Es sollen auch Polizisten gerade günstig zu haben sein im “Totalen Ausverkauf” in Bulgarien, wie ich gehört habe. Eigentlich wollte ich heute deswegen zum Flohmarkt nach Montana fahren, aber der Schnee hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nachdem er 24 Stunden ununterbrochenem gefallen ist, habe ich jetzt einen Meter von ihm vor meiner Hütte. Mein Bürgermeister ist auch kein zweites Mal mit seinem Schneeschieber zu mir hochgekommen. Keine Ahnung, was so ein Polizist im Ausverkauf kosten soll. – Joseph Biden hat damals in der Ukraine eine Milliarde gezahlt, um einen Staatsanwalt zu kaufen. Genauer hat er den damaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko gekauft, damit dieser den Staatsanwalt feuert. Jener, sein Name ist Viktor Schokin, wurde daraufhin auch gefeuert, aber nicht nur das. Man wollte ihn auch noch mit Quecksilber vergiften. Es war nicht der erste Mordversuch auf ihn, aber über diesen sagte er: “Ich gehe davon aus, dass Biden dahintersteckt”. – In Bulgarien herrscht, im Gegensatz zu Deutschland, Meinungsfreiheit. Die Dinge werden beim Namen genannt in den Schluchten des Balkans. Der “Totale Ausverkauf” wird nicht ohne Grund hier “Liquidierung” genannt. Einen Staatsanwalt oder gar Präsidenten kann ich mir nicht leisten, aber ein Polizist im Totalen Ausverkauf ist möglicherweise drin. So denke ich zumindest. Leider komme ich heute nicht raus, weil ich zu viel Schnee vor der Hütte habe. Holz habe ich dafür dort so gut wie keins mehr. Bei Heizmitteln gibt es leider keinen Totalen Ausverkauf. Dort gehen die Preise kontinuierlich nach oben, im Moment gelten erhöhte Winterpreise. Auch deswegen hatte ich an einen Polizisten gedacht, der mir mit seiner bloßen Anwesenheit etwas die Hütte wärmt.
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Am 2. Oktober wurde das letzte Mal gewählt in Bulgarien, es war die vierte Wahl in eineinhalb Jahren. Nur wenige Tage zuvor ist ein Artikel von mir mit dem Titel “Die Wahl vor der Wahl” erschienen. Ich sollte Recht behalten, am 2. April wird erneut gewählt in Bulgarien. Es wird die fünfte Wahl in zwei Jahren sein. Staatspräsident Radew hat vor wenigen Tagen den Weg dafür frei gemacht, wie man so schön auf Deutsch sagt, indem er das Parlament aufgelöst hat. Das bemerkenswerte an diesem Vorgang ist, dass es zwar gewählte Parlamentarier gab, wenngleich von nicht einmal 40 Prozent der Wähler, aber keine gewählte Regierung, sondern nur eine “amtsführende”, zuvor vom Präsidenten eingesetzte. Trotzdem ist es den nur von einer Minderheit der Wahlberechtigten gewählten Parlamentariern gelungen, aus der “militärtechnischen” Hilfe für die Ukraine eine “Militärhilfe” zu machen. Und das, obwohl die Zustimmung der Bürger Bulgariens und Griechenlands am geringsten ist, was EU-Beschlüsse zur Unterstützung der Ukraine angeht. Während sie im EU-Durchschnitt von 74 Prozent und in Schweden von 97 Prozent der Bevölkerung befürwortet werden, stimmen ihnen nur 48 Prozent der Bulgaren und Griechen zu, also weniger als die Hälfte. Das erklärt auch, warum mehr als 60 Prozent der Bulgaren Nichtwähler sind, woran sich auch bei der nächsten Wahl nichts ändern wird. Darauf gebe ich Garantie, genauso wie ich auf “Die Wahl vor der Wahl” Garantie gegeben habe, obwohl Garantie geben in Bulgarien unüblich ist.
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Mittlerweile sind es mehr als 20 Stunden, dass es ununterbrochen schneit bei mir in den Schluchten des Balkans, und ich muss sagen, es fühlt sich nicht nur gut an, sondern sieht auch gut aus. Vorerst veröffentliche ich nur mein Thermometer, ich hab nur eins, das sogleich eingescheit war, obwohl ich es nur kurz rausgelegt hatte. Draußen sind es minus vier Grad, drinnen dafür plus 24. Frieren für den Frieden können andere. Mein Bürgermeister kam mit dem Schneeschieber auch schon hoch zu mir, um zu sehen, ob bei mir alles in Ordnung ist. Aber er kümmert sich nicht nur um Rumen den Deutschen, wie er mich liebevoll nennt, sondern um alle im Dorf. Vorhin war ich kurz draußen. Runter zum Dorf bin ich nicht gegangen. Meine Stiefel sind nicht hoch genug. Die Schneehöhe dürfte jetzt bei einem Meter liegen.
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Neulich habe ich in einem Live-Stream gehört, dass die Vereinigten Staaten in der Ukraine bis zum letzten Ukrainer kämpfen würden. Heute erfahre ich aus dem Radio, das der bulgarische Präsident Rumen Radew gerade bei seiner Amtskollegin in Budapest weilt. Der Präsident Ungarns heißt nicht Victor Orbán. Der Präsident Ungarns ist eine Präsidentin und heißt Katalin Novak. Katalin Novak und Rumen Radew teilen die gleiche Überzeugung zum Ukraine-Krieg. So berichtet es das staatliche bulgarische Radio, das weiterhin zu berichten weiß, dass diese gleiche Überzeugung zum Ukraine-Krieg die ist, dass die Lösung des Konflikts in der Ukraine nicht durch mehr Waffen, sondern durch mehr Dialog und diplomatische Bemühungen zur Beendigung der Kampfhandlungen erfolgen wird. Katalin Novak und Rumen Radew erörterten in Budapest die Folgen des Krieges in der Ukraine und die Fortsetzung des Konflikts und forderten einen dauerhaften Frieden. Beide Länder beobachten die Invasion mit Sorge, auch bezüglich der Sicherheit und den Rechten der bulgarischen und ungarischen Gemeinschaften auf ukrainischem Territorium. Es leben bis zu einer halben Million ethnischer Bulgaren in der Ukraine. Radew fügte wörtlich hinzu: „Die Eskalation des Konflikts bedroht die Sicherheit ganz Europas und entwickelt sich zu einem Zermürbungskrieg nicht nur für die Krieg führenden Länder, sondern auch für die europäischen Wirtschafts- und Sozialsysteme.“ – Da ich schon lange hier bin, bin ich mir nicht mehr sicher, ob es solche Stimmen der Vernunft auch unter führenden Politikern in Deutschland gibt, und ob sie auch bei Öffentlich/Rechtlich vorkommen. Ehrlich gesagt kann ich es mir nicht mehr vorstellen bei all dem Wahnsinn, der täglich an mein Ohr dringt.
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