Sparen in einer gebrochenen Stadt (011/2)

Es ist noch nicht lange her, da wurde nicht nur in Berlin Geld aus dem Fenster geworfen, als gäbe es kein Morgen, was ein Grund war, warum viele Corona gut fanden. Manch einer dachte, das würde ewig so weiter gehen. Spätestens als er mit einer Bratwurst beim so genannte Impfen abgespeist wurde, dürfte auch dem letzten klar geworden sein, dass sich der Wind gedreht hat. Später wurde dies auch vom obersten deutschen Gericht bestätigt. Seither soll gespart werden, oder man ruft bei Cash Call an und gewinnt 111.111 Euro. Das Sparen kommt nicht bei jedem gut an, beispielsweise nicht bei Berlins Innensenatorin Spranger. “So können wir Polizei und Feuerwehr schließen”, ist ihr Kommentar dazu. Moment mal, frage ich mich da, sind die nicht schon geschlossen? Ach nee, das waren die Bürgerämter.

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Orientierungslos in einem gebrochenen Land (011/1)

Der deutsche Michel ist zunehmend orientierungslos. Bis gestern war die Welt einfach gewesen. Ungeimpfte, Putin und die Hamas waren die Bösen. Aber sind es die Bauern auch? Und was ist mit den Lockführern und den Spediteuren? Sind die auch alle böse? Ich kann sehen, wie meinen deutschen Landsleuten gerade der Kopf raucht. Wer das Denken mit dem eigenen Kopf nicht gewöhnt ist, dem fällt es naturgemäß schwer. Mut gehört natürlich auch dazu. Das darf bei aller Eile nicht vergessen werden. Darüber hinaus muss man darauf vorbereitet sein, dass Menschen böse werden. Also richtig böse jetzt. Dass beispielsweise wieder die ganze Republik auf bestimmte Menschen mit dem Finger zeigen soll. Nicht etwa als geheimer Wunsch, sondern als öffentlicher Aufruf. Viel habe ich über ihn und seinen Urheber nachgedacht, und das mit dem eigenen Kopf. Immer mehr komme ich zu dem Schluss, dass ein solcher Aufruf nur von einem Bösen stammen kann.

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Bericht aus einem gebrochenen Land (011)

Dem französischen Philosophen Jean-Paul Sartre wurden die Frauen von seiner Lebenspartnerin, der Feministin Simone de Beauvoir zugeführt. Aber nicht nur das. Die Philosophin war fies zu Frauen. Ausbeuterisch, machohaft. In ihren “Memoiren eines getäuschten Mädchens” erinnert sich Bianca Lamblin, die Geliebte Sartres und de Beauvoirs, an das jahrelange Dreiecksverhältnis und zieht ein klares Fazit: De Beauvoir und Sartre waren in der Tat gleichberechtigt. Sie waren brutal und intrigant. – Die Handlung von Sartres’ Drehbuch “Das Spiel ist aus” spielt in einem imaginären faschistischen Staat. Dort werden Ève von ihrem Mann, dem Polizisten André, vergiftet und Pierre, ein Mitglied der Untergrundbewegung, die einen bewaffneten Aufstand plant, von einem Spitzel erschossen. Nach ihrem Tod folgen beide einer inneren Stimme, die sie zu einem Zimmer führt. Dort erfahren sie, dass sie tot sind und darüber hinaus, dass sie sich weiterhin in der realen Welt bewegen können, jedoch von den Lebenden nicht wahrgenommen werden und auch keinen Einfluss mehr auf die reale Welt nehmen können. – Es stellt sich heraus, dass beide laut Unterlagen seit Geburt an füreinander bestimmt gewesen sind, aber aufgrund eines bürokratischen Fehlers einander nicht getroffen haben. Sie erhalten die Möglichkeit ins Leben zurückzukehren, um ihre Liebe unter Beweis zu stellen. Die Sache hat aber eine Bedingung. Pierre und Ève dürfen nur in der Welt der Lebenden bleiben, wenn sie es schaffen, einander uneingeschränkt zu vertrauen und ihre Zuneigung gegenüber den auftretenden Schwierigkeiten zu behaupten.

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“Hier spricht TaxiBerlin revisited”

Letzte Woche war ich im Studio von PiRadio, wo obiges Plakat an der Tür hängt. Aber nicht nur das. Ich war von Kollegin Sonja in meine ehemalige Sendung “Hier spricht TaxiBerlin” eingeladen, um sowohl über Bulgarien und mich, als auch über die neuesten Entwicklungen im Berliner Taxigewerbe und auf den Berliner Straßen und Flughäfen zu sprechen. Ich musste u.a. erfahren, dass Uber zum zweiten Mal der Hauptsponsor der im nächsten Monat beginnenden Berlinale sein wird. Und das obwohl die Leitung der Berlinale dies zuvor ausgeschlossen hatte. Aber Geld stinkt bekanntlich nicht, und wer das Geld hat, hat darüber hinaus die Macht. Dann findet man den Uber-Paten natürlich gut und lässt sich gerne von ihm kaufen. Doch zurück zu meiner alten Sendung “Hier spricht TaxiBerlin”, die wieder einmal live aus dem Studio gesendet wurde. Kollegin Sonja, die die Sendung übernommen hat, hatte mich wie gesagt ins Studio eingeladen. Pünktlich zum Streikbeginn bei der Bahn wurde sie online gestellt, so dass man sie ab sofort Nachören kann. Neben Berlinale und Uber haben Sonja und ich noch über weitere Schildbürgerstreiche am Hauptstadt-Flughafen BER und am Hauptbahnhof der Hauptstadt des deutschen Irrenhauses gesprochen. Bob Dylan durfte dabei natürlich nicht fehlen. Viel Spaß!
PS: Zum Nachsehen und zum Nachlesen!

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Bericht aus einem gebrochenen Land (010)

Bevor nach den Bauern jetzt gleich auch noch die Lockführer unser gebrochenes und aus der Zeit gefallenes Land still legen, bin ich vorher noch mit ihrer Bimmel-Bahn unterwegs gewesen in der Heimat. Auch ich bin von Zeit zu Zeit ein Patriot. Apropos: Ganz genau war es eine Zeitreise, und zwar eine in den Mai dieses Jahres. Auch auf der Zeitreise gab es “Störungen im Betriebsablauf”, weswegen anstelle von 2024 das Jahr 2004 angezeigt wurde, was aber niemanden überraschte, schließlich heißt es nicht umsonst: “Zurück in die Zukunft”. Big Brother war auch mit von der Partie. Damit er uns Zeitreisende noch besser im Auge behalten konnte, waren Toilettengänge wie gehabt ausgeschlossen. Von der WC-Front also nichts Neues. Ansonsten sieht unser Land Ende Mai etwas anders aus als heute, und das ist auch gut so. Nachdem sich der Olaf nicht mal mehr an seinen letzten Satz erinnern konnte, musste er auf ärztliches Anraten zurücktreten. Das war zumindest die offizielle Erklärung. Der wahre Grund war, dass die Ampel insgesamt nicht mehr über die fünf Prozent Hürde kam. Unsere Annalena kämpfte zusammen mit Stramm-Zimmermann und Flinten-Anton an der Ostfront. Oder waren sich doch auf Rommels Spuren? So genau war das nicht herauszufinden. Robert hat (mal wieder) die Fronten gewechselt und züchtet wieder Hühner. Ricarda sitzt den ganzen Tag auf dem Hochrad und tritt für unser aller Wärmepumpen in die Pedalen. Christian und Friedrich haben (noch mal) geheiratet, und zwar einander. Und wenn sie nicht gestorben sind, regieren sie heute noch bis ans Ende aller Tage.

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Bericht aus einem gebrochenen Land (009)

Der von unser aller Zwangs-Gebühren bezahlte Journalist, eher “Journalist”, Rainald Becker, er saß mir vor vielen Jahren auch schon mal im Taxi, hat aktuell im öffentlich/rechtlichen Fernsehen davor gewarnt, dass Traktorfahren dumm macht. Auch wenn ich lange kein Traktor mehr gefahren bin, mache ich mir Sorgen. Immerhin habe ich den Traktorführerschein, genau genommen zwei, nämlich L und T. Mit dem L-Schein darf man mit dem Traktor mit bis zu 40 km/h im Straßenverkehr unterwegs sein. Mit dem T-Führerschein sind hingegen auch Zugmaschinen mit 60 km/h erlaubt. Absolviert man die Führerscheinprüfung der Klasse T, werden einem gleichzeitig auch die Klassen AM und L in den Führerschein eingetragen. Besitzer der alten Führerscheinklasse 3 erhalten beim Umtausch ihres Führerscheins die Klasse T unter Umständen gleich mit. Mit der Klasse 3 war man früher sehr mobil, beispielsweise im Auto bis 3,5 Tonnen, im Lkw bis 7,5 Tonnen und im Dreiachser sogar bis zu 12 Tonnen. Worauf ich hinaus will, ist, dass da draußen möglicherweise jede Menge Leute unterwegs sind, die die Berechtigung zum Traktorfahren, also zum dumm werden haben. Und wenn sie die nicht haben, besteht immer noch die Möglichkeit, dass sie unterwandert sind. Natürlich nur von Rechts, das ist klar. Niemals von links oder gar vom Verfassungsschutz. – Mich erinnert das ein klein wenig an den Osten, wo alle Traktor fuhren. Damals machte Traktorfahren noch nicht dumm. Man wurde auch nicht unterwandert. Das Leben war übersichtlich oder mit anderen Worten: einfach strukturiert, was viele Menschen heutzutage sind. Man war nur “Konterrevolution”.

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“Sie seien davon ausgegangen, dass die Angegriffenen der rechtsex­tremen Szene angehörten.”

“Sie seien davon ausgegangen, dass die Angegriffenen der rechtsex­tremen Szene angehörten.” So die Begründung der brutalen Angreifer, drei Männer und eine Frau (in früheren Angaben der Polizei war noch von bis zu 25 vermummten und schwarz gekleideten Personen die Rede), auf ein Fernsehteam des ZDF am 1.Mai 2020, die heute vom Amtsgericht Tiergarten zu Bewährungsstrafen verurteilt wurden. Es war eine Verwechslung, deswegen die milden Strafen. Wären die Angegriffenen wirklich aus der rechtsextremen Szene gewesen, hätte es vermutlich gar keinen Prozess gegeben, auch wenn die Opfer, wie im Fall des ZDF-Teams, zeitweilig das Bewusstsein verloren haben. Vermummte sollen diese niedergeschlagen und danach den am Boden liegenden Menschen „mit großer Wucht“ gegen die Köpfe getreten haben. Zwei der Opfer verloren nach Angaben der Staatsanwaltschaft zeitweilig das Bewusstsein. Die Angegriffenen wurden teils erheblich verletzt, einige Wunden mussten laut Anklage chirurgisch behandelt werden. Der Vorfall ereignete sich am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen. Wer die Täter waren, darüber erfährt man nichts. Rechtsextreme können es nicht gewesen sein. Die werden sich schließlich nicht selbst angreifen. Der Tagesschau vom 02.01.2023 war immerhin folgendes zu entnehmen: “Es wird vermutet, dass die Angreifer aus dem linksextremen Spektrum ursprünglich Rechtsextremisten und Personen aus der Querdenker-Szene angreifen wollten.” Ein Jahr später zur Urteilsverkündung erfahren wir nichts mehr über die Täter. Warum auch, schließlich haben sie sich entschuldigt. Wofür genau? Für die Verwechslung oder für den brutalen Überfall? Nichts genaues weiß man auch hier nicht. Dafür gibt es mehrfach den bereits erwähnten Hinweis, dass der Überfall am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen geschah. Ergo: Wenn keine Täter genannt werden, können es nur Corona-Maßnahmen-Kritiker gewesen sein, die da heute vor Gericht standen und so milde Urteile bekamen. Ein neues Glanzstück journalistischer, besser: “journalistischer”, Berichterstattung in der Zentrale des deutschen Irrenhauses.

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