Leben in Zeiten von Corona – Heute: Was ist Querdenken und wer ist Querdenker?

Nicht nur das Trinkgeld fehlt mir …

Meine Gewaltphantasien gegen Querdenker nehmen mit jedem Tag mehr Gestalt an, werden praktisch im Minutentakt konkreter. Seit selbst ich bei Corona mitmache, will auch ich endlich dazugehören, koste es was es wolle. Ich bin praktisch zu jeder Mutprobe und sogar Schandtat bereit. Ich habe mich auch schon im Internet kundig gemacht, was Querdenken ist und wo ich Querdenker finde. Der “Querdenker”, erfahre ich bei Wikipedia, ist eine deutschsprachige Wirtschaftszeitschrift, und darüber hinaus auch der deutsche Name eines Brettspiels. Ausserdem erfahre ich, ebenfalls bei Wikipedia, dass “Querdenken” eine kreative Denkmethode ist. Last but not least soll “Querdenken”  auch eine in Stuttgart gegründete Initiative sein, die die gegenwärtigen Maßnahmen kritisiert, was praktische alle machen, selbst die, die so wie ich, bei Corona mitmachen. Also ich kenne keinen, der mit allen Maßnahmen einverstanden ist. Du vielleicht? Die in Stuttgart gegründete Initiative, die gegen die Maßnahmen protestiert, fällt also weg. Es wäre auch von mir und meinen Gewaltphantasien etwas viel verlangt, diese an allen auszuleben. Das würde selbst mich überfordern, der es nicht erwarten kann, allen zu zeigen, wie sehr er dabei ist bei Corona. Ich bitte da um dein Verständnis, aber alles hat seine Grenzen, selbst Gewaltphantasien. Bleibt noch die Wirtschaftszeitung, das Brettspiel und die Denkmethode. Früher hätte ich meine Fahrgäste gefragt, aber das geht heute nicht mehr, seit man mir nicht nur die Fahrgäste, sondern mein ganzes bisheriges Leben genommen hat, seitdem ich ein Trockener Taxifahrer bin, der Uber-Corona-bedingt aus dem Verkehr gezogen wurde. Deswegen frage ich dich: Was ist es denn nun? Die Wirtschaftszeitung? Oder das Brettspiel? Oder ganz und gar die kreative Denkmethode? Und falls ich meine Gewaltphantasien an allen dreien ausleben soll: Wo soll ich anfangen? Und in welcher Reihenfolge soll ich vorgehen? Danke im Voraus für deinen guten Rat! Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Raus aus dem Schlaflabor

Joachim-Karnatz-Allee nahe Bundeskanzleramt
früher Tiergarten / heute Neue Mitte

Früher war Stubenarrest eine Strafe, dann war es das Rausgehen, und neuerdings steht das Rausgehen unter Strafe, zumindest zu den Uhrzeiten, in denen das Corona-Virus besonders aktiv ist. Es gibt bereits Menschen, die vorsichtshalber gar nicht mehr rausgehen, und einige wenige, die Avantgarde wenn du so willst, verlassen ihr hauseigenes Schlaflabor schon überhaupt nicht mehr. Sie stehen praktisch nur noch auf, um zur Toilette zu gehen. Manch einer, der nicht mehr liegen kann, sitzt bereits auf einer Kloschüssel vor seinem Fernseher bzw. Computer, um nichts Neues zu verpassen. Beispielsweise die neuen/alten Freiheiten für Geimpfte, die ihre geimpften Grundrechte zurückerhalten. Nicht, dass sie deswegen ihr Schlaflabor morgen verlassen. Obwohl, vielleicht ja doch. Irgendjemand muss schließlich für alle die, die ihre Einladung zum Impfen nicht annehmen möchten, einkaufen gehen. Gut, du kannst auch liegenbleiben und weiterhin bei Amazon im Internet einkaufen. Das geht natürlich auch. Oder du bietest mit und lässt dich als Auserwählter demnächst von Amazon ins All schießen. Höre gerade im Öffentlich/Rechtlichen InfoRadio, das Neugierige, das das “Warum?” liebt, dass Jeff Bezos einen Platz in seiner Rakete im Internet versteigern lässt. Wenn dich rein gar nichts bewegen sollte, dann lass dich bewegen und flieg mit Amazon ins Weltall. Vergiss die Probleme auf dem Planeten hier, macht Jeff Bezos schließlich auch. Vielleicht ist das auch die Lösung, damit du mal wieder raus kommst aus deinem Schlaflabor.    Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Bill spielt nicht mehr mit

Um’s Geld geht’s nie, nur um’s Geschäft

Habe ich gerade eben noch geschrieben, dass ich jetzt auch bei Corona dabei bin, will Bill nun nicht mehr mitspielen. Beim vom investigativen Journalisten Glenn Greenwald (das ist der, der die Snowden Story gebracht hat) mitgegründeten “The Intercept” liest sich das so: “Bill Gates said he doesn’t think the recipe for the vaccine should be shared.” Der Hintergrund ist der, dass Bill die Menschen schützen wolle vor schlechtem Impfstoff. (Oder mit anderen Worten, er hält Afrikaner für zu blöd, einen Impfstoff herzustellen.) Ähnlich den Reichen in Hamburg, die damals keine Flüchtlinge in ihrem Kiez haben wollten, weil der dortige Reichtum schlecht für die Augen der Geflüchteten gewesen wäre. Um Geld geht es dabei nie. Schon gar nicht bei Bill, der ist schließlich Philantrop. Da fällt mir ein, was schon Oscar Wilde über solche Leute gesagt hat: “Philantropic people loose all sense of humanity. It is their distinguished character.” 

Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Ich bin jetzt auch bei Corona dabei

 

Ying und Yang tief im Osten
52°28’39.8″N 13°31’31.0″E

Der ein oder andere hat es mitbekommen: Ich habe mich bisher schwer getan mit Corona. Das ist die Wahrheit. Aber das wird jetzt anders, ab sofort bin auch ich bei Corona dabei. Ich mache das nicht aus einem sportlichen Gedanken heraus, wo dabei sein alles ist. Ich meine es Ernst. Denn ich habe festgestellt, dass wenn man mitmacht, es sich einfach leichter lebt. Das war damals schon so, also in der DDR. Mein bisheriger Widerstand hat auch damit zu tun, dass ich es in Zukunft anders machen wollte als damals in der DDR. Anders ist aber nicht automatisch besser. Das ist mir jetzt klar geworden. Was mich letztendlich überzeugt hat, ist der Umstand, dass diesmal auch die Wessis dabei sind, also nicht nur wir dummen Ossis. Und die Wessis sind nicht nur dabei, nein, sie marschieren sogar vorneweg, und das finde ich gut. Es ist ja einfach auch schön, wenn es nur noch eine richtige Meinung gibt. Das macht das Leben um einiges leichter, und darum ging es uns doch damals. Wir wollten gar nicht die Welt sehen, nein, wir wollten es nur leichter haben. Also so wie jetzt, wo die Welt so klar und leicht zu verstehen ist. Wenn die anderen immer die Bösen und wir die Guten sind. Und wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Das ist geradezu genial. Denn der Gute hat immer Recht, koste es was es wolle. Praktisch ist gegen das Böse und den Bösen jedes Mittel Recht. Überhaupt ist es wichtig, einen Feind zu haben, den man bekämpfen kann. Das gibt dem Leben einen Sinn und dem Tag Struktur. Die permanente Angst erinnert mich an Maos permanente Revolution in China. Die habe ich damals leider verpasst, weswegen ich so froh bin, dass ich sie jetzt nachholen kann. Möglicherweise werde ich auch noch den Sieg der Weltrevolution, also Null Covid, sozusagen den Endsieg, miterleben. Das ist mein absoluter Traum. Die Welt erlöst von allem Bösen. Dann ist alles Gut. Aber gibt es dann überhaupt noch das Gute, wenn es das Böse gar nicht mehr gibt? Wäre die Welt nicht ohne Menschen besser dran? Da sind sie wieder, meine kleinbürgerlichen Zweifel. Ist es am Ende nicht egal, ob man mitmacht oder nicht, so wie halbvoll letztendlich halbleer ist? Du siehst, ich bin noch nicht ganz dabei. Ich muss mich noch von meinem kleinbürgerlichen Gedankengut trennen. Aber bald soll sowieso keiner mehr etwas besitzen. Alles soll allen gehören. So wie in der DDR. Gut, damals ging der Traum nicht ganz in Erfüllung. Aber diesmal wird es garantiert klappen. Und dann werden auch meine letzten kleinbürgerlichen Gedanken in der allgegenwärtigen Präsenz des Guten untergehen. Der Sex soll dann übrigens auch sozialisiert und kostenlos zugänglich sein. Darauf freue ich mich ehrlich gesagt am meisten. Wenn das mit dem Sex nicht wäre, wäre ich wohl nicht dabei. Das ist die Wahrheit.  Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Querdenken ist tödlich – Töte Querdenker

 

Aktuelles Angebot, passend zum Thema

Sicherlich sind auch dir schon die zahlreichen “Querdenken ist tödlich” Graffitis in unserer Stadt aufgefallen. Ich hatte bereits darüber geschrieben, und auch dass aus “Querdenken ist tödlich” rasch “Töte Querdenker” werden kann, hatte ich erwähnt. Anfangs allerdings wusste ich ehrlich gesagt rein gar nichts mit den Grafittis anzufangen, einfach weil ich mit dem Querdenken nichts anzufangen weiß. Ich meine, mir fällt doch das geradeaus denken schon schwer. Wie soll ich dann noch quer oder gar um die Ecke denken. Und so ist es bis heute geblieben. Ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht, was Querdenken und wer Querdenker genau sein sollen. Was ich weiß, ist aber, dass beides mir Angst macht. Angst wird uns doch nun schon lange genug genug gemacht. Da brauche ich nicht noch irgendwelche Querdenker, die mir zusätzlich Angst machen und schon gar nicht, indem sie mir meine Angst nehmen wollen. Das macht mich total wahnsinnig, und neuerdings habe ich sogar Tötungsphantasien. Wenn jetzt nicht diese Ausgangssperre wäre, ich würde loslaufen und mir einen von diesen Querdenkern vorknöpfen. Und wenn der nicht schnell genug auf’m Baum wäre, würde ich ihn vermutlich an ihm aufknüpfen.              Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Auch “Gefragte Experten” lassen sich scheiden

Und Tschüss
Gerade erfahre ich im Öffentlich/Rechtlichen InfoRadio, das mit dem “Warum?”, dass Bill und Melinda Gates sich scheiden lassen, und dass es sich bei den beiden um “gefragte Experten” handeln soll. Da ich nicht weiß, wofür die beiden “gefragte Experten” sind, frage ich meine Frau. Früher hätte ich meine Fahrgäste gefragt, aber das geht jetzt nicht mehr, denn ich bin seit über einem Jahr ein Trockener Taxifahrer, dem nicht nur die Fahrgäste, sondern auch sein ganzes bisheriges Leben abhanden gekommen sind. Ich habe viele Fragen in diesen Tagen, die ich natürlich nicht alle meiner Frau stellen kann, aber für diese Frage ist meine Frau hundertprozentig die richtige, da auch sie aus den USA kommt, genauso wie Bill und Melinda Gates, die sich jetzt scheiden lassen wollen. Meine Frau musste auch gar nicht überlegen, wofür die beiden, die sich da jetzt scheiden lassen wollen, Experten sein sollen, und die darüber hinaus zu den reichsten Menschen auf unserem Planeten zählen. Reich zu sein ist also keine Garantie für eine glückliche Ehe. Nein, das sagte meine Frau nicht. Das sage ich. Die Frage war ja auch, wofür Bill und Melinda Gates “gefragte Experten” sind, die das Öffentlich/Rechtliche InfoRadio, die mit dem “Warum?”, leider nicht beantwortet hat, weswegen ich meine Frau fragen musste. Und sie, also meine Frau, meinte nun, dass das das Geld sei, wofür die beiden Experten seien. Ich meine, ja klar, wofür sollen die beiden reichsten Menschen unseres Planeten denn auch sonst Experten sein. Hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können.          Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Straßennamen sind wie Politiker

 

Am Fehrbelliner Platz
früher Wilmersdorf / heute Charlottenburg-Wilmersdorf
Seit Corona stresst mich das Einholen, wie das Einkaufen in Berlin genannt wird, so sehr, dass ich kaum noch einholen gehe. Bis Corona war das Einholen für mich mein schönstes und auch größtes Hobby. Wenn man so wie ich nur wenig Kohle hat, will diese wenige Kohle gut angelegt sein. Deswegen war einholen für mich nicht nur Hobby, sondern immer auch richtig Arbeit, so wie für professionelle Jogger das Joggen (und jogge du mal mit einer Atemschutzmaske!). An dem aktuellen Stress, dem ich beim Shoppen ausgesetzt bin, allen voran wegen erwähntem Maskenzwang, aber auch weil ich ständig Abstand halten soll und deswegen gar nicht mehr an die Regale rankomme, um die dort bereitliegenden Waren gebührend begutachten zu können, ändern auch Durchsagen im Supermarkt nichts, dass man dort alles dafür tuen würde (was immer das auch sein mag), dass ich auch weiterhin entspannt einkaufen könnte. Einholen stresst mich mittlerweile so sehr, dass ich praktisch gar nichts mehr einhole, sondern nur von Wasser und Brot lebe, auch weil mir seit Corona die Kohle fürs Shoppen, meinem zuvor größten und schönsten Hobby, fehlt. Das Brot backe ich selbst, das Wasser kommt aus der Leitung – noch. Und als wenn es nicht schlimm genug wäre, dass man mir nicht nur mein bisheriges Leben genommen hat, sondern darüber hinaus auch noch mein schönstes und größtes Hobby, soll ich nach all dem Stress auch noch Bardgeldlos bezahlen, und zwar überall, selbst in der Barstraße. Und das ärgert mich, der sein halbes Leben lang auf den Straßen, meiner Universität, Zuhause war, am meisten, dass nun auch noch/schon Straßennamen nicht mehr das halten, was sie versprechen. Also dass es sich mit den Straßennamen jetzt genauso verhält wie mit Politikern.   Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

In der Barstraße
früher Wilmersdorf / heute Charlottenburg-Wilmersdorf

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Lerne auch du Duldsamkeit – wohin dich deine Folgsamkeit gebracht hat, hast du ja nun gesehen

 

Auch das, das Kommende

Seit über einem Jahr bin ich nun schon Trockener Taxifahrer, meine letzte Schicht im Taxi war Anfang März vergangenen Jahres, und mittlerweile ist aus dem Gefühl eine Gewissheit geworden: Meine Zeit als Taxifahrer ist vorbei. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, mich nochmal ins Taxi zu setzen. Ein Jahr hört sich lang an, ist es aber gar nicht. Die Auseinandersetzung mit der Frage, dass mein altes Leben möglicherweise vorbei ist, begann bereits vor mehreren Jahren, und zwar mit dem Aufkommen von Uber. Heute, wo immer mehr Menschen realisieren, dass es ihnen aktuell ganz genauso geht, dass auch ihr altes Leben vorbei ist, mit dem sie meist ganz zufrieden waren, bin ich dafür dankbar, dass ich diesen Vorlauf hatte. Deswegen kann ich diese Menschen auch beruhigen. Fürchtet euch nicht. Das Leben geht weiter. Gut, es sind durchaus Gründe, gewalttätig zu werden, Drogen zu nehmen, mit dem Trinken anzufangen oder depressiv zu werden. Aber damit spendest du anderen Menschen nicht nur zu viel Beachtung, sondern gibst ihnen vor allem zu viel Macht über dich. Denn sowohl Ubers kriminelle Machenschaften, als auch die völlig überzogenen Maßnahmen der Testpandemie sind Menschengemacht. Und diese Menschen werden ihre gerechte Strafe bekommen. Nicht heute und auch nicht morgen und auch nicht alle. Obwohl, vor sich selbst müssen sich alle verantworten. Das bleibt keinem erspart. Auch dir nicht. Deswegen mache es wie ich, denn ich mache es wie der Bulgare. Der Bulgare ist für seine Duldsamkeit bekannt. 500 Jahre Herrschaft fremder Menschen hat er einfach erduldet. Nach 500 Jahren waren die fremden Menschen weg, aber den Bulgaren gab es immer noch. Die Folgsamkeit des Deutschen, der in Bulgarien vom Bulgaren bis heute geachtet wird im Gegensatz zu vielen anderen Orten der Welt, vor allem im Gegensatz zu hier und da an erster Stelle vor sich selbst, ist die andere Seite der Duldsamkeit. Wohin dich deine Folgsamkeit gebracht hat und noch bringen wird, das realisierst du gerade. Mit Folgsamkeit kommst du hier nicht weiter, sondern nur mit Duldsamkeit. Der Bulgare war und ist bis heute duldsam wie Mahatma Gandhi, die Große Seele Indiens. Das ist wenig bekannt, stimmt aber trotzdem. Es gibt vieles, was nicht bekannt, aber trotzdem wahr ist. Wahr ist auch geworden, was mir einer von diesen duldsamen Bulgaren im letzten Jahr vorhergesagt hat. Er meinte bereits im letzten Sommer, dass Arbeitslose aus Westeuropa bald nach Bulgarien kommen werden, um sich dort nach Arbeit umzuschauen. Genau das werde ich machen. Der duldsame Bulgare hat Recht behalten. Arbeit gibt es natürlich auch in Bulgarien nicht, woher auch. Deswegen gehe ich auch nicht nach Bulgarien. Ich gehe nach Bulgarien, weil man viel lernen kann vom Bulgaren und natürlich auch von Bulgarinnen. Niemand muss wegen der Weisheit nach Indien gehen, und schon gar nicht wegen der Armut, denn auch in Bulgarien sind viele Leute arm. Nicht trotzdem, sondern gerade deswegen kann man viel vom Bulgaren und insbesondere auch von Bulgarinnen lernen. Lerne auch du Duldsamkeit – wohin dich deine Folgsamkeit gebracht, hast du ja nun gesehen.           Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: “Ich werde dieses Jahr 30 und schäme mich teilweise für meine Generation.”

 

“Ich werde dieses Jahr 30 und schäme mich teilweise für meine Generation.” schreibt Stella als erste Kommentatorin zu obigem Interview mit Raymond Unger über sein neuestes Buch “Vom Verlust der Freiheit”. Die Veröffentlichung hat sich um gut eine Woche verzögert, weil YouTube den Kanal vom Interviewer Gunnar Kaiser gesperrt hatte. Warum, weshalb und wieso – das soll uns an dieser Stelle nicht weiter interessieren. Denn du willst wissen, warum die dreißigjährige Stella auf die Idee kommt, sich für ihre Generation zu schämen. Um es zu erfahren, musst du dir das Interview anhören – anders geht’s nicht.            Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
Video YouTube
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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Verständnisvolle Berichterstattung

 

Die Straßen und Plätze Berlins waren nicht nur mein zuhause als Taxifahrer, sondern sie sind es auch immer noch für mich als Trockener Taxifahrer. Deswegen möchte auch ich meinen Senf zu den gestrigen Auseinandersetzungen auf den Straßen Neuköllns (von dort kamen einst meine West-Pakete, aber das nur nebenbei) dazu geben. Ich bin doch ein klein wenig überrascht über die verständnisvolle Berichterstattung über Randalierer, Steineschmeißer und Barrikadenbauer und -anzünder. Nicht dass auch ich kein Verständnis hätte mit alledem, oder dass man aus Solidarität auf einen anderen Demonstrationszug wartet und dabei weder auf Abstand achtet, noch eine Maske trägt. Dafür habe ich sogar vollstes Verständnis. Wofür ich kein Verständnis habe, ist, wenn dieselben, die jetzt so viel Verständnis haben, für friedlich demonstrierende Menschen ansonsten so gar kein Verständnis haben. Da hört bei mir ehrlich gesagt das Verständnis auf, also wenn sich angeblich so tolerante als unbelehrbar intolerant und praktisch diktatorisch entpuppen. Vor allem, wenn ich sehe, dass beide Gruppen das gleiche kritisieren. Mit dem einen Unterschied wie gesagt: Auf der einen Veranstaltung fliegen Steine, werden Polizisten angegriffen, Barrikaden gebaut und angezündet. (Stell dir nur mal für einen Moment vor, das hätten die anderen, friedlichen Demonstranten gemacht. Wie groß dann wohl das von vornherein nicht vorhandene Verständnis der angeblich so toleranten für diese gewesen wäre?) Aber ich will jetzt nicht auch noch intolerant werden. Intolerante, indoktrinierte und rückgratlose Zeitgenossen gibt es schon genug. Ich wollte nur kurz Bescheid sagen, dass mein Verständnis wie alles im Leben Grenzen hat, und dass ich da um Verständnis bitte.    Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
PS: Was das gleiche angeht, das kritisiert wird, erlaube ich mir für alle Nichtblicker, so genannte Antifa, linke Linke, selbsternannte Autonome und nützlichen Idioten des Neoliberalismus hinzufügen, dass das Versagen der Berliner Politik in Sachen Mietendeckel, wogegen sich der Protest auch richtete, nur ein Teil des landesweiten Versagens ist, Politik für die Mehrheit der Menschen zu machen.
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