Permanente Pandemie versus Fünf-Jahres-Plan

Oktober 2022 – Plan Simulation für 2025
Onkel Bill aus Amerika hat Neues, Größeres vor als Corona. Das ist normal. Der Kapitalismus lebt vom “Schneller, Höher, Weiter”, es ist sein Brennstoff, und so auch der Philanthrokapitalismus vom Onkel Bill. Die Viren haben es ihm angetan. Nachdem er denen in seinen Computersystemen nicht Herr werden konnte, begann er sich auf echte Viren zu konzentrieren. War das eine gute Entscheidung? Für Onkel Bills “Bill”, also den Profiten aus seinen Investitionen beispielsweise in Impfstoffen, mit Sicherheit. Aber war es auch für uns, für die Menschheit eine gute Entscheidung? Immerhin erfahren wir, dass Onkel Bill die nächste Pandemie für 2025 plant, also erst in drei Jahren. Mir persönlich kommt das sehr lang vor. In drei Jahren kann viel passieren, auch mit Onkel Bill. Hat sich Onkel Bill verrechnet? Ich glaube ja. Onkel Bill mag mit Geld umgehen und es auch zusammenrechnen können. Aber das heißt nicht automatisch, dass er auch mit der Zeit rechnen kann. Hier hätte ich ehrlich gesagt mehr von Onkel Bill erwartet. Möglicherweise weiß Onkel Bill aber auch mehr, und zwar dass der Krieg bis 2025 andauert. Da wäre es natürlich unpraktisch, vorher eine Pandemie ausbrechen zu lassen. Das leuchtet mir ein. Nur, stelle ich bereits jetzt eine gewisse Kriegsmüdigkeit, insbesondere in Deutschland fest. Viele sind aktuell krank, weil sie vorher zu lange Maske getragen haben. Dann sollen sie frieren für den Frieden und sich mit einem, vermutlich kalten Waschlappen waschen. Jetzt mal im Ernst: Wie viele von ihnen werden das Jahr 2025 erleben? Einzig das Argument der Bevölkerungsreduzierung, die Bösmenschen dem Onkel Bill immer wieder versuchen unterzuschieben, könnte hier als Erklärung dienen. In der Heimat scheint sie schon begonnen zu haben, und nicht nur dort. In Deutschland liegt es natürlich an den Daten, die entweder falsch sind oder falsch ausgewertet wurden. Ausgerechnet das “neue Öl” – die Daten – falsch? Gibt es dafür kein Computerprogramm? Und was ist mit Internet? Oder Strom? Gas? Licht? Gibt es das noch in Deutschland? Früher, also vor gut 30 Jahren, als schon einmal ein Teil unseres Landes den Bach runter ging, sagten wir immer: Der letzte macht das Licht aus! Damit es nicht so weit kommt, schlage ich dem Onkel Bill die “Permanente Pandemie” vor, die der Onkel Bill nicht kennt, nicht kennen kann. Dass Onkel Bill die “Permanente Pandemie” nicht kennt, liegt, das ist erstmal nur eine Vermutung, daran, dass Onkel Bill aus dem Westen kommt, was ihm jetzt zum Verhängnis werden könnte. Denn käme Onkel Bill aus dem Osten, würde er Leo Trotzki, also eigentlich Lew Dawidowitsch Bronstein, kennen, und hätte mit Sicherheit von dessen Idee der “Permanenten Revolution” gehört. Die nächste Pandemie erst für 2025 zu planen, nachdem die erste 2019 geplant und bereits in 2020 umgesetzt wurde, hört sich nach einem Fünf-Jahres-Plan an, und die sind bekanntlich alle gescheitert. Auch das wüsste Onkel Bill, wenn er aus dem Osten kommen würde und nicht aus Amerika. Und genau das könnte ihm irgendwann auf die Füße fallen.
Video YouTube
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (368) – “An die Waffen, auf zur Front und für die Freiheit gekämpft, Emilia Fester!”

Dank der neuen Wochenschau von Sahra Wagenknecht weiß ich von Emilia Fester, der jüngsten Volksvertreterin der Oliv-Grünen, und ihrem Freiheitswillen. Auch weil Emilia Fester vermutlich immer noch an der Uni abhängt, anstelle etwas zu tun, was wirklich wichtig ist, sorge ich mich um sie. Weiß jemand, wie es ihr geht? Ich hoffe, es geht ihr gut, und dass sie fit ist für den Kampf, denn jetzt geht es um etwas, um unser aller Freiheit, die in Gefahr ist. Diesmal nicht durch Corona, dieser Krieg ist trotz zahlreicher Ungeimpfter, in Bulgarien sind es etwa drei Viertel der Bevölkerung, im Sande verlaufen. Nein, diesmal ist unsere Freiheit von Putin und dem russischen Untermenschen im Allgemeinen bedroht. Auf, Emilia Fester, an die Waffen und an die Front mit Ihnen. Damit auch Sie endlich etwas machen, was wirklich zählt. Und zwar unsere Freiheit, die ihnen so wichtig ist, in der Ukraine verteidigen. Man (und auch frau) sieht sich im Schützengraben! Hurrrrraaaaaaaaa
Video SahraWagenknecht
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (367) – “Kein Pardon mehr”

Seit einiger Zeit arbeite ich in den Schluchten des Balkans nach der Wim-Hof-Methode und mache dabei gute Fortschritte. Gestern bin ich beispielsweise bei Schnee und Eis meinen Hausberg hochgerannt (und natürlich auch wieder runter), das ganze splitterfasernackt, bevor ich mich in Schale geschmissen habe und zur Lesung von Antina Zlatkova nach Montana gefahren bin. Heute, nach den ersten Lyrik-Lektionen, frage ich mich, wofür ich das alles mache. Nur, um selbst gesund zu bleiben? Das erscheint mir mittlerweile doch sehr egoistisch, selbstbezogen und auch narzisstisch. Auch ich will etwas machen, was wirklich zählt. – “Mach, was wirklich zählt!”, ist ein Slogan der Bundeswehr, den ich noch aus meiner Zeit als Taxifahrer kenne. Am Bahnhof Friedrichstaße, wo ich öfters mit meinem Taxi auf Fahrgäste wartete, gibt es ein Büro der Bundeswehr, in dessen Schaufenster Poster mit diesem Motto hingen und vielleicht immer noch hängen. Nachdem der ukrainische Schauspieler, Komiker und Präsident Wolodymyr Selenskyj aktuell in Washington war und erklärt hat, dass sich die Investitionen der USA in sein Land garantiert lohnen werden (also nicht “Garanzija? – Franzija!” wie in Bulgarien, was bedeutet, dass der, der Garantie will, nach Frankreich gehen muss), ist nicht nur klar, dass der Krieg noch einige Zeit dauern wird, sondern dass auch ich in diesen Krieg investieren möchte. – Dabei geht es mir aber nicht nur ums Geld, zumindest nicht an erster Stelle, sondern um meine Überzeugung. Ich bin nun auch davon überzeugt, dass unsere und damit auch meine Freiheit in der Ukraine verteidigt wird. In der Ukraine leben nicht nur viele Bulgaren, sondern Deutsche sind, ganz genauso wie in Bulgarien, dort willkommen und immer willkommen gewesen. – Ich bin nunmehr nicht nur bereit, selbst in den Krieg zu ziehen, der hoffentlich noch einige Zeit andauern wird, sondern empfinde alle, die nur Waffen in die Ukraine schicken wollen, als unpatriotisch. Das ist mein voller Ernst! Wer nicht bereit ist, selbst mit der Waffe in der Hand unsere Freiheit an der Front zu verteidigen, ist kein Patriot für mich. Nein, er ist noch nicht einmal satisfaktionsfähig. – Ab sofort ist dies auch die Frage, die ich allen stellen werde: Wie hältst du’s mit dem Krieg? Und wer da keine persönliche Kriegsbereitschaft zeigt, mit dem rede ich erst gar nicht. Denn er ist ganz klar eine unsolidarische, unser aller Freiheit verratende Ratte. Ganz genauso, wie in der Heimat Geimpfte mit Ungeimpften verfahren sind und vermutlich immer noch verfahren. Da kenne auch ich jetzt kein Pardon mehr.
Video BundesWehr
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (366) – “Bulgarisch mit Poesie lernen”

Mein Verständnis für Lyrik, die auf bulgarisch Poesie (поезия) heißt, ist zwar bei Brecht stehen geblieben, aber warum nicht bulgarisch mit Poesie lernen. Das hat mir Antina Zlatkova bei der Vorstellung ihres neuen Lyrik-Bandes gestern Abend in Montana in obiges Buch geschrieben. Es ist zwar nicht ihr neuester, dafür ist er zweisprachig: deutsch – bulgarisch. Alleine der Titel “fremde geografien” gefällt mir gut. Erschienen ist er bei der “Edition Exil” in Wien, wo Antina auch lebt, die eigentlich aus Montana kommt. Hier eine Kostprobe aus “fremde geografien”:
abfahrt
mit gepäck
in der schuhschachtel
voller karten
fahre ich
an einem trägen morgen ab
ohne jemandem
bescheid zu geben

statt souvenirs
sammle ich steine
und kaufe dir postkarten
ohne sie mit stempel abzusenden

schwanger mit wörtern
und koffern
werde ich
an einem dämmrigen abend
zurückkehren
und es wird keinen mehr geben
der auf mich wartet
Auf der Lesung gestern in Montana, die von dem bekannten bulgarischen Verlag “Janet 45” (жанет45) organisiert war, wo Antinas neues Buch erschienen ist, wurde die junge Autorin unter anderem gefragt, was sie zum Schreiben treibt. Ihre Antwort war: die Liebe zur Sprache, was ich großartig fand, auch weil ich es so noch nie gehört hatte. Vielleicht lag es aber nur daran, dass sie es auf bulgarisch sagte.
PS: Hier das Gedicht auf bulgarisch, schließlich ging es darum, bulgarisch mit Poesie zu lernen.
заминаване
с багаж
в кутия от обувки
с пастелени
и акварелни карти
ще потегля
някоя ленива сутрин
без да се обаждам

ще сьбирам камьчета
вместо сувенири
ще ти купувам картички
без да ги изпращам

ще се вьрна
някоя привечер
бремени с думи
и куфари
и няма да има
кой да ме чака
Gedicht AntinaZlatkova
Buch EditionExil
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (365) – “Ich als Ratte”

 
Im Schatten des Reiterdenkmals in Sofia
Die allermeisten Proteste in den Schluchten des Balkans finden im Schatten des Reiterdenkmals statt, das an das Reiterstandbild des Preussenkönigs Friedrich II. unter den Linden in Berlin-Mitte gegenüber der Humboldt-Uni erinnert. Das Denkmal des Russischen “Zar Befreier” Alexander II. in Sofia kenne ich länger als das des Preussenkönigs im ehemaligen Ost-Berlin, obige Aufnahme ist gut 50 Jahre alt. Im Hintergrund sind die Alexander-Newski-Kathedrale und das Bulgarische Parlament zu sehen. Zur selben Zeit, als in Deutschland Demonstrationen mit massiven, aggressiven Polizeieinsätzen bekämpft und kriminalisiert wurden, später sogar Spaziergänge verboten waren, durfte in der bulgarischen Hauptstadt ohne Masken und Abstände und von der Polizei, die weder Kampfausrüstung noch Helme sondern Pudelmützen trug, unbehelligt protestiert werden. Lange habe ich mich auf einer Demonstration nicht so frei gefühlt, wie auf den Protesten in Sofia, über die ich hier und hier berichtet habe. Dass ich praktisch keine Angst hatte, liegt aber nicht nur daran, dass mir der Ort schon von Kindesbeinen an vertraut ist, sondern daran, dass den allermeisten Bulgaren der gesunde Menschenverstand selbst nach Jahren der Angst- und Panikmache bis heute nicht abhanden gekommen ist. Man kann alles verlieren, seine Arbeit, sein Auto und selbst seine Wohnung, aber man darf es nicht dazu kommen lassen, dass man auch seine Würde als Mensch verliert. Beispielsweise indem man Kinder, die wir alle einmal waren, mit Ratten vergleicht, wie Jan Böhmermann, der seinen gesunden Menschenverstand ganz offensichtlich verloren hat, es Anfang des Jahres getan hat.

Foto&Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (364) – “Deutsche lieben anal”

Deutsche stehen auf anal, und das schon 2018. Das erfahre ich aus obigem Vortrag der Sexual- und Paartherapeutin Dr. med. Heike Melzer, den ich in seiner Gänze empfehlen kann, auch wenn er eine lange Einleitung hat. Für mich schließt sich mit der Information, dass der Deutsche anal präferiert, ein Kreis. Endlich verstehe ich, warum der Deutsche so Klopapier-fixiert ist. Wer anal-fixiert ist, ist zwangsläufig auch Klopapier-fixiert, das eine bedingt das andere. Davon profitiert nicht nur die Klopapierindustrie, die neben dem gesamten Online-Handel, der Impfstoff- und neuerdings auch der Waffenindustrie die größten Profiteure der letzten Jahre sind, sondern auch die Pornoindustrie. Spätestens seit Corona ist es nun so, dass nicht nur Menschen in meinem Alter praktisch keinen Sex mehr haben, was nicht weiter schlimm ist, weil wir sowieso schon so gut wie tot sind. Nein, es gibt laut Dr. Heike Melzer auch immer mehr junge Menschen, die mit 13 angefangen haben Pornos zu schauen, jetzt 23 sind und noch nicht einmal Sex gehabt haben. Im dümmsten Fall haben sie noch keinen einzigen Kuss und auch keine Zärtlichkeiten ausgetauscht. Alleine das wäre Grund genug, sich das Leben zu nehmen. Dazu bedarf es nicht der Vorstellung, dass sich daran auch nichts ändern wird. Dass diese bedauernswerten Zeitgenossen möglicherweise niemals in ihrem Leben Sex haben, vielleicht noch nicht mal einen Kuss erleben und auch keine Zärtlichkeiten austauschen werden.
PS: Was die sexuellen Präferenzen der Bulgaren angeht, lässt sich sagen, dass die wenigen im Land verbliebenen selbst keinen Sex mehr haben, weil praktisch alle jungen Bulgaren im Ausland sind, beispielsweise in Berlin. Deren Dienste nimmt dann dort der erwähnte 23-Jährige aus Mitte, Prenzlauer Berg und Charlottenburg beispielsweise im “FKK”-Club “Artemis” in Anspruch, um überhaupt einmal Sex in seinem Leben zu haben, den er bis zu dem Zeitpunkt nur aus dem Internet kannte.
Video YouTube
Text TaxiBerlin

Bericht aus Bulgarien (363) – “9 zu 7 1/2”

Der heutige 21. Dezember ist der kürzeste Tag im Jahr, auch Wintersonnenwende und kalendarischer Winteranfang genannt. In Bulgarien ging die Sonne heute um 7:54 Uhr auf und um 16:55 Uhr wird sie untergehen. Wenn der Himmel klar ist, so wie gerade, bedeutet das ziemlich genau neun Stunden Sonnenschein. In Berlin ging die Sonne heute um 8:15 Uhr auf, und um 15:53 Uhr wird sie untergehen, was gerade mal sieben Stunden und 37 Minuten Sonnenschein bedeuten würden, vorausgesetzt, es ist nicht bedeckt. Bulgarien ist Berlin also nicht nur in der Zeit voraus, da um genau eine Stunde, sondern auch was die Sonnenstunden angeht. Hier sogar um fast eineinhalb Stunden. Gleich ist, dass es ab sofort bergauf geht, die Tage länger werden, damit auch die möglichen Sonnenscheinstunden, und das sowohl in Berlin, als auch in Bulgarien.

Foto&Text TaxiBerlin