mittlerweile jeder vor dem anderen hat. Von der Nächstenliebe ist praktisch nichts mehr übrig geblieben, und auch von der Nächstinnenliebe. Sex findet ausser im Porno nicht mehr statt. Du glaubst mir nicht? Dann frage dich selbst, wann du das letzte Mal erfüllenden Sex hattest? Du musst nicht antworten, sei nur ehrlich zu dir selbst. Deswegen ist die Forderung an den Wänden Neuköllns und anderswo in Berlin sicherlich absolut richtig, aber eben auch eine Maximalforderung. Mein Vorschlag ist folgender: Lass es klein beginnen. Vielleicht fängst du erstmal mit einer leichten Umarmung an. Dann könnte es weiter gehen mit einem Blick in die Augen und danach möglicherweise ein zarter Kuss, auf den Mund – Maske abnehmen nicht vergessen!   Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
Foto&Text TaxiBerlin